Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1492470 mal)

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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7980 am: 5. September 2020, 14:43:12 »
"Reichsbürger", NSU 2.0, (Ex)Polizisten und rechte Propaganda....am Ende läuft alles bei der AfD zusammen. Die lädt solche Leute dann auch gerne als "Qualitätsjournalisten" ins Kanzleramt ein. Es dürfte also zumindest bei einem Teil der Drohbriefe mitnichten ein Zufall sein, dass diese an die Leute geschickt wurden, die AfD-"Spitzenpolitiker" besonders auf dem Kieker haben bzw. sie gerne "entsorgen" würden.

Hermann Stöckl, natürlich wieder nur ein "bedauerlicher Einzelfall".

Spoiler
Verdächtiger im Fall „NSU 2.0“: Der Schlangenzüchter

Ein bewaffneter Ex-Polizist in Landshut wird im Zuge der „NSU 2.0“-Ermittlungen festgenommen. Er pflegt offenbar eine Nähe zur Lokalpolitik im Ort.

LANDSHUT taz | Die Boa constrictor ist eine Art der Boa, die sich durch ihre vielfältigen Erscheinungen auszeichnet. Die auch Abgottschlangen genannten Tiere können zwischen einem und 4,5 Metern lang werden. Sie sind rot, weiß, braun und-oder schwarz. Faszinierend unterschiedlich, finden Schlangenfans auf aller Welt.

Der Mann, der sich Eugen Prinz nennt, züchtet diese Tiere gemeinsam mit seiner Frau, auch wenn er selbst kein großer Freund von Vielfalt ist. Nicht in seinem Lebensraum.

Darüber legt Prinz Zeugnis ab, wenn er Artikel schreibt: Etwa über die „Moslem-Machos“, die sich nicht integrieren würden oder aber auch den vermeintlichen Deutschland-Hass der taz. Eugen Prinz schreibt für die rechtsextreme Plattform Politically Incorrect und seinen eigenen Blog. Im echten Leben trägt er den Namen Hermann S.

Am 24. Juli schickte die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Polizei nach Landshut-Auloh zu Hermann S. a.k.a. Eugen Prinz. Der Verdacht: S. könnte sechs der insgesamt mindestens 71 Drohmails verfasst haben, die inzwischen bei prominenten Aktivist*innen, Politiker*innen und Journalist*innen eingegangen sind und die allesamt im Namen des „NSU 2.0“ verfasst wurden.
Rechter Hass aus der normdeutschen Idylle

Die Polizist*innen nahmen im Juli Computer und Datenträger mit, außerdem drei Waffen, die S. illegal besaß, eine Pumpgun und zwei Pistolen. Die Auswertung der Daten soll nun ergeben, ob S. tatsächlich hinter den sechs Drohmails steckt.

Landshut-Auloh, das ist die normdeutsche Idylle. Großzügige, aber unauffällige Häuser, gestutzter Rasen, die FC Bayern Flagge weht, eine Katze wird vermisst, das Bürgerforum sucht Schulweghelfer. An S.' Holzlattenzaun hängt ein Schild, auf dem ein ♥♥♥nder Hund im Fadenkreuz abgebildet ist.

Ob S. auch Menschen ins Fadenkreuz nimmt oder gern nehmen würde, damit beschäftigt sich nun die Staatsanwaltschaft. Die Ermittler*innen hatten einen Durchsuchungsbefehl erwirkt, weil die im Juli an Politiker*innen und Künstler*innen verschickten Drohungen von einer Mailadresse stammten, die ebenfalls das Pseudonym Eugen Prinz verwendet.

S. selbst streitet die Vorwürfe ab und behauptet Opfer einer Intrige geworden zu sein. Er verweist unter anderem darauf, dass in den E-Mails nicht nur sein Pseudonym, sondern auch sein Klarname und die vollständige Adresse stehe. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bestätigt das. Die Auswertung von S.' Hardware dauere aber noch an. Die Münchner Staatsanwaltschaft beschäftigt sich derweil mit den drei nicht gemeldeten Waffen. Es gibt auch legale Waffen im Haushalt S., er ist Sportschütze.
Zu Gast bei der AfD im Bundestag

Einst hatte S. als Polizist gearbeitet. Der heute 63-jährige schied allerdings bereits vor 16 Jahren aus dem Polizeidienst aus und bezieht heute eine Pension, die ihm nun Laufe eines Disziplinarverfahrens aberkannt werden könnte.

Was sagt die Landshuter Polizei dazu? „Wir sind eine sehr junge Dienststelle“, sagt der Landshuter Polizeichef Helmut Eibensteiner am Telefon. „Den kennt hier fast keiner.“ Zwei Kollegen hätten mit S. noch zusammengearbeitet für die Eibensteiner aber seine Hand ins Feuer legen würde. Wenn S. irgendwelche Informationen gehabt hätte, die er nicht hätte haben sollen, dann bestimmt nicht aus der Landshuter Inspektion, so der leitende Polizeidirektor.

Auch wenn sich S. am Ende nicht dem NSU 2.0 zurechnen lassen sollte, lohnt es sich genauer hin zu schauen. Denn auch wenn keine Geschichte über Drohmails ans Licht kommt, es zeigt sich mindestens eine Geschichte über fehlende Distanz zwischen Menschen wie ihm und der Lokalpolitik. Eugen Prinz a.k.a. Hermann S. ist mehr als nur ein rechter Schmierfink aus der Provinz.

Im Mai 2019 lädt die AfD verschiedene Journalist*innen zur „Konferenz der freien Medien“ in den Fraktionssaal der Partei im Bundestag. Bei Wraps und asiatischen Geflügelspießen besteht hier die Möglichkeit, sich über mögliche Kooperationen zwischen AfD und dem rechten Rand der Bloggerszene auszutauschen. Mitglieder des Bundestages kommen hier ins Gespräch mit zweifelhaften Autor*innen, zum Beispiel mit dem mehrfach vorbestraften Islamkritiker, Ex-CSU-München-Sprecher und PI-Schreiber Michael Stürzenberger.
Wunsch nach einer aggressiveren AfD

Auch Götz Kubitschek darf nicht fehlen, gleich drei Vertreter der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung sind dabei und eben Herrmann S. beziehungsweise Eugen Prinz. Das Foto, das bei der Konferenz von ihm gemacht wurde – S. trägt ein AfD-Halsbändchen und schaut grimmig – verwendet er konsequent als Autorenbildchen.

