N.N. mobilisiert den literarischen Volkssturm und... allein der Gesichtsausdruck von Björn Clemens ist schon vielversprechend.
BC monologisiert, anlässlich seines Büchleins namens „Triage,“ über seine reichlich dünnen poetologischen Vorstellungen und sediert damit N.N. binnen Sekunden, das schafft auch nicht jeder. Weder versteht N.N., was BC sagt, noch interessiert es ihn. Also ein klassisches 'Gespräch' mit N.N.
BC liest eines seiner, ähm, Gedichte: „Nur Geweihte tragen das Vermächtnis, nur Sehende wissen von dem Licht, nur die Treuen haben recht zu leben, nur die Gläubigen kommen einst zum Herren […].“
BC schwallt über Corona, falsch verstandene Solidarität, freiwillige Unterwerfung und N.N. schafft es immerhin „Genau“ oder „Und warum, das ist auch nicht geklärt“ zu entäußern.
Später zeigt BC eindrücklich auf, was von ihm zu halten ist „Ich spreche denjenigen, die den Verfassungsschutzbericht erstellen, das Recht ab, an meiner Stelle zu entscheiden, was legitim ist und was nicht. Das nehme ich mir immer noch selber raus, als Dichter schon mal grade.“
N.N., der zunehmend in einer Welt aus Aspik zu leben scheint, fragt BC ernsthaft: „Glaubst du, dass es da wirklich einen handfesten Krieg gibt oder ist das für uns ein gespieltes Theater oder wie schätzt du das ein?“
Siehe vorletzter Absatz, BC „Nur ich habe schon länger das Gefühl, in der Corona-Phase hat sich das manifestiert und jetzt denke ich das noch immer so, dass sich hinter diesen ganzen Ereignissen ganz andere Dinge stecken und offenbaren. Ich glaube, das ist der ewige Kampf des Gutes gegen das Böse […]“ um ein wenig später raunen, dass die dt. Politik nicht etwa unfähig wäre, sondern bewusst – „da steckt System dahinter“ – falsche Entscheidungen, aus seiner und N.N.s Sicht natürlich, getroffen hat und im Zweifel hilft ein Blick in die Bibel: „Wenn Gott sein Angesicht verbirgt, ist es etwas schlechtes und du sollst mit offenem Angesicht kommen. Wusste wieder keiner, dass Gott oder die Bibelghostwriter einen Corona-Leitfaden geschrieben haben.
So, Zeit für ein wenig Dan Diner-Lektüre.