Liebe
@A.R.Schkrampe.
1. Also den Schuh, sich nicht vor Ort zu engangieren, müssen wir uns persönlich ganz sicher nicht anziehen.
2. Wer allerdings selbst zugibt, seit Unzeiten nicht mehr im Osten gewesen zu sein, sollte sich lieber mit Erklärungen, Bewertungen und Umzugsaufforderungen etwas mehr zurückhalten.
3. Bei allen großen und bekannten Problemen hier ist der so genannte "Am- Arsch- Osten" immer noch meine Heimat.
4. Immerhin haben ca. 2/3 der Sachsen
nicht AfD gewählt und fast 50% links-grün-liberal-und/oder sonstiges und daher muss sich nicht gleich der ganze Osten undifferenziert als "am Arsch" verunglimpfen lassen.
5. Sachsen hat bekanntermaßen gleich mehrere große Autofertigungsstätten (Leipzig/ Zwickau/ Dresden) und vor allem sehr, sehr viele kleine und mittelständische Zulieferbetriebe, die jetzt nach dem Dieselskandal alle mit berechtigten Sorgen in die mittlere und ferne Zukunft schauen.
6. Die großen Sorgen, die Schulzens "verantwortungsvolles" nachwahlpolitisches Verhalten hier in den auch (noch) existenten geistigen Leuchtturmenklaven (Universitäten und Forschungseinrichtungen) und damit jenseits von so manchem leider wirklich schon von Gott und allen guten Geistern verlassenen ostsächsischen Dorf auslöst, kenne ich zufällig aus erster Hand.
7. Das Sachsen schon vor und dann nochmal enorm nach der Wende so viele gute Geister und so viele junge Leute verloren hat, hat schlicht ganz banale und leider schlicht monetäre Gründe, die eben nicht mal nur durch ein bisschen mehr "Eigenverantwortung" zu beheben ist.
Diese Leier finde ich schon schon so kleinkariert, wie Gaulands schmuckes Sakko. Mir selbst nun als Krönung mit herablassenden Ton irgendwelche "Schmerzen" und "Zustände" und AfD und PDS- Denke anzudichten, spricht nur noch für sich. Lange Rede kurzer Sinn, liebe @Moderatoren, sowas hier, wenn auch von einem "alten SSL- Hasen":
Was mich vollumfänglich in meinem altbekannten Vorurteil bestärkt: die Ostzone ist im Arsch.
Kann bitte
weg!
Solche dummen Sprüche kannst Du Dir bitte irgendwann schenken, da hat man doch als gebürtiger Sachse bei der Wahl seines Wohnsitzes glatt die Wahl zwischen Pest und Cholera, entweder bei den einheimisch- thumben Dorfnazis oder dort die arroganten Besserwessis.
Gab es da dann nur die Auswahl zwischen thumben Dorfnazis oder arroganten Besserwessis?
Naja, vielleicht noch die Schweiz?
Aber etwas kann ich Euch, im Sonnenstaatland-Forum sagen; das Verfolgen der AfD-Depen im Forum und auf Facebook und die jetzige Bundestagswahl hat mein Interesse an der deutschen Politik wieder geweckt.
@Noldor ja, unbedingt und an @alle bitte nun genau hinhören, nachrecherchieren, nichts unkommentiert stehen lassen, und so oft wie möglich die Presse informieren, was dieser sicher viel Unterhaltung zu bietende Neuzugang des deutschen BT die nächsten 4 Jahre so zum Besten gibt. Und vor allem genau nachfragen, wer und was wirklich dahinter steckt. Einen Einzelnen kann man immer leichter mundtot machen, als eine aufgeklärte Bürgerschaft aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Sowas betraf schon den Kampf der "Lügenpresse"- BILD (die ich hier ausnahmsweise mal loben muss) gegen den o.g. Detlev Spangenberg und seinen peinlichen Versuchen, sich eine falsche weiße Westen wegen seiner Stasivergangenheit herbeizuklagen. Schon zu DDR- Zeiten hieß sowas gern: "Schwierigkeiten mit der Wahrheit" und sowas nun ausgerechnet bei der selbsternannten "Mut- zur Wahrheit"- Partei. Passt. Und das Gute an der AfD und dieser Szene, zu der einige noch ganz andere Mutmaßungen hegen, und warum ich so oft schwer leserlich mehr oder weniger immer "um den heißen Brei schreibe" ist, dass sie nun die Flucht nach "vorn" angetreten haben und nun selbst und mit viel Getöse auf das politische Parkett gepoltert sind. Voila! Nehmen wir sie als fortan vereint mit "Mut zur Wahrheit" beim Wort, aber gründlich!