Im Februar darauf richtet sich Eugen Prinz in einem PI-News-Artikel direkt an die AfD. In dem Text formuliert er den Wunsch, nach einer neuen, einer aggressiven AfD, deren Politiker*innen den etablierten Medien die Auskunft verweigern und den Parlamentariern der etablierten Parteien „Unannehmlichkeiten“ bereiten. Die Sympathie des Schreibers für die AfD ist kein Geheimnis.

Es gibt noch eine Onlinezeitung in der Texte von Eugen Prinz erschienen sind: klartext.la, eine „Plattform für Bürgerjournalismus“, ins Leben gerufen und betreut durch Rudolf Schnur von der Landshuter CSU, wohnhaft in Rufnähe des schlangenzüchtenden Ehepaars in Auloh. Schnur ist Chef der CSU-Fraktion im Stadtrat.

2015 hatten sich Schnur und S. auf eine Zusammenarbeit geeinigt – und auf die Einrichtung des von S. betreuten Ressorts „Zuwanderung“, in dem sich interessierte Bürger*innen gezielt über Straftaten informieren können, die von Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurden. Prinz schwadronierte prompt über eine German Rape Wave, eine behauptete Vergewaltigungswelle durch Flüchtlinge.
Keine klare Grenze zur AfD

Was sagt Schnur, der CSU-Mann dazu? Heute behauptet er gegenüber Medienvertretern, er habe die Zusammenarbeit mit S. noch 2015 beendet und stehe seitdem nicht mehr in Kontakt mit dem Mann. Auf seiner eigenen Homepage klang das allerdings einst anders, dort hieß es, das Ressort Zuwanderung sei „ausgelagert“ worden. Weil es so große Aufmerksamkeit erreiche.

Es spricht nicht unbedingt für eine klare Abgrenzung der CSU vom rechten Rand, wenn der bewaffnete Schlangenzüchter, der sich hofberichterstatterisch an die AfD andient, seit Jahren mit ihren Stadtratspolitikern kungelt – wenn nicht gar kumpelt.

Bereits 2008 gründete Schnur außerdem das Bürgerforum Landshut, das 2016 in den Verein aktiv.bayern umbenannt wurde. Für Veranstaltungen dieses Vereins warb wiederum Hermann S. kräftig auf seinem Blog, er soll auch Veranstaltungen in der Gaststätte eines Turnvereins initiiert haben.

2016 kam Vera Lengsfeld in die Gaststätte, kurz darauf die Publizistin Iris Nicole Masson, über die man heute via Google-Suche so gut wie nichts mehr findet, außer eben die Veranstaltungsankündigung aus der Feder von Eugen Prinz. Auch CSU-Mann Schnur soll an beiden Abenden vor Ort gewesen sein. Wegen fremdenfeindlicher Ausfälle im Rahmen der Vorträge erteilte der Turnverein anschließend dem Verein aktiv.bayern ein Hausverbot.
König trotzt den Drohungen

Schnur möchte zu diesem Thema nicht mehr Stellung nehmen, auch ein persönliches Gespräch lehnt er ab – wie auch Hermann S. Stattdessen: Besuch bei Anja König, SPD-Vorsitzende in Landshut, die bereits 2017 Drohbriefe erhielt. Auf einem mitgeschickten Foto hatte ihr jemand ein Hakenkreuz auf die Stirn geschmiert, im Brief stand: „Ihr Sozi-Teufeln gehört doch alle nach Auschwitz.“

Ein Täter konnte damals nicht ermittelt werden, jetzt hat sie die Briefe erneut der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Für König ist die Verbindung zwischen CSU und neurechtem Blogger nichts Neues. „Dass Herr Schnur mit Vorsicht zu genießen ist und eine gewisse Nähe zu den besagten Personen keinesfalls scheut, wissen wir schon länger. Mir kann keiner erzählen, dass die keinen Kontakt mehr haben“, sagt sie.

König kritisiert die Landshuter CSU auch dafür, sie habe den drei AfD Stadträten mittels Erhöhung der Ausschusssitze zur mehr Mitsprache im Stadtparlament verholfen. Während Ministerpräsident Söder die AfD inzwischen den Feind nennt und den Annäherungskurs bereut, den die CSU noch 2018 gegenüber der AfD verfolgt hatte, herrschen auf kommunaler Ebene offenbar weniger Berührungsängste zwischen CSUler*innen und den Rechtsaußen.

Vor einiger Zeit erhielt König eine anonyme Nachricht aufs Handy, die auf unterschwellig aggressive Weise auf ihr Whatsapp-Profilbild mit ihrer Enkelin anspielt. König, die als engagierte Streiterin gegen Rechtsextremismus bekannt ist, will sich davon nicht einschüchtern lassen. „Ich habe schon 2017 gesagt, die sollen mir das von Angesicht zu Angesicht sagen. Für Diskussionen bin ich immer offen. Aber wenn da nichts kommt, sind das feige Hunde.“
[close]
https://taz.de/Verdaechtiger-im-Fall-NSU-20/!5707237/
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7981 am: 5. September 2020, 15:31:43 »
Man schreibt uns aus dem Auslande:



Zitat
URTEIL
Geert Wilders in Niederlanden wegen Beleidigung veurteilt
In einer Rede im Frühjahr 2014 hat Wilders Menschen marokkanischer Herkunft beleidigt und damit die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten, befand das Gericht

4. September 2020, 17:50
Spoiler
Amsterdam – Gut sechs Jahre nach einer heftig umstrittenen Rede gegen Marokkaner ist der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders auch im Berufungsverfahren wegen Beleidigung schuldig gesprochen worden. Die Richter sahen am Freitag in Amsterdam die Schuld des Politikers als erwiesen an. Eine Strafe wurde aber nicht verhängt.

