Das im Bus gestorbene Mädchen war ja schon Thema hier. Die gesamte "Kinderklaufmafia", die "Covidi.oten" und natürlich unsere Klientel geilt sich daran auf und teilt die Posts der AfD (zum großen Teil jedoch mit geschwärzten Namen) bis zum Erbrechen. Die Kommentare sind dann noch übler.
Auch unsere Fridi hatte es mit einem entsprechenden Kommentar geteilt, der mittlerweise jedoch entschärft wurde.
Diesen Post habe ich aus LinkedIn kopiert,
von einem Autor, der normalerweise seriöse Dinge postet. Ich persönlich kann den Inhalt nicht beweisen und diverse TV Sender das (noch) nicht bestätigen... aber schon schlimm genug,dass überhaupt wieder ein unschuldiges Kind sterben musste.. 😥
Bei T-online hat man sich die Mühe gemacht den Hintergrund und das anschließende "Ausschlachten" durch die AfD mal genauer zu betrachten.
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Zwischenfall im Schulbus
AfD-Politikerin instrumentalisiert totes Kind für Kampf gegen Masken
Ein Kind kollabiert im Schulbus und stirbt. Nur wenige Stunden später fordert eine AfD-Abgeordnete deshalb die Abschaffung der Maskenpflicht. Selbst Parteikollegen sind empört.
Nach dem Tod einer 13-Jährigen gibt es Entsetzen über Versuche, den Fall zu instrumentalisieren. Das Mädchen war in der Pfalz auf dem Heimweg im Schulbus kollabiert und im Krankenhaus gestorben. Zur Todesursache haben die Behörden keine gesicherten Erkenntnisse.
Trotzdem postete die Berliner AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkelmann auf Facebook ein Foto eines Kindes mit dem Text "Erstes Todesopfer durch Maske?" und forderte: "Schluss mit dem Irrsinn". Mediziner halten es jedoch für extrem unwahrscheinlich, dass Maskentragen zum Tod führen kann.
"Diese Menschen haben keinen Anstand"
In der Heimat des Mädchens hat der Tod große Betroffenheit ausgelöst – und kaum jemand kam auf den Gedanken, nach der Rolle einer Maske zu fragen. "Aufklärung" werde von Menschen von außerhalb gefordert, so Ralf Wittenmeier, Lokalredakteur der "Rheinpfalz" in Germersheim im Süden von Rheinland-Pfalz. Das Posting der Berliner AfD-Politikerin war selbst dem rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden der Partei, Uwe Junge, zuwider. "Zum Fremdschämen!", antwortete Junge unter dem Posting. Seine Parteifreundin solle "sich entschuldigen und löschen".
Lokalredakteur Wittenmeier hat in einem Meinungsbeitrag zusammengefasst, wie er die Reaktionen erlebte: "Maskenverweigerer, Verschwörungsfanatiker und andere Querdenker würden es nur zu gern sehen, dass das Tragen der Maske ein Grund dafür war, dass eine 13-Jährige sterben musste. Diese Menschen und diejenigen, die deren Argumente online teilen, haben keinen Anstand."
Die Zeitung hatte den tragischen Fall klein gemeldet, weil er in der Region schnell Gesprächsthema wurde. 32 andere Schüler hatten am Montag im Bus gesessen, als die Fahrerin das Fahrzeug im Wörther Ortsbezirk Büchelberg gegen 13.45 Uhr wegen des Notfalls stoppte. Rund eine Stunde dauerte dort in einem Rettungswagen der Kampf von Medizinern um das Leben des Mädchens, ehe das Mädchen ins Krankenhaus gebracht wurde.
Drei Teams betreuten Kinder psychosozial
Für Feuerwehr und DRK ging der Einsatz im Ort weiter: Die Kinder wurden nun mit dem Bus in eine nahe gelegene Halle gebracht, Mitarbeiter der Psychosozialen Notfallhilfe sprachen dort das Geschehen an. Insgesamt drei Teams kümmerten sich um Betreuung der Kinder und von Angehörigen und boten weitere Gespräche an.
Der Fall war damit öffentlich, und deshalb gab die örtliche Polizei nach anfänglichen Bedenken wegen des Persönlichkeitsschutzes auch knappe Informationen heraus. In den lokalen Medien stand abends, was bekannt ist. Keine Hinweise auf Fremdverschulden, Todesursache unklar.