Die Meinung, dass die AfD in den nächsten 4 Jahren nichts wirklich auf die Reihe bekommt, teile ich sehr wohl und die internen Selbstzerfleischungen werden bestimmt auch noch sehr unterhaltsam.
Aber das ist m.E. nur ein kleiner Teil des Spieles, jetzt auch offen als Spiel um die politische Macht. Der andere Teil sind die wirtschaftlichen Mauschelein im Hintergrund. Die pöhse "Lügenpresse" hat ja schon wieder herausgefunden, das da einige guten Grund haben, schnell ihre akut präkeren Finanzen zu sanieren. Das wird ihren abgehängten Wählern in präkeren Verhältnissen im Osten auch ganz sicher besonders "helfen" können. Diese doch eher weniger politischen Ziele ziehen sich aber nun bei bestimmten Protagonisten fast nahtlos und wie ein roter Faden durch das Leben von den Zeiten einer die DDR bis zum Ruin ausplündernden SED- Diktatur über die wirren Nachwendejahre, wo auch viel Geld auf Nimmerwiedersehen "verschwunden wurde", bis nun zur angekündigten "Weltrettung" vor der Vierfaltigkeit des angeblich "ultimativen Bösen" in Gestalt der Gewaltenteilung, der freien Presse, der Demokratie inklusive dem sozialen Gedanken und last but not least dem "schwarzen Mann" durch die heldenhafte "Mut zur Wahrheit"- Partei. Das Politische scheint da bei einigen leider aber nur noch das windige Mäntelchen, das man sich zur Fassade nach außen hin überhängt und das ohnehin immer nach dem gerade aktuellen Wind flattert und der bläst aktuell gerade weltweit so eher von rechts. Insofern könnten sie sich schon wieder in "bester" toitscher Tradition sehen.
Fatal eben nur für das verdutzte Volk, dass es nach 1945 und nach 1990 keine richtige Aufarbeitung gab. Nur der nervigen Beharrlichkeit einiger ewiger "Querulanten" ist es zu verdanken, dass immerhin z.B. das phöse "Stasi- Thema" bei diesem oder jenem "ehrenwerten" BT-"Neuzugang" noch oder mal wieder ein Thema ist.
Diesen Artikel finde ich übrigens zu dem Thema, wer oder was sind diese AfD- Wähler(!) im Osten auch wirklich sehr lesenswert, weil zumindest erfrischend differenziert:
Spoiler
Montag, 25.09.2017
Warum wählen so viele Ost-Männer AfD?
Die Neuen Bundesländer wählen signifikant anders als der Rest der Republik - dort ist die AfD bei den Männern besonders stark.
Von Caroline Bock
Ein Mann trägt am 18. September 2016 während einer politischen Kundgebung in Bautzen einen Kapuzenpulli mit der Aufschrift „Natürliche Härte geboren im Osten“ (Symbolfoto).
© dpa
Berlin. Kaum waren die ersten Zahlen zur Wahl draußen, war der Galgenhumor da: Jetzt müsse das Fernsehen einen Brennpunkt „Der ostdeutsche Mann“ senden, forderte ein Twitter-Nutzer. Bei den Männern in Ostdeutschland war die AfD laut der Wahlforscher von Infratest dimap vom Sonntag mit 26 Prozent die stärkste Partei - das waren 13 Prozentpunkte mehr als bei den Männern im Westen.