Auch in erster Instanz war Wilders 2016 schuldig befunden worden, blieb aber straffrei. Mit seiner 2014 gehaltenen Rede hatte der Politiker dem Urteil zufolge die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten. Allerdings wurde er vom Vorwurf der Anstachelung zum Hass und zur Diskriminierung freigesprochen.

Wilders berief sich auf Meinungsfreiheit
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Geldstrafe von 5.000 Euro gefordert. Das Gericht aber war der Ansicht, dass der Politiker, der seit Jahren bedroht wird, für seine Äußerungen bereits einen hohen Preis zahlt und verhängte daher keine Strafe.

Das Urteil hat keine Konsequenzen für das Mandat des Fraktionsvorsitzenden der Partei für die Freiheit (PVV). Die PVV ist mit 20 der 150 Abgeordneten die zweitstärkste Kraft im Parlament.

Wilders hatte Freispruch gefordert und sich auf die Meinungsfreiheit berufen. Er hatte das Verfahren als "politischen Prozess" qualifiziert und das Justizministerium beschuldigt, die Staatsanwaltschaft zu dem Verfahren gedrängt zu haben. Das Gericht sah aber keine Beweise für eine unerlaubte Einflussnahme.

Bei dem Prozess ging es um eine Rede des Politikers im Frühjahr 2014. Damals hatte er Hunderte Anhänger in Den Haag gefragt: "Wollt ihr mehr oder weniger Marokkaner in den Niederlanden?" Diese schrien mehrfach: "Weniger, weniger". Daraufhin sagte Wilders: "Dann werden wir das regeln." Die Rede hatte die Niederlande empört. Mehr als 6.000 Anzeigen waren erstattet worden. (APA, 4.9.2020)
[close]
https://www.derstandard.de/story/2000119802366/gert-wilders-in-niederlanden-wegen-beleidigung-veurteilt



Schön, wenn man die Meinungsfreiheit nicht vorschieben kann!

 :clap:
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #7982 am: 5. September 2020, 19:50:29 »
Zitat
URTEIL
Geert Wilders in Niederlanden wegen Beleidigung veurteilt
In einer Rede im Frühjahr 2014 hat Wilders Menschen marokkanischer Herkunft beleidigt und damit die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten, befand das Gericht

4. September 2020, 17:50

Woanders scheinen die Mühlen der Justiz auch nicht schneller zu mahlen als bei uns.
 
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Offline Enzo

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7983 am: 6. September 2020, 20:25:12 »
Rechtsextremer und Reichsbürgeraffiner Polizist in NRW verschafft sich Lagebild zu Reichsbürgern:
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/gruppe-s-109.html
 
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7984 am: 7. September 2020, 08:18:20 »
Die Links zur Vorgeschichte
https://forum.sonnenstaatland.com/index.php?topic=27.msg301537;topicseen#msg301537

Wie @Enzo ja schon verlinkt hat, bei der "Gruppe S" und ihrem Anführer kommen immer mehr interessante Details zum Vorschein. Unsere Klientel hatte also wirklich "Unterstützer" bei der Polizei.

Zitat
Als nach seiner Festnahme erstmals das Büro von Thorsten W. in der Polizeiwache Bockum/Hövel durchsucht wurde, stießen die Ermittler schnell auf Einschlägiges: Stapelweise lagerte W. rechte Zeitungen in seinem Büro, darunter die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Zeitung "Unabhängige Nachrichten". Auf dem Schreibtisch stand eine Tasse der rechten Zeitung "Junge Freiheit", Exemplare der Wochenzeitschrift soll er in der Dokumentenablage und im Aktenbock gelagert haben. Unter der Schreibtischauflage lag ein Katalog von Thor Steinar, einer bei Neonazis beliebten Marke.

Der Verwaltungsbeamte, eingesetzt im Verkehrskommissariat des Polizeipräsidiums Hamm, sitzt seit Februar in Untersuchungshaft, ihm wird vorgeworfen die sogenannte "Gruppe S." finanziell unterstützt zu haben. Die mutmaßlich rechtsterroristische Vereinigung soll Anschläge auf Politiker und Moscheen geplant haben. Nach Informationen von WDR und SZ soll er bei einem Treffen der Gruppe, bei dem die Beschaffung von Waffen geplant worden sei, eine Pistole bestellt haben.

Zitat
Für die nordrhein-westfälischen Behörden ist der Fall dramatisch: Denn wie Recherchen von WDR und SZ zeigen, könnte W. seine Position sogar genutzt haben, um dienstliche Erkenntnisse über die Reichsbürger-Szene zu sammeln, mit der er wohl selbst sympathisierte. So soll er auf ein vertrauliches Lagebild der Polizei "Auswertungsschwerpunkt Reichsbürger" zugegriffen und es sich an seine private E-Mail-Adresse geschickt haben.
Weitere Polizeimitarbeiter unter Rechtsextremismus-Verdacht

Außerdem soll er sich mit gleichgesinnten Kollegen vernetzt haben. Durch die Ermittlungen gegen ihn stehen nun auch zwei weitere Mitarbeiter der Polizei Hamm unter Rechtsextremismus-Verdacht, ein Polizeihauptkommissar und ein Angestellter der Verwaltung. In einer der Chatgruppen sollen sich W. und sein Chatpartner mehrere tausend Nachrichten geschickt haben, darunter NS-Propaganda, SS-Verherrlichungen und rassistische Sprüche. Die Männer sollen sich in dem Chat mit "Heil" gegrüßt und sich Hakenkreuz-Emojis geschickt, außerdem Witze darüber gemacht haben, Ausländer erschießen zu wollen.

 
Zitat
Zwar hatte Thorsten W. lange vor seiner Festnahme für Irritationen unter Kollegen gesorgt. So soll W. Kollegen mit Reichsbürger-Aufklebern an seinem Auto und einen Thor-Steinar-Pulli aufgefallen sein. Es gab Gespräche, einen Flyer an seiner Windschutzscheibe, auf dem Bundeskanzlerin Angela Merkel verbrecherisches Handeln angelastet wird, soll er dabei mit seinem "Unmut über die politische Situation" gerechtfertigt haben.

