Autor Thema: Presseschnipsel  (Gelesen 1364072 mal)

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2520 am: 3. Dezember 2017, 00:08:19 »
Gute Frage.

Zitat
Er selbst betitelt sich als Reichsbürger.

Ein Reichsbürger, der sich selbst Reichsbürger nennt, kann doch eigentlich gar kein Reichsbürger sein. ???
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Offline Gutemine

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2521 am: 4. Dezember 2017, 10:52:40 »
Es dauert lang bis man in Thüringen auf Hinweise reagiert. Richtiger: Reagiert wird erst, wenn das Kind dann endgültig in den Brunnen gefallen ist.


Spoiler
Thüringer Bürgermeister versiegelte monatelang Reichsbürger-Dokumente
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Reichsbürger sind eine Gefahr für die Demokratie – Ein Thüringer Bürgermeister hat allerdings Dokumente von Reichsbürgern monatelang mit offiziellen Siegeln versehen.
04. Dezember 2017 / 05:44 Uhr

 Kühndorf. Die Tür ist braun und sie führt in ein völlig weiß gestrichenes Amtszimmer. Was freilich nicht ungewöhnlich ist. Viele Türen in diesem Land sehen so aus, führen in Arbeits- oder Dienstzimmer, die genau so aussehen wie hier im kleinen Kühndorf, einem Ort im Landkreis Schmalkalden-Meiningen: etwa zweieinhalb lang und zweieinhalb Meter breit. Darin ein Schreibtisch, wenige Stühle, ein Beistelltisch, ein Heizkörper.

Auch, dass Menschen durch solche Türen treten und dann ein Anliegen an den deutschen Staat – oder präziser: an die, die ihn repräsentieren – formulieren, ist nicht ungewöhnlich. Manche wollen Gelbe Säcke für die Mülltrennung. Manche wollen ihre Grundsteuerschulden – noch immer – bar bezahlen. Manche wollen eine amtliche Bestätigung. Sie alle müssen durch die braune Tür, hinein in das weiß gestrichene Zimmer.

 Weshalb Thomas König auch keinen Verdacht schöpft. Nicht an diesem Tag „in der dunklen Jahreszeit von 2016“, wie König das formuliert. Auch nicht in den folgenden Monaten.

Der Mann, der ihn an diesem Tag vor etwa einem Jahr aufsucht, ist nach Angaben Königs freundlich, ja höflich, trägt sein Anliegen sachlich vor. Er bittet darum, König möge eine Kopie eines Teils seines Stammbuchs siegeln und diesem dicken Papier-Konvolut ein Deckblatt voranheften.

König ist der ehrenamtliche Bürgermeister von Kühndorf. Wie die Tür, die in sein Dienstzimmer führt, wie seine Diensträume sieht er aus wie so viele andere ehrenamtliche Bürgermeister in Deutschland: Er trägt weder Anzug noch Krawatte, dafür die Alltagskleidung, die Menschen eben anhaben, wenn sie Jobs jenseits von Schreibtischen nachgehen. Er ist kräftig gebaut, 48 Jahre alt. Wie so viele ehrenamtliche Bürgermeister gehört König keiner Partei an, plant keine politische Karriere, sondern ist Gemeindechef, weil er etwas für seine Kommune und ihre Menschen tun will. Kurz bevor König nun – etwa ein Jahr nach dem Besuch des Mannes in der dunklen Jahreszeit 2016 – in Jeans und Pullover gekleidet durch die braune Tür in sein Amtszimmer tritt, hat er sich noch um den gemeindeeigenen Traktor gekümmert. Irgendwas war mit den neuen Reifen schief gegangen, die auf die Maschine müssen.

Und doch hat dieser so gewöhnliche Bürgermeister von seinem gewöhnlichen Dienstzimmer mit der gewöhnlichen Tür aus für ziemlich ungewöhnlichen Ärger gesorgt. Wahrscheinlich für noch mehr Ärger, als bislang bekannt ist. Immerhin räumt König das offen ein. Er bereut. Tief.

Was den hauptamtlichen Bürgermeister von Bad Liebenstein, Michael Brodführer, allerdings wohl nur ein bisschen besänftigt. Dafür, was König getan habe, schimpft Brodführer am Telefon, „habe ich überhaupt kein Verständnis“. Dann setzt er noch nach: „Da mangelt es an Pflichtbewusstsein.“ König hat sich vorgenommen, persönlich mit Brodführer zu sprechen, um ihm seine Lage zu erklären. Und wohl auch, um sich zu entschuldigen.

Dass Bad Liebenstein nicht im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, sondern im Wartburgkreis liegt, lässt zumindest erahnen, welch weite Kreise das bisher schon gezogen hat, was König getan hat.

Heute weiß auch König, dass der höfliche Mann, der in ihn in den dunklen Tagen des vergangenen Jahres besucht, kein gewöhnlicher Deutscher ist. Wenn man gewöhnlich versteht als: „einer Mehrheit angehörend“. Oder als: „im Sinne einer Mehrheit handelnd und denkend“.

Der Mann war und ist ein Reichsbürger. Einer, der in Bad Liebenstein wohnt, wo es mehrere Reichsbürger gibt. Einer also, der an der Existenz der Bundesrepublik Deutschland zweifelt, ihr Grundgesetz ablehnt. Einer von denen, die deutschen Behörden seit Jahren Ärger machen, weil sie die Ämter mit abstrusen Schreiben und Argumentationen überhäufen. Einer, von denen, die aber seit Ende 2016 in den Fokus der deutschen Sicherheitsbehörden gerückt sind, nachdem ein bis an die Zähne bewaffneter Reichsbürger in Franken einen Polizisten erschossen hatte, als die Beamten versuchten, ihm seine Waffen wegzunehmen.

Dass König Kontakt mit Reichsbürgern hatte, ist deshalb inzwischen eine Sache, die die Rechtsaufsicht des Landkreises Schmalkalden-Meinigen ebenso beschäftigt wie den Thüringer Verfassungsschutz und die Landes-Polizei. Eine Sprecherin des Inlandsnachrichtendienstes sagt, der Fall sei bekannt und werde im Amt bearbeitet. Weitergehende Auskünfte seien nicht möglich. Ein Sprecher der Landespolizeiinspektion in Suhl sagt, die Kriminalbeamten der Dienststelle führten deswegen ein Ermittlungsverfahren, auch wenn er weder bestätigen noch dementiere will, dass die Gemeinde Kühndorf und König dabei eine zentrale Rolle spielen. Der Vorwurf: Urkundenfälschung. Ein Sprecher des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen sagt, die Rechtsaufsicht habe wegen des Falls bereits mit König gesprochen. Dabei habe sich herausgestellt, dass König zwei Mal „Fantasiebescheinigungen“ von Reichsbürgern mit Siegeln seiner Gemeinde versehen habe. Mit Fantasiebescheinigung meint der Sprecher die Deckblätter, die König siegelte.

