@TatjanaIrminkova , darf ich dein Beitrag mal aus ostdeutscher Sicht redigieren? Ich streiche etwas und was ich einfüge ist kursiv.
Also , bitte nicht falsch verstehen, ich will nur ein paar Unterschiede deutlich machen und es könnte lustig werden, mal sehen ob ich es hinkriege.
Übrigens, da mir die Unterschiede inzwischen sowas von egal sind, möchte ich auf letzteres hinaus.
Probieren wir es:Die spinnen die
Niederbayern Ossis.
(oder: warum im
bayrischen Wald Osten der Wahnsinn tobt ... Versuch einer Erklärung aus der Sicht eines
Anhalters Niederbayrin im Exil, warum in ihrer Heimat die AFD teils mehr % als im
Osten sonstwo holt)
Vielen
niederbayrischrischen ostdeutschen AFD Wählern geht es mitnichten
hauptsächlich um
faschistische oder rechte Themen, sondern hauptsächlich um ihre Angst abgehängt zu werden, ihren (geplanten und erwarteten und auch für die Kinder gewollten)
Lebenstandart Lebensstandard, (ähm sorry) zu verlieren.
Die Leute hier
oben im Norden nördlichöslich von Bayern sagen wenn ich die Theorie bringe: das versteh ich nicht,
Bayern ist das reiche Bundesland ...egal welche Theorie, es wird nicht verstanden.Ja ist es!
Aber ich glaube, genau darum sind/ waren die Lebenspläne hier anders (als zb in neuen Ländern, Berlin und den norddeutschen Grossstädten)
Hier in
Niederbayern Ostdeutschland war es bis vor ca
10 bis 27 Jahren praktisch selbstverständlich, dass der Mann
(oder seltener die Frau, sagen wir einfach "der Hauptverdiener") und die Frau eine Familie allein gut ernähren konnte
n.
Gut ernähren bedeutete:
Miete für ne
nette Wohnung,
oder Raten für was eigenes, einmal Sommerurlaub, 1 oder 2 mal verlängertes WE zum Skifahren, ein Auto für den Hauptverdiener, ein Kleinwagen für den Partner, Hobbys für die Kinder und ein FDGB-Urlaub an der Ostsee oder dem Erzgebierge.Das war praktisch
niederbayrische ostdeutsche Norm.
Und zwar nicht nur für die mit akademischen Abschluss (oder Fachschulabschluss/Techniker/Meister) oder wohlhabenden Vorfahren ...
Sondern auch für den (und gerade sogar den) Industriehandwerker oder kaufmännischen Angestellten aber auch realisierbar für fast jeden Handwerksgesellen und festen Angestellten.
Japp, da machte man im Osten auch nicht so viel Gewese drum! Es gab' ja per Definition diesen Unterschied nicht, wir waren alle Genossen. Die Menschen der Generation der heute 40 bis 50 jährigen haben noch mit dem Gedanken
zb bei der Zahnrad (der grosse Metalindustriebetrieb im Raum Passau u Zulieferer für BWW/Audi/ Mercedes etc) bei der Kohle, im Schiffbau und in der Landwirtschaft die Lehre begonnen, diesen Job bis
zur Verrentung zu tun, sich dabei eben den oben erwähnten Wohlstand zum endgültigen Sieg des kommunismus zu erarbeiten und
"da Bua" der Sohn soll
gefälligst mit Erlaubnis das gleiche machen und 3 Jahre der Volksarmee dienen um dann (oder studieren gehen
) zu können.Für diese Menschen
(und die Generation nach ihnen), die vor 2
57 Jahren
mit diesen absolut sicher geglaubten Erwartungen ins Berufsleben gestartet sind ... die diese Mauer einfach mal umgetreten haben (man erinnere sich bitte, es gab ein Schiessbefehl bei der ersten Motagsdemo in Leipzig, aber lasen wir das...)
Für diese Menschen ist jetzt alles andes:
Kein Job mehr sicher durch Kurzarbeit, Entlassungen, Betriebssschließungen wie bei
Loher/Siemens im Rottalmünster der ehemaligen Industrie im Osten mit
2000 40.000 Entlassungen mal eben innert 2 Jahren im Raum in Leuna/Buna/Bitterfeld/Wolfen oder die kompletten Schließungen der Glashütten im Bayrischen Wald. praktisch aller Industriebetriebe innerhalb weniger Jahre.Dazu
niedrigere keine Löhne, Zeitarbeit.
Arbeitslosigkeit.Ein Kein Gehalt reicht nicht mehr.
Der Partner muss mindestens Teilzeit mit ran, eher mehr.Und das Eigenheim rückt in weiter Ferne.
Ähm, das war weniger ein Problem, Häuser gab's nach der Wende. Wohl ein Pluspunkt.
MIST, ich muss mich beeilen, ich hab auf "speichern" statt auf "Vorschau" gedrückt MIST.
Diese Menschen fühlen sich um ihre Lebenspläne, Träume, sichergeglaubten Lebenswege betrogen und verstehen nicht, warum sie nicht so leben können wie die Generation vor ihnen.
Japp!Sie fühlen sich hilflos und suchen nach Schuldigen und Alternativen ... und da tritt wortwörtlich die AFD auf den Plan
JAPP!(und ja, der
niederbayrische/bayerwald Industriearbeiter/Bauarbeiter/Handwerker/normale ostdeutsche Angestellte ist sicherlich nicht der Typ "reflektierter und hinterfragender politischer Beobachter"
und nein, das soll keine Entschuldigung sein, aber ein Versuch, das "warum" zu erklären)
Uff, bin fertig, das war der Blick aus SA zu einer oberbayerischen Beschreibung zum Thema. Hey, so viel an Wörtern muss man doch gar nicht ersetzen um ein gesamtheitliches Bild zu bekommen?Bitte nochmal, nicht falsch verstehen, ich habe irgendwie das Gefühl, ländliche Regionen in Gesamtdeutschland sitzen im selben Boot, nur mit unterschiedlichen Ausgangsparametern.
Die olle AfD ist ad überall vertreten, doof, doof, doof.