Ich habe mir kurz überlegt, ob ich hier meinen Senf dazu reiche. Aber ich werde es tun, auch auf die Gefahr hin Gegenwind zu ernten. Nur so ich habe gerade einiges vom Voldemops und von Martina angehört und das nicht ohne alkoholische Begleitung geschafft. Aber mir sind unglücklicherweise meine heutigen Termine abhandengekommen und ich wusste offensichtlich mit meiner freien Zeit nichts Besseres anzufangen. Zu der Dame kann ich erst einmal nur 2 Sachen anmerken, 1. ein drittel Fußnoten ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Je mindermeiniger man ist, um so wichtiger ist die Beweisführung und eine Mindermeinung zu vertreten ist per se keine Schwurbelei. Alle Paradigmenwechsel im deutschen Recht haben als Mindermeinung das Licht der Welt erblickt. Ob die vorliegende Arbeit das Zeug zum Paradigmenwechsel hat, werde ich mir in den nächsten (leider) Wochen mal anschauen.
Ich selbst sehe mich auch als Kritiker des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seines Gebührensystems. Ich lehne nicht die Idee eines öffentlich bezahlten Medienangebots ab und ich bin eher dafür, dass die sich die öffentlich-rechtlichen Medien auch im Internet bewegen sollen, aber habe in Leipzig regelmäßig Kontakt zu Mitarbeitern des MDR und seiner angeschlossenen Firmen auf verschiedenen Ebenen. Ich kann die Geldverschwendung, die im RBB-Skandal aufgedeckt wurden und die ungerechte Behandlung von Mitarbeitern, nur bestätigen. Ich habe viele talentierte und hoch qualifizierte Menschen kennengelernt, die der MDR seit zum Teil mehr zwei Jahrzehnte in prekären Beschäftigungsverhältnissen hält. Das krasseste Erlebnis hatte ich, als ich einen Kumpel, Cutter und zu dem Zeitpunkt seit 12 Jahren bei derselben Sendung mit halbjährlich zu verlängernden Verträgen mit 2300,- brutto im Monat beschäftigt wurde, dafür für 4 Tage in der Woche aus Münster von seiner Familie gependelt ist, zu einer Ausstellungseröffnung mitgenommen habe. Wir stehen dort zusammen mit unserem LVZ-Chefreporter und dann kommt ein Männchen im Anzug dazu und will dem LVZ -Schreiberling von der erfolgreichen MDR-Sendung erzählen, für die er seit 3 Jahren verantwortlich ist und er hebt besonders den gelungenen Schnitt und die kleinen Special Effects hervor. Meinen Kumpel, der genau das für diese Sendung seit 12 Jahren gemacht hat, erkennt er nicht. Und das war nur das krasseste von vielen eigenen Erlebnissen, wo ich nicht mal den Kopf schütteln kann, sondern wirklich wütend aufstampfe. Und außerdem rege ich mich darüber auf, dass ich auch für meinen Garten so eine Gebühr zahlen muss, weil ich mich da nicht zum Nebenwohnsitz anmelden kann und aufgrund dessen eine Befreiung beantragen kann. So jetzt habe ich meinen Frust rausgelassen, besser gehts mir deshalb nicht unbedingt.