Musikalisches Desinfektionsmittel heute: Arctic Monkeys mit ihrem wunderbaren Debut „Whatever People Say I Am, That's What I'm Not“
Auch wenn eine Zusammenfassung des letzten Postschmutzauspackvideos so sinnvoll ist wie eine Gehirn-OP für eine Eintagsfliege, bringen wir es hinter uns.
Wie immer sind die sprachlichen Unschärfen des Delinquenten interessanter als der zugesendete Schlonz. Etwa wenn er direkt am Anfang sagt „In allererster Linie dient es nicht meiner persönlichen Bereicherung.“
Dass er die SSL-Weihnachtskarte anspricht, nur um am Ende exakt nichts dazu zu sagen, zeigt nur, dass er sich keinerlei Gedanken macht, bevor er die Kamera anstellt.
Es folgt Gesäusel von Mariensichtungen und Erinnerungen an N.N.'s heldenhafte Besteigung der Heilbronner „Pyramide,“ die sich selbst bei oberflächlicher Betrachtung als bloßer Haufen Steine im Wald entpuppt. „Und man spürt wirklich die Energie aus dem Boden.“ Vielleicht ist er einfach nur auf einen rostigen Nagel getreten, oder die U-Hose war zu eng... N.N. wäre nicht N.N. wenn für ihn die Bibel nicht ein quasi-historisches Dokument wäre. „Da war das Thema Wahrheit und Lüge, glaube ich, zum ersten Mal in der Weltgeschichte so klar benannt.“ Dem schließt sich angebräunter Brechdurchfall an, über, natürlich, die Juden, Satanismus, Kraft, Opfer... bla, bla, bla und nennt es in Unkenntnis der Wortbedeutung tatsächlich Philosophie.
N.N. bekommt eine „Urkunde“ von wortpatenschaft.de bzw. Tobias Mindner, der zugleich die Seite medfux.de betreibt. Nun, das wäre nicht weiter bemerkenswert, auch den Umstand, dass Mindner eine "Wortpatenschaft" für schmale 35,- Euro anbietet, für die man immerhin eine wert- und schmucklose "Urkunde" bekommt, kann man großzügig übersehen, wenn man im Blog unter
https://medfux.blogspot.com/2020/10/propaganda-einst-jetzt.html nicht die inzwischen leider weit verbreitete Mischung aus den Themen Corona und Antisemitismus vorfinden würde, vgl. angefügtes Bild. Laut Webseite sind der Verein für dt. Sprache nebst der TU Ilmenau Kooperationspartner, auch finden sich „Prominente“ wie Heinz-Rudolf Kunze oder Ursula von der Leyen als sog. „Wortpaten“ auf der Seite. Da muss ich wohl mal wieder mein Denunzianten-Template verwenden...
N.N. faselt von seinem langem „Kampf“ gegen die Pornographie. „Jetzt bin ich aber davon weitgehend befreit und das ist herrlich, das ist wunderbar. Manchmal kommen auch manche Gedanken zurück, irgendwelche Erinnerungen an irgendwelche Filme oder so was, aber dann muss man die zurück drücken.
Einen neuerlichen Beweis, dass N.N. nicht ansatzweise als Lehrer geeignet ist, liefert er mit seinen Ausscheidungen über zwei- oder mehrsprachige Erziehung von Kindern.
Ein weiterer Brief fragt nach N.N.'s Familie. „Sie [meine Eltern] sind mir beide gut gesinnt, sie lieben mich beide, sagen sie jedenfalls, und ich bin auch geneigt das anzunehmen, der eine mehr, die andere weniger.“ Für die Patientenakte: N.N. hat drei Brüder väterlicherseits und eine Schwester mütterlicherseits. „Das war nicht immer nicht immer leicht, insbesondere zu Weihnachten, weil ich immer, ich glaub, mindestens neun Geschenke machen musste. […] Das war hart für mich. […] Manche [von den Geschwistern] sind auch ganz gut geraten.“ Vorschlag für ein neues RTL-Format: Ex-Sohn, Ex-Bruder günstig abzugeben. Nicht ganz stubenrein, insbesondere obenrum, aber einfach ruhig zu stellen, z.B. mit einem Landserheft oder einer alten Wehrmachtssocke.
