Autor Thema: Der Volksleerer - Nikolai Nerling  (Gelesen 1606476 mal)

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1590 am: 2. Juli 2018, 21:35:10 »
Urgh! Die Vorstellung, in diese Jauchegrube hinab zu steigen! Ich muß mich dringend duschen! Danke @Wildente für dieses Kopfkino...
Da kann man doch sagen: "Beim SSL haben wir etwas gelernt!"
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1591 am: 2. Juli 2018, 21:38:25 »
Liebe @NeuAvalon oder sollte ich besser schreiben Frau Maar (1) bitte seien Sie uns nicht böse wir sind eine Truppe von Internettrollen, die nicht nur gegen Ihr Idol den Voksleerer hetzten. Nein, wir sind auch noch gegen Prinzipien wie "natürliche Gesundheit" (was auch immer das sein mag)!. Ach ja liebe Frau Maar bitte denken Sie daran, bei allem was Sie tun: Das Internet vergisst nicht (2).

(1) https://www.newavalon.net/about/
(2) http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:h3B6yh1Obu8J:www.robert-franz-gesundheit.tv/mitglieder/page/106/+&cd=11&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-b cache von hier: http://www.robert-franz-gesundheit.tv/

Administrator Kommentar Dieser Beitrag wurde von 2 Nutzern mit dem Verweis auf die "DSGVO" und unter Androhung rechtlicher Konsequenzen gemeldet. Nach ausfühlicher Überprüfung sehen wir keinen Grund hier Änderungen vorzunehmen. Weitermachen!
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1592 am: 2. Juli 2018, 21:38:49 »
Zitat von: Nicokurz
Viel Freude beim Kommentieren und bleibt bitte allzeit freundlich :)

Deshalb kommentiere ich da nicht. Ich kann bei dem ******* einfach allzeit nicht freundlich bleiben.
Du darfst nicht den Fehler machen und freundlich mit "allzeit freundlich" im Sinne des Volxleerers verwechseln. Der Leerer meint damit einfach nur, daß man sich gerne denken darf, wer der beschränkten Meinung nach an all dem Schuld ist und es auch gerne im Kreise Gleichgesinnter offen aussprechen sollte, aber doch nicht bei Youtube in den Kommentaren, wo die gemeinen Spielverderber lauern, die irgendwas von Rechtsstaat und Demokratie faseln und Volksverhetzung ohne mit der Wimper zu zucken zur Anzeige bringen.

"Freundlich" ist für diese Naziratte einfach nur eine Umschreibung, die übelste Hetze für die geschlossenen Gruppen aufzubewahren. Aber das dürfte ja eh klar gewesen sein …
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1593 am: 2. Juli 2018, 21:46:47 »
@theodoravontane hast du dir meine Kommentarsammlung mal angeschaut? "Freundlich" ist ein Wort das mir in diesem Zusammenhang noch nicht eingefallen ist, "Hart an der Grenze zu 130" schon eher...
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1594 am: 2. Juli 2018, 22:02:46 »
Zitat
"Hart an der Grenze zu 130" schon eher...
130 ist doch Richtlinie in Deutschland.
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1595 am: 2. Juli 2018, 22:12:08 »
@theodoravontane hast du dir meine Kommentarsammlung mal angeschaut? "Freundlich" ist ein Wort das mir in diesem Zusammenhang noch nicht eingefallen ist, "Hart an der Grenze zu 130" schon eher...
Das "freundlich" kam ja auch vom Ex-Leererlein. Und da ich mir nicht vorstellen kann, daß so ein verbitterter, verblendeter Mensch, der überall nur Ju… Linke, Feinde und linke Feinde sieht, auch nur im Ansatz ein Verständnis von echter Freundlichkeit hat, wollte ich das klarstellen.