Zwei Deckblätter? Es sind mehr. Das räumt König ohne lange Umschweife ein, nachdem er – die Eindrücke vom Ärger mit dem Traktor noch frisch im Kopf – durch die braune Tür in sein weißes Amtszimmer getreten ist und sich auf einen der Stühle hat fallen lassen.

Wie unangenehm ihm die Sache ist, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass ihm einmal die Tränen kommen, als er darüber spricht, wie sich die Dinge entwickelten, nachdem er das erste Deckblatt abgestempelt hat. Während er erzählt, lehnt er sich wieder nach vorne, stützt die Ellenbogen auf die Knie und vergräbt sein Gesicht in den Händen. Als er hört, welchen Ärger Reichsbürger anderen Repräsentanten des deutschen Staates schon gemacht haben – zum Beispiel mit irrsinnigen Geldforderungen, die sie über den Umweg über Malta eintreiben wollten –, da entfahren ihm vier Worte: „Ach Gott, ach Gott.“

Nach dem, was König sagt, hat er zwischen Ende 2016 und Mitte 2017 insgesamt acht, neun, vielleicht auch zehn Reichsbürgern Deckblätter gesiegelt; mit einem Stempel der Gemeinde Kühndorf. Der Vorgang sei jedes Mal gleich gewesen, sagt König. Jemand sei gekommen, durch die braune Tür in sein weißes Arbeitszimmer getreten – „Es waren auch Frauen darunter.“ – und habe ihn gebeten, zu bestätigen, dass vorgelegte Kopien aus einem Familienstammbuch dem Original entsprächen. Zudem sei jedes Mal ein Deckblatt vorgelegt worden, mit der Bitte, dieses den beglaubigten Kopien voranzuheften sowie das gesamte Paket auch noch zu siegeln. Auf jedem der Deckblätter habe sich ein Passbild der Bittenden befunden. Dazu ein bisschen Text, wobei dessen genauer Wortlaut teilweise unterschiedlich gewesen sei. In der Regel, sagt König, habe er drei Siegel auf so ein Deckblatt gepresst: Eines auf die rechte obere Ecke, um das Deckblatt mit den nachfolgenden Seiten zu verbinden. Eines auf einen Rand des Passbildes, sodass Foto und Deckblatt miteinander verbunden waren. Eines auf seine Unterschrift, mit der er auch bestätigt habe, dass der oder die vor ihm Erschienene der Mann oder die Frau auf dem Passbild sind.

Jedes Mal, sagt König, seien diese Menschen freundlich gewesen. Nie hätten sie ihm ihre Ablehnung des deutschen Staates kund getan. Nie hätten sie ihn in Gespräche zu verwickeln versucht. Nie sei er bedroht worden.

Was aber nicht heißt, dass diese Dokumente nicht benutzt werden, um andere Repräsentanten Deutschlands zu bedrohen, einzuschüchtern oder in die Verzweiflung zu treiben. Das Problem mit staatlichen Siegeln auf Fantasieurkunden von Reichsbürgern – wie die Deckblätter welche sind – ist nämlich, dass die Reichsbürger diese dann bei anderen staatlichen Behörden vorlegen und sie als amtliche Dokumente behandelt wissen wollen. Etwa nach der Logik: „Schauen Sie, eine staatliche Gemeinde hat mein Dokument und damit auch meine Überzeugung anerkannt, also müssen Sie das auch tun.“

So geschehen auch mit mindestens einem der von König gestempelten Deckblätter. Das habe der Reichsbürger aus Bad Liebenstein zwischenzeitlich bei der Kfz-Zulassungsstelle des Wartburgkreises vorgelegt, sagt eine Sprecherin des zuständigen Landratsamtes.

Die gewünschte Zulassung eines Autos sei ihm verweigert worden. Ohne auf Details einzugehen, sagt Brodführer, seine Gemeinde habe Kenntnis davon, dass zwei der von König gestempelten Fantasieurkunden bei Thüringer Verwaltungen aufgetaucht seien; mutmaßlich ist eine davon jenes Dokument, das bei der Zulassungsstelle vorgelegt worden ist.

Was aber eben auch meint: Etwa acht solcher Urkunden sind noch im Umlauf. Bislang mehr oder weniger unentdeckt. Ziemlich sicher innerhalb von Thüringen, weil König sagt, er wisse zwar nicht mehr, wie die Reichsbürger hießen, die zu ihm kamen und wo sie wohnen. Aber er sei sich sicher, dass es alle Thüringer waren. Bürgern anderer Bundesländer siegele er nichts. „Ich fühle mich als Thüringer Behörde“, sagt König. „Da hätte ich Bauchschmerzen, wenn ich Menschen von außerhalb Dinge siegele.“

Wovon die ziemlich klare Tatsache unberührt bleibt, dass König auch hätte Bauchschmerzen haben sollen, als er jemals irgendjemandem eine Urkunde mit dem Siegel seiner Gemeinde verziert hat. Denn aus der Rechtsaufsicht des Landkreises Schmalkalden-Meiningen heißt es eindeutig: Ehrenamtliche Bürgermeister haben nicht die Befugnis, den Bürgern ihrer Gemeinde irgendetwas zu siegeln; auch wenn sie sich vielleicht – wie König – als Dienstleister sehen und ihren Bürgern nur weite Wege und Kosten ersparen wollen. „Jetzt weiß ich das“, sagt König. Elf Jahre lange habe er zuvor verschiedenste Dokumente gesiegelt, ohne dass sich jemals darüber beschwert habe. Auch nicht andere Behörden. Niemals wieder will er nun etwas mit diesen Deckblättern zu tun haben.

Warum die Reichsbürger überhaupt ausgerechnet zu ihm gekommen sind, das weiß König selbst nicht. Und es muss auch sonst unklar bleiben, auch wenn man einen Verdacht haben kann. Denn bei allen Fehlern, die König gemacht hat: Sympathien für Reichsbürger, ihre Ideologie oder rechtes Gedankengut habe König nicht, sagen Menschen aus der Region Kühndorf, die ihn schon viele Jahre lang kennen.