N.N. schlug seinem Vater eine Familienaufstellung vor, welche dieser aber ablehnte, aber natürlich nur weil er, der Vater, dann Gefahr liefe seine bisherigen Einstellungen widerlegt zu sehen. „[...] Ich denke, weil er Angst hat. Weil er große Angst davor hat, dass was rauskommen würde, hochkommen würde, was sein bisheriges Leben quasi wegwischen würde. Dann wäre sein ganzer Kampf, sein lebenslanger Kampf gegen den Faschismus zunichte und könnte es nicht mehr rechtfertigen, wenn er erkennen würde, was er erkennen würde, dass das alles eine verlogene Ideologie war, ist.“ Oje, was für eine Hybris, dass er nicht einmal in Erwägung zieht, seine eigene Einstellung zu überdenken. Kein Wunder, dass N.N. sich nicht wundert, dass das Buch, welches er seinem Vater schenkte -Gerd Schultze-Rhonhof „1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte: Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg-“ von diesem nicht gelesen wurde.
Beim Auspacken des „Fähnleins“ sabbert N.N. von der Gründung der „dt. Nation“ und ist augenblicklich vom Begriff so besoffen, dass er in der Videobeschreibung „Gruß vom 15-jährigen Deutschen Reich“ fehlformuliert. Wenn das Reich erst 15 ist, darf es dann überhaupt schon Kriege führen, es wäre dann doch schließlich noch minderjährig?!
Beim Vorlesen einer Geschichte von einem alten Waffen-SS-Opa drückt sich der Laienschauspieler mal wieder eine Träne heraus und schaut dabei aus, als hätte er gerade einen Schlaganfall.
Bei „Die Kehre,“ einer rechts völkischen Öko-Postille von Kubitschek, und beim Vorlesen der Überschrift des Artikels „Entortung und Masse sind per se destruktiv, nivellierend, unorganisch, unökologisch.“ gerät N.N. bereits an seine eng gesetzten Grenzen „Und das jetzt noch einmal in dt. Wörtern ausgedrückt Herr Kubitschek?“
Einer der nächsten Briefe ist ein Schreiben von Michele Renouf, hierbei ist nur bemerkenswert, dass offensichtlich alle Holocaustleugner gut miteinander vernetzt sind.
Beim nächsten Brief ist die Anschrift verwischt „Oh, da hat jemand Tränen geweint, als er meine Adresse drauf geschrieben hat,“ vgl. Bild. Mir würden da noch 2-3-viele Sachen einfallen um was es sich handeln könnte.
Es klingt, nach einiger Hetze, mit zugesendetem Kakao aus, natürlich stilecht aus der Dose und einer zugesendeten Mundharmonika, von der man sich nur wünschen kann, dass sie schon viele Vorbesitzer hatte.
N.N. lässt das Video ausfaden, nur um es dann doch „fortzusetzen,“ nur dass sich derweil der Hintergrund in seiner Rumpelkammer verändert hat. Ja, ja, die kleinen Details...
Zusendung der „russlanddt. Konservativen.“ „Letztes Jahr am 29. August, als sich in Berlin die Querdenker in Berlin ausgetobt haben, haben die russlanddt. Konservativen in Friedland eine Gedenkveranstaltung ausgerichtet haben.“ Scheisxidi0t, du bist einer von denen gewesen, die sich „ausgetobt“ haben.
„Dann noch einmal herzlichen Dank für alle Zusendungen, ich freue mich auf die nächsten, auch wenn meine Wohnung hinterher immer aussieht wie ein Schlachtfeld, ja, als wäre die Polizei wieder eingeritten und hätte alles durchsucht.“ Nein, nicht Schlachtfeld, sondern bewohnte Kloake vor der sich sogar Berliner Ratten und Kakerlaken ekeln.
Alle Einnahmen aus dem neuen RTL-Format gehen zu 666% in den Pensionsfond des SSL. Also einschalten nicht vergessen!