Off-Topic:
Ist es eigentlich richtig, daß mein aktueller Rang Rechtskonsulent ist?
Müsste das nicht eher Rechtkonsulent heißen?
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1596 am: 3. Juli 2018, 09:07:07 »
Ein - wie ich meine - lesenswerter Text, der wieder einmal in mehrere Unterforen passen würde. Jetzt stelle ich ihn mal hierher, weil die Diskussion grad hier läuft.

Aber halt! Kann ein Text von Anetta Kahane denn überhaupt gut sein? Allein bei Nennung des Namens kriegen ja schon einige Leute Pickel ...   ;)

Die gehört doch zu den "Linksfaschisten", von denen in letzter Zeit immer mehr entdeckt werden!


Zitat
Flüchtlingspolitik
Die Apokalyptiker sind schuld
Hierzulande wird so heftig über die Flüchtlingspolitik gestritten, weil Rassismus und Antisemitismus wieder erstarkt sind. Die Kolumne.

Vor 18 Stunden
Von Anetta Kahane

Nicht die Flüchtlinge haben die schlechte Stimmung im Land ausgelöst, sondern jene, die gezielt auf die mühsam heilende Narbe Deutschlands eindreschen. Welche Narbe? Vernichtungskrieg und Holocaust sind noch sehr nah an der Gegenwart, ganz gleich was unsere schnelllebige Zeit uns suggeriert. Sie sind noch verbunden mit unseren Familiengeschichten.

Spoiler
Jeder hier hat eine. Und sie wirken, ob sie nun verdrängt werden oder nicht. Das ganze Land hat nach 1945 mit diesem riesigen Paket an Geheimnissen, Blut, Schuld, Trauma, Verdrängung, Abwehr, Rechtfertigung und immer wieder das Wir-und-die-Anderen angefangen. Immer wieder das. Rassismus, Antisemitismus – tief eingegraben in das Gedächtnis.

Dann ging es bergauf. In guten wie in schlechten Zeiten, mit guten wie mit schlechten Entscheidungen bei der Aufarbeitung. Und die große klaffende Wunde begann sich zu schließen. Eine dünne Haut überzog die Stelle erst, später wurde sie dicker. Manche meinten, man dürfe nicht dran rühren, damit da etwas heilen kann. Sieht nicht schön aus und die Gefahr, dass sie wieder aufbricht ist zu groß. Schonhaltung mit Minimalbehandlung. Aber eigentlich ist es egal. Nun sieht sie so aus, diese Narbe. Die Frage ist nur: was wird mit dem, was darunter brodelt?

Nicht die Flüchtlinge sind schuld. Nicht die Migrationspolitik in Deutschland, die eben keine ist. An der Stimmung politisch verdienen zu wollen, sie anzuheizen, die Debatten zu verdrehen, alles miteinander zu vermengen, so dass kein Stück Vernunft übrigbleiben soll, das ist das Gift unserer Tage. Wer das tut, spielt mit der Düsternis einer noch nicht lang zurückliegenden Apokalypse. Ist es wirklich so reizvoll, in diesen Abgrund zu schauen?

Das Problem Rassismus in Deutschland wurde nie richtig angepackt. Spätestens seit den Morden des NSU müsste das klargeworden sein. Doch passiert ist seitdem noch immer viel zu wenig. Das gleiche gilt für Antisemitismus. Hier wurde behauptet, dass es ihn nicht gebe, was nicht stimmt, doch wirklich auseinandergesetzt hat sich Deutschland damit nicht. Wie sollte also beides verschwunden sein? Wie sollte es nicht unter der der dünnen Schicht des Zivilen brodeln?

Einwanderungspolitik und Fragen von Asyl, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und ihrer Werte, darüber muss gestritten werden. Hier ist sehr viel nachzuholen, was – auch wegen einer falsch verstandenen Schonung vor der Narbe – versäumt wurde.

Rassismus widerspricht dem Grundgesetz
Sicher sind hier Fehler gemacht worden. Die Politik von Appeasement etwa gegenüber fundamentalistischen, antidemokratischen und antisemitischen Islamverbänden, die so ihren Einfluss ausdehnen konnten. Doch Rassismus gibt es trotzdem.