Zur Ursache wird die Obduktion wohl Antworten ergeben. Sie ist vorgeschrieben, wenn es nach der Leichenschau keine Erklärung gibt. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe lässt sie durchführen. Karlsruhe ist zunächst zuständig, weil der Tod dort in einer Klinik festgestellt wurde. Ergebnisse könnte es in der nächsten Woche geben. Am liebsten würden die Staatsanwälte wohl keine Fragen dazu hören und Journalisten nicht danach fragen. Eigentlich habe allein die Familie das Recht, die Todesursache zu erfahren, findet "Rheinpfalz"-Journalist Wittenmeier.
Abgeordnete: "Ich habe doch nur gefragt"
Aber spätestens seit Dienstagmorgen mit dem Posting der AfD-Abgeordneten Birgit Malsack-Winkemann steht eine Frage im Raum. "Erstes Todesopfer durch Maske?" schrieb sie auf Facebook. "Wann erfolgt die Obduktion?" In den mehr als 2.000 Kommentaren überwiegen empörte und verständnislose Antworten. In freundlichen Worten zusammengefasst ist der Tenor: Sie schlage empathielos Kapital aus dem Tod eines Kindes.
Zurückrudern will Malsack-Winkelmann offenbar nicht. Auf Anfrage am Telefon gibt die Juristin t-online "den gut gemeinten Rat, genau hinzusehen". Sie habe "nichts behauptet, sondern nur eine Frage gestellt". Und einen Namen habe sie schließlich auch nicht genannt. Sie liefert aber auch keine Hinweise, dass die Maske irgendwas mit dem Tod zu tun hatte.
Lungenärzte-Verband: Maskentragen ist unbedenklich
Zum konkreten Fall wollen sich Mediziner ohne detaillierte Kenntnis zum Fall und zu einer möglichen Krankheitsgeschichte nicht äußern. Die allgemeine Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ist aber eindeutig: "Dass ein Mensch aufgrund des Tragens einer Maske lebensbedrohliche Symptome entwickelt, ist sehr unwahrscheinlich“, sagte DGP-Präsident Michael Pfeifer zu t-online.
Der Lungenspezialist weiter: "Auf Basis des aktuellen Wissensstands ist das Tragen von Masken völlig unbedenklich." Im Juni kam eine im Fachblatt "The Lancet" erschienene Analyse der Studienlage zum Ergebnis, dass der Mund-Nase-Schutz auch eine relevante Schutzwirkung hat. Ein Risiko sehen Experten darin, dass Stoffmasken bei falschem Gebrauch zu einem Nährboden für Krankheitserreger werden können.
Querdenken-Mitstreiter spricht von Tribunalen
Doch an der Unbedenklichkeit haben auch manche Menschen Zweifel oder sähen sie, weil sie Masken grundsätzlich ablehnen. Deshalb zog das Posting der Bundestagsabgeordneten schnell Kreise im Umfeld von "Querdenkern" und "Corona-Rebellen". Malsack-Winkemann war aber nicht die erste mit der Verknüpfung, und es ging auch noch hässlicher: Ein paar Minuten vor ihr hatte der Moderator einer Mannheimer "Querdenker"-Demo ein Foto des Artikels gepostet. "Wir freuen uns auf die Tribunale", schrieb er und dazu die Abkürzung für das Motto der verschwörungsideologischen QAnon-Bewegung.
Später tauchten dann auch von größeren Accounts aus der Szene der "Corona-Rebellen" Screenshots eines Postings auf, in dem es noch mehr "Informationen" gab. Das Kind sei durch ein Attest eigentlich vom Maskentragen befreit gewesen und trotz Vorerkrankung zum Tragen gezwungen worden. Dazu gibt es bisher keine weitere Quelle.
t-online.de macht den Mann ausfindig, der den Text geschrieben hat, und er meldet sich auf eine Anfrage zurück: Er selbst wisse dazu nichts. "Jemand hatte dazu Konkreteres gepostet, ich weiß nur nicht mehr, wo."
Aber es passt ins Bild von denen, die gerne von einer "Corona-Diktatur" sprechen.
