Autor Thema: Brrrrrr-exit  (Gelesen 157669 mal)

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #15 am: 5. Juli 2016, 10:58:57 »
Ich denke, das haben sie. Aber die Antwort ist eine ganz simple: Weil leider ein großer Teil der Menschen wirklich ungebildet, dumm und leicht zu beeinflussen ist.
 
Das ist eine traurige Tatsache, aber eben eine Tatsache.

Wobei ich anmerken möchte, dass 1975 in GB 64,03% für die Mitgliedschaft in der EG stimmten (1), wobei bei dieser Abstimmung pikanterweise die Zustimmung in Schottland, Wales und Nordirland niederiger war.

Ich glaube auch bei dem Brexit-Referendum hätte sich eine (ähnlich hohe) Mehrheit gefunden hätte, wenn nicht einige Ereignisse eingetreten wären (bzw. Vorhanden waren):
1. Gründe der Wahlentscheidung: Viele Wählen wählten "Leave" nicht aufgrund einer (primären) Europaskepsis sondern entscheidend war für viele Einwanderung (Thema der Ukip und Farage), das Gesundheitssystem und wirtschaftlicher Aufschwung (2)
2. Politiker: Boris Johnsson, der es vermieden hatte eine Präferenz abzugeben, wechselte erst am 21. Februar 2016 in das Brexit-Lager. Genau ein Tag, nachdem Cameron auf dem EU-Gipfel seine Wünsche gegen die Mehrheit durchgedrückt hatte (Forderungen etwa zur Kürzung von Sozialleistung von EU-Einwanderern; keine weitere Integration GB in die EU). Wahrscheinlich hatte seine Entscheidung einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Ergebnis (3). Aber nicht nur zu Johnsson, sondern auch zu Farage inklusive der Ukip, Jeremy Corbyn (nicht verunderlich seine Skepsis, die Linke in GB  war immer schon gegen weitere Europäisierung) und Cameron (der eigentliche EU-Skeptiker) könnten man viel schreiben (würde hier den Rahmen sprenden)
3. Medien Mehr als 30 Jahren haben rechtsgerichteten britischen Zeitungen giftige antieuropäische Propaganda verbreitet (2). Hierzu muss man Zeitungen wie The Sun, The Times aber auch Fernsehsender wie Sky UK Limited (übertragen unter anderem Fußball in GB) zählen, die der News Corporation des Rupert Murdoch gehören (4). Murdoch wiederum unterstützte den Brexit (5).

Summa sumarum (bis hier)
dumme Menschen+egozentrische Politiker+euroskeptische Propaganda = Brexit
Es gibt bestimmt noch mehr Gründe ...

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/EWG-Mitgliedschaftsreferendum_im_Vereinigten_K%C3%B6nigreich_1975
(2) http://www.independent.co.uk/voices/brexit-eu-referendum-why-did-people-vote-leave-immigration-nhs-a7104071.html
(3) http://lordashcroftpolls.com/2016/06/how-the-united-kingdom-voted-and-why/
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/News_Corporation#Fernsehen
(5) http://www.spiegel.de/politik/ausland/boris-johnson-und-der-brexit-irrsinn-kommentar-a-1100957.html
Angst und Unmöglichkeit sind aus meinem Wortschatz gestrichen
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #16 am: 5. Juli 2016, 11:16:39 »
Ich finde nur den Ausstieg der bisherigen Protagonisten zu schofelig. 
Das Eingeständnis, dass sie es nicht können.
Und wenn dann nicht funktioniert, was nicht funktionieren kann,
dann werden sie unken und dafür applaudiert bekommen:
"Wir hötten göwußt, wie ös göht."

Stellt euch vor: Ganz Deutschland tritt dem Königreich bei.
Glaubt einer, der Souverän würde uns den König machen?
Nein. Der stellt sich dann hin und sagt:
Ich habe mein Ziel erreicht.
Maddin, mach Du den König.
Ich habe genug geopfert für mein Ziel.
Ich will meinen Führerschein zurück.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #17 am: 5. Juli 2016, 11:31:47 »
Ich finde nur den Ausstieg der bisherigen Protagonisten zu schofelig. 
Das Eingeständnis, dass sie es nicht können.