Und auch hier wurde zu lange zu viel geschont. Die beiden Dinge sind nicht miteinander zu begründen. Rassismus widerspricht dem Grundgesetz dieses Landes – egal wen er mit welcher Begründung trifft. Er soll sich auch nicht gegen Islamisten richten. Und schon gar nicht gegen alle Muslime. Doch gleichwohl darf niemand mit der Begründung Opfer von Rassismus zu sein, selbst gegen die Regeln des ebendieses Grundgesetzes verstoßen.

Die Zeit ist hart. Der Firnis über der deutschen Wunde ist zu dünn um darauf mutwillig einzudreschen. Nicht die Flüchtlinge sind daran schuld. Es sind die Apokalyptiker, die wirklich wollen, dass alles ineinanderfließt und der Schrecken wieder aufbricht.

Anetta Kahane ist Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung.
[close]

http://www.fr.de/politik/meinung/kolumnen/fluechtlingspolitik-die-apokalyptiker-sind-schuld-a-1535832?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook#Echobox=1530533328
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1597 am: 4. Juli 2018, 02:07:25 »
Zitat
Das Problem Rassismus in Deutschland wurde nie richtig angepackt.

Diese Aussage finde ich schlecht. Rassismus in Deutschland war mMn ja kein Problem bis zur Flüchtlingskrise und dem damit verbundenen Erstarken der "nationalen* Stimmen  der NSAFD

Ööööhm. Rostock Lichtenhagen, Salzgitter, Mügeln, Cottbus, NSU (die Terrororganisation, nicht das Auto), Freital? Und das ist jetzt nur seit der Wiedervereinigung und das sind die großen Fälle mit großer, überregionaler Aufmerksamkeit. "Fidschis klatschen" hatte in der DDR ebenso Tradition, wie im Westen über "den Polacken", "den Ittacka" ("Spaghettis") und "den Kümmeltürken" geschimpft (und nicht nur das) wurde. Und "die dunklen zwölf Jahre" waren ja nicht der erste rassistische Völkermord, den "wir Deutschen" uns geleistet haben (sondern "nur" der krasseste). Frag mal die Hinterbliebenen der Herero.

Rassismus gehört seit Jahrhunderten zu Deutschland (deshalb wollen die Konservativen ihn ja auch nicht loswerden: Der Rassismus in Deutschland ist älter als wohl jede Kirche in irgendeinem Kuhdorf und muss daher wohl bewahrt werden!) und war nicht nur eine kurze Episode der zwanziger bis vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Die Aussage hat, so wie sie da steht, durchaus ihre Berechtigung.
Eine von VRiBGH Prof. Dr. Thomas Fischer erfundene Statistik besagt, dass 90% der Prozessgewinner die fragliche Entscheidung für beispielhaft rechtstreu halten, 20% der Unterlegenen ihnen zustimmen, hingegen von den Verlierern 30% sie für grob fehlerhaft und 40% für glatt strafbar halten.
 

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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1598 am: 4. Juli 2018, 02:18:17 »
Zitat
Das Problem Rassismus in Deutschland wurde nie richtig angepackt.

Diese Aussage finde ich schlecht. Rassismus in Deutschland war mMn ja kein Problem bis zur Flüchtlingskrise und dem damit verbundenen Erstarken der "nationalen* Stimmen  der NSAFD
Es wäre so schön, wenn du recht hättest. Leider habe ich in den letzten paar Jahrzehnten jede Menge "Alltagsrassismus" erlebt. Seit ich mich erinnern kann, war er immer da. Ich hüte mich vor Vergleichen, weil ich die andere Seite damals nicht kannte, aber seit den 1970ern im "Osten" habe ich Dinge gesehen und gehört, die mir immer noch Fremdschamröte ins Gesicht treiben. Vielleicht erzähle ich mal in Ruhe in kleiner Runde davon ...
Das Problem ist schon lange da, und es tut bitter weh, dass dieser Rassismus wieder salonfähig wird.
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
(frei nach Christian Morgenstern)
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1599 am: 4. Juli 2018, 03:49:04 »
Zitat
Seit ich mich erinnern kann, war er immer da. Ich hüte mich vor Vergleichen, weil ich die andere Seite damals nicht kannte, aber seit den 1970ern im "Osten" habe ich Dinge gesehen und gehört, die mir immer noch Fremdschamröte ins Gesicht treiben.