Allerdings gibt es nach Angaben Königs einen Mann auch in seinem Ort, den er der Reichsbürger-Szene zuordnet – und der seine Mitreichsbürger auf König aufmerksam gemacht haben könnte. Von diesem Mann habe er gehört, dass der gesagt habe, die Ausweise der Bundesrepublik Deutschland seien nicht gültig, sagt König.

Außerdem habe auch dieser Mann sich von König ein Konvolut mit vorangestelltem Deckblatt siegeln lassen. Er wisse nur nicht mehr, ob dieser Mann der erste der etwa zehn Reichsbürger war. „Mir gegenüber“, sagt König, „hat er sich aber nie kritisch gegenüber dem Staat geäußert.“

Stattdessen ist der Mann nach Königs Darstellung in der Vergangenheit wie so viele andere Kühndorfer auch durch die gewöhnliche braune Tür in das gewöhnliche weiße Arbeitszimmer zu diesem gewöhnlichen ehrenamtlichen Bürgermeister gekommen und hat einen Teil der gewöhnlichen Segnungen entgegen genommen, die Deutschland denen bietet, die hier leben. Konkret: Gelbe Säcke.
Sebastian Haak / 04.12.17
Z0R0139127758
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http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Thueringer-Buergermeister-versiegelte-monatelang-Reichsbuerger-Dokumente-1839234368
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #2522 am: 4. Dezember 2017, 12:53:45 »
Spoiler
Warum die Reichsbürger überhaupt ausgerechnet zu ihm gekommen sind, das weiß König selbst nicht.
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Vielleicht, weil er weit und breit als saudoof und hoffnungslos gutgläubig bekannt ist?
 
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Offline Reichsschlafschaf

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2523 am: 4. Dezember 2017, 18:44:05 »
Zitat
Verschwörungstheoretiker

Der zu antifaschistische Linke

Berlins linker Kultursenator Klaus Lederer verhindert eine Preisverleihung an den Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen - und bekommt dafür Gegenwind in der eigenen Partei. Unterstützung erhält er vom Parteivorstand.

Spoiler
Der Parteivorstand der Linken distanziert sich von einer für den 14. Dezember geplanten Demonstration vor dem Karl-Liebknecht-Haus, die sich gegen den linken Berliner Kultursenator Klaus Lederer richtet. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dieter Dehm und der frühere Abgeordnete Wolfgang Gehrke wurden auf einem Plakat als Teilnehmer der Demo gegen ihren Parteifreund genannt. In dem Beschluss vom Wochenende heißt es: „Der Parteivorstand der Linken erklärt sich solidarisch mit dem linken Kultursenator Klaus Lederer und seinem Recht, sich kritisch zur sogenannten Preisverleihung an Ken Jebsen im Berliner Kino ,Babylon‘ zu äußern, und unterstützt seine Auffassung.“

Der Vorstand erwarte, dass Mitglieder der Linkspartei die geplante Kundgebung nicht unterstützen und auch nicht an ihr teilnehmen. Generell distanziere er sich von Aktivitäten, die darauf hinausliefen, „Querfront“-Strategien mit Rechtspopulisten und Nationalisten salonfähig zu machen. Der Beschluss wurde mit 18 Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gefällt.

Das Kino „Babylon“ – mit Mitteln des Berliner Senats gefördert – hatte nach einer Wortmeldung des Kultursenators eine Veranstaltung abgesagt, bei der dem ehemaligen RBB-Moderator Ken Jebsen ein „Preis für engagierte Literatur und Publizistik“ verliehen werden sollte. Lederer zeigte sich „entsetzt, dass ein Kulturort in Berlin diesem Jahrmarkt der Verschwörungsgläubigen und Alu-Hüte eine Bühne bietet“ (Hüte aus Alu-Folie sind das komödiantische Merkmal von Verschwörungstheoretikern, die sich so gegen vermeintlich die Gedanken beeinflussende Strahlen schützen wollen, d. Red.).

Jebsen wird seit längerem schon Antisemitismus vorgeworfen; deshalb trennte sich der RBB auch von ihm. Später beteiligte sich der 51-Jährige an „Querfront“-Kooperationen von Linken und Rechtsextremisten und arbeitete da auch mit dem in der rechtsextremistischen Szene einschlägig bekannten Publizisten Jürgen Elsässer zusammen. Er war im Zuge der „Montagsmahnwachen für den Frieden“ wieder bekannter geworden.

Mehrere führende Parteimitglieder wie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Caren Lay äußerten sich entsetzt darüber, dass Dehm und Gehrcke gegen Lederer mobil machten und für Jebsen Partei ergriffen, nachdem der Kultursenator sich gegen die Veranstaltung positioniert hatte. Der linke Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich freut sich über das Votum des Vorstandes. Es sei angesichts dessen politischer Zusammensetzung „ein ausreichend gutes Ergebnis“. Dass daraus der Vorwurf der Zensur gemacht werde, was Gehrcke und Dehm Lederer vorwarfen, sei „einigermaßen absurd“. Liebich fügte hinzu: „Frustrierend ist, dass wir immer die gleichen Debatten haben.“
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http://www.fr.de/politik/verschwoerungstheoretiker-der-zu-antifaschistische-linke-a-1401006?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook



Die folgende Frau hatten wir doch schon einmal?
Leider kann ich keine Anzahl der Tagessätze ausmachen

Amtsgericht verurteilt 51-Jährige Geldstrafe für die „Reichsbürgerin“ aus Wipperfürth

Spoiler
Wipperfürth -

Eine 51-jährige Wipperfürtherin, die Polizei und Staatsanwaltschaft der sogenannten „Reichsbürger“-Szene zuordnen, wurde vom Amtsgericht zu 3850 Geldstrafe verurteilt. Das Urteil am Montagmittag bildete den Abschluss eines eskalierten Polizeieinsatzes bei der Durchsetzung von Schornsteinfeger-Arbeiten.

Laut Gericht hat die Frau im Dezember vergangenen Jahres die Tatbestände der Beleidigung, der fahrlässigen Körperverletzung und des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte erfüllt, als sie sich mit Händen und Füßen gegen die von den Behörden erzwungene Feuerstätten-Schau wehrte.

Zwei Polizistinnen, die gemeinsam mit Schornsteinfeger und dem Kreisordnungsamt angerückt waren, bezeichnete die Frau laut Urteil als „Sternchenjäger – eine Anspielung auf unterstellten Diensteifer der jungen Beamtinnen.