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_88549148/corona-afd-politikerin-instrumentalisiert-totes-kind-fuer-kampf-gegen-masken.htmlDer dort verlinkte Artikel ist auch lesenswert. Allerdings, dem Journalist müsste klar sein: "Anstand" gibt es bei der AfD nicht, hat es nie gegeben und wird es nie geben. Deren "Spitzenpolitiker" haben schlicht keine "Bildung" (nicht mit Ausbildung verwechseln), geschweigeden eine Kinderstube oder gar Erziehung genossen. Außerdem gehörte "Anstand" auch noch nie zu den Tugenden der "echten Patridi.oten", auch nicht in der "Vogelschiß"-Zeit.
https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-germersheim_artikel,-manche-menschen-haben-keinen-anstand-_arid,5107470.htmlSpoiler
ienstag, 08. September 2020 - 13:29 Uhr
Am Montagnachmittag kam es im Bereich Büchelberg zu einem medizinischen Notfall in einem Schulbus. Ein 13-jähriges Mädchen bricht zusammen, Rettungskräfte sind im Einsatz. Dennoch stirbt das Mädchen in einem Krankenhaus. Und Menschen ohne Anstand wollen dieses Unglück für ihre eigenen Zwecke nutzen.
Bei einem Verkehrsunfall mit Toten oder Verletzten berichtet die RHEINPFALZ – wie viele andere Medien auch – in der Regel mit einem Foto und einem Text. Darin werden die W-Fragen – wer, was, wann, wo und manchmal auch warum – beantwortet. Dabei gilt es dem Pressekodex zu entsprechen, um niemanden vorzuverurteilen oder in seiner Ehre zu verletzen. Es geht auch um die Sorgfalt. Wir berichten, was wir genau wissen, was der Wahrheit entspricht. Darin unterscheidet sich die RHEINPFALZ als regionale Tageszeitung von vielen Medien im Internet oder in gedruckter Form. Diese halten sich oftmals nicht im Entferntesten an gängige Regeln oder an den Pressekodex.
Der Bericht über den medizinischen Notfall im Schulbus ist erschienen, weil es 32 Mitfahrer gab, Mitschüler, die den Vorfall beobachtet hatten. Es geschah also in der Öffentlichkeit. Wenn wir als Tageszeitung von einem solchen Vorfall wissen, dann berichten wir und informieren unsere Abonnenten. In diesem Fall hatten wir davon erfahren, weil uns ein Mitarbeiter von einem Einsatz der Rettungskräfte informiert hatte.
Die Polizei ist unser Ansprechpartner, wenn es um Unfälle, Gewaltverbrechen oder Straftaten geht. So war es auch im Fall der 13-Jährigen. Zuerst wollte die Polizei uns nichts sagen, weil sie die Persönlichkeitsrechte der Familie und die des Opfers schützen wollte. Wir haben jedoch darauf hingewiesen, dass angesichts von 32 Mitfahrern, sowie deren Eltern und Freunden, schnell wilde Gerüchte kursieren würden. Daher wäre es angebracht, zumindest den Sachverhalt mitzuteilen. Was dann auch geschah und letztlich veröffentlicht wurde. Woran das Mädchen gestorben ist, war und ist nicht bekannt. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft soll es eine Obduktion geben.
Die Anteilnahme für die Familie auf den Facebook-Seiten der RHEINPFALZ ist sehr groß. Über 2000 Einträge gab es gestern Morgen. Die Mehrheit fühlt mit der Familie, wie auch wir als Redaktion. Viele von uns haben Kinder. Doch ein kleiner Teil der Internet-Nutzer versucht, daraus Profit für seine teils schrägen Theorien zu schlagen. Verwunderlich ist, dass es Menschen aus Wien, Basel und andernorts sind, die Aufklärung fordern. Die Frage mag erlaubt sein: Was geht sie das an? Allein die Familie hat das Recht, die Todesursache zu erfahren.
Maskenverweigerer, Verschwörungsfanatiker und andere Querdenker würden es nur zu gern sehen, dass das Tragen der Maske ein Grund dafür war, dass eine 13-Jährige sterben musste. Diese Menschen und diejenigen, die deren Argumente online teilen, haben keinen Anstand.
Wir als Redaktion fragen bei Behörden nach und werden berichten, wenn es etwas zu berichten gibt. Im Fall der 13-Jährigen gilt es, die Obduktion abzuwarten und nicht Vermutungen zu verbreiten.
Zum Autor:
RHEINPFALZ-Redakteur Ralf Wittenmeier ist 52 Jahre alt und seit 1999 bei der RHEINPFALZ.