Danke für die Rückmeldungen!
@drxdsdrxds: Mir schwebt tatsächlich so etwas ähnliches wie der Extremograph vor. Man sieht Orte, Konzentrationen, lokale Stärke - das finde ich gut, so etwas hätte ich persönlich gerne. Was fehlt und schwieriger ist, aber m.E. für die Reichiszene sehr wichtig, sind Vernetzungen. Traumhaft wäre Übersicht durch Interaktion: Beim Klick auf eine Nase, die mit dem Amt für Menschenrechte assoziiert ist, werden alle anderen auch hervorgehoben und verbunden. Gut, das wird wohl zu kompliziert. Aber neben der Lokalisierung von einzelnen Nasen und ihren Institutionen wäre es mindestens hübsch, eine Art Flächenausdehnung zu sehen. Wenn ich alle (bekannten) selbsterklärten Mitglieder des Freistaates Preußen nehme, wie sähe dieser Freistaat dann aus, wenn ich jeder Person so oder so viel Fläche zugestehe? Das ist natürlich nicht "seriös", aber es könnte sich überlagernde Herrschaftsansprüche und Einflussbereiche gut sichtbar machen. Da würden die Ausrufungen der neuen Staatenbund-Länder auch gleich als kriegerischer Akt sichtbar.
Vielleicht ist das auch Mumpitz und es gibt gar nicht so viele unterschiedliche Anspruchsbereiche, weil es immer irgendwelche Einzelnasen sind, die nie wirklich regionale Verankerung erreichen. Das weiß ich aber nicht, deswegen brauch ich ja eine Karte.
Zum Teil ist das aber auch die Frage, wie man "die Realität" und die reichsbürgerlichen Ansprüche in der Kartierung austariert. Ich fände es ja gut, wenn man beides sehen könnte: Den Anspruch, ein ganzes Bundesland zu sein, und die Tatsache, dass das aber nur sechs Hanseln auf der Kirmes sind, die diesen Anspruch erheben.
Die Visualisierung geschätzter Reichsbürgerzahlen und Waffenbesitz sind natürlich für die Presse interessant und könnten Aufmerksamkeit generieren, was sicher nicht schlecht wäre. Gleichzeitig ist das aber auch ziemlich unkonkret und angewiesen auf die verfügbaren öffentlichen Angaben - den Erkenntnis- und Recherchenutzen auch im Rahmen sonnenstaatländischer Aufklärungsarbeit finde ich da eher gering. Und auch diese Daten müssen immer nachgepflegt werden. Für diese Arbeit haben größere Zeitungen eigene Abteilungen, deswegen hauen die das dann auch mal schnell raus. Das wäre also vielleicht die wichtigste Ausgangsfrage:
Wem soll die Karte nutzen? Primär, finde ich, denjenigen, die auch das Wiki und das Forum nutzen, also eher ein qualitatives als ein quantitatives Interesse haben. Gleichzeitig sollte die Komplexität skalierbar sein, über Ebenen oder Zoomstufen, damit nicht schnell wieder Unlesbarkeit durch Fülle entsteht (schön, das Wisemap-Projekt! Aber ich merke gerade da, wann das Orientierungswerkzeug wieder in die Desorientierung abrutscht).
Plattform: Sobald es über die Markierung von Orten auf Karten (wie in Vorlage:Coordinate oder hübscher in einer Googlemap) hinausgeht, werden wohl da die frei zugänglichen Tools unzulänglich. Es gab mal Geocubes, aber das ist aufgegeben. Mit
Maptube kann man verschiedene Karten überlagern, aber die Interaktionsmöglichkeiten mit einzelnen Punkten sind eher beschränkt, soweit ich das sehe. Maptube ist eher - Stichwort Heatmap - ein Tummelplatz für Statistiker, aber das Prinzip der überlagerten Ebenen ist praktisch. So etwas wie die Karte des Extremographen würde ich z.B. in Illustrator bauen, aber dann ist es nur schlecht pflegbar durch die Community. Mit überlagerten Ebenen ließe sich das Problem etwas abmildern, wenn auch nicht aus der Welt schaffen. Eigentlich bräuchte es eine eigene Applikation, die auf der API einer offenen Karte arbeitet, in der Daten von allen Berechtigten neu hinzugefügt werden und verändert werden können. Aber das kann ich nicht programmieren.
Scribblemaps wäre als Tool ziemlich gut geeignet und leicht zu bedienen, aber für unsere Zwecke erst wirklich brauchbar in der Pro-Version (mit Layer-Management und eigenen Legenden), die leider 100$ im Jahr kostet.
Bei den Unsummen an Steuergeldern, die monatlich im SSL ausgegeben werden, müssten doch Mittel dafür da sein!
Zeit: Die Szene ist dynamisch und eine Karte müsste sich ständig verändern. Hätte Ingo Köth auf dieser Karte noch einen Platz? Das KRD? Braucht man jährliche "Snapshots" als Karte, die den jeweilig aktuellen Istzustand abbilden? Macht man so eine Karte einmal und hat dann die Schnauze voll von der ganzen Arbeit? Das hängt primär vom Nutzen und der verwendeten Plattform ab. Ich hab ein konkretes Interesse momentan, aber bei mir wechselt der Fokus mit Projekten, an denen ich arbeite. Ich würde potentiell zwei Wochen im Juli und dann noch mal zwei im September intensiver investieren können. Möglicherweise würde ich erst mit einer physischen Karte (zum Aufhängen und Anfassen, meine ich) beginnen und da mal die Daten aus den beiden Wiki-Listen anpinnen, um zu sehen, was das ergibt. Vielleicht ein paar Fäden spannen, solche altmodischen Spielereien.
Und im nächsten Schritt dann eine digitale Fassung erstellen. Oder andersherum. Oder beides gleichzeitig.