Beim Versuch der beiden Beamtinnen, über einen Balkon ins Haus zu gelangen, verletzte die Angeklagte eine 23-jährige Polizistin mit einer Dose Katzenfutter am Kopf – zugunsten der Angeklagten ging das Gericht dabei allerdings von fahrlässigem Verhalten aus. Später trat sie, auf dem Rücken liegend, einen weiteren Beamten, als dieser nach einstündiger Verhandlung die Tür zum Wohnzimmer aufbrach. Dort befand sich der zu inspizierende Kamin. Die Frau filmte das Geschehen und sah sich als Opfer.


Verfahren gegen Ehemann unter Auflagen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft forderte acht Monate Haft für die Frau. Ihr Verteidiger betonte, aus seiner Sicht blieben „enorme Zweifel an der Rechtmäßigkeit“ der Behördenaktion und beantragte einen Freispruch: „Das, was die Beamten da gemacht haben, war nicht korrekt.“

Das Gericht wies das in seinem Urteil zurück. Es gehe der Angeklagten auch gar nicht um die Rechtmäßigkeit der Kamin-Kontrolle. Diese Bedenken seien nach Ansicht des Gerichtes nur vorgeschoben. „Sie wollten einzig und allein den Besuch des Schornsteinfegers aus Prinzip verhindern und nichts anderes“, sagte der Vorsitzende Richter.

Die Frau sei im Vorfeld mehrfach durch das Kreisordnungsamt über den anstehenden Besuch des Schornsteinfegers informiert worden. Zudem habe sich schon genau ein Jahr zuvor, im Dezember 2015, ein ähnliches Theater am Haus der Angeklagten abgespielt. Damals steckte allerdings der Türschlüssel, was die sich nähernden Beamten schnell ausnutzten, um ins Haus zu gelangen.

Der mitangeklagte Ehemann (54) nahm das Angebot von Gericht und Staatsanwaltschaft an, den Prozess gegen ihn durch Zahlung von 1000 Euro an einen gemeinnützigen Verein einzustellen. Sein Beitrag zur Eskalation des Geschehens sei niedriger einzustufen, zudem sei der Mann bislang nicht straffällig geworden, begründete der Vorsitzende die Option zur Einstellung. Das Urteil gegen die Ehefrau ist noch nicht rechtskräftig.
[close]
https://www.ksta.de/region/oberberg-ks/amtsgericht-verurteilt-51-jaehrige-geldstrafe-fuer-die--reichsbuergerin--aus-wipperfuerth-29000312
« Letzte Änderung: 4. Dezember 2017, 19:40:51 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2524 am: 4. Dezember 2017, 23:51:30 »
Warum die Reichsbürger überhaupt ausgerechnet zu ihm gekommen sind, das weiß König selbst nicht.

Vielleicht, weil er weit und breit als saudoof und hoffnungslos gutgläubig bekannt ist?

Wenn die Reichsbürger weiterhin kommen, kann er sich ja revanchieren und ihnen gelbe Säcke als die moderne Form vom gelben Schein verkaufen.
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Offline kairo

Re: Presseschnipsel
« Antwort #2525 am: 5. Dezember 2017, 04:16:02 »
Wenn die Reichsbürger weiterhin kommen, kann er sich ja revanchieren und ihnen gelbe Säcke als die moderne Form vom gelben Schein verkaufen.

Aber hoffentlich hat er jetzt mitbekommen, dass er die Säcke nicht siegeln darf.
 

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2526 am: 5. Dezember 2017, 05:22:18 »
Da bleibt nur die Frage: Zahl der Gatte für seine Frau mit oder lässt er sie die Strafe absitzen?  ;D

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Amtsgericht verurteilt 51-Jährige Geldstrafe für die „Reichsbürgerin“ aus Wipperfürth

    Von Florian Sauer 04.12.17, 18:28 Uhr

Wipperfürth -

Eine 51-jährige Wipperfürtherin, die Polizei und Staatsanwaltschaft der sogenannten „Reichsbürger“-Szene zuordnen, wurde vom Amtsgericht zu 3850 Geldstrafe verurteilt. Das Urteil am Montagmittag bildete den Abschluss eines eskalierten Polizeieinsatzes bei der Durchsetzung von Schornsteinfeger-Arbeiten.

Laut Gericht hat die Frau im Dezember vergangenen Jahres die Tatbestände der Beleidigung, der fahrlässigen Körperverletzung und des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte erfüllt, als sie sich mit Händen und Füßen gegen die von den Behörden erzwungene Feuerstätten-Schau wehrte.

Zwei Polizistinnen, die gemeinsam mit Schornsteinfeger und dem Kreisordnungsamt angerückt waren, bezeichnete die Frau laut Urteil als „Sternchenjäger – eine Anspielung auf unterstellten Diensteifer der jungen Beamtinnen.

Beim Versuch der beiden Beamtinnen, über einen Balkon ins Haus zu gelangen, verletzte die Angeklagte eine 23-jährige Polizistin mit einer Dose Katzenfutter am Kopf – zugunsten der Angeklagten ging das Gericht dabei allerdings von fahrlässigem Verhalten aus. Später trat sie, auf dem Rücken liegend, einen weiteren Beamten, als dieser nach einstündiger Verhandlung die Tür zum Wohnzimmer aufbrach. Dort befand sich der zu inspizierende Kamin. Die Frau filmte das Geschehen und sah sich als Opfer.

Verfahren gegen Ehemann unter Auflagen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft forderte acht Monate Haft für die Frau. Ihr Verteidiger betonte, aus seiner Sicht blieben „enorme Zweifel an der Rechtmäßigkeit“ der Behördenaktion und beantragte einen Freispruch: „Das, was die Beamten da gemacht haben, war nicht korrekt.“

Das Gericht wies das in seinem Urteil zurück. Es gehe der Angeklagten auch gar nicht um die Rechtmäßigkeit der Kamin-Kontrolle. Diese Bedenken seien nach Ansicht des Gerichtes nur vorgeschoben. „Sie wollten einzig und allein den Besuch des Schornsteinfegers aus Prinzip verhindern und nichts anderes“, sagte der Vorsitzende Richter.

Die Frau sei im Vorfeld mehrfach durch das Kreisordnungsamt über den anstehenden Besuch des Schornsteinfegers informiert worden. Zudem habe sich schon genau ein Jahr zuvor, im Dezember 2015, ein ähnliches Theater am Haus der Angeklagten abgespielt. Damals steckte allerdings der Türschlüssel, was die sich nähernden Beamten schnell ausnutzten, um ins Haus zu gelangen.