Der klassische Fall des Zauberlehrlings. Huch, es funktioniert - so war das gar nicht gedacht! Was machen wir jetzt?? Wir ziehen uns ins Privatleben zurück. Sollen andere Leute die Scherben zusammenfegen und versuchen, sie wieder zusammenzukleben.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #18 am: 5. Juli 2016, 11:49:07 »
Sich nach dem Erreichen der eigenen politischen Ziele ins Privatleben zurückzuziehen ist Tradition in Europa:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lucius_Cornelius_Sulla_Felix

Hier ein interessanter Kommentar von Europa- und Völkerrechtsexperte Prof. Franz Mayer:

http://verfassungsblog.de/franz-mayer-brexit-countdown/

Und interessanter als die Frage nach dem Grund für das britische Wahlverhalten finde ich die Frage, weshalb in den letzten Monaten das "gegnerische" Abstimmungsverhalten ständig mit Dummheit, mangelnder Bildung, Rechtspopulismus/Linksextremismus (je nachdem, wer über wen lästert) und ähnlicher Polemik erklärt wird.

Ich selbst würde gegen einen "Dexit" stimmen. Die Grundgedanken der EU (neben Reisefreiheit etc vor allem auch die Idee einer solidarischen, europäische  Gemeinschaft) gefallen mir sehr. Dennoch würde ich nicht über Leute mit anderer Meinung derart herziehen, wie es in den sozialen Netzwerken derzeit von der grünen Jugend oder den Jusos (wobei: die mögen vermutlich einfach keine reichen Nationen mit deregullierter und privatisierter Wirtschaft, die dann auch noch erfolgreich ist) durch die Medien geplärrt wird. Das ist ein seltsames Demokratieverständnis. Und selbst wenn die Mehrheit eben "dumm" wäre: Will jemand das preußische Dreiklas(s)enwahlrecht zurück?

Und Zukunftsprognosen, die das Ende der Demokratie und den wirtschaftlichen Untergang Großbritanniens (Lesetipp2) zum Inhalt haben finde ich auch unangebracht, wenn es in erster Linie nur unsinnige Panikmache ist.

Ich glaube kaum, dass das VK jetzt Visumspflicht für Bürger der EU einführt, genausowenig wie die EU-Staaten den Briten jetzt das Leben schwer machen werden (wobei ich den Herren Schulz und Juncker eine solche Trotzreaktion durchaus zutraue).

Abgesehen davon ist ein Brexit nur dann möglich, wenn er durch das britische Parlament beschlossen wird (Artikel 50 Absatz 1 EU-Vertrag) und so zerstritten wie das Land derzeit ist wird das wohl kaum in absehbarer Zukunft passsieren.
« Letzte Änderung: 5. Juli 2016, 11:55:15 von Tuska »
"Tuska jedoch verteufelt alle, die nicht in Sack und Asche gehen. Entweder, weil sie mit Konsum oder aber (doppelmoralistisch, versteht sich) mit Tugenden protzen. Mich deucht, unser Vorzeige-Katholik ist ein kleiner Luther." – Rechtsfinder
 

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #19 am: 5. Juli 2016, 12:43:46 »
Sich nach dem Erreichen der eigenen politischen Ziele ins Privatleben zurückzuziehen ist Tradition in Europa:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lucius_Cornelius_Sulla_Felix

Hier ein interessanter Kommentar von Europa- und Völkerrechtsexperte Prof. Franz Mayer:

http://verfassungsblog.de/franz-mayer-brexit-countdown/

Und interessanter als die Frage nach dem Grund für das britische Wahlverhalten finde ich die Frage, weshalb in den letzten Monaten das "gegnerische" Abstimmungsverhalten ständig mit Dummheit, mangelnder Bildung, Rechtspopulismus/Linksextremismus (je nachdem, wer über wen lästert) und ähnlicher Polemik erklärt wird.

