Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1507758 mal)

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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9495 am: 12. Oktober 2021, 18:38:58 »
Hier geht es um eine ehem. Kundin:


Zitat
Frauke Petry wegen Subventionsbetrugs verurteilt

Die frühere AfD-Chefin soll wegen Betrugs, Untreue und Steuerhinterziehung 9.000 Euro zahlen. Petry und ihr Mann und Anwalt Marcus Pretzell wollen in Revision gehen.

12. Oktober 2021, 18:17 Uhr
Spoiler
Die ehemalige AfD-Chefin Frauke Petry ist wegen Subventionsbetrugs, Untreue und Steuerhinterziehung schuldig gesprochen worden. Das Landgericht Leipzig verurteilte die 46-Jährige zu einer Geldstrafe von 9.000 Euro. Zudem verfügte das Landgericht eine sogenannte Einziehung von Wertersatz in Höhe von 9.520 Euro.

In dem Verfahren ging es um eine Förderung, die Petry 2014 für eine Beratung ihrer damaligen Firma beantragt hatte. In Wirklichkeit soll sie das Geld jedoch verwendet haben, um Rechnungen zu begleichen, die bei der Abwicklung ihrer Privatinsolvenz aufgelaufen waren.

Die promovierte Chemikerin Petry war Geschäftsführerin eines Unternehmens, das eine Mixtur zum Schutz vor platten Reifen vertrieben hatte. Petry hatte das Produkt gemeinsam mit ihrer Mutter, die ebenfalls Chemikerin ist, entwickelt. Doch die Firma bekam im hart umkämpften Automobilzulieferermarkt Probleme, musste einmal Insolvenz anmelden und startete dann mit anderen Gesellschaftern neu. Petry selbst musste Privatinsolvenz anmelden. Ihr damaliger Berater brachte das Verfahren mit einer Anzeige ins Rollen.

Die Verurteilte reagierte empört auf das Urteil. Auf Twitter warf Petry dem Gericht vor, "keinerlei Sachverstand" zu haben. Ihr Ehemann Marcus Pretzell, der sie als Verteidiger vertreten hatte, kündigte an, dass Petry Revision einlegen werde.

Das Amtsgericht Leipzig hatte die ehemalige Landtags- und Bundestagsabgeordnete 2020 in erster Instanz freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen jedoch Berufung eingelegt und diesmal eine Geldstrafe von 12.000 Euro gefordert.
[close]
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-10/frauke-petry-afd-urteil-betrug-subvention-untreue-steuerhinterziehung

https://www.n-tv.de/politik/Frauke-Petry-wegen-Betrugs-verurteilt-article22861540.html

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ehemalige-afd-chefin-frauke-petry-wegen-subventionsbetrugs-verurteilt-a-52fc427c-057a-4440-b7c0-41e4defe2334
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9497 am: 13. Oktober 2021, 11:11:07 »
aus einem ntv-Beitrag:

Zitat
Nachdem das Amtsgericht Leipzig die ehemalige AfD-Vorsitzende Petry von Betrugsvorwürfen freispricht, geht die Staatsanwaltschaft erfolgreich in Revision: Nach einem Urteil des Landgerichts Leipzig muss Petry mehr als 11.000 Euro wegen der privaten Zweckentfremdung von Fördergeldern zahlen.

Warum ist der Unterschied zwischen Berufung und Revision so schwer zu verstehen?
Aber immerhin sind rund 18000 € mehr als 11000 €...
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9498 am: 13. Oktober 2021, 12:16:16 »
Warum ist der Unterschied zwischen Berufung und Revision so schwer zu verstehen?


Was willst Du denn den ungelernten Kräften der Qualitätsmedien noch abverlangen?   :scratch:
__________________________

Die Kundschaft ist aktiv:


Zitat
Bürgermeister verunglimpft: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mutmaßlichen Reichsbürger


Ein 62-Jähriger soll mehrere Bürgermeister der Region verunglimpft haben, das könnte nun Konsequenzen haben. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg und die Kriminalpolizei Friedrichshafen haben Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen aus dem Landkreis Ravensburg wegen Übler Nachrede und Verleumdung gegen Personen des politischen Lebens eingeleitet.

Laut Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Ravensburg steht der Mann im Verdacht, im Juli 2021 mehrere Schreiben mit verunglimpfendem Inhalt in der Region verteilt zu haben. In dem mehrseitigen Dokument sprach er unter anderem den Bürgermeistern mehrerer Gemeinden im Landkreis Ravensburg deren Legitimität ab und untermauerte dies mit falschen Fakten.

