Ziel ist ein Religionsunterricht, der aus der Außensicht neutral und gleichberechtigt über Religionen und Weltanschauungen informiert, aber weder Missionierung betreibt, noch unkritisch Glaubenssätze verkündet oder Glaubensunterweisung betreibt. Nach dem Ziel gibt es weder einen katholischen, evangelischen oder muslimischen Religionsunterricht, sondern einen gemeinsamen, auch mit anderen relevanten Glaubensrichtungen, in dem dann auch niemand ausgegrenzt wird.
Die Einführung von muslimischem Unterricht zur Glaubensunterweisung vergrößert den Einfluss von religiösen Gruppen und verringert den Besuch des neutralen Ethikunterrichts, geht also aus Sicht des BfG in die falsche Richtung.
Gerade beim Islam ist dann auch noch zu befürchten, dass, obwohl der Islam sehr vielgestaltig ist und sich einer Hierarchie ähnlich der katholischen Kirche verweigert, sich dann die Gruppe durchsetzt, die vom türkischen Staat recht gut finanziert wird und gerade keinen toleranten und weltoffenen Islam vertritt. Mit einem solchen Religionsunterricht erreicht man eher Abgrenzung und eine Verstärkung der Parallelgesellschaft, fördert zudem die Tendenzen, die den Gläubigen mehr vorschreiben wollen und weniger dem individuellen Glauben überlassen.