Ich selbst würde gegen einen "Dexit" stimmen. Die Grundgedanken der EU (neben Reisefreiheit etc vor allem auch die Idee einer solidarischen, europäische  Gemeinschaft) gefallen mir sehr. Dennoch würde ich nicht über Leute mit anderer Meinung derart herziehen, wie es in den sozialen Netzwerken derzeit von der grünen Jugend oder den Jusos (wobei: die mögen vermutlich einfach keine reichen Nationen mit deregullierter und privatisierter Wirtschaft, die dann auch noch erfolgreich ist) durch die Medien geplärrt wird. Das ist ein seltsames Demokratieverständnis. Und selbst wenn die Mehrheit eben "dumm" wäre: Will jemand das preußische Dreiklas(s)enwahlrecht zurück?

Und Zukunftsprognosen, die das Ende der Demokratie und den wirtschaftlichen Untergang Großbritanniens (Lesetipp2) zum Inhalt haben finde ich auch unangebracht, wenn es in erster Linie nur unsinnige Panikmache ist.

Ich glaube kaum, dass das VK jetzt Visumspflicht für Bürger der EU einführt, genausowenig wie die EU-Staaten den Briten jetzt das Leben schwer machen werden (wobei ich den Herren Schulz und Juncker eine solche Trotzreaktion durchaus zutraue).

Abgesehen davon ist ein Brexit nur dann möglich, wenn er durch das britische Parlament beschlossen wird (Artikel 50 Absatz 1 EU-Vertrag) und so zerstritten wie das Land derzeit ist wird das wohl kaum in absehbarer Zukunft passsieren.
Naja, ich persönlich würde auch immer gegen einen "Dexit" stimmen, aber ganz einfach mit der Begründung, dass ein isoliertes Deutschland verglichen mit einem europäischen "Imperium" (in der Bedeutung des Wortes als "Herrschaftsbereich", nicht im Bezug auf historische Staatsformen) globalstrategischer Murks wäre und und außenpolitischen Handlungsfähigkeit kosten würde ohne Ende.

Was die Grünen im allgemeinen oder die Jusos angeht, die haben es doch mit gescheiten Argumenten in ihrer Masse noch nie gehabt, bleibt eben nichts anderes also stumpfe Polemik aus der unteren Schubblade, warum regst du dich darüber noch auf? Dass selbige in Teilen nicht weniger einen Tunnelbick vertreten als so mancher Reichi ist doch nichts neues, muss man eben mit leben.

Was nun aber das Ausklinken oder bis dato das gewünschte Ausklinken der Briten aus Europa betrifft, gibt es dennoch meiner Ansicht nach Gründe genug das für extrem kurzsichtig zu halten und ich bin auch der Meinung, dass wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, dies Seitens Brüssel möglichst heftig sanktioniert werden sollte, da es nicht angehen kann, dass jemand der Solidargemeinschaft mehr oder weniger den Krieg erklärt und dann weiter von ihren Einrichtungen partizipiert, in solch einem Fall würde ich Brüssel dann doch nahelegen, das Modell "Kontinentalsperre" (vielleicht nicht ganz so krass, aber doch in die Richtung) aus dem Ärmel zu ziehen, denn andernfalls, wenn da nicht der Entzug sämmtlicher durch Brüssel genehmigter Vergünstigungen und eine ordentliche Schelte oben drauf kommt, werden sich andere Egoisten im Zukunft am Beispiel Britanniens orientieren.
Ein Ende der Demokratie (wobei das abzuwarten ist, denn wenn das Parlament einen Austritt ablehnen würde, wäre das angesichts des Referendums doh schon reichlich undemokratisch) wäre das in Britannien selbstredend nicht, dessen wirtschaftlicher Untergang, wäre sofern möglich, in einem solchen Fall durch Europa vernünftigerweise herbei zu führen.