Der mitangeklagte Ehemann (54) nahm das Angebot von Gericht und Staatsanwaltschaft an, den Prozess gegen ihn durch Zahlung von 1000 Euro an einen gemeinnützigen Verein einzustellen. Sein Beitrag zur Eskalation des Geschehens sei niedriger einzustufen, zudem sei der Mann bislang nicht straffällig geworden, begründete der Vorsitzende die Option zur Einstellung. Das Urteil gegen die Ehefrau ist noch nicht rechtskräftig.
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https://www.rundschau-online.de/region/oberberg/wipperfuerth/amtsgericht-verurteilt-51-jaehrige-geldstrafe-fuer-die--reichsbuergerin--aus-wipperfuerth-29000312
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2528 am: 5. Dezember 2017, 16:03:17 »
Leider auch hier der Rest hinter einer Bezahlsperre:


Zitat
Koblenz/Kreis MYKKoblenz und Region:
"Reichsbürger" sind bestens organisiert
Raphael Markert 03.12.2017, 18:43 Uhr, aktualisiert: 03.12.2017, 19:10 Uhr

Zehn Monate ist es her, dass Reporter unserer Zeitung wochenlang in der „Reichsbürger“-Szene recherchiert haben – und sich in Mayen-Koblenz mit selbst ernannten „Reichsbürgern“ getroffen haben, die die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland ablehnen. Das erschreckende Ergebnis damals: In Stadt und Kreis sind die Verschwörungstheoretiker bestens organisiert. Eine Nachfrage bei den zuständigen Behörden zeigt nun: Auch die Verwaltungen in der Region halten die „Reichsbürger“ regelmäßig in Atem.
https://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/koblenz_artikel,-koblenz-und-region-reichsbuerger-sind-bestens-organisiert-_arid,1739735.html




Die Wahrheit darf man ja schon lange nicht mehr sagen. Aber jetzt darf man schon keine Zitate klassischer deutscher Dichter bringen, noch nicht mal dann, wenn sie linksrotgrünversifft sind.
Vorsichtshalber ist man dann vor dem illegalen Gericht auch gar nicht erst erschienen:


Zitat
Mutmaßlicher Reichsbürger
Saftige Strafe, weil er einen Richter mit einem Brecht-Zitat beleidigte
5. Dezember 2017 15:30
 
Spoiler
Um einen Richter zu beleidigen, missbrauchte ein mutmaßlicher Reichsbürge ein Zitat des Dramatikers Bertolt Brecht (1898-1956). Nun muss er 1.200 Euro Strafe zahlen.

In einem Fax vom 2. Februar 2017 hatte Axel T. (52) an den Vizepräsidenten des Amtsgerichts Pankow-Weißensee den Dichter zitiert mit den Worten: „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“ Und laut Staatsanwaltschaft „bewusst ehrverletzend“ hinzu gefügt: „In welche Kategorie Sie sich nun einstufen, überlasse ich Ihnen.“

Das Amtsgericht Tiergarten erließ daraufhin einen Strafbefehl wegen Beleidigung über 40 Tagessätze zu je 30 Euro. Dagegen legte der Mann Einspruch ein.
Vor Gericht nicht erschienen

Zum daraufhin anberaumten Prozess vor dem Amtsgericht Tiergarten erschien der Angeklagte am Dienstag nicht. Eine Entschuldigung liegt nicht vor. Damit wurde der Strafbefehl rechtskräftig: Axel T. muss 1.200 Euro Strafe an die Justizkasse Berlin zahlen.
[close]
https://www.bz-berlin.de/tatort/menschen-vor-gericht/saftige-strafe-weil-er-einen-richter-mit-einem-brecht-zitat-beleidigte
« Letzte Änderung: 5. Dezember 2017, 16:59:21 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2529 am: 6. Dezember 2017, 05:47:32 »
Landesversammlung des Deutschen Richterbunds in Bad Kreuznach - die anderen Artikel dazu sind leider alle hinter einer Bezahlsperre.

Vielleicht fangen sie ja mal beim Winzer und seinen Freunden an?  :scratch:

Spoiler
Stadt Bad Kreuznach
06.12.2017
Landesversammlung des Deutschen Richterbundes befasst sich in Bad Kreuznach mit dem Thema „Reichsbürger“

Von Wolfgang Bartels

BAD KREUZNACH - Wenn einer als „König von Deutschland“ auftritt, mag man noch schmunzeln. Doch wenn ein Gerichtsvollzieher von einer Gruppe „Reichsbürger“ auf offener Straße unter Einsatz von körperlicher Gewalt „verhaftet“ wird oder wenn mitten während einer Gerichtsverhandlung Tumult erzeugt und die Akten geklaut werden – dann ist das schon eindeutiger Rechtsbruch. Im bayrischen Georgensgmünd wurde vor Jahresfrist gar ein Polizeibeamter bei einem Einsatz erschossen. All dies war Grund genug für den Deutschen Richterbund, seine Landesvertreterversammlung in Bad Kreuznach unter das Thema zu stellen: „Rechtsverweigerer – eine Herausforderung für die Justiz“. Dass der Richterbund in das Bad Kreuznacher Haus des Gastes kam, ist dem engagierten hiesigen Bezirksvorsitzenden Eugen Birnbaum, Richter am Amtsgericht Bad Kreuznach, zu verdanken. Er meinte: „Bad Kreuznach war schon lange nicht mehr dran. Und da ist es doch schön, dass ich meinen Kollegen unser schönes Kur-städtchen schmackhaft machen konnte.“ Und einige der von weiter her angereisten Teilnehmer hatten die Tagung mit einem Wellnesswochenende verknüpft, wie allenthalben zu hören war. Der Richterbund hat in Rheinland-Pfalz 850 Mitglieder, darunter nicht nur Richter, sondern auch Staatsanwälte. Landesvorsitzender Thomas Edinger, Direktor des Amtsgerichts Rockenhausen, lobte, die Auswahl von Bad Kreuznach sei „eine gute Entscheidung“ gewesen, und nicht nur, weil am Nachmittag des Tages noch das neue Justizzentrum eingeweiht werde.