Verdächtiger wohl der Reichsbürgerszene zuzurechnen
Den Politikern unterstellte er laut Staatsanwaltschaft diverse Straftaten begangen zu haben. Auch die Leitungen der Finanzämter Ravensburg, Sigmaringen und Konstanz griff der Tatverdächtige in seinen Schreiben an.

Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung der Wohnung des 62-Jährigen fanden die Ermittler umfangreiches Beweismaterial, unter anderem weitere vorbereitete Briefsendungen. Der Tatverdächtige, welcher der Selbstverwalter- und Reichsbürgerszene zuzurechnen sein dürfte, gelangt nun entsprechend zur Anzeige.

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/ravensburg_artikel,-ueble-nachrede-und-verleumdung-staatsanwaltschaft-ravensburg-ermittelt-gegen-mutmasslichen-reichsbu-_arid,11422640.html

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Offline Anmaron

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9499 am: 13. Oktober 2021, 13:42:10 »
Zwar kein BTM, aber ganz lustig!
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Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9500 am: 13. Oktober 2021, 17:01:44 »
Zitat
Antisemitismus-Vorwürfe gegen Autorin von neuer ZDF-Serie
Stand: 00:08 Uhr

Von Sebastian Gubernator
Redakteur

Das ZDF hat eine Serie in Auftrag gegeben, an der Yasmin Ayhan mitwirkt – eine junge Künstlerin, der mehrfach Antisemitismus vorgeworfen worden ist. Auf eine WELT-Anfrage antwortet der Sender ausweichend.

Nach dem Eklat um Nemi El-Hassan sieht sich erneut ein öffentlich-rechtlicher Sender dem Vorwurf ausgesetzt, mit einer Aktivistin zusammenzuarbeiten, die in der Vergangenheit antisemitische Äußerungen verbreitet haben soll. Wie am Montag bekannt wurde, plant das ZDF die Veröffentlichung einer Serie unter Mitwirkung von Yasmin Ayhan. Die Poetry-Slammerin, bekannt unter ihrem Künstlernamen Yasmin Poesy, ist demnach Teil des Autorenteams der Sitcom „Barrys Barbershop“, die das ZDF bei einer Produktionsfirma bestellt hat.
Spoiler
Ayhan fiel in den vergangenen Jahren mehrfach mit Beiträgen auf, die Beobachter als antisemitisch werteten. 2015 trug sie bei einer Veranstaltung der Hamas-nahen Deutschen Jugend für Palästina einen Text vor, in dem sie dem israelischen Staat das Existenzrecht absprach.

Darin hieß es: „Keiner, der kontern könnte, wenn ich sage, Palestine verdient Freiheit. Keiner, der kontern könnte, wenn ich sage, eine Zwei-Staaten-Lösung ist nicht fair.“ Und weiter: „Das, was Israel in Palästina vernichtet hat, wird nicht sterben, und das, was Israel in Palästina errichtet hat, wird keine Sekunde leben.“

Im Internet kursieren zudem Screenshots von Instagram-Beiträgen, in denen Ayhan unter anderem die Soldaten der israelischen Armee als „Terroristen“ bezeichnet haben soll. Außerdem verbreitete sie in dem sozialen Netzwerk eine antisemitische Karikatur, die einen Juden mit Hakennase zeigte. Für letzteres soll sie sich später entschuldigt haben.

Kritik an TV-Auftritten
Ayhan arbeitet nicht zum ersten Mal mit einem TV-Sender zusammen. Dieses Jahr trat sie in der SWR-Talkshow „Five Souls“ auf, wo sie sich zu einem unpolitischen Thema – Schwiegereltern – äußerte. Die WDR-Dokumentation „Mein Kopf. Mein Tuch“ zeigte Ayhan als eine von mehreren Protagonistinnen, die laut Beschreibung des Senders „freiwillig und selbstbestimmt“ Kopftuch tragen. Der Grünen-Politiker Volker Beck schrieb bereits im März auf Twitter, Ayhan könne man „nicht in einem ÖRR-Format als Teil des demokratischen Diskurses tolerieren“.

Für den Sender MTV Germany hatte Ayhan im vergangenen Jahr eine Folge der Sendung „WYKAT“ moderiert. MTV distanzierte sich später von ihr. „Aufgrund der uns jüngst zur Kenntnis gebrachten Aussagen haben wir uns entschieden, künftig nicht erneut mit Ayhan zusammenzuarbeiten“, teilte der Sender mit.