An einen tatsächlichen Beschluss des Brexit glaube ich, stand jetzt ebenso nicht, daher alles theoretishes Tamtam über ungelegte Eier, aber es idt doch durhaus interessant zu beobachten, in welcher form man sich medial im Moment je nach Position gegenseitig an die Wäsche geht, da würde ich in jedem Fall zustimmen. Ich muss gestehen, dass ich sehnsüchtig auch vor allem darauf warte, dass ein paar von unseren Reichis realisieren, dass ein "Exil" im "befreiten England" für sie nur noch so lange sicher wäre, wie sie garantierte Reisefreiheit haben und darauf, dass sie daraus die Konsequenzen ziehen und schleunigst ihre Koffer packen, aber das wird wohl leider Wunschvorstellung bleiben.
 
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #20 am: 5. Juli 2016, 12:45:26 »
(...) die mögen vermutlich einfach keine reichen Nationen mit deregullierter und privatisierter Wirtschaft, die dann auch noch erfolgreich ist (...)
Erfolgreich? Ein weit zu fassender Begriff
0,9% des BIP durch die Landwirtschaft
10% des BIP durch industrielle Förderung von Bodenschätzen
  Peak Oil ist schon erreicht: 2,5 Millionen Barrel/Tag (2006) 1,43 Millionen Barrel/Tag (2013), wobei die meisten Ölfelder
  sich vor der Schottischen Küste befinden...
  2010 spülten die Nordsee-Vorkommen 8,8 Milliarden Pfund in britische Kassen und halbierten fast das Handelsbilanzdefizit (1).
73% des BIP durch den Dienstleistungssektor (insbesondere Banken und Versicherungen), hm Kapital ist ein scheues Reh...
Bleiben also (optimistisch gerechnet) 16% für den Sekundärsektor
1. Die Automobiindustrie ist komplett in ausländischer Hand
2. BAE Systems (Rüstung, Luft- und Raumfahrt, Kriegsschiffe) und Rolls-Royce (Triebwerke u.a. Airbus Raumfahrt) mit einem bedeutenden Anteil nur was passiert wenn die Briten Einfuhrzölle bekommen? Noboby knows
3. AstraZeneca und GlaxoSmithKline zwei Pharmakonzerne
Dann wird es allerdings dünne, richtig dünne...
Hohe Jugendarbeitslosigkeit (2) runden das Bild einer "erfolgreichen" Wirtschaft ab...
(1) http://www.welt.de/wirtschaft/article106141851/Schotten-kaempfen-ums-Nordsee-Oel.html
(2) http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Grossbritannien/Wirtschaft_node.html
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #21 am: 5. Juli 2016, 12:52:51 »
1. Die Automobiindustrie ist komplett in ausländischer Hand
2. BAE Systems (Rüstung, Luft- und Raumfahrt, Kriegsschiffe) und Rolls-Royce (Triebwerke u.a. Airbus Raumfahrt) mit einem bedeutenden Anteil nur was passiert wenn die Briten Einfuhrzölle bekommen? Noboby knows

Eine gewisse Vorstellung haben die Leute schon. Am Tag nach der Abstimmung habe ich mich mit jemand von BMW unterhalten. Die haben ja vier Werke auf der Insel. Da gehen jede Menge Teile hin und her. Aber wenn das UK jetzt auf einmal Nicht-EU-Ausland wird, wenn auf jedes Teil Zölle erhoben werden, so rum oder so rum ... zahlen muss es der Kunde, aber der hat vielleicht keine Lust dazu. Er wirkte nicht sehr fröhlich.
 

Offline Tuska

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #22 am: 5. Juli 2016, 13:08:53 »
Ich meinte damit nicht, dass die Briten wirtschaftlich vom Brexit profitieren. Sondern, dass sie davor eine erfolgreiche (sofern Ich das beurteilen kann) Industrienation waren. Dass sich jetzt (sollte der Brexit kommen) vieles ändern wird ist klar. Ob die in deutschem Besitz befindlichen Marken Bentley und Rolls Royce nun nichtmehr auf der Insel produziert werden und ob sich jetzt gegenseitig wirtschaftlich Steine in den Weg gelegt werden? Ich glaube es kaum.