Falls Du mit der anderen Seite den "Westen" meinst, da kann ich Dich beruhigen. War und ist hier auch nicht anders.
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1600 am: 4. Juli 2018, 03:50:34 »
"Fidschis klatschen" hatte in der DDR ebenso Tradition, wie im Westen über "den Polacken", "den Ittacka" ("Spaghettis") und "den Kümmeltürken" geschimpft (und nicht nur das) wurde.
Leider, leider … ich kannte (kennen im weitesten Sinne, soweit man so jemanden halt möglichst nicht kennen möchte) auch jemanden, der vor fast 30 Jahren "Batschaken klatschen" war und hinterher dann ganz selbstverständlich mit dem restlichen Gesocks, das er Kameraden nannte, Pizza essen ging …

Ob er Rassist war? Ich weiß es nicht. Er war jung und, so vermutete ich damals, dumm, frustriert und hatte die falschen "Freunde".
Langeweile und Dummheit – und Gewalt als ein vermeintliches Ventil, um den Frust über das eigene tatsächliche oder vermeintliche Lebensversagen irgendwie abzubauen. Obgleich aus einem sogenannten "guten Hause" – nein, gerade deshalb wohl – wollte er irgendetwas anders machen als seine bürgerlich-spießigen Eltern. FDP? Viking-Jugend! Kino? Türken jagen!

Wenn ich so darüber nachdenke, dann war er wohl der Prototyp des heutigen (und ich finde dieses Wort ganz furchtbar) "Wutbürgers", der Pegida und AfD die Türen einrennt, weil die irgendwie "anders" sind. Weil sie die sind, vor denen unsere Eltern und Großeltern uns versucht haben zu warnen. Weil sie den Spießbürgen das Gefühl geben, in ihrer Spießigkeit etwas ganz Besonderes zu sein, Teil einer Bewegung, die sich nicht über Gartenzwerge definiert, sondern über die ganz persönliche Ohnmacht des jeweils eigenen, kleinen und bedeutungslosen Lebens und die gemeinsame Wut auf die, die man gerade instrumentalisieren kann, um sich selbst von jeglicher Verantwortung für das eigene Leben freizusprechen. Weil sie nicht für Lösungen, sondern gegen einen heraufbeschworenen Feind sind.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1601 am: 4. Juli 2018, 09:35:01 »
Ob er Rassist war? Ich weiß es nicht.

Darauf kommt es nicht an. Rassismus ist nicht vordringlich eine Charaktereigenschaft, sondern eine Verhaltensweise. Und dass sich dieses Bewusstsein nicht flächendeckend durchgesetzt hat, ist Teil des Problems.
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1602 am: 4. Juli 2018, 09:57:18 »

Wenn ich so darüber nachdenke, dann war er wohl der Prototyp des heutigen (und ich finde dieses Wort ganz furchtbar) "Wutbürgers", der Pegida und AfD die Türen einrennt, weil die irgendwie "anders" sind. Weil sie die sind, vor denen unsere Eltern und Großeltern uns versucht haben zu warnen. Weil sie den Spießbürgen das Gefühl geben, in ihrer Spießigkeit etwas ganz Besonderes zu sein, Teil einer Bewegung, die sich nicht über Gartenzwerge definiert, sondern über die ganz persönliche Ohnmacht des jeweils eigenen, kleinen und bedeutungslosen Lebens und die gemeinsame Wut auf die, die man gerade instrumentalisieren kann, um sich selbst von jeglicher Verantwortung für das eigene Leben freizusprechen. Weil sie nicht für Lösungen, sondern gegen einen heraufbeschworenen Feind sind.