Ayhan reagierte darauf mit einem Video, in dem sie sagte, sie fühle sich rassistisch behandelt. „Darf ich nicht die Regierung eines jeden Landes dieser Welt kritisieren?“, fragte sie. „Warum darf ich das nicht sagen? Weil ich ein Kopftuch trage und aus dem Nahen Osten komme?“

ZDF weicht aus
In der ZDF-Serie, an der Ayhan nun mitwirkt, geht es um einen Influencer, der einen Friseursalon eröffnen will. Die Sitcom soll Ende des Jahres in der Mediathek veröffentlicht werden. Das ZDF ging auf WELT-Anfrage nicht auf die Antisemitismus-Vorwürfe ein.

In einer Antwort der Pressestelle hieß es lediglich, Ayhan sei seit August 2021 Teil eines fünfköpfigen Teams von Autorinnen und Autoren für das Projekt, das von der Firma Studio71 produziert werde. Der Comedian Barry Hammerschmitt spiele darin einen Influencer, der seine Social-Media-Karriere aufgebe. „Grundsätzlich gilt: Alle vom ZDF beauftragten Produktionen werden redaktionell geprüft und inhaltlich abgenommen.“
[close]

https://www.welt.de/politik/deutschland/article234375892/Yasmin-Ayhan-Antisemitismus-Vorwuerfe-gegen-Autorin-von-neuer-ZDF-Serie.html
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Offline Grashalm

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9501 am: 13. Oktober 2021, 17:18:06 »
ZDF hat da kein so glückliches Händchen, wie es scheint...
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9502 am: 13. Oktober 2021, 17:45:17 »
Nochmal zum 100-jährigen Wachmann.
Offenbar kann ihm der Gutachter sogar den freiwilligen Eintritt in die SS nachweisen:


Zitat
„Haben Sie eine Seele?“, fragt der Anwalt den 100-jährigen KZ-Wachmann
Stand: 14:32 Uhr

Von Per Hinrichs

Als er jung war, wollte Josef Sch. zur SS. Im KZ Sachsenhausen beteiligte er sich am Holocaust. Im Alter von 100 Jahren steht er nun vor Gericht – und ist angeklagt wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 3500 Fällen. Er will weiter schweigen.

Zuerst blickt er ganz ruhig, beinahe ungerührt, einfach geradeaus. Josef Sch. hat gerade auf der Anklagebank Platz genommen, den blauen Aktendeckel vor sich hingelegt, mit dem er Fotos abwehren wollte, und hört zu, wie Oberstaatsanwalt Cyrill Klement die Anklage verliest. Er spricht von Beihilfe zum Mord in mindestens 3518 Fällen, von heimtückischen Erschießungen in einer Genickschussanlage, vom Verhungern-Lassen und vom Sterben durch nicht behandelte Krankheiten.

Er berichtet vom Leben, das den Häftlingen in Sachsenhausen genommen werden sollte, auf die eine oder andere Weise. Ausführlich beschreibt Staatsanwalt Cyrill Klement bei der Verlesung der Anklage die systematischen Tötungen von Tausenden während der Jahre 1941 bis 1945. „Der Angeklagte unterstützte dies wissentlich und willentlich zumindest durch gewissenhafte Ausübung des Wachdienstes, die sich nahtlos in das Tötungssystem einfügte“, sagt der Ermittler.

Spoiler
Er habe „überhaupt nichts getan“

Als Klement bei der Verlesung der Anklage von den sowjetischen Kriegsgefangenen berichtet, die jeden Monat zu Hunderten ermordet wurden, regt sich etwas im Angeklagten. Josef Sch. blickt zu Boden, schaut zur Seite, nestelt an seinen Ärmeln, bewegt die Hände. Es lässt ihn anscheinend nicht kalt, was Klement vorliest. Vielleicht denkt er an damals, an die Zeit von Dezember 1941 bis Januar 1945, als er SS-Mann war und im KZ Menschen bewachte, die ermordet werden sollten.

Jahrzehntelang hat er über diese Periode in seinem Leben geschwiegen, und jahrzehntelang wollte auch niemand etwas davon hören, jedenfalls keine Staatsanwaltschaft, ob nun in der DDR oder in der Bundesrepublik.