Disziplinarisch wurde jedoch offenbar nichts unternommen.Zwar soll es Vermerke geben, aber keinen offiziellen Eintrag in der Polizeiakte. Das Polizeipräsidium Hamm befasste sich offenbar erst eingehender mit ihrem Mitarbeiter, nachdem die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe im Zuge der Ermittlungen gegen die "Gruppe S." auf Thorsten W. aufmerksam wurde.
Zitat
Sowohl gegen Thorsten W., als auch seine Kollegen aus der rechtsextremen Chatgruppe ermittelt  nun die Staatsanwaltschaft Dortmund wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Alle sind vom Dienst suspendiert.

Auch gegen Thorsten W. ist das Polizeipräsidium Hamm jetzt weiter vorgegangen: Die Behörde widerrief die Waffenbesitzkarte, die sie ihm 2003 ausgestellt hatte und sprach ein Waffenverbot gegen W. aus. Gegen beide Entscheidungen klagt W. bereits vor dem Verwaltungsgericht. Allerdings kennen seine Vorgesetzten jetzt auch das, was er auf Facebook und dem Netzwerk V-Kontakte unter Pseudonym gepostet haben soll: Eine Aufforderung an Polizisten, ihre Dienstwaffe gegen "Gesindel" einzusetzen etwa. Oder die Aussage, man müsse auch mal Terroranschläge verüben - auch mit unbeteiligten Toten.

Auch der Deutschlandfunk berichtet:

Zitat
Das nordrhein-westfälische Landesinnenministerium kritisiert, dass die Dienststelle den Mann trotz Hinweisen nicht genauer überprüft habe. Schon lange vor seiner Festnahme soll der Beamte mit Reichsbürger-Aufklebern an seinem Auto und einem Thor-Steinar-Pullover aufgefallen sein.
https://www.deutschlandfunk.de/rechtsextreme-gruppe-s-polizeimitarbeiter-staerker-in.2932.de.html?drn:news_id=1169955
« Letzte Änderung: 7. September 2020, 08:24:36 von Gutemine »
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7986 am: 7. September 2020, 18:09:05 »
Brandenburg

Zitat
Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2019 vorgestellt

Innenminister Michael Stübgen: „So viele Rechtsextremisten wie noch nie
Potsdam - „Die Zahlen und Entwicklungen sind sowohl besorgniserregend als auch heftig“. Das erklärte Innenminister Michael Stübgen heute bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes für das Jahr 2019. „In vielen extremistischen Phänomenbereichen sind teilweise erhebliche Anstiege der Personenpotenziale festzustellen. Das gilt in unterschiedlichem Maße für den Rechts- und Linksextremismus sowie für den Islamischen Extremismus. Einen historischen Höchststand müssen wir beispielsweise beim Rechtsextremismus zur Kenntnis nehmen. Es sind so viele wie noch nie.“ Dieser Höchststand wäre auch ohne Berücksichtigung der Anhänger von „Der Flügel“ und der „Jungen Alternative für Deutschland“ eingetreten. Bereits im Jahr 2019 wurden beide Strukturen der „Alternative für Deutschland“[1] vom Verfassungsschutz als Verdachtsfälle eingestuft.
Spoiler
Stübgen weiter: „Unsere Sicherheitsbehörden und unsere Zivilgesellschaft stellt diese Entwicklung vor große und teilweise neue Herausforderungen. Im Zuge der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 ist parallel dazu ein gefährliches politisches Umfeld entstanden. Dort wird eine Entgrenzung und Modernisierung des Rechtsextremismus vorangetrieben. Dieses Umfeld bildet eine durchlässige Grauzone und bewegt sich somit sowohl ideologisch als auch personell diesseits und jenseits der Schwelle zum herkömmlichen Rechtsextremismus. So soll der Rechtsextremismus mit der Mitte der Gesellschaft verzahnt werden.“ Aktuell zählt hierzu unter anderem die brandenburgische AfD, deren gesamter Landesverband seit Juni 2020 vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall beobachtet wird. Hinzu kommt der neonationalsozialistisch beeinflusste Verein „Zukunft Heimat“, der Anfang dieses Jahres als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft wurde. Auch die rechtsextremistische „Identitäre Bewegung Deutschland“ und der rechtsextremistische Verdachtsfall „Compact-Magazin“ zählen zu diesem Umfeld.

Nach Angaben von Stübgen zeichnet sich diese Entwicklung zudem vor dem Hintergrund der Anschläge in Halle und Hanau sowie des Mordes an Dr. Walter Lübcke ab. Die Innenministerkonferenz hatte daher bereits im letzten Dezember ein Maßnahmenpaket verabschiedet. „Darin ist ein energisches Vorgehen von Sicherheitsbehörden auf Bundes- und Landesebene vorgesehen. Diese Maßnahmen setzen wir um und haben sie für Brandenburg konkretisiert.“

Die wesentlichen Punkte sind:

Intensivierung gefahrenabwehrender und strafverfolgender Maßnahmen im Internet
Früherkennung des gewaltorientierten, rechtsextremistischen Personenpotenzials
Konsequentes Vorgehen gegen Hass und Gewalt im Internet
Verbesserter Schutz unserer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie der kommunalen Mandatsträger vor Übergriffen und Angriffen
Konsequenter Waffenentzug für alle Rechtsextremisten
Cyberextremismus in den Mittelpunkt unserer Extremismusbekämpfung rücken
Aussteigerprogramm

Hinweistelefon Verfassungsschutz.
„Über zwei weitere Punkte muss noch Einvernehmen in der Koalition hergestellt werden. Das betrifft den Verfassungstreue-Check und eine technische Anpassung im Verfassungsschutzgesetz. Daran wird jetzt insgesamt mit Nachdruck gearbeitet. Ich habe da großes Vertrauen in meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So ist beispielsweise das Hinweistelefon beim Verfassungsschutz bereits geschaltet. Und ein Ansatz im Bereich der Bekämpfung des Cyber-Extremismus ist die Intensivierung der Aufklärungsarbeit. Daher wird es ab jetzt in jedem Verfassungsschutzbericht dazu ein vorgelagertes Kapitel geben. Es lautet ‚Games, Podcasts und Social Media: Onlinerekrutierung von Rechtsextremisten‘. Darin wird sehr plastisch dargelegt, mit welchen Methoden gearbeitet wird und welchen Gefahren insbesondere unsere Jugend im Internet dabei ausgesetzt ist.“


Rechtsextremismus

Laut Jörg Müller, dem Leiter des brandenburgischen Verfassungsschutzes, erreichte das rechtsextremistische Personenpotenzial unter Berücksichtigung der AfD-Verdachtsfälle „Junge Alternative für Deutschland“ (JA) sowie „Der Flügel“ im Jahr 2019 den höchsten Stand in der Geschichte des Landes Brandenburg. 2.765 (+ 1.090) Personen wurden gezählt. Gleichzeitig ist das der sechste Anstieg in Folge. Beide Effekte wären auch ohne Berücksichtigung der zwei AfD-Verdachtsfälle eingetreten. Die JA zählte 2019 rund 30 Mitglieder und „Der Flügel“ rund 640 Anhänger.

