Da das Projekt KRD nun so ziemlich gescheitert ist und die Räumung von Reinsdorf wohl nur eine Frage der Zeit ist, muss halt etwas Anderes her, woraus man Selbstbestätigung schöpfen kann. Wie wär's mit einer Partei? Da kann man sich dann stark fühlen, mit Vertretern des Bundes sprechen, sich "auf Augenhöhe" mit den Parteifunktionären der etablierten Parteien sehen usw. Wenigstens bis zur Bundestagswahl ist dadurch für ein gewisses Erfolgserlebnis gesorgt.
So deute ich die Vorgänge rund um die KRD-"Partei".
So ganz passt dieser Zusammenhang nicht, denn die "Partei"-Gründung erfolgte angeblich bereits am 16. April.
Quelle: http://www.krdeutschland.de/details/parteigruendung.html
Der Verkauf des KRD-Geländes an die Wittenberg Gemüse GmbH wurde aber erst am 20. April bekannt gegeben und die Räumung war noch später am 16. Mai.
An welchem Tag genau die dahinter steckende Motivation, wie von Pantotheus beschrieben, ein neues Internetgebilde entstehen ließ, dürfte nicht so wichtig sein. Dass die strenggläubigen unter den KRDlern mit einer "Parteigründung" bekunden nicht ihre Ideen, vielmehr deren Umsetzung, seien der Grund für das Scheitern in der materiellen Welt gewesen, wundert nicht. Solange es "Schuldige" gibt, denen man das Scheitern in die Schuhe schieben kann, werden sie von ihrem Glauben nicht abweichen.
Ob Fitze mit seinen Straßenverkehrskapriolen, buchhaltungsbefreiten Finanz-Chaos sowie seiner Jura- (und alle administrativen, wirtschaftlichen und politischen Bereiche der Bundesrepublik betreffende) Legasthenie dabei zu den (Teil-)Schuldigen gezählt wird, kann man nur ahnen.
Dass es seitens der Pudel, beginnend dessen Inhaftierung, schrittweise immer ruhiger um ihren ehemaligen Anführer geworden ist, ist eine Tatsache. Nach ein par "Free Peter" Fotos und dazugehörigen Anmerkungen war sehr schnell Schluß damit, die Reputation ihres Gurus in der Öffentlichkeit massiv zu verteidigen.
In den Augen der Pudel trägt aber wohl die, durch das KRD - natürlich - in ihrer Existenz gefährdete, Bundesrepublik den größeren Anteil am Scheitern ihrer Illusionen, nicht etwa deren Unausgegorenheit, die nur von einer noch dilettantischeren Umsetzung getoppt wurde.
Jetzt also, befreit vom (Spenden-)Geld und damit der Last, das Scheitern ihrer Ideen, Versprechungen und Fähigkeiten immer wieder aufs neue in der Realität durchexerzieren zu müssen, kommt mit der "Partei" ein weiterer Versuch ihren Nonsens in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen.
Wenigstens zwingt sie die aktuell gewählte Art des Scheiterns dazu, weitestgehend im gesetzlichen Rahmen der Bundesrepublik zu agieren.
Von ein par lausigen Parteispenden abgesehen, bieten sich so keine großen Möglichkeiten zu Untreue oder juristischer Argumentation in Form der Durchbrechung der 100km/h-Marke im Ortsbereich.
Ob der, wenn sie es überhaupt bis zur Wahl durchhalten, im 0,0x oder 0,00x -Bereich absehbare Wahlerfolg dann zu Nachdenken oder Revision der eigenen Ideen führt, wage ich dennoch zu bezweifeln.
Wer, wie vom Paukemännchen in seinem Video geäußert, die EU-Mitgliedschaft Deutschlands "abschaffen" will, diese aber irgendwie gleichzeitig noch "prüfen" muß, von einer bösen "nationalsozialistischen" Einkommenssteuer schwafelt, der er mit ihrer Beibehaltung begegnen möchte um den Steuerpflichtigen ihre Zahlungen in einer "Zweitwährung D-Mark" (nach, vor oder während des geplanten EU-Austritts?) zurückzuerstatten, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
Darauf, dass erst ein bundeseigenes Tankstellennetz aktuelle Probleme, etwa die Ausstattung unserer Schulen oder anderer Infrastruktur, lösen könnte, muss man erst einmal kommen. Was für ein Sinn dahintersteckt dieses ausgerechnet mit den Euros finanzieren zu wollen, die man gerade den Einkommensteuerzahlern im Austausch für D-Mark abgeknöpft hat, erschließt sich nicht sofort.
"Böse", dem Wirtschaftskreislauf zur Stärkung der D-Mark entzogene Euro, sollen diesem wieder zugeführt werden? Nachdem ihr Gegenwert diesem bereits in Form rückerstatteter Einkommensteuer in D-Mark zugeflossen ist? Für eine wundersame Geldvermehrung brauchen die anscheinend gar keinen interdimensional unterstützten Fitze.
So geht Geldpolitik, zumindest die Hersteller von Gelddruckmaschinen dürften sich (kurzfristig) über die Pläne der "KRD-Partei" freuen.