Und dann sitzt da, lange vor Beginn der Verhandlung, Leon Schwarzbaum, 100 Jahre alt, in einem Rollstuhl in der Turnhalle. Schwarzbaum ist aus Berlin angereist, er hat mehrere KZ überlebt, darunter das Vernichtungslager Auschwitz. In Sachsenhausen war er auch, aber nach der Dienstzeit des Angeklagten. „Es ist der letzte Prozess für meine Freunde, Bekannten und meine Lieben, die ermordet worden sind, bei dem der letzte Schuldige noch verurteilt wird, hoffentlich“, sagt Schwarzbaum vor der Verhandlung.


Der Holocaust-Überlebende Leon Schwarzbaum besuchte den NS-Prozess

Der, der im Lager irgendwann getötet werden sollte, berichtet den Umstehenden vom Leben und Sterben seiner Familie, während der, der die Gefangenen jahrelang bewachte und alles mitansah, nicht mit seiner Vergangenheit konfrontiert werden will – und später im Prozess behauptet, er sei unschuldig und habe „überhaupt nichts getan“.

Die Staatsanwaltschaft hat andere Erkenntnisse. Ihren Ermittlungen zufolge ist Josef Sch. freiwillig in die SS eingetreten und war ab Dezember 1941 Teil der Wachmannschaften. Das ergebe sich aus mehreren erhaltenen Dokumenten. Seine Behauptung, er habe das Lager nie betreten, entbehre „jeder Grundlage“, heißt es in den Akten, die WELT AM SONNTAG einsehen konnte.

Die Schnittstelle zum Massenmord
Danach trat Josef Sch. seinen Dienst zu einer Zeit an, in der die Brutalität im Lager zunahm. Zunächst prägte der Lagerkommandant Hans Loritz das Klima innerhalb der SS im KZ Sachsenhausen entscheidend. Loritz war wegen seiner Grausamkeit berüchtigt. Für seine federführende Rolle bei der Ermordung von mehr als 12.000 sowjetischen Kriegsgefangenen in Sachsenhausen wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 1.Klasse mit Schwertern verliehen. Er war es auch, der „Genickschussanlagen“ zur Ermordung von sowjetischen Kriegsgefangenen in den Konzentrationslagern einführte.

Von September 1942 bis April 1945 war Anton Kaindl Kommandant des KZ Sachsenhausen. Das massenhafte Sterben und Töten setzte sich unter dem neuen und zugleich letzten Lagerkommandanten Kaindl kontinuierlich fort, schreibt Staatsanwalt Klement. Der Kommandant sei wesentlich für die Mangel- und Unterversorgung im KZ-System zuständig gewesen.

Klement verließ sich bei seinen Ermittlungen auch auf das historische Gutachten, das der Sachverständige Dr. Stefan Hördler anfertigte. Hördler gehört zu den renommiertesten Historikern im Forschungsbereich der KZ-Wachmannschaften und zivilen Angestellten. Er geht davon aus, dass das Umfeld der besonders rücksichtslos agierenden Vorgesetzten auch den SS-Mann Sch. als Wachmann über mehrere Jahre an diese „Schnittstelle von Gefangenenbewachung, Gewalt, Unterversorgung, Massensterben und Massenmord“ brachte.

Als die SS zum Baden fuhr, begann der Aufstand
Dem Angeklagten, so der Historiker Hördler, konnten die verschiedenen Dimensionen der Verbrechen im KZ Sachsenhausen nicht nur nicht verborgen bleiben. Vielmehr liege eine „direkte Mitwirkung seiner Einheit an den noch weiter auszuführenden Handlungen, auch den hier angeklagten systematischen Tötungshandlungen nahe“, heißt es im Gutachten. Hördler soll sein Gutachten am 28. Oktober vorstellen.

Doch von Gräueltaten und Barbareien will Josef Sch. vor Gericht nichts berichten. In einer kurzen Einlassung erzählt er am Freitag von seinem Leben. Die Zeit in Sachsenhausen spart er dabei aus. Durch die Halle weht seine ostpreußisch gefärbte Sprache wie eine Erinnerung an eine versunkene Zeit. Er nannte sich „Josi“, berichtet von seiner Kriegsgefangenschaft in Sibirien von 1945 bis 1947, erzählt von seiner Hochzeit 1956 und von seinen „scheenen Mädels“, den beiden Töchtern. Der Kontakt zu den Kindern ist wohl im Zuge der Ermittlungen abgerissen, deutet er an. Nach dem Krieg arbeitete er in einer LPG als Schlosser.