Die insgesamt 670 Angehörigen der beiden AfD-Verdachtsfälle JA und „Der Flügel“ machen sich insbesondere beim Personenpotenzial rechtsextremistischer Parteien bemerkbar. Sie verfügten im Jahr 2019 damit über rund 970 (+ 650) Mitglieder. Das ist für Brandenburg ebenfalls ein historischer Höchststand.

Die Mitgliederzahl der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ ist auf 260­­­ (- 20) gesunken. „Ihre Aktivitäten sind in der gesamten Fläche des Landes merklich ermattet. Die NPD-Jugendorganisation ‚Junge Nationalisten‘ ist weiterhin nicht handlungsfähig. Ein Erstarken der NPD ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Schon deswegen nicht, weil die in Brandenburg hochgradig verflügelte und seit Juni 2020 als Verdachtsfall eingestufte AfD das zwischenzeitlich bei etwa drei Prozent liegende NPD-Wählerreservoir offenbar überwiegend binden kann“, so Müller.

Die den Parteienstatus beanspruchende und stramm neonationalsozialistisch ausgerichtete Organisation „DER DRITTE WEG“ verfügte im Jahr 2019 über unverändert 40 Mitglieder. „‘DER DRITTE WEG‘ gibt sich elitär, ist innerhalb der Szene gut vernetzt und strebt weiterhin einen ideologisch-organisatorischen Führungsanspruch an. Es kann aktuell davon ausgegangen werden, dass die NPD zwischen dem Verdachtsfall AfD und ‚DER DRITTE WEG‘ zusehends zerrieben wird. Die geringe Mitgliederzahl der Organisation ‚DER DRITTE WEG‘ wird erfolgreiche Teilnahmen an Wahlen jedoch weiterhin verhindern. Vorrangiges Ziel sind auch nicht Wahlerfolge. Vielmehr will sich ‚DER DRITTE WEG‘ unter dem Schutzschirm des Parteienprivilegs sicher wähnen.“

Das „weitgehend unstrukturierte rechtsextremistische Personenpotenzial“ umfasste im Jahr 2019 insgesamt 1.565 (+ 440) Personen. Damit ist ein erheblicher Teil der dem Verfassungsschutz Brandenburg bekannten Rechtsextremisten nicht in Parteien oder parteiunabhängigen Strukturen eingebunden.

Auf die Kategorie „Rechtsextremisten in parteiunabhängigen Strukturen“ entfielen im Jahr 2019 insgesamt 380 (+ 45) Personen. Sie waren in 15 (- 5) Personenzusammenschlüssen organisiert: zwei (- 2) „Kameradschaften“, zwei (- 1) „Freie Kräfte“, unverändert sieben „Bruderschaften“, zwei (- 2) „Vereine“ und unverändert zwei „Kampfsportgruppen“.

1.280 (+ 45) und damit rund 46 Prozent aller dem Verfassungsschutz Brandenburg im Jahr 2019 bekannten Rechtsextremisten galten als „gewaltorientiert“. Erneut rückläufig waren dagegen Gewaltstraftaten aus dem Bereich „Politisch motivierte Kriminalität - rechts“. Im Jahr 2019 wurden 90 (- 33) entsprechende Delikte registriert. Müller: „Trotz allem zeigt diese vergleichsweise hohe Zahl, dass vom Rechtsextremismus die mit Abstand höchste konkrete Gefahr für unsere Demokratie und unsere Menschen ausgeht.“

Im Jahr 2019 konnte die rechtsextremistische Musikszene in Brandenburg ihre Umtriebe der Vorjahre steigern. Die Zahl der Bands ist auf 22 (- 1) ganz leicht gesunken. Hinzu kommen jedoch immerhin 17 (+ 3) Liedermacher. Aufgrund des hohen und erfolgreichen Drucks der Sicherheitsbehörden, insbesondere der Polizei, bewegten sich die Konzertaktivitäten von Bands im Jahr 2019 weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Brandenburgische Bands treten daher meistens außerhalb des Landes auf. Wie im Vorjahr konnten in Brandenburg nur vier Konzerte im Land durchgeführt werden. Drei (+ 1) wurden im Vorfeld verhindert. Zusätzlich fanden 14 (+ 6) Liederabende statt. Die Veröffentlichung neuer Tonträger wurde auf 18 (+ 8) fast verdoppelt.

Verfassungsschutz-Chef Müller: „Insgesamt betrachtet trat der Süden des Landes weiterhin stärker als andere Landesteile rechtsextremistisch in Erscheinung. Auf diese Entwicklung weist der Verfassungsschutz bereits seit Jahren hin. Dort existiert eine gewachsene, verdichtete und verzahnte Mischszene. Zu ihr zählen Neonationalsozialisten, Rocker, Angehörige des Bewachungsgewerbes, Kampfsportler, Hass-Musiker, Parteimitglieder, Kleidungs- sowie Musiklabels und Hooligans. Hinzu kommen weitere extremistische Aktivitäten, wie beispielsweise von der ‚Identitären Bewegung Deutschland‘.“


Reichsbürger und Selbstverwalter

Die Zahl verfassungsschutzrelevanter „Reichsbürger und Selbstverwalter“ ist auf 600 (- 50) leicht gesunken.