Viel schlimmer trifft es imho. nicht die Wirtschaft sondern den Gedanken der EU selbst. Eine feste, solidarische Gemeinschaft ist in anbetracht der derzeitigen Lage in Europa (Flüchtlingskrise) dringender denn je. Ich hoffe, dass das VK und die EU auch weiterhin gut zusammenarbeiten und die Probleme gemeinsam angehen. Die EU sollte sich das Wahlergebnis (ob der Brexit nun kommt oder nicht) dringend zu Herzen nehmen. Sonst heißt es irgendwann noch:

Grexit.
Departugal.
Italeave.
Fruckoff.
Czechout.
Outstria.
Finish.
Slovlong.
Latervia.
Byegium.

Und damit adiEU.

Edit: http://m.imgur.com/xWMjEkg
« Letzte Änderung: 5. Juli 2016, 13:21:52 von Tuska »
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #23 am: 5. Juli 2016, 13:29:53 »
Wie ich schrieb, war die Intention eines nicht unwesentlichen Teils der Wähler die begrenzung der Zuwanderung (auch aus Ost-Europa). Ich hoffe inständig, dass die Briten keinen, wie auch immer gearteten, Rabatt bekommen. So wie ihnen das von den Brexit befürworten versprochen wurde. Sonst heisst es wirklich:
Grexit.
Departugal.
Italeave.
Fruckoff.
Czechout.
Outstria.
Finish.
Slovlong.
Latervia.
Byegium.
Da es dann keinen Sinn mehr machen würde in der EU zu bleiben. So wie das gerade in GB läuft, müssen wir uns keine Sorgen machen. Ich persönlich hoffe daher auf einen Brexit-Hardliner, so dass dann für die Briten der Drops gelutscht ist und anderen Länder klar wird, was sie an der EU haben (nicht nur wirtschaftlich). Das setzt allerdings (und da bin ich skeptisch) vorraus, dass große Länder (insbesondere oder gerade Deutschland) sich etwas zurücknehmen. Denn einerseits Druck ausüben, wie das Pochen auf Austerität bei kleinen Ländern, egal was es für Folgen hat (Griechenland als Beispiel) und dann an die europäische Soldarität appellieren (Flüchtlinge). Das funktioniert so nicht. UNd kam gar nicht gut an... :naughty:
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dtx

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #24 am: 14. August 2016, 19:20:04 »
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-08/brexit-austrittsverhandlungen-eu-grossbritannien

Zitat
Einem Zeitungsbericht zufolge könnte sich der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) um ein Jahr verschieben. Die britische Zeitung Sunday Times schreibt, dass sich der Austritt bis weit in das Jahr 2019 hinauszögern könnte. ...
"Die Minister denken inzwischen, der Antrag könnte sich bis Herbst 2017 verschieben", sagte ein Vertreter des Finanzsektors der Sunday Times. ...

Abgesehen davon, daß den Briten offenbar das nötige wirtschaftspolitisch versierte Personal fehlt, um die Austrittsverhandlungen führen zu können, haben sie offenbar auch keine Lust, einen beträchtlichen Teil der Verhandlungszeit während der Wahlkämpfe in Frankreich und Deutschland verstreichen zu sehen.
« Letzte Änderung: 14. August 2016, 19:22:52 von dtx »
 

Offline A.R.Schkrampe

Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #25 am: 15. August 2016, 13:57:02 »
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-08/brexit-austrittsverhandlungen-eu-grossbritannien
Zitat
Einem Zeitungsbericht zufolge könnte sich der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) um ein Jahr verschieben. Die britische Zeitung Sunday Times schreibt, dass sich der Austritt bis weit in das Jahr 2019 hinauszögern könnte. ...
"Die Minister denken inzwischen, der Antrag könnte sich bis Herbst 2017 verschieben", sagte ein Vertreter des Finanzsektors der Sunday Times. ...
Abgesehen davon, daß den Briten offenbar das nötige wirtschaftspolitisch versierte Personal fehlt, um die Austrittsverhandlungen führen zu können, haben sie offenbar auch keine Lust, einen beträchtlichen Teil der Verhandlungszeit während der Wahlkämpfe in Frankreich und Deutschland verstreichen zu sehen.

