In der Stadtratswahl (Stadtrat=Gemeindeparlament) hat seine Liste m. W. keine 3% erhalten. Der Stadtrat von Biel/Bienne umfasst 60 Sitze. Mit 3% Ergebnis hätte es für einen oder gar zwei Sitze gereicht, er ist aber m. W. leer ausgegangen.
Somit kann er auch die Arbeit des Gemeindeparlaments nicht lahmlegen. Abgesehen davon wäre dies auch mit z. B. drei Sitzen nicht möglich.
Das Ergebnis, das er nennt, bezieht sich m. W. auf die Wahl des Stadtpräsidenten, dies ist der Vorsitzende der Stadtregierung (Gemeinderat genannt). Stadtpräsident kann aber nur werden, wer auch Mitglied des fünfköpfigen Gemeinderates ist. Auch dieser wird im Verhältniswahlverfahren vergeben. Dabei wird, so weit mir bekannt, das Verfahren nach Hagenbach-Bischoff angewandt, eine andere methodische Darstellung des Verfahrens nach d'Hondt, das man noch von früheren Bundestagswahlen her kennt und das auch noch in einigen Ländern besteht, so weit ich das überblicke. Dieses Verfahren hat die Eigenschaft, den "vollen Preis" für einen Sitz zu erfordern, was kleine Parteien eher benachteiligt. Mit einem Ergebnis von 3 oder 5, sogar von 10% ist aber kein Sitz im Gemeinderat zu gewinnen. Mit 20% hat man einen Sitz sicher, zu gewinnen ist er auch schon mit 18% oder vielleicht 15%, je nach dem, wie viele Listen angetreten sind und wie sich die Stimmen auf diese verteilen.
Hinzu kommt, dass in der Schweiz exzessiv von Listenverbindungen Gebrauch gemacht wird. Somit standen sich in der Wahl zur Stadtregierung im Wesentlichen zwei Listen gegenüber: die verbundenen Listen der bürgerlichen und der sozialdemokratischen Wahlbündnisse. Ein unabhängiger Dritter hat gegen diese Blöcke kaum eine Chance, da durch die Listenverbindungen auch Reststimmen "weggefressen" werden.
Hätten genügend Leute im ersten Wahlgang für Moser gestimmt, dann hätte eine Situation eintreten können, in der es nicht für eine Mehrheitswahl des Stadtpräsidenten gereich hätte. Dies hätte zu einer Stichwahl geführt, in der aber nur noch die Kandidaten zugelassen gewesen wären, die tatsächlich einen Sitz im Gemeinderat erhalten hatten. Dieses Spiel hatte er ja bereits zur Wahl in den Ständerat gespielt, als alle anderen (aussichtslosen) Kandidaten sich zurückgezogen hatten. Ein zweites Mal wird er dieses Spiel nicht spielen können, da nun das Wahlgesetz entsprechend geändert wird, sodass aussichtslose Kandidaturen nicht mehr zur Stichwahl zugelassen sein werden.
Es mag sein, dass Moser sich damals "wichtig" gefühlt hat. Seine Wichtigkeit hält sich allerdings - objektiv gemessen - in sehr bescheidenem Rahmen. Er merkt es nur nicht.