Linksextremismus

Im Linksextremismus ist das Personenpotenzial sechsmal in Folge angestiegen. Im Jahr 2019 wurden 650 (+ 30) Anhänger gezählt. Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2004. Die Zahl gewaltorientierter Autonomer lag unverändert bei 240. Die Gewaltstraftaten im Bereich „Politisch motivierte Kriminalität - links“ sind auf 24 (+ 6) angestiegen. In unverändert 14 Kommunen beziehungsweise Regionen waren gewaltorientierte Autonome aktiv.

Erneut deutlich gewachsen ist die „Rote Hilfe e. V.“. Sie zählte im Jahr 2019 insgesamt 360 (+ 55) Mitglieder. Das ist ihre höchste jemals in Brandenburg festgestellte Zahl. Müller: „Innerhalb des Linksextremismus behauptet die ‚Rote Hilfe‘ ihre Rolle als übergreifende, zwischen allen Strömungen vermittelnde Konsensorganisation und baut sie weiter aus. Sie kümmert sich unter anderem um Rechtsbeistand für politisch-motivierte Straftäter. Daher ist sie als gewaltrechtfertigend und -unterstützend zu bewerten, wenngleich sie selbst nicht gewalttätig agiert.“

Die „Deutsche Kommunistische Partei“ (DKP) verharrt als Splitterorganisation ohne Zukunftsaussichten bei unverändert 50 Mitgliedern. Bei der „Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands“ (MLPD) sind Organisationsmerkmale in Brandenburg nicht feststellbar. Laut Müller „gehen vom parteipolitischen Linksex­­­tremismus nur noch theoretische Gefahren aus. Eine Handlungsfähigkeit ist schon seit Jahren nicht mehr gegeben. Somit beschränkt sich der organisierte Linksex­tremismus in Brandenburg im Wesentlichen auf gewaltorientierte Autonome und den gewaltunterstützenden Verein ‚Rote Hilfe‘.“


Islamischer Extremismus

Die Zahl islamischer Extremisten steigt kontinuierlich an und lag im Jahr 2019 bei 190 (+ zehn). Knapp 70 (+ fünf) von ihnen haben Bezüge zur islamistischen nordkaukasischen Szene. Dortige Gruppierungen haben sich teilweise dem terroristischen „Islamischen Staat“ unterstellt. Eine erhöhte Gefährdung ist nach wie vor damit verbunden, dass in den letzten Jahren unter Ausnutzung der Flüchtlingsmigration auch islamische Extremisten nach Deutschland gekommen sind. Darunter solche, die über Kampferfahrung als Jihadisten verfügen. Durch den militärischen Zusammenbruch des „Islamischen Staats“ versuchen zudem diejenigen nach Deutschland zurückzukehren, die zuvor - teils als deutsche Staatsbürger - aus Deutschland mit dem Ziel ausgereist waren, sich dem „Islamischen Staat“ oder anderen Terrororganisationen anzuschließen.

Nach Müllers Angaben „steht Brandenburg gleichzeitig vor der Herausforderung, Versuche der Einflussnahme von Islamisten auf die noch sehr überschaubare muslimische Infrastruktur im Land abzuwehren. In der Vergangenheit gingen diese insbesondere von Organisationen aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft aus.“


Auslandsbezogener Extremismus

Das größte Personenpotenzial im Bereich auslandsbezogener Extremismus weist in Brandenburg die bundesweit mit einem Betätigungsverbot belegte „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) auf. Im Jahr 2019 wurden ihr erneut rund 90 Personen zugerechnet. Die Gesamtzahl der auslandsbezogenen Extremisten fiel im Jahr 2019 auf 105 (- 10).


Zuverlässigkeits- und Sicherheitsüberprüfungen

Mit Zuverlässigkeitsüberprüfungen soll beispielsweise verhindert werden, dass dem Verfassungsschutz bekannte Extremisten beruflichen Zugang zum Sicherheitsbereich von Flughäfen erlangen oder Asylunterkünfte bewachen. Dieselbe Überprüfung ist für Personen möglich, die beispielsweise als Sicherheitspersonal bei Fußballspielen eingesetzt werden. 2019 gingen insgesamt 7.773 (+ 1.550) entsprechende Anfragen beim brandenburgischen Verfassungsschutz ein. Das ist der höchste Stand seit zehn Jahren. Müller: „Das Maßnahmenpaket von Innenminister Stübgen sieht bekanntlich vor, im Öffentlichen Dienst Brandenburgs einen ‚Verfassungstreue-Check‘ einzuführen. Technisch ist das quasi eine Zuverlässigkeitsüberprüfung, also das, was wir längst mit Wach- und Flughafenpersonal seit Jahren durchführen. Was ebenso beachtet werden muss: Wenn der Flughafen Tegel schließt und nur noch der in Schönefeld genutzt wird, werden die wichtigen Zuverlässigkeitsüberprüfungen gemäß Luftsicherheitsgesetz fast ausschließlich vom brandenburgischen Verfassungsschutz durchgeführt. Die Zahl der jährlichen Zuverlässigkeitsüberprüfungen wird dann dramatisch ansteigen.“

Als Sicherheitsdienstleister wirkt der Verfassungsschutz ebenfalls an den personalintensiven Sicherheitsüberprüfungen mit. Betroffen sind davon Mitarbeiter von etwa 20 Behörden. Dazu zählen z. B. Polizei, Staatskanzlei und Ministerien, Landtag, Gerichte sowie Staatsanwaltschaften. Im Jahr 2019 wurden 267 (- 69) Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt.


Verfassungsschutz durch Aufklärung

Informationsangebote des Verfassungsschutzes waren 2019 erneut stark nachgefragt. In 80 (+ 15) Veranstaltungen wurden Vorträge gehalten. Rund 3.100 (+ 400) Bürger nahmen daran teil. Damit summiert sich die Zahl solcher Veranstaltungen seit 2008 auf insgesamt 1.209 mit etwa 45.100 Zuhörern.


