(K)ein Gedicht in zwei Teilen.
Erster unerheblicher Teil: N.N. und der Podcast, der an anderer Stelle schon thematisiert wurde. Er hält es für nötig, über 20 Minuten hinweg den Podcast von Katja Füchsel, Sebastian Leber und Stargast Lisa Jani, die als Richterin in Berlin den Prozess gegen Haverhetz führte, zu kommentieren.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/true-crime-podcast-tatort-berlin-die-gefahrlichen-lugen-der-holocaustleugnerin-ursula-haverbeck-10203124.htmlWusste ich es doch: „[...] es ist auch exemplarisch, wieder mal ein Beispiel für die Blüten die der postmodernistische Zeitgeist so treibt […]. Es [der Podcast] war also eine Hass- und Hetztirade schlechthin.“ Sapperlot! N.N. macht Haverhetz gleich mal ein Jahr älter als sie tatsächlich ist, aber wen interessieren schon Details. Füchsel fragt Leber, ob er „irgend eine Form von Mitleid“ mit „der alten Dame“ hat, N.N. meint „bei Minute 19:33 [im Podcast] kein Zufall, mutmaßlich“ würde diese Frage gestellt, kurzer Anruf bei Frank Plasberg, der bestätigt, die Frage wurde erst bei Minute 20:04 gestellt. Details, Details... Leber wünscht Haverhetz „alles Schlechte,“ für N.N. ist das quasi ein Mordaufruf. „Im schlimmsten Fall bekommt man einen Foltertod, wie z.B. viele Verurteilte der Nürnberger Prozesse oder auch vorher, aber anderes Thema.“ N.N. kann sich kurz nicht zwischen heulen und stolzgeschwellter Hühnerbrust entscheiden: „Über mich haben sie gesagt, dass sei Müll und Quatsch, was ich verbreiten würde.“
Bei Minute 7:05 begibt sich N.N. auf sehr dünnes Eis. „Dann sagen sie, dass das, was Haverbeck sagt, sehr gefährlich sei und eine große Relevanz hätte. […] Wo ich mich da auch frage, was ist jetzt genau das Gefährliche, was ist das Gefährliche, wenn man sagt, ich gehe davon aus, dass es so und so nicht gewesen ist, für wen ist es gefährlich? Da ist natürlich die Antwort recht einfach, die muss ich euch gar nicht geben, die kann man sich eigentlich an einer Hand abzählen, für wen das gefährlich wäre, für andere eigentlich nicht. Ich glaube nicht, dass das für Ausländer gefährlich wäre, ich glaube nicht, dass es für LGBTQ-Aktivisten oder Angehörige gefährlich wäre […].“N.N. widmet sich im Anschluss der Formel „Im Namen des Volkes.“ Jani hat nach dem Urteil über Haverhetz wohl einige angebräunte Briefe bekommen, Volker und Volkerine haben sich also zu Wort gemeldet, somit kann das Urteil gar nicht im Namen des Volkes ausgesprochen worden sein, nämlich, „[...] oder möglicherweise im Namen eines anderen Volkes. Vielleicht im Namen eines Volkes, das eben genau von solchen Urteilen profitiert […].“
„Dieser Podcast, ein Tiefpunkt, wirklich ein Tiefpunkt der Pressegeschichte, muss man sagen, passt aber perfekt in die postmodernistische Ideologie, wo es einfach nicht um Fakten, wo es nicht um rationale Argumente geht, wo es wirklich nur um wir gegen die geht.“ Die Aussprache von 'postmodernistisch' über N.N. noch, versprochen, aktuell grätscht der Scatman noch allzu häufig dazwischen. Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop.
„Sie [Haverhetz] wird ja als das Monster schlechthin dargestellt, ja, so wie der Wolf im Schafspelz, Chucky die Mörderpuppe, also eine süße Puppe eigentlich, aber dann mörderisch, so ist Ursula Haverbeck, die freundliche alte Dame, die aber wirklich den Horror verbreitet, ja, aus der Sicht der BRD ist es wohl, des Postmodernismus ist es wohl so.“
Abschließend fordert N.N. von Wolfgang Nahrath eine Entschuldigung ein, weil dieser im Prozess gegen UH N.N. angeblich vorgeschlagen hätte, zu sagen, dass Gespräch mit UH wäre im privaten Rahmen geführt worden und nicht zu Veröffentlichung gedacht gewesen; Nahrath hätte, nach N.N., ihn also zur Lüge aufgefordert.