Nach der Erklärung berichten die Söhne zweier ermordeter Gefangener, wie sehr das Fehlen der Väter ihr Leben beeinflusst hat. Der 79-jährige französische Architekt Antoine Grumbach, Sohn eines in Sachsenhausen ermordeten Widerstandskämpfers und Nebenkläger in dem Verfahren, äußert sich bestürzt. „Das ist die Amnesie“, sagt er. Selbst wenn der Angeklagte nichts zu den Vorwürfen sagen sollte, sei er für ihn „der absolute Komplize dieser Todesmaschinerie“ in Sachsenhausen.

Die Frage nach dem Gewissen des Angeklagten
Der 84-jährige Chris Heijer, Sohn eines niederländischen Widerstandskämpfers, der in Sachsenhausen erschossen wurde, meint, Mord sei „kein Schicksal, sondern ein Verbrechen“. Heijer besuchte seinen Vater als Sechsjähriger zweimal im Gefängnis, in das die Deutschen seinen Vater noch in den Niederlanden steckten. Dann deportierten sie ihn über ein Zwischenlager nach Sachsenhausen. Dort wurde er am 1. Mai 1942 ermordet.

Der Nebenklageanwalt Mehmet Daimagüler erklärt, dass die Aussagen belegen würden, wie traumatisiert die Familien nach dem Krieg durch den Verlust der Väter gewesen seien – und wie sehr das Leid über die Generationen weitergegeben werde. „Das hört nie auf“, so Daimagüler. Der Angeklagte dagegen habe sein Leben in aller Ruhe leben können.

Chris Heijer richtet zum Schluss seiner Aussage das Wort an Josef Sch.: „Wie konnten Sie nach dem Krieg ruhig schlafen, wo so viel auf Ihrem Gewissen lastete? Haben Sie denn nie gefühlt, wie viel Unrecht Sie getan haben? Haben Sie eine Seele und Gefühle?“

Der Angeklagte verharrt regungslos, es wird nicht klar, ob er zuhört. Heijer beantwortet die Fragen, auf die er keine Reaktion erhält, selbst. „Ich glaube nicht.“
[close]
https://www.welt.de/vermischtes/article234381050/Sachsenhausen-Prozess-Haben-Sie-eine-Seele-fragt-der-Anwalt-den-100-jaehrigen-KZ-Wachmann.html


„Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen“ ist ein Märchen: Dem letzten Kommandanten von Sachsenhausen, Kaindl, wurde 1947 der Prozess gemacht. Nach acht Tagen Prozessdauer wurden Kaindl und zwölf weitere Mitangeklagte am 1. November 1947 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Er wurde zunächst im zentralen sowjetischen Untersuchungsgefängnis in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert und vier Wochen später in den Gulag in Workuta nahe dem Polarmeer zur Zwangsarbeit in einer Kohlenmine verbracht. In diesem Arbeitslager starb Kaindl am 31. August 1948.
 Sein Vorgänger Hans Loritz wurde ebenfalls inhaftiert und beging am 31. Januar 1946 in Neumünster in der Haftzelle Suizid.
Feige waren die Anführer nämlich schon auch.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9503 am: 14. Oktober 2021, 07:07:53 »
Klage von Israel-Boykott-Unterstützern abgewiesen

Bun­des­tags­be­schluss ist nicht rechts­widrig – sagt das VG Berlin


Hier haben wir eine Sympathisantin:

Zitat
Israel gecancelt – die britische Starautorin Sally Rooney auf Abwegen
Sally Rooneys Romane verkaufen sich millionenfach. Nun verhindert sie eine hebräische Ausgabe ihres neuen Romans und sorgt damit für einen literarischen Skandal.

Marion Löhndorf
13.10.2021, 16.14 Uhr

Sally Rooney ist eine der Autorinnen, die auch Nichtleser kennen. In der britischen Literaturszene und weltweit. Wer sie nicht gelesen hat, der hat die BBC-Serie nach ihrem Romanbestseller «Normale Menschen» (2018) gesehen. Die halbe Welt folgte Rooneys zermürbend vergeigter Liebesgeschichte von Connell und Marianne mit ihrem Pathos der kurzen Sätze, denen es gelang, lebensweltliche Banalitäten aufs Podest zu heben.
Spoiler
Rooney ist ein Star, der es sich leisten kann, sich auch wie ein Star zu benehmen. Und das hat sie getan, als sie sich entschloss, mit ihrem neusten Roman das israelische Publikum zu boykottieren. Die ersten Bücher der dreissigjährigen Irin waren auf Hebräisch im israelischen Verlag Modan erschienen, dem sie nun aber die Übersetzungsrechte an «Schöne Welt, wo bist du» verweigert. Rooney erklärt, sie sei zwar «sehr stolz», dass ihre ersten beiden Bücher ins Hebräische übertragen worden seien, aber sie habe sich «vorerst» entschieden, die Übersetzungsrechte diesmal nicht an einen in Israel ansässigen Verlag zu verkaufen.