Kurt Tucholsky hat das in "der Mensch" ( Die Weltbühne. 27. Jahrgang 1931, Nummer 24, Seite 889–890.  ) so formuliert

"Der Mensch ist ein politisches Geschöpf, das am liebsten zu Klumpen geballt sein Leben verbringt. Jeder Klumpen haßt die andern Klumpen, weil sie die anderen sind, und haßt die eignen, weil sie die eignen sind. Den letzteren Haß nennt man Patriotismus."

Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
 
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1603 am: 5. Juli 2018, 02:34:15 »
Die wenig ergiebigen Einlassungen von @Zeichen_der_Zeit samt der etwas einseitigen "Diskussion" mit ihm befinden sich jetzt hier
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Re: Der Volksleerer - Nikolai Nerling
« Antwort #1604 am: 5. Juli 2018, 09:18:07 »
Manch einer fängt früh an Mag ja sein, daß man der Guten das Referendariat nicht versagen kann. Aber es gibt schon noch einen Unterschied zwischen verbeamteten und nichtverbeamteten Lehrern. So wie unser Leererlein, auf das am Ende des Artikeln Bezug genommen wird:


Zitat
Vortrag von Rechtsextremismus-Expertin
Vorfall um Lehramtsstudentin beschäftigt Universität Bremen
Sebastian Krüger 04.07.20181 Kommentar
Völkische Nationalisten verstecken ihren Rassismus hinter Begriffen wie Kultur und Identität. Was eine Rechtsextremismus-Expertin darüber sagt und was das mit der Uni Bremen zu tun hat.

Sie träumen von einer arischen Volksgemeinschaft, lehnen die offene Gesellschaft ab und erziehen ihre Kinder nach den Lehren des Nationalsozialismus: Die Völkisch-Nationalen bewegen sich zwischen AfD, NPD und der Identitären Bewegung quer durch das rechte Spektrum.

"Der Begriff völkisch hat mit Rasse, Reinheit und Lebensraum zu tun", sagte Andrea Röpke. Die Journalistin und Rechtsextremismus-Expertin hat am Mittwochabend an der Uni Bremen einen Vortrag über völkische Netzwerke gehalten. Das Motto der Szene: „Ich bin nichts, mein Volk ist alles.“ Deutschland sei für die Aktivisten keine Nation, sondern eine Blutsgemeinschaft.

Spoiler
Der Zeitpunkt des Vortrags wurde nicht zufällig gewählt: Etwa drei Wochen zuvor hatten Unbekannte Flugblätter auf dem Campus verteilt. Darin wurde eine Studentin für Grundschullehramt namentlich genannt und aufgrund ihres Engagements als rechtsextrem bezeichnet. Sie soll Kontakte zur NPD haben und in der völkischen Jugendorganisation "Sturmvogel" aktiv sein, dem Nachfolger der 1994 verbotenen Wiking-Jugend.

Studierendenvertretung bezog Stellung
Ihre Mutter soll Edda Schmidt sein, eine der bekanntesten Frauen im deutschen Rechtsextremismus – die 66-jährige NPD-Politikerin hat Kontakte zum Umfeld der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und wurde im Prozess gegen Beate Zschäpe als Zeugin befragt. Die Studentin arbeitete als Mathematik-Tutorin an der Uni sowie stundenweise an einer Niedersächsischen Grundschule.

Die Studierendenvertretung Asta bezog Stellung gegen sie nach Bekanntwerden der Vorwürfe. Auch die Uni-Leitung hat sich in die Diskussion eingeschaltet und die Outing-Aktion kritisiert, sich aber gegen völkische und rechtsradikale Werte positioniert. Es kam neben dem Vortrag bereits zu einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung.

