Seufz, dass den Leuten auch nie etwas Neues einfällt! Diese Art der versuchten Geldbeschaffung ist nun mal nicht wirklich neu oder besonders originell. Einen Scheck auszustellen, der von jemandem ausbezahlt werden soll, der dem Aussteller des Schecks gegenüber nicht verpflichtet ist, ist a) keine besonders anspruchsvolle Kunst, b) durchaus nicht neu und c) eine gar nicht so fern liegende Versuchung.
Einen Scheck auszustellen, der zum Zeitpunkt der Ausstellung nicht gedeckt ist, ist eine Sache. Da es immer einige Zeit dauert, bis ein Scheck eingelöst, gutgeschrieben, zur Erstattung des Auszahlungsbetrages eingereicht, dort geprüft und erstattet worden ist, hat man dadurch ein paar Tage Zeit, für Deckung zu sorgen oder eine fällige Zahlung abzuwarten. Auch wenn das nach den einschlägigen Gesetzen der meisten Staaten nicht erlaubt ist, fällt das oft nicht einmal auf. Man kann sich auf diese Weise gleichsam einen kurzfristigen Kredit beschaffen.
Eine andere Sache ist es allerdings, einen Scheck auszustellen, der von einem Dritten bezahlt werden soll, bei dem man kein Guthaben hat. Das ist eindeutig gegen die grundlegenden Bestimmungen des Scheckrechts. Die Möglichkeit, einen Scheck auszustellen, setzt voraus, dass man eben über ein solches Guthaben verfügt, über das man verfügen kann.
Das dann auch noch gegenüber einem Finanzamt zu versuchen, grenzt nicht nur an Dreistigkeit, sondern vor allem an Dummheit. (Erstaunt ja nicht wirklich.)
Offenbar sind aber die Leute, die solche Schecks eingelöst haben, auch nicht besonders fix. Diese Masche funktioniert nämlich nur, wenn man über das Guthaben, das man sich mittels solcher unberechtigter Schecks verschafft hat, im ersten möglichen Augenblick verfügt, das Geld beiseite schafft und sich dann aus dem Staub macht. Denn sobald die Bank erfährt, dass er Scheck, den sie zur Rückvergütung eingereicht hat, unberechtigt ausgestellt worden war und sie daher nichts bekommt, wird sie den gutgeschriebenen Betrag wieder zurück buchen (und ggf. eine Gebühr dazu, abgesehen von einer möglichen Anzeige wegen Betrugs).
Kurz: Nicht mal besonders innovativ, originell oder anspruchsvoll, was die Schäbel-Truppe da versucht hat. Abgestandener, kalter Kaffee.