[quoteVolxleerer]Doch höret und sehet selbst.
Was hat er eigentlich in letzter Zeit mit seinem "Höret" und "Sehet"?
Es klingt so schön altmodisch und romantisch.
Nerling ist, ähnlich wie Höcke, niemand, der in erster Linie die Zeit von 33–45 wiederhaben will. Der greift tiefer in die Geschichte zurück. Die Jahre 33–45 sind halt nur die, die ihn daran hindern, weil sie (zum Teil) Folge dessen war, dem er nachträumt: Eine anheimelnde Zeit voller Romantik, Trachten, prachtvolle deutsche Adlige in romantischen Schlössern, aufrechten, blonden Recken, fügsamen Madeln, deutscher Sang und deutsches… und so weiter. Auch sein Antisemitismus steht nicht gegen dieses Bild. Entgegen landläufiger Vorstellung wurde der nämlich nicht zusammen mit einem staatenlosen(!) ehemaligen Österreicher Ende Februar '32 nach Deutschland importiert, sondern war schon vorher seit Jahrhunderten "gute deutsche Tradition".
Dieses ganze "Wohlan", "Höret" und "Sehet"-Getue ist der verbale Versuch der Anknüpfung an seine romantische Wunschvorstellung einer idealisierten Kaiserzeit.
Warum ich ständig "romantisch" wiederhole? Weil ichs mit Klemperer und Kogon halte: Romantik ist eine Wurzel des Faschismus.
wie schrieb schon Heine
Nicht übel gefiel mir das neue Kostüm
Der Reuter, das muß ich loben,
Besonders die Pickelhaube, den Helm
Mit der stählernen Spitze nach oben.
Das ist so rittertümlich und mahnt
An der Vorzeit holde Romantik,
An die Burgfrau Johanna von Montfaucon,
An den Freiherrn Fouqué, Uhland, Tieck.
Das mahnt an das Mittelalter so schön,
An Edelknechte und Knappen,
Die in dem Herzen getragen die Treu
Und auf dem Hintern ein Wappen.
Das mahnt an Kreuzzug und Turnei,
An Minne und frommes Dienen,
An die ungedruckte Glaubenszeit,
Wo noch keine Zeitung erschienen.
Ja, ja, der Helm gefällt mir, er zeugt
Vom allerhöchsten Witze!
Ein königlicher Einfall war's!
Es fehlt nicht die Pointe, die Spitze!
Nur fürcht ich, wenn ein Gewitter entsteht,
Zieht leicht so eine Spitze
Herab auf euer romantisches Haupt
Des Himmels modernste Blitze! – –
Doch, Nerling ist Anhänger der nationalsozialistischen Ideologie. Die 12 Jahre hindern ihn nicht, er fand sie gut. Man soll halt nur nicht immer über die Verbrechen reden. Dann sieht die Zeit ja gar nicht mehr so toll aus.
Was für eine Heulsuse. Die bösen Linken aber auch.
Da stellt sich dieser ♥♥♥ geschlagene 20 Minuten vor ein Plakat, um mit seinen wilden Interpretationen der Welt deutlich zu machen, was für ein intoleranter, frustrierter, antisemitischer und dummer Drecksack er doch ist. Und das Pack jubelt ihm zu. Diese Spiesbürgerlichkeit, mit der er versucht, überall was Schlechtes zu finden. Spricht von missmutigen Linken, und ist selber übellaunig.
Irgendwie ein klassischer Fall von Projektion.
Der wird irgendwann mal zu einem, der Seine Nachbarn anzeigt wegen irgendwas und fleissig Falschparker aufschreibt.
Es gibt sogar ein Lied, dass Leererlein in 40 Jahren recht gut beschreibt.