[1].   Die AfD-Teilstrukturen „Junge Alternative für Deutschland“ (JA) und „Der Flügel“ sind seit dem Jahr 2019 Verdachtsfälle des brandenburgischen Verfassungsschutzes, da hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung vorliegen. „Der Flügel“ hat nach eigenen Angaben Ende April 2020 seine Aktivitäten bundesweit eingestellt. Der gesamte AfD-Landesverband wird seit Juni 2020 als rechtsextremistischer Verdachtsfall vom brandenburgischen Verfassungsschutz beobachtet, da hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung vorliegen.
[close]

https://verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.677455.de

https://verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.677448.de
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7987 am: 8. September 2020, 11:39:36 »
Neonazi-Angriff in Dortmund

Polizei nimmt offenbar "SS-Siggi" fest
10.09.2019, 09:15 Uhr


Das hatte jetzt offenbar konkrete Auswirkungen:


Zitat
„SS-Siggi“ wieder in Haft

07.09.2020 - Dortmund –Nachdem nun auch Siegfried Borchardt eine Haftstrafe absitzt, sind zwei Kommunalwahl-Kandidaten der neonazistischen Miniaturpartei „Die Rechte“ (DR) in Dortmund inhaftiert.
Spoiler
Seit einigen Wochen schon kann der „Die Rechte“-Bundeschef Sascha Krolzigden laufenden nordrhein-westfälischen Kommunalwahlkampf seiner Partei in Dortmund (bnr.de berichtete) wegen seiner Inhaftierung nicht unterstützen. Der 1987 geborene Diplom-Jurist tritt in einem der Wahlbezirke Dortmunds als Direktkandidat sowie auf Platz 6 der Reserveliste für die Wahl zum Stadtrat an.

Nun geht aus einer Veröffentlichung auf einem Partei-nahen Portal sowie einer Meldung der rechtsextremen „Gefangenenhilfe“ hervor, dass auch Siegfried Borchardt („SS-Siggi“) seit Ende August wieder im Gefängnis ist. Der mehrfach vorbestrafte und zuvor schon inhaftiert gewesene Borchardt wurde von der DR zu Beginn des Wahlkampfes als „ein Urgestein der nationalen Bewegung“ beschrieben, zugleich als „echtes Dortmunder Original“ gewürdigt. (bnr.de berichtete) Der 1953 geborene Neonazi tritt in einem der Wahlbezirke als Direktkandidat sowie auf Platz 5 der Reserveliste für den Stadtrat an.

Erneut mit der Justiz in Konflikt geraten
Laut dem DR-nahen Portal hat die Staatsanwaltschaft „eine sechs Jahre zurückliegende Bewährungsstrafe widerrufen“. Haftaufschub bis nach dem Wahltag am 13. September sei abgelehnt worden. Siegfried Borchardt war bei der letzten Kommunalwahl in den Rat gewählt worden, gab sein Mandat aber rasch wieder auf und ließ „Kameraden“ nachrücken. Er vertritt die DR aber noch in der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord, zeitweise nahm er dieses Mandat während Verbüßung einer mehrmonatigen Haftstrafe im offenen Vollzug wahr.

Im Herbst 2019 war er erneut mit der Justiz in Konflikt geraten. Dabei sollen er und zwei „Kameraden“ einen 25-Jährigen aus dem linken Spektrum angepöbelt haben. „SS-Siggi“ soll dem Opfer zudem dabei mit seinem Gehstock ins Gesicht geschlagen haben. (mik)
[close]
https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/ss-siggi-wieder-in-haft


Einmal Vollepension, bitte!   ;)
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7988 am: 8. September 2020, 11:44:45 »
Zitat
...hat die Staatsanwaltschaft „eine sechs Jahre zurückliegende Bewährungsstrafe widerrufen“.

Das tut weh. Wäre "die Strafe widerrufen" (was das Gesetz nicht vorsieht), müßte er wohl kaum sitzen. Widerrufen wurde die Aussetzung zur Bewährung, dafür ist das Gericht zuständig.

Lügenpresse!
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #7989 am: 8. September 2020, 12:21:10 »
Zitat
...hat die Staatsanwaltschaft „eine sechs Jahre zurückliegende Bewährungsstrafe widerrufen“.

Das tut weh. Wäre "die Strafe widerrufen" (was das Gesetz nicht vorsieht), müßte er wohl kaum sitzen. Widerrufen wurde die Aussetzung zur Bewährung, dafür ist das Gericht zuständig.

Dauert eine Bewährungsfrist tatsächlich sechs Jahre, oder sogar länger?
 
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Offline Tuska

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7990 am: 8. September 2020, 12:24:12 »
https://dejure.org/gesetze/StGB/56a.html
Zitat
(1) Das Gericht bestimmt die Dauer der Bewährungszeit. Sie darf fünf Jahre nicht überschreiten und zwei Jahre nicht unterschreiten.

(2) Die Bewährungszeit beginnt mit der Rechtskraft der Entscheidung über die Strafaussetzung. Sie kann nachträglich bis auf das Mindestmaß verkürzt oder vor ihrem Ablauf bis auf das Höchstmaß verlängert werden.
"Tuska jedoch verteufelt alle, die nicht in Sack und Asche gehen. Entweder, weil sie mit Konsum oder aber (doppelmoralistisch, versteht sich) mit Tugenden protzen. Mich deucht, unser Vorzeige-Katholik ist ein kleiner Luther." – Rechtsfinder
 
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Offline echt?

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7991 am: 8. September 2020, 12:49:22 »
https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Deliktsbereiche/PMK/PMKrechts/OffeneHaftbefehle/offeneHaftbefehle_node.html

Zitat
Der PMK -rechts-Bezug ergibt sich oft nicht aus der Tat, die Grund für den Haftbefehl ist, sondern aus anderen polizeilichen Erkenntnissen zu der Person. Für die Erhebung im März 2020 bedeutet dies:

Offene Haftbefehle wegen einer terroristischen Tat gab es nicht.
Zu den 481 Personen liegen 629 Haftbefehle vor.
In 82 % der Fälle ist Allgemeinkriminalität wie z. B. Diebstahls- oder Betrugsdelikte der Hintergrund für den Haftbefehl.
114 Haftbefehle wurden wegen rechtsmotivierter Straftaten (z. B. Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung) ausgestellt. Bei 19 dieser Taten handelt es sich um politisch motivierte Gewaltdelikte (z. B. Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte).

