Edith sagt Zitat hier: http://koenigreichdeutschland.org/de/sportlicher-werdegang.html
Dann, eines Tages, ich war gerade 18 Jahre alt, kamen zwei junge Männer im „Freischütz“ in Pratau auf mich zu.
Hier im Lokal, in dem laut Goethes Faust eben dieser Dr. Faust vom Teufel an die Wand geklatscht wurde, wurde mir dann die Mitgliedschaft in einer ganz kleinen verschworenen Truppe angeboten, die heimlich in der DDR schon fernöstliche Kampfkünste trainierte. Ich fragte sie, wie sie denn auf mich kommen würden. Sie hätten mich schon lange beobachtet, meinten sie. Sie hielten mich für talentiert, weil ich aus den sehr zahlreichen Disco-Schlägereien immer als Sieger hervorging.
So begann ich dann 1983 mit dem Training von Shaolin Kempo. Wir trainierten Sommer wie Winter im Freien, egal wie das Wetter war.
Bald schon überholte ich erst den besten Schüler und dann auch den Lehrer. Er sollte auch schon bald aus der DDR in die Bundesrepublik ausreisen.
Soso, der Lehrer aus der "kleinen verschworenen Truppe", die heimlich fernöstliche Kampfkünste trainierte, reiste also etwa Mitte der Achziger und offensichtlich mühellos in die Bundesrepublik aus und im Video mit der SZ Nr.2 waren es angeblich "Polizisten", mit denen er im Lokal seines Onkels trainiert hätte...
Halt, halt, halt.
Ich lasse mal Deine Verrücktentruppe weg, ich konzentriere mich ganz auf die meine. Und was da so steht, ergibt ein völlig logisches Bild. Wir müssen gar nicht weltverschwören, es geht ganz einfach und ganz logisch.
Also sein Onkel lebte damals in Boßdorf (ein kleines Dörflein nördlich Wittenberg an der Landesgrenze zu Brandenburg). Sein Onkel sei bei der Polizei gewesen und habe die Dorfkneipe und Saal gemacht. Also war der Onkel ABV (Abschnittsbevollmächtigter) oder Volkspolizei-Werksschutz (Ausweise kontrollieren) oder Verkehrspolizist oder oder. Und einmal in der Woche hat er im Nebenerwerb die Dorfkneipe aufgeschlossen und im Saal war Disco. Alles völlig normal auf kleinen DDR-Dörfern.
Zum erwähnten Freischütz Pratau, den hatte ich auch schon mal erwähnt:
Pratau liegt direkt südlich von Wittenberg, über die Elbbrücke und man war da. Das war eine ganz normale Gaststätte mit Steak und Fisch. Angeschlossen war ein Saal. Das war in DDR-Zeit die (nebst Braunsdorf) heißeste Disco von Wittenberg. Es wurde aufgelegt, es spielten Bands live, da waren die heißesten Bräute. Dort war aber auch die organisierte Kriminalität, man kann sich das heute kaum vorstellen - und für die DDR gleich gar nicht.
Ja, es gab jugendliches Bandenwesen in der DDR, vorzugsweise entstand das in Plattenbausiedlungen, Wittenberg hatte und hat auch eine. Und es hatte übrigens indirekt auch mit Ausländern zu tun: Wittenberg hatte bei 50.000 Einwohnern in Hochzeiten immerhin fast 3.000 Ausländer, da sind die sowjetischen Offiziere und Soldaten nicht mal mitgezählt! Das (und was ich noch schreibe) hört sich lustig an, war es aber nicht: Wir reden über harte Jugendkriminalität: Körperverletzung, Prügeleien, Diebstahl, Erpressung.
Der Freischütz in Pratau war ende der 1970er bis anfang der 1980er Jahre das Revier von OTTO - Otto S.. Sie beherrschten das Neubaugebiet und eben den Freischütz - mit Gewalt. Otto starb bei einem Verkehrsunfall: In der Folge zerfiel die Clique zunächst, die liefen alle mit blauen Augen rum, es gab wohl mit anderen Gangs Aussprachebedarf. Später formierte sich das neu. Aber dazu kann ich wenig sagen, da ich mehrere Jahre nicht bzgw, nur selten in Wittenberg war.
Warum erzähle ich das so ausführlich? Weil ein Mitglied ein Koch (oh, immer wieder Köche) aus Pratau war. Und genau dieser Pratauer Koch war später, also nach der Wende, der Besitzer der Disco Kosmos. Ja, genau der Disco, in der Herr Fitzek offenbar den Rausschmeißer gab. (Den Namen dieses Kochs und Diskothekenbesitzers habe ich leider vergessen. Er fällt mir nicht ein.)