Soll mir recht sein. Dann bleibt mehr Zeit zum Suchen. Und mehr Zeit, in der die Preisspiralen sich weiter in die vorteilhafte Richtung drehen

http://www.rightmove.co.uk/property/Scotland.html

http://www.autotrader.co.uk/
 

Offline BlueOcean

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #26 am: 27. August 2018, 00:47:04 »
Wird langsam Zeit den gut abgehangenen Thread wieder auszubuddeln. Nur noch sieben Monate bis zum Bruch und vielleicht mal drei Monate, um noch ein Abkommen auszuhandeln. Das ist nicht mehr knapp, sondern nur noch 5 vor 12. Und zwar fünf Sekunden!

Aber trotz der mittlerweile hohen Gefahr, dass ein ganz gewaltiger Schlag die britische Wirtschaft und Gesellschaft treffen wird und obwohl absehbar ganz Europa davon in Mitleidenschaft gezogen werden wird, herrscht mittlerweile eine derartige Agonie und ein Desinteresse, dass CNN durchaus treffend titelt: "Brexit - a boring train wreck". Ein langweiliges Zugunglück.

Und zwar nicht nur auf Seiten der EU, wo man immerhin darauf verweisen kann, dass die Briten sich bewegen müssen und dass sie längst wissen, wo die Linien der Kompromissbereitschaft liegen.

In Großbritannien hat die Regierung damit begonnen Anweisungen für den Notfall eines "hard brexit" heraus zu geben und listet dabei munter so dramatische Dinge auf wie: Engpässe bei Medikamenten; die Möglichkeit, das der Flugverkehr eingeschränkt werden muss; Versorgungsschwierigkeiten; die Unterbrechung von Lieferketten; umgehend ausfallende Zahlungen von Renten etc. an alle in der EU lebende Briten. Wobei die Regierung wie gesagt erst mit diesen Ankündigungen begonnen hat.

Ein/zwei Tage rauschte und raschelte es da in der Fleet Street, bei Sky und BBC. Aber danach herrschte prompt wieder "business as usual". Keine Panik, die Welt dreht sich doch weiter. So what? Als ob die Passagiere auf der Titanic stundenlang lethargisch auf der Sonnenliege den Eisberg betrachtet hätten auf den das Schiff zusteuerte.

Ein Zugunglück, dass einfach zu langweilig war, um es zu verhindern...
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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #27 am: 27. August 2018, 06:52:52 »
Ein Zugunglück, dass einfach zu langweilig war, um es zu verhindern...

Auch so eine Sache, die ich nicht verstehe. Da rennen die sehenden Auges in die Katastrophe und reden sich immer noch ein, das alles besser würde dadurch.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

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« Antwort #28 am: 27. August 2018, 07:05:14 »
und reden sich immer noch ein, das alles besser würde dadurch
..., dass alles besser werden würde, .. . .  wenn man uns so lässt wie wir wollen. Alle Vorteile, keine Kosten. Um beim Bild zu bleiben. Im Zug mitfahren und nichts zahlen. Nicht einmal Kindertarif, und dann sagen, oooh, ich hab mich am Automaten verdrückt. Und jetzt verdrücken sie sich automatisch.
Ein Zug, in dem keiner zahlt, kann auch keine Lokomotivführer erwarten, der die richtigen Weichen nimmt und die Signale kennt. Kopflos in den Abgrund.
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Offline Sandmännchen

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Re: Brrrrrr-exit
« Antwort #29 am: 27. August 2018, 08:33:03 »
Bei Euch in der Gegend können die Lokomotivführer entscheiden, wie sie die Weichen nehmen? Faszinierend.  ;D
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

P.S.: Cantor became famous by proving it can't be done.