Zweiter unerheblicher Teil: „In diesem Teil spreche ich über meine persönliche Entwicklung vom linken Multikulti-Lehrer zum offen rechtsradikalen Volkslehrer.“
Weitere 26 Minuten, in denen sich N.N. sich mannigfaltige Blößen gibt. Er säuselt von einer Kroatin, mit der er vor 10 Jahren zusammen war, die war aber auch ein „bisschen langweilig,“ deswegen verbrachte er seinen Urlaub lieber auf Facebook, statt mit seiner Freundin und entdeckte dort ein Video, in welchem das „Cindy-Hook-Massaker, äh, Candy Hook war das, Candy-Hook-Massaker als gefälscht dargestellt wurde.“ Er verlegt das Massaker kurzerhand ins Jahr 2013, womit wir wieder bei den Details wären. „Was ich da [im Video] gesehen habe, war absolut nachvollziehbar, das war überhaupt nicht irgendwie an den Haaren herbeigezogen oder völlig albern und versponnen und verschwurbelt, nee. Es war einfach deutlich zu sehen, dass das, was sie uns da erzählt haben, nicht stimmte. Adam Lanza, so hieß der angebliche Mörder, den gab es offenbar gar nicht. […] Dann die ganzen Opfer, das waren Kinder, ganz merkwürdig, die Eltern waren schon drei Tage später vor irgendwelchen Kameras […] das stimme alles nicht.“ Alex Jones hat an dieser Stelle aufgehört, mit zu lesen. „Dann habe ich auch gleich über AIDS mich informiert,“ nachdem er eben noch über das Attentat während des Boston-Marathons 2013 sprach, das natürlich auch eine Inszenierung war, „und festgestellt, dass es da auch eine große Kontroverse gibt, ob es AIDS wirklich gibt, ob das eine Krankheit ist oder ob das auch nur gesponnen ist.“ Aber immerhin glaubt er nicht an Reptiloide, pah!, und er glaubt, er wäre „aufgewacht,“ Amateur! „Dann“ nach einem länglichen Exkurs über den 11.09. und nacherzählten Gesprächen mit seinem Vater, das letzte Gespräch liegt wohl schon länger zurück, woran das wohl liegt?, „war wirklich für mich ziemlich klar, dass wirklich hier ganz viel ganz falsch läuft.“
2014 soll sein Opa aus Pommern gestorben sein „[...] und das hat mich auch nochmal geprägt, diese Verbindung zur Heimat […] Da in Rügenwalde in Pommern da habe ich so ein Gefühl für Heimat gehabt. […] Ich habe dann gemerkt, dass sein Geist in mich quasi übergegangen ist und ich dann für ihn gewirkt habe und mit ihm und in seinem Sinne.“
Er faselt zwischenzeitlich über seinen Schulwechsel, Miley Cyrus, die „Walt-Disney-Manipulation“ und MK-Ultra... was er seinerzeit auch „meinen Kindern“ erzählte, was dann wiederum direkt zur nächsten Schule führte, weil das die Eltern nicht witzig fanden. Dem schließt sich eine Frömmler-Passage an, N.N. war wohl eine Weile der katholischen Kirche zugeneigt, um sich von dieser direkt abzuwenden, als diese sich für den Schutz von Flüchtlingen aussprach. Weiter gehts im Schweinsgalopp: derweil ist N.N. beim arabischen Frühling, über den er sich mit seiner Schwester zerstritt, weil für ihn „alles einem Drehbuch folgte […] es war eine gesteuerte Revolution. Es gab höhere Interessen, die das wollten.“ Zwischenruf auf dem Kirchentag, bla, bla und bla.
Er schwallt vom Deppenauflauf in Dresden, „[...] die Demonstration im Januar 2018,“ für ihn war es Januar, für alle anderen Februar, Details, DETAILS!, und raunt, dass er auf der Schmutzdemo einige für ihn bis heute wichtige Leute kennengelernt hat: Schlimperano, Michèle Renouf, Gert Ittner, Alfred Schäfer „viele andere auch noch, auch wichtigere Persönlichkeiten in meinem Leben, die ich jetzt aber mal ausklammere.“ Schlimperano hat sich an dieser Stelle vor Enttäuschung an einem Thüringer Kloß verschluckt.
In Dorfmark, wo sich 2018 die Schlechtmannshausener Ludendorffer zu irgend Osterfest einfanden, hat sich Klein-N.N. mit dem großen Maul erstmalig an dt. Tänzen erfreuen können... und wenn sie nicht gestorben sind, tanzen sie noch heute und weil ihm der arische Breakdance so gefallen hat, wurde ihm klar „[...] ich muss für das dt. Volk kämpfen, ich muss für die dt. Kultur kämpfen, ich muss für, ähm, ja, die Wahrheit kämpfen, das war natürlich wichtig, ganz wichtiger und mir war eben auch klar, das geht nicht mit der Hauruck-Methode, sondern es muss über das Gefühl gehen. Denn erst einmal muss das dt. Volk überhaupt wieder zu sich selbst finden. Wir sind durch diese Umerziehung, durch die Holocaust-Education, durch den Schuldkult, durch die [Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop] Kolonialismus-Geschichte und all das, das hat uns so unserer Wurzeln beraubt und hat uns so abgeschnitten von unserem Volk, von unserer Herkunft, hat die Liebe zu unserem Volk getötet eigentlich, diese Schuld, die man uns immer wieder, immer wieder überhilft, uns einimpft, die hat uns gelähmt und dachte ich, da muss man was dagegen machen. Über Tanz und Gesang und schöne Menschen, die schön aussehen, sich schön bewegen und schöne Kleidung tragen, darüber kann es gehen.“
Gleich vorbei, versprochen.
„[...] aber dass ich meinen Lehrerberuf aufgegeben habe, für den Kampf für das dt. Volk, für die Wahrheit, für unser Überleben, das bereue ich nicht, das mache ich weiter. Ich bin froh, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe, also auch in menschlicher Hinsicht, indem ich einen neuen dt. Jungen in die Welt gebracht habe. […] Ich bin so stolz auf den Kleinen [in zwei Jahren haben ich mir seinen Namen gemerkt, wollte N.N. noch anfügen].“
„Postmodernismus.“
Jetzt aber das originale Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop