"Fidschis klatschen" hatte in der DDR ebenso Tradition, wie im Westen über "den Polacken", "den Ittacka" ("Spaghettis") und "den Kümmeltürken" geschimpft (und nicht nur das) wurde.
Leider, leider … ich kannte (kennen im weitesten Sinne, soweit man so jemanden halt möglichst nicht kennen möchte) auch jemanden, der vor fast 30 Jahren "Batschaken klatschen" war und hinterher dann ganz selbstverständlich mit dem restlichen Gesocks, das er Kameraden nannte, Pizza essen ging …
Ob er Rassist war? Ich weiß es nicht. Er war jung und, so vermutete ich damals, dumm, frustriert und hatte die falschen "Freunde".
Langeweile und Dummheit – und Gewalt als ein vermeintliches Ventil, um den Frust über das eigene tatsächliche oder vermeintliche Lebensversagen irgendwie abzubauen. Obgleich aus einem sogenannten "guten Hause" – nein, gerade deshalb wohl – wollte er irgendetwas anders machen als seine bürgerlich-spießigen Eltern. FDP? Viking-Jugend! Kino? Türken jagen!
Wenn ich so darüber nachdenke, dann war er wohl der Prototyp des heutigen (und ich finde dieses Wort ganz furchtbar) "Wutbürgers", der Pegida und AfD die Türen einrennt, weil die irgendwie "anders" sind. Weil sie die sind, vor denen unsere Eltern und Großeltern uns versucht haben zu warnen. Weil sie den Spießbürgen das Gefühl geben, in ihrer Spießigkeit etwas ganz Besonderes zu sein, Teil einer Bewegung, die sich nicht über Gartenzwerge definiert, sondern über die ganz persönliche Ohnmacht des jeweils eigenen, kleinen und bedeutungslosen Lebens und die gemeinsame Wut auf die, die man gerade instrumentalisieren kann, um sich selbst von jeglicher Verantwortung für das eigene Leben freizusprechen. Weil sie nicht für Lösungen, sondern gegen einen heraufbeschworenen Feind sind.