Der Hype und der Sturm
Die antiisraelische Haltung ist seit Jahren weit verbreitet unter britischen Künstlern, insbesondere unter Musikern wie Roger Waters, Brian Eno und Elvis Costello. Zugleich war sie immer schon umstritten. Allerdings hat es noch nie einen literarischen Israel-Boykott mit dermassen weitreichender Wirkung gegeben wie jetzt im Fall von Sally Rooney. Das ist vor allem auf ihren Ruhm zurückzuführen.

Schon ihr erster Roman «Gespräche mit Freunden» (2017) kam auf die Longlist des Man Booker Prize. Sie galt als eine der Lebenserklärerinnen ihrer Generation, als deren Stimme. Der britischen «Vogue» gab die Autorin und erklärte Marxistin ein langes Interview. Und sie posierte halb motzig, halb verträumt für ein- und zweiseitige Fotos im Wald und am Strand. Ihr neues Buch «Schöne Welt, wo bist du» wurde international in den Feuilletons gefeiert, setzte sich an die Spitze der Bestsellerlisten und übertraf damit noch den Erfolg seines Vorgängers. Fünf Tage nach seinem Erscheinen im September hatten sich allein im Vereinigten Königreich schon 40 000 Exemplare verkauft.

Auf Rooneys Israel-Boykott hin folgten ein Twitter-Sturm und ungezählte Medienberichte. Der bisher gehypten Autorin, deren Romane die Anziehungskraft von Lifestyle-Accessoires besitzen, mit denen man sich gern sehen lässt, schlug auf einmal harsche Kritik entgegen. Auch von den eigenen Leserinnen und Lesern. Dabei hatte Rooney ihre Haltung gegenüber Israel schon früher publik gemacht und liess sie auch in ihre Literatur einfliessen – allerdings nie in so polemischer Deutlichkeit. Es fragt sich, warum sie ihren Unmut nicht in ihrem Metier äusserte, um ihre Solidarität ausführlich – und nicht nur angedeutet – kundzutun.

Nach den öffentlichen Reaktionen auf einen Bericht über ihren Fall in der israelischen Zeitung «Haaretz» sah sich Rooney zu einem Statement veranlasst, in dem sie auf eine Veröffentlichung der Organisation Human Rights Watch hinweist. Demnach entspreche in Israel das «System der rassischen Vorherrschaft und Segregation gegen Palästinenser der Definition von Apartheid unter internationalem Recht».

Abstossend
Rooney verfolgt die Ziele der «Boycott, Divestment, Sanctions»-Bewegung (BDS), die daran arbeite, «die internationale Unterstützung für Israels Unterdrückung der Palästinenser zu beenden». Sie selbst will die Rechte an der hebräischen Übersetzung nur dann verkaufen, wenn sie mit den Richtlinien der BDS-Bewegung – die der Deutsche Bundestag 2019 als antisemitisch verurteilt hatte – vereinbar seien.

Kulturboykotte tendieren dazu, die zu treffen, die sie mutmasslich nicht treffen sollen. Denn welcher Politiker schert sich schon um eine nicht erfolgte Übersetzung oder ein verweigertes Pop-Konzert, wenn andere desselben Kalibers stattfinden? Das Nachsehen haben die Zivilisten im Land, die Konzerthörer, die Ausstellungsbesucher, die Leser, die Idealisten oder die, deren Reisen im Kopf stattfinden müssen, weil sie sich in der Welt nicht mehr bewegen können. In diesem Fall trifft es nicht nur die in Israel, sondern auch anderswo lebenden Menschen, die den Roman in hebräischer Übersetzung lesen wollten.

Viel schwerer aber wiegt das absurd Unausgewogene von Rooneys Entscheidung. Ihre ersten Romane wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Will sie nun aus politischen Gründen auch auf Übersetzungen ins Chinesische, Arabische und Russische verzichten? Der Zustand der Menschenrechte in vielen anderen Ländern mit ihren grossen Märkten bekümmert die Autorin offenbar nicht. In einer Welt, in der sich viele Nationen vieles zuschulden kommen lassen und in der antisemitische Äusserungen und Aktionen wieder zunehmen, irritiert ihre Entscheidung: Beruht sie auf Dummheit, Bigotterie oder verdecktem Antisemitismus? Abstossend ist sie allemal.
[close]
https://www.nzz.ch/feuilleton/sally-rooney-verhindert-hebraeische-ausgabe-ihres-letzten-romans-ld.1650215
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9504 am: 14. Oktober 2021, 14:40:06 »
Zitat
Razzia der Zollfahnder

Arsenal mit Kriegswaffen bei Düren - Verdächtiger ist Soldat

 Bei einer Razzia in einem Gebäude in Aldenhoven im Kreis Düren sind verdächtige Objekte aufgetaucht.