Edinger machte eingangs auch klar, dass der Begriff „Reichsbürger“ eigentlich irreführend sei. Es handele sich nicht um Bürger, die ihre staatsbürgerlichen Rechte wahrnehmen wollen, sondern diese im Gegenteil ablehnen. Und auch das „Reich“, für das sie angeblich sprächen, existiere nicht. Da sie den bestehenden Staat nicht anerkennen, sei die Bezeichnung „Rechtsverweigerer“ nun einmal viel treffender.

   
Zitat
STICHWORT „REICHSBÜRGER“
    Anfangs wurden „Reichsbürger“ als Querulanten belächelt, doch inzwischen haben sich Anhänger dieser Bewegung längst als gewaltbereit bis hin zum Polizistenmord entlarvt. Sie bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und weigern sich, Steuern zu bezahlen oder gerichtlichen Aufforderungen nachzukommen. Sie behaupten, das „Deutsche Reich“ bestehe fort. Die Szene ist militant, hängt Verschwörungstheorien an und ordnet sich im rechtsextremen Spek-trum ein. Treffender ist der Begriff „Rechtsverweigerer“, weil die Anhänger den bestehenden Staat nicht anerkennen. Bundesweit gibt es etwa 13 000 dieser Rechtsverweigerer, etwa 700 davon in Rheinland-Pfalz.

    Der Bad Kreuznacher Stadtrat hat im September 2014 einen „Reichsbürger“ in der AfD-Fraktion ausgeschlossen. Im vergangenen Jahr untersuchte das Polizeipräsidium Mainz, ob ein Polizist im Landkreis Bad Kreuznach dieser Bewegung angehöre. Ergebnis: die Beziehungen des Beamten zu den „Reichsbürgern“ seien nicht so eng, dass disziplinarische Schritte erforderlich seien.

Das Hauptreferat zum Thema hielt ein Gast aus Bayern, Walter Groß, Direktor des Amtsgerichts Fürth, der sich seit Jahren damit befasst, wie Rechtsverweigerer Amtsträger einschüchtern und bedrohen wollen. Er führte auch einige Filmchen vor, die Reichsbürger bei Amtsmaßnahmen gedreht und anschließend als „Trophäen“ ins Netz gestellt hatten. Bei einem großen Teil der Anhänger dieser Bewegung handele es sich um „gewaltbereite Staatsfeinde“. Doch es gehe auch um ganz primitive Geschäftemacherei, da sie sich die Ausstellung von Fantasieausweisen teuer bezahlen ließen, von Leuten, die dumm genug dafür seien.

Gründliche Beobachtung der Szene als Gegenmaßnahme

Als Gegenmaßnahmen schlug Groß die gründliche Beobachtung der Szene durch den Verfassungsschutz vor. Die Anhänger müssten entwaffnet werden, auch wenn sie einen Waffenbesitzschein besäßen. Erst recht müssten illegale Waffen aus dem Verkehr gezogen werden. Der Referent forderte zu „Null Toleranz“ auf. Diskussionen mit den Anhängern von Verschwörungstheorien seien sinnlos. Immer wenn eine strafbare Handlung begangen werde, müsse auch eine Strafanzeige gestellt werden: „Wir sollten nicht den Aufwand scheuen, so vorzugehen.“ Und Richter und Staatsanwälte sollten vorbereitet sein, wenn sie in eine Auseinandersetzung mit „Reichsbürgern“ gingen: stärkere Eingangskontrollen an Gerichtssälen und Beobachtungen, ob heimlich gefilmt wird: „Es kann nicht sein, dass sich die Justiz von diesen Leuten öffentlich vorführen lässt.“
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http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/bad-kreuznach/stadt-bad-kreuznach/landesversammlung-des-deutschen-richterbundes-befasst-sich-in-bad-kreuznach-mit-dem-thema-reichsbuerger_18370707.htm
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2530 am: 6. Dezember 2017, 08:52:19 »
Der TagesspiegelPolitik"Polit-Putze" Mensah-Schramm: Die Antifa-Aktivistin und die Querfront

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Zitat
Der TagesspiegelPolitik"Polit-Putze" Mensah-Schramm: Die Antifa-Aktivistin und die Querfront
30.11.2017 15:18 Uhr
"Polit-Putze" Mensah-Schramm
Die Antifa-Aktivistin und die Querfront

Irmela Mensah-Schramm aus Zehlendorf beseitigt seit mehr als 30 Jahren rechte Graffitis. Seit einiger Zeit stützt sie sich auf dubiose Helfer.

Die Linken-Politikerin Petra Pau war voll des Lobes. "Unermüdlich" sei der Einsatz von Irmela Mensah-Schramm, sagte die Bundestagsvizepräsidentin, als sie vergangene Woche die Ausstellung "Hass vernichtet" in der Berliner Urania eröffnete. Die ehrenamtliche Arbeit, so Pau weiter, sei "auch nach über 30 Jahren wichtiger denn je".

Noch bis zum 20. Dezember werden in der Urania Fotos von Hass-Schmierereien und -Aufkleber gezeigt. Die in Zehlendorf lebende Mensah-Schramm hat sie zusammengetragen, dokumentiert und entfernt - mehr als 70.000 sind es inzwischen. Ein "Vorbild für junge Leute" sei die 72-jährige Aktivistin geworden, meinte Pau. Mensah-Schramm sei "eine mutige Antifaschistin" und "das Rückgrat einer antirassistischen Zivilgesellschaft". Mensah-Schramm, die auch als "Polit-Putze" apostrophiert wird, selbst erklärte: "Ich beseitige Hass-Graffiti, weil ich den Hass vernichten möchte. Das ist mein Kampf gegen rechts."

Der ist weithin anerkannt. Und doch gibt es ein Problem: Denn die "Ikone des Kampfes gegen rechts" hat sich seit einiger Zeit mit Leuten eingelassen, zu denen unbequeme Fragen angebracht sind. Allen voran ist das Mathias Tretschog, nach eigenen Angaben Betriebswirt und Sachbuchautor. Er gehört zum Querfront-Milieu, das keine Berührungsängste zu Rechtspopulisten kennt. Der Begriff "Querfront" wird verwendet, wenn sich Rechte und Linke gemeinsam versammeln. Er stammt aus der Weimarer Republik und bezeichnet eine rechtsradikale Bündnisstrategie, die Gemeinsamkeiten zwischen Rechten und Linken hervorhebt.