Klar, Diebstahl und Betrug - typisch deutsche Heldentaten.
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Offline Rabenaas

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7992 am: 8. September 2020, 13:13:23 »
Dauert eine Bewährungsfrist tatsächlich sechs Jahre, oder sogar länger?

Höchstens 5. Aber auch nach Ablauf der Bewährungsfrist kann die Aussetzung widerrufen werden, wenn innerhalb der Zeit neue Straftaten begangen wurden und die Strafe noch nicht erlassen ist.

Und vor dem Straferlaß prüft das Gericht natürlich, ob weitere Verfahren anhängig sind. Falls ja, wird die Entscheidung aufgeschoben.
« Letzte Änderung: 8. September 2020, 13:25:18 von Rabenaas »
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
 
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Offline DinoVolare

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7993 am: 8. September 2020, 14:25:57 »
Da sorgt mal wieder eine Burschen ex-Burschenschaft für Schlagzeilen

Zitat
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Burschenschaft Normannia

Der Vorwurf: Es soll einen antisemitischen Übergriff gegeben haben - Gast soll mit Gürteln geschlagen und beschimpft worden sein


Heidelberg. Es ist ein ungeheuerlicher Vorwurf, der sich gegen die Burschenschaft Normannia Heidelberg richtet und die hiesige Staatsanwaltschaft sowie den Staatsschutz beschäftigt. In der Nacht vom 28. auf den 29. August soll ein Gast im Verbindungshaus der Normannia in der Straße "Kurzer Buckel" am Schloss von mehreren Burschenschaftlern mit Gürteln geschlagen und leicht verletzt worden sein. Gleichzeitig wurde er mit antisemitischen Ausdrücken beleidigt und mit Geldmünzen beworfen. Der Geschädigte habe zuvor angegeben, dass er jüdische Vorfahren habe. Das hat die Staatsanwaltschaft Heidelberg auf RNZ-Nachfrage bestätigt. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat sowie zu den Tätern dauern an.

Öffentlich gemacht hatte den Vorfall die Antifaschistische Initiative Heidelberg sowohl auf ihrer Homepage, als auch in einer Pressemitteilung. Dort heißt es: "Die Burschenschaft Normannia zu Heidelberg hat am 3. September mit sofortiger Wirkung ihre Aktivitas aufgelöst. Vorausgegangen war der antisemitisch motivierte Angriff mehrerer Burschenschafter auf ein Mitglied der ,Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania’ im Haus der Normannia am Abend vom 28. auf 29. August." An dem Angriff seien neben Aktiven Studenten der Normannia auch Mitglieder der Burschenschaften Ghibellinia zu Prag in Saarbrücken und Germania Köln beteiligt gewesen, schreibt die Initiative weiter.

Die Beteiligung der zwei weiteren Burschenschaften bestätigte die Staatsanwaltschaft Heidelberg am Montag nicht – dies werde noch ermittelt. Sicher ist indes, dass das Anwesen von der Polizei durchsucht wurde, "um mögliche Beweismittel" zu sichern – etwa Gästebücher. Die Antifaschistische Initiative kritisiert: "Bei den offiziellen Pressemitteilungen des Polizeipräsidiums Mannheim sucht man vergebens nach einer Veröffentlichung zu dieser antisemitisch motivierten Körperverletzung." Und tatsächlich hat die Polizei – die täglich eine Vielzahl von Pressemitteilungen online veröffentlicht – über diesen Vorfall bislang nicht berichtet.

In der Pressestelle der Polizei verwies man am Montag auf Nachfrage direkt an die Staatsanwaltschaft. "Wir sind in der Sache sofort aktiv geworden, aber wir wollten mehr über die Hintergründe wissen. Und wir wissen auch noch nicht, wie viele Personen an dem Vorfall beteiligt waren", begründet ein Sprecher der Staatsanwaltschaft die Zurückhaltung bei der Information der Öffentlichkeit.

Aktuell seien drei Personen namentlich bekannt, man gehe aber davon aus, dass insgesamt mindestens sechs Personen beteiligt waren. Erwähnenswert sei indes, dass das "Gürteln" von Gästen der Burschenschaft nach bisherigem Erkenntnisstand nicht unüblich sei und wohl von den Beteiligten in der Regel akzeptiert werde, so der Sprecher weiter.

Auf der Homepage wurde die Auflösung der Aktivitas – gemeint sind damit die studierenden Mitglieder der Burschenschaft Normannia – bekannt gegeben. Der Altherrenverein der Burschenschaft, die 1890 in Heidelberg gegründet wurde, besteht offenbar weiter. Der RNZ wurde zudem anonym das Foto eines Briefes per E-Mail zugeschickt.

In diesem Schreiben wendet sich ein Gunnar Heydrich als Vorsitzender des Altherrenbundes der Normannia schriftlich an die "Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania" mit folgenden Worten: "Wir bedauern den abscheulichen und inakzeptablen Vorgang vom 28. auf den 29. August auf unserem Haus, dessen Opfer ihr Bundesbruder wurde, auf das Schärfste. Als Konsequenz haben wir am 3. September mit sofortiger Wirkung unsere Aktivitas aufgelöst." Ob das Schreiben authentisch ist, ist unklar.

Sicher ist, dass die Normannia keine Berührungsängste mit einer politisch rechten Gesinnung hat. Zu ihren Mitglieder zählen unter anderem Bundestagsmitglied und AfD-Politiker Christian Wirth sowie der Autor der "Jungen Freiheit" Michael Kurt Paulwitz, der lange bei den Republikanern aktiv war. Weder die Burschenschaft Normannia noch die Alte Leipziger Landsmannschaft Afrania war für die RNZ am Montag telefonisch zu erreichen.
https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-burschenschaft-normannia-_arid,545892.html?fbclid=IwAR1to8BMKM1cVcGJwIH03KAcqmhPTGPFzb-WBnDmD93pzEF87Ftf8R5bRZ0
"Ich bin fassungslos" Dennis Mascarenas
 
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Offline echt?

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #7994 am: 8. September 2020, 15:02:28 »
Altes Sprichwort:

Lieber ein Geschwür am After, als ein dummer Burschenschaftler.
Ich bremse nicht für Nazis!
 
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