Update Aldenhoven Ein Postpaket mit Schalldämpfern hat die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden erregt. Dann wird in Aldenhoven westlich von Köln ein ganzes Arsenal mit Kriegswaffen ausgehoben.

Spoiler
Bei dem Verdächtigen, der in Aldenhoven westlich von Köln Kriegswaffen gehortet haben soll, handelt es sich um einen Soldaten der Bundeswehr. Das hat das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag in Berlin bestätigt. Der Mann sei im Einsatzführungskommando tätig gewesen. Seit Mittwoch sitzt der 32-Jährige in Untersuchungshaft.

Die sichergestellten Waffen und die beschlagnahmte Munition stammten nach erster Bewertung nicht aus Bundeswehrbeständen, so das Ministerium. Es seien allerdings auch „eingestufte“ Dokumente gefunden worden, die nun Gegenstand der Ermittlungen seien.

Bei einer Razzia in Aldenhoven im Kreis Düren hatten Ermittler ein Waffenlager mit Kriegswaffen entdeckt. Die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft richten sich gegen einen 32-Jährigen - wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz.

In einem Neubauviertel waren die Ermittler auf Schusswaffen, Granaten, Handgranaten und Minen gestoßen. Weil auch unbekannte Chemikalien in dem Haus entdeckt wurden, zogen die Einsatzkräfte einen Experten des Bundesamtes für Strahlenschutz zur Bewertung der Funde hinzu.

Das Verfahren war durch einen Fund am Frankfurter Flughafen ins Rollen gekommen: Der Zoll hatte ein Paket mit Schalldämpfern abgefangen, das der 32-Jährige aufgegeben haben soll. Deswegen leiteten die Behörden ein Verfahren ein und erwirkten einen Durchsuchungsbeschluss. Ein politischer Hintergrund sei derzeit nicht erkennbar, hatte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitgeteilt.

(chal/dpa)
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https://rp-online.de/nrw/panorama/aldenhoven-arsenal-mit-kriegswaffen-bei-dueren-verdaechtiger-ist-soldat_aid-63493415
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9505 am: 14. Oktober 2021, 14:56:10 »
Bisher kein politischer Hintergrund. Der Verdächtige sei "Sprengstoffexperte", wahrscheinlich Feuerwerker. In dem Fall sehr wahrscheinlich Sammler^^
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9506 am: 14. Oktober 2021, 20:25:31 »
Ich bin nicht mehr allzuweit entfernt die BW unter Generalverdacht zu stellen. Zu viele Fälle in letzter Zeit. Ich finde es einfach bedenklich.
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9507 am: 14. Oktober 2021, 22:23:00 »
Ja, Generalverdacht ist gut. Spiegel schreibt, dass bei dem Sprengmeister stapelweise kommunistische Literatur gefunden wurde... alles linksgrün versiffte!! ;) :D
 
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #9509 am: 16. Oktober 2021, 09:55:08 »
Apropos Drachenlord!


Zitat
AG nutzt Verhandlungsräume des OLG
Justiz bereitet sich auf "Dra­chen­lord"-Pro­zess vor

von Marcel Schneider15.10.2021

Der fragwürdige Personenkult um den Youtuber Rainer W., auch bekannt als "Drachenlord", veranlasst die bayerische Justiz zu besonderen Maßnahmen. "So eine Verlegung ist wirklich selten", kommentiert das OLG Nürnberg die Vorbereitungen.
Spoiler
Das Amtsgericht (AG) Neustadt a. d. Aisch nutzt für den anstehenden "Drachenlord"-Prozess Räumlichkeiten und personelle Kapazitäten des Oberlandesgerichts (OLG) Nürnberg. So hat das AG "aus Sicherheitsgründen", wie das OLG mitteilt, die Hauptverhandlung am 21. und 28. Oktober im Sitzungssaal E.006 vorgesehen, dem größten Saal des OLG. Der Prozess findet damit im Neubau neben dem historischen Justizpalast statt, in dem die Nürnberger Prozesse stattgefunden haben.