Wissenschaftler sind wenig überrascht. Was bei Donald Trump der zornige weiße Mann in den Appalachen war, ist bei der AfD der zornige Ossi im Erzgebirge - eine starke Wählergruppe. In den Medien ist die Debatte über den Osten nicht neu: „Was ist los mit dir, Ossi?“, fragte der „Spiegel“ im Sommer, geschrieben von Jochen-Martin Gutsch, der selbst aus der DDR kommt.
Eine Studie stellte bereits 2007 die „Not am Mann“ im Osten fest - es ging um die neue Unterschicht, die entstand, nachdem so viele junge Frauen nach 1990 abwanderten. Die Frauendefizite seien europaweit ohne Beispiel, hieß es. Selbst Polarkreisregionen im Norden Schwedens und Finnlands reichten nicht an die ostdeutschen Werte heran. Die von Helmut Kohl beschworenen „blühenden Landschaften“ sind auch 2017 für manche noch weit weg.
Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, verweist auf den relativ hohen Anteil an Frustrierten. Diese hätten die AfD als Protestpartei gewählt, nicht wegen des Programms. Viele Männer in der Altersgruppe, die noch die Vollbeschäftigung zu DDR-Zeiten erlebten, hätten nach dem Mauerfall ihre Malocher-Jobs verloren. „Das waren die Verlierer des Wandels“, sagt Klingholz. Schlecht qualifiziert, ohne Job und ohne Frau - das sei keine gute Mischung in dem Alter.
Der Görlitzer Soziologe Raj Kollmorgen sieht eine „komplexe Gemengelage“ bei den Männern. Zum einem nennt er das Problem durch die Abwanderung der Frauen, die Männer sind die Zurückbleibenden. „Das ist ein Gefühl, das die Psyche hart treffen kann.“ Dazu kommt die wirtschaftlich-soziale Lage. Seit 1990 hat diese Gruppe laut Kollmorgen permanent das Gefühl, dass ihnen etwas weggenommen werde - etwa durch die Hartz-IV-Reform. Dann kamen die Flüchtlinge, nach dem Motto: „Die kriegen es jetzt hinten hinein, und wir müssen für jeden Cent kämpfen.“ Dass das nicht stimme, sei für diese Wähler irrelevant.
Gewaltbereitschaft und radikalere Ansichten: Das sei unter ostdeutschen Männern stärker vertreten als unter westdeutschen, sagt der Leipziger Rechtsextremismusforscher Oliver Decker - „und auch vor allem unter jüngeren Männern“. Dabei spielt für ihn besonders die politische Wende nach dem Ende der DDR eine Rolle, die nicht aufgearbeiteten persönlichen Verluste. „Die Männer würden aber nicht AfD wählen oder rechtsextreme Positionen beziehen, wenn das nicht auch von einem Umfeld - und dazu gehören auch Frauen - mit honoriert würde.“
Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) ist vom starken Abschneiden der AfD „überhaupt nicht“ überrascht. „Im Osten gewinnt man keine Wahl, aber man kann sie dort verlieren“, sagt Köpping. Das Wahlergebnis hat für sie viel mit der Wut aus der Nachwendezeit zutun.
Köpping warnt davor, diese Wähler als „Abgehängte“ zu brandmarken. „Es geht um eine ganze Generation.“ Es gebe viel Verbitterung, etwa über die Ungerechtigkeit bei der Rente. Bei einem Dorffest am Wochenende habe sie gerade erlebt, wie Leute mit fünf oder sieben Euro herumkrebsten. Und zum Thema Flüchtlinge - da kennt die Ministerin einen Satz von den Sachsen besonders gut: „Integriert doch erstmal uns.“ (dpa)
http://www.sz-online.de/nachrichten/warum-waehlen-so-viele-ost-maenner-afd-3781449.html