Tretschog tritt auf quasi als Manager von Mensah-Schramm. Er organisiert Termine der Wanderausstellungen und Lesungen, nimmt Anfragen und Telefonate für sie entgegen. Zugleich hat er sich gut vernetzt auch in der Verschwörungstheoretiker-Szene. Zu seinem Umfeld gehört etwa Malte Klingauf, früher Moderator der "Montagsmahnwachen für den ersten Weltfrieden" am Brandenburger Tor, zu denen auch immer wieder Reichsbürger kamen. Gemeinsam initiierten Tretschog und Klingauf im Juni das Festival "Pax Terra Musica" auf dem stillgelegten Flughafen Niedergörsdorf im Süden Brandenburgs - dort unter den Teilnehmern: Israel-Hasser, esoterische Hetzer und Anhänger von Verschwörungstheorien.

"Friedensfest klingt doch gut"

Ahnungslose Künstler, die bei dem Festival auftreten sollten (und dachten: "Friedensfest klingt doch gut"), wurden damals über die Hintergründe gewarnt und sagten daraufhin ab. Irmela Mensah-Schramm hielt aber trotz der Warnungen zu Tretschog und kam nach Niedergörsdorf, wurde so zum "Feigenblatt" für die Aluhüte.

Der Blogger Matrochka hat dieser Tage auf 41 Seiten dokumentiert, wie diese Aktivitäten ablaufen - mit Kontakten etwa zu Linken-Politikern wie Petra Pau solle "die neurechte Querfront suggerierend seriös" ins linke Spektrum gebracht werden, schreibt er. Mensah-Schramm habe dabei eine "Alibi-Funktion". Matrochka sieht im Netzwerk insgesamt Verbindungen etwa zu Freunden und Sympathisanten von Jürgen Elsässer und dem neurechten "Compact-Magazin". Er dokumentiert, dass Tretschog den hoch umstrittenen Ex-RBB-Moderator Ken Jebsen ("Ken FM") auf Twitter für "Engagement" und "Zivilcourage" gelobt hat. Ein kundiger journalistischer Beobachter der Szene sagte dem Tagesspiegel, Mensah-Schramms Verhältnis zu Tretschog sei "dermaßen eng, dass es schon fast an ein Stockholm-Syndrom erinnert".

Immer wieder bedroht und angefeindet

Immer wieder wurde Mensah-Schramm bedroht und angefeindet. Es gab es auch juristische Auseinandersetzungen. Im Juli wurde in Berlin ein Verfahren gegen Mensah-Schramm eingestellt, nachdem sie in einem Zehlendorfer Fußgängertunnel aus dem Graffiti "Merkel muss weg" ein "Merke! Hass weg!" gemacht hatte - zunächst war sie wegen Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 1800 Euro verurteilt worden. Im sächsischen Bautzen wurde sie 2016 von einem Polizisten angezeigt, weil sie Nazi-Parolen auf einem Verteilerkasten übersprüht hatte. Ebenfalls im vergangenen Jahr hatte sie wegen ihres Protests gegen Pegida Ärger mit der Polizei.

Von Mensah-Schramm und Tretschog war am Donnerstag keine Stellungnahme zu den Vorwürfen zu erhalten. Wenig komfortabel ist die Querfront-Verstrickung auch für die Linke. Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer und Bundestagsvizepräsidentin Pau hatten sich erst vor kurzem in den Streit um eine zunächst im Berliner Babylon-Kino geplante Verleihung eines alternativen Kölner "Karlspreises" an Ken Jebsen eingeschaltet, auch er ist im Verschwörungstheoretiker-Milieu beheimatet. Lederer wetterte gegen einen "Jahrmarkt der Verschwörungsgläubigen und Aluhüte". Pau zeigte sich nach Solidarität der Linken-Politiker Wolfgang Gehrcke und Diether Dehm mit Jebsen "entsetzt". Sie twitterte: "Querfront ist einfach übel." Auch Pau und Lederer äußerten sich zu der Kontroverse um Mensah-Schramm zunächst nicht.   
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http://www.tagesspiegel.de/politik/polit-putze-mensah-schramm-die-antifa-aktivistin-und-die-querfront/20651126.html
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2531 am: 6. Dezember 2017, 12:10:16 »
Offenbar ist in Tirol jetzt auch schon der Gottseibeiuns unetrwegs:   ;)

Zitat
Bereits der Beginn des Prozesses rund um den mutmaßlichen Staatsverweigerer verlief holprig. Der Tiroler postierte auf dem für ihn vorgesehen Platz im Gericht mehrere Tafeln, auf denen unter anderem zu lesen war: "Urteilen tut Gott" "Unschuldig" und "kein Angeklagter anwesend". Bereits zu Beginn des Prozesses musste der Mann allerdings aus dem Gerichtssaal verwiesen werden, da er die Verhandlung von Anfang an durch laute Zwischenrufe behinderte. Als ihn schließlich mehrere Justizbeamte aus dem Verhandlungssaal entfernten, beschwerte sich der Tiroler lautstark über eine "Geiselnahme" sowie eine später über eine "schwere Entehrung".

 ::)


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Reichsbürger

01. Dezember 2017 17:11; Akt: 01.12.2017 18:04

Tiroler Staatsverweigerer verurteilt

In einem turbulenten Prozess wurde am Freitag ein tiroler Staatsverweigerer verurteilt. Der Mann hatte die Staatsanwaltschaft bedroht.


Ein bizarrer Prozess lief am Freitag im Landesgericht in Korneuburg über die Bühne. Ein 40-jähriger Tiroler musste sich an diesem Termin wegen versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt und versuchter Erpressung rechtfertigen. Der Tiroler hatte mehreren Staatsanwälten mit Eintragungen von Privatschulden im amerikanischen Handelsregister "UCC" gedroht.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Zum Prozesstermin herrschte im Landesgericht erhöhte Alarmbereitschaft. Zahlreiche zusätzliche Justizbeamte waren vor Ort, außerdem galt für das gesamte Gerichtsgebäude ein strenges Fotografie- und Videoverbot. Der Prozess war nach Korneuburg verwiesen worden um den Eindruck der Befangenheit zu mindern, da es sich bei den Bedrohten um Mitglieder der Staatsanwaltschaft handelte. Allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz eskalierte die Situation vor Gericht dann aber dennoch.

Angeklagter wird aus Gerichtssaal verwiesen

Bereits der Beginn des Prozesses rund um den mutmaßlichen Staatsverweigerer verlief holprig. Der Tiroler postierte auf dem für ihn vorgesehen Platz im Gericht mehrere Tafeln, auf denen unter anderem zu lesen war: "Urteilen tut Gott" "Unschuldig" und "kein Angeklagter anwesend". Bereits zu Beginn des Prozesses musste der Mann allerdings aus dem Gerichtssaal verwiesen werden, da er die Verhandlung von Anfang an durch laute Zwischenrufe behinderte. Als ihn schließlich mehrere Justizbeamte aus dem Verhandlungssaal entfernten, beschwerte sich der Tiroler lautstark über eine "Geiselnahme" sowie eine später über eine "schwere Entehrung".