"So eine Verlegung ist ganz, ganz selten", erläutert OLG-Sprecher Friedrich Weitner auf LTO-Anfrage. Um zu verstehen, warum die bayerische Justiz sie im Fall des Drachenlords für nötig erachtet, muss man wissen, was es mit dem fragwürdigen Personenkult um den Youtuber, der mit bürgerlichem Namen Rainer W. heißt, auf sich hat.

"Traut euch, kommt zu mir, ich prügel die ♥♥♥ aus euch 'raus!"
W.s Youtube-Kanal unter seinem Pseudonym ist mittlerweile über zehn Jahre alt, er hat rund 156.000 Abonnenten. W. selbst sieht sich als Entertainer und Künstler, der zu verschiedenen Themen Videos produziert, vor allem in den Bereichen Gaming und Musik, dort speziell zum Metal-Genre. So begrüßt er seine Zuschauer typischerweise im fränkischen Dialekt mit dem Ausspruch "Meddl, Loide!".

Merkmal seiner Auftritte und Inhalte wurde mit der Zeit, dass sie polarisieren. Krude Kommentierungen zu historischen Ereignissen und aktuellen Debatten, Narzissmus und vor allem Pöbeleien und Beleidigungen machten ihn einem großen Publikum bekannt. Das jedoch besteht zum großen Teil aus sogenannten Hatern (zu Deutsch: "Hasser"), die W.s Inhalte nur konsumieren, um ihn daraufhin zum Beispiel in den Kommentarspalten oder Live-Chats (W. überträgt mittlerweile Live-Streams) ihrerseits anzugehen.

Nachdem ein Hater eines von W.s Familienmitgliedern angerufen und bedroht hatte, reagierte er in einem - wie sich später herausstellen sollte schicksalhaften - Youtube-Video darauf. Man solle seine Familie außen vor lassen und sich für den Online-Schlagabtausch an ihn halten: "Traut euch, kommt zu mir, ich prügel die ♥♥♥ aus euch 'raus!" - dann nennt er seine genaue Adresse in seinem Wohnort Altschauerberg, ein Dorf mit nicht einmal 50 Einwohnern, wo er allein in einer geerbten Immobilie lebt.

Bei den Auseinandersetzungen im Netz bleibt es seitdem nicht mehr, immer wieder suchen Hater den Drachenlord vor Ort auf, der sein Grundstück mittlerweile mit Zaun, Alarmanlage, Wasserschläuchen und Wurfgeschossen sichert. Bis heute kommen sie immer wieder zu ihm, pöbeln und werden teils tätlich. Altschauerbergs Anwohner sind genervt, die zuständige Polizei vor Ort schafft es nicht, jedes Mal auszurücken, so oft ereignen sich die Vorfälle. 2018 verabredeten sich Hater zum "Schanzenfest": An einem Tag besuchten mehrere Hundert von Ihnen Altschauerberg, der folgende Polizeigroßeinsatz schaffte es bundesweit in die Medien.

Erst im vergangenen September hat der Markt Emskirchen als für Altschauerberg zuständige Kommune eine neue Allgemeinverfügung erlassen, mit der die Belästigungen durch die Hater unterbunden oder wenigstens eingedämmt werden sollen.

"Es wird auf jeden Fall Polizei vor Ort sein"
Inhaltlich ist der Prozess gegen den Drachenlord weniger spektakulär. Die Anklage wirft ihm mehrfache Beleidigung, u. a. gegen einen herbeigerufenen Polizeibeamten, und gefährliche Körpererletzung vor. Er soll einen Hater mit einer Taschenlampe geschlagen und verletzt und einen anderen mit einem Pflasterstein beworfen haben.

Die äußeren Umstände aber veranlassen die Justiz, zu reagieren: "Wir rechnen mit einer - nicht zwingend gewaltbereiten - Menge von Leuten, jedenfalls einem gewissen Andrang", sagt Weitner gegenüber LTO. Auch wenn man nicht genau wisse, wer alles zum Prozess vor Ort erscheinen wird, so wolle man "auf jeden Fall den Eindruck einer überforderten Justiz vermeiden.".

Dabei geht es nicht nur um mehr Platz und mehr Justizpersonal wie beispielsweise Wachtmeister. Weitner betont auch: "Es wird auf jeden Fall Polizei vor Ort sein."
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https://www.lto.de/recht/justiz/j/drachenlord-prozess-justiz-bayern-vorbereitungen-verlegung-ag-olg/
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