Die Studentin ist Röpke seit Jahren als aktive Szenegängerin persönlich bekannt: „Sie ist in die Szene hineingeboren worden, hat sich aber nie distanziert.“ Ihre Studienfachwahl ist für Röpke kein Zufall: „Frauen in der Szene gehen ganz gezielt in soziale Berufe, um ihre Ideologie zu verbreiten.“

Besonders in Mecklenburg-Vorpommern habe die völkische Szene daran gearbeitet, Akzeptanz in der Gesellschaft zu finden. Von deren Vorarbeit habe auch die AfD profitiert, sagte Röpke mit Hinblick auf die guten Wahlergebnisse. Der Flügel um Björn Höcke sei durch und durch völkisch-nationalistisch. Auch der Bremer AfD-Chef Frank Magnitz gehöre dazu.

Besonders die Lehrtätigkeit der mutmaßlichen Rechtsextremistin steht nach wie vor im Zentrum der Kritik. Laut Bremischem Schulgesetz sind Lehrer zu religiöser und weltanschaulicher Neutralität verpflichtet. Zeitgleich sollen sie ihren Schülern Werte wie Toleranz und den Schutz von Minderheiten vermitteln. Die Behörden haben jedoch wenig Spielraum, rechten Studierenden eine Übernahme in Referendariat oder Lehreranstellung zu verweigern.

Mehrfach schon hat die Bundesrepublik politische Überzeugungen als Grund für Kündigungen und Berufsverbote herangezogen: Durch den Adenauer-Erlass von 1952 durften Personen nicht im öffentlichen Dienst arbeiten, wenn sie Mitglied einer Organisation waren, die die Regierung als verfassungsfeindlich einstufte. Angesichts der Studentenproteste und der erstarkenden außerparlamentarischen Opposition (APO) führte der Radikalen-Erlass die Linie ab 1972 fort.

Einseitige Anwendung
Der Paragraf sollte gleichermaßen Links- und Rechtsradikale aus dem öffentlichen Dienst drängen. Die Anwendung jedoch fiel eher einseitig aus: So wurden in Bayern zwischen 1973 und 1980 mehr als 100 linke Bewerber abgelehnt, aber nur zwei rechte. Es kam zu Protesten von Universitäten, Gewerkschaften und Kirchenvertretern. Auch im Ausland wurde der Radikalen-Erlass mit Sorge beobachtet, wie etwa vom späteren französischen Staatspräsidenten François Mitterrand – das Wort Berufsverbot erhielt sogar Eingang in die Französische Sprache.

Bundesweit wurden insgesamt 1,4 Millionen Personen nachrichtendienstlich überprüft. Etwa 1100 davon durften den öffentlichen Dienst nicht betreten oder mussten ihn verlassen. Insgesamt wurden 11.000 Verfahren eingeleitet. Allein bei Lehrern gab es 2200 Disziplinarverfahren und 136 Entlassungen. 1975 wurde der Radikalen-Erlass auf Bundesebene aufgekündigt und war fortan Ländersache. Das Saarland schaffte den Paragrafen 1985 als erstes Bundesland ab, Bayern 1991, Bremen schließlich 2011. Niedersachsen hat 2016 eine Kommission eingerichtet, um das "unrühmliche Kapitel" aufzuarbeiten und die Opfer zu rehabilitieren.

Hin und wieder jedoch gelingt es, rechtsextreme Lehrer aus dem Schuldienst zu entfernen: Anfang des Jahres hat ein Berliner Grundschullehrer bundesweit für Empörung gesorgt durch volksverhetzende Äußerungen und eine ideologische Nähe zur rechtsextremen Bewegung der Reichsbürger. Im Januar wurde der selbsternannte "Volkslehrer" freigestellt, im März fristlos gekündigt. Er hat beim Arbeitsgericht Klage dagegen eingelegt.
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https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-vorfall-um-lehramtsstudentin-beschaeftigt-universitaet-bremen-_arid,1745951.html?utm_source=Facebook&utm_medium=post&utm_campaign=WESER-KURIER
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

„Nur weil es Fakt ist, muß es noch lange nicht stimmen!“ (Nadine, unerkannte Philosophin)
 
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