Tiroler forderte Millionen von Staatsanwaltschaft

Der derzeit in Feldkirch inhaftierte Tiroler hatte im Vorfeld des Prozesses Entschädigungen in Millionenhöhe von mehreren Staatsanwälten verlangt, als diese Zahlungen nicht eingingen begann er mit der Androhung der Eintragung von Schulden der betroffenen Staatsanwälte im "UCC". Grund für die Forderungen des Mannes ist ein, wie er es beschreibt, "Megaverbrechen" gegen ihn, dass in dem nunmehr fast zwei Jahren andauernden Freiheitsentzug gegen seine Person begründet sei.

Urteilsverkündung ebenfalls unterbrochen

Bei der späteren Urteilsverkündung war der Mann zumindest zu Beginn noch im Gerichtssaal anwesend, musste allerdings bereits nach kürzester Zeit wieder aus dem Saal verwiesen werden, nachdem er auch die Urteilsverkündung immer wieder mit lauten Zwischenrufen sabotiert hatte.

Das Urteil: Dreieinhalb Jahre Haft

Das Landesgericht in Korneuburg verurteilte den 40-jährigen schließlich zu insgesamt dreieinhalb Jahren Haft. Die Androhung von Eintragungen im "UCC" erfülle den Straftatbestand der gefährlichen Drohung, argumentierte das Gericht die Urteilsfindung. Außerdem wurde das Verhalten des Beklagten vor Gericht vom Schöffensenat als versuchter Widerstand gegen die Staatsgewalt wahrgenommen. Der Anwalt des Beklagten ebenso wie die Staatsanwaltschaft gaben jedoch keine Erklärungen ab, weshalb das Urteil noch nicht rechtskräftig ist.

(mat)
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http://www.heute.at/oesterreich/tirol/story/Tiroler-Staatsverweigerer-verurteilt-44853574
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2532 am: 6. Dezember 2017, 12:20:38 »
Der Tiroler postierte auf dem für ihn vorgesehen Platz im Gericht mehrere Tafeln, auf denen unter anderem zu lesen war: "Urteilen tut Gott" "Unschuldig" und "kein Angeklagter anwesend".

Zumindest lag er (teilweise) zu 1/3 richtig! Eindeutig über der "Fitzel-Quote"!
Welcher Reichsdepp kann das schon von sich behaupten?  ;D
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2533 am: 6. Dezember 2017, 18:30:20 »
Die haben in Kulmbach in 3 Jahren 130 Gelbe Scheine ausgestellt? Sind die des Wahnsinns?   ???

Wäre zu interessant, was in dem Artikel steht (leider Bezahlschranke), aber vlt. hat ja hier jemand ein Abo ...  :whistle:



Zitat
Kulmbach
Bayreuth/Kulmbach
Reichsbürger lieben den Schein
Der Antrag auf einen Staatsangehörigkeitsausweis könnte Indiz sein: Fast 130 davon wurden in drei Jahren ausgestellt.
https://www.frankenpost.de/region/kulmbach/Reichsbuerger-lieben-den-Schein;art83417,5868597



Und zum guten Schluß: Der scheint mal richtig Geld zu haben!   ???

Zitat
Wusterhausen Reichsbürger festgenommen

Ein 39-jähriger als Reichsbürger bekannter Mann wurde am Dienstag gegen 18.30 Uhr durch zivile Beamte in seiner Wohnung in einem Wusterhausener Ortsteil festgenommen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen Volksverhetzung vor.

Wusterhausen
. Ein als Reichsbürger bekannter Mann wurde am Dienstag gegen 18.30 Uhr durch zivile Beamte in seiner Wohnung in einem Ortsteil von Wusterhausen festgenommen. Gegen den 39-Jährigen lag ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Cottbus vor. Der Mann wurde wegen Volksverhetzung zu 180 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt. Durch eine Zahlung von 18 000 Euro hätte er die Inhaftierung abwenden können. Die Summe konnte der Mann jedoch nicht aufbringen. Der 39-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Von MAZonline

http://www.maz-online.de/Lokales/Ostprignitz-Ruppin/Reichsbuerger-festgenommen
« Letzte Änderung: 6. Dezember 2017, 20:02:54 von Reichsschlafschaf »
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Re: Presseschnipsel
« Antwort #2534 am: 7. Dezember 2017, 14:42:21 »
Der BR heute:

https://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/mutmasslicher-reichsbuerger-schiesst-in-dietmannsried-um-sich-100.html

Spoiler
SEK-Einsatz

Mutmaßlicher "Reichsbürger" schießt in Dietmannsried um sich

Ein mutmaßlicher "Reichsbürger" hat gestern Abend in Dietmannsried im Oberallgäu mehrfach mit einer Waffe geschossen und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Ein SEK-Kommando konnte den 44-Jährigen erst heute Morgen festnehmen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand.

Der Mann habe gegen 22 Uhr zweimal hintereinander mehrere Schüsse abgegeben, teilte die Polizei in Kempten mit. Wie viele Schüsse genau und aus was für einer Waffe, war am frühen Nachmittag nicht bekannt.



SEK-Kommando aus München nimmt Mann fest

Polizisten hatten die ganze Nacht das Haus des Mannes umstellt. Das Gebiet wurde weiträumig abgeriegelt. Nachdem es in der Nacht nicht gelungen war, mit dem Mann zu reden, stellten ihn Spezialkräfte aus München gegen 7.30 Uhr im Haus. Laut Polizei ließ er sich widerstandslos festnehmen. Anschließend durchsuchten die Ermittler stundenlang die Zimmer.

Der Mann habe keine Erlaubnis für die Schusswaffe und sei der Polizei bereits bekannt gewesen, sagte ein Sprecher.



Verfassungsschutz beobachtet "Reichsbürger"

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik sowie deren Behörden und Gesetze nicht an. Die Bewegung wird inzwischen bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet. Zuletzt hatten "Reichsbürger" in Bolsterlang, ebenfalls im Oberallgäu, für Schlagzeilen gesorgt.
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Ich habe mir bereits eine feste Meinung gebildet! Verwirren Sie mich bitte nicht mit Fakten!
 
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