De facto fand so gut wie nichts mehr statt. In realiter ist das Thema hier -NRW wie NDS- tot. Es war schon 2016 tot.
Im Gegensatz zur Ostzone, speziell Sachsen. Aber dazu äußere ich mich nicht weiter. Nicht daß mir @dieda wieder einen mit der Ossibashingkeule verpaßt.
Bitteschön!
Aber mal im Ernst: Legida gibt wohl auch auf
http://www.sz-online.de/sachsen/legida-am-ende-3584152.html und das ist auch Sachsen. Nur beim Original hat es sich inzwischen auf einen stabilen "Rest-Kern" mit von 2000-2500 Nasen einge"gidelt". Bei über 500.000 Bewohnern allein der Stadt ohne Umfeld sind das aber immer noch unter 0,5% und geht hier langsam als reine "Folklore" durch: "Montagsmeckern mit Lutz".
Und um das leidige Thema mit
@A.R.Schkrampe hier mal endlich abzuschließen: Gida hatte in NRW ja deswegen nie eine echte "Chance" weil auch die rechten Szenen in Ost und in West nämlich sehr, sehr verschienden sind, was allerdings nicht heißt, dass es dort keine rechte Szene mit starker Präsenz in der Öffentlichkeit und massiver Einschüchterung im direkten Umfeld gäbe, Stichwort Dortmund...
PEDIDA ist und bleibt aber wirklich ein stark ostsächsisches Phänomen, bisweilen ein rein Dresdner Problem und hat m.E. in Sachen Personal, Struktur und Ideologie noch am ehesten etwas mit einer nur noch als Bettvorleger wiederaufstandenen Resterampe der echten "Deutschen Alternative" zu tun, die selbst ihrerseits nämlich nicht nur stark querfrontlerische Ansätze hatte, sondern auch ossispezifisch millitant und ausländerfeindlich auftrat.
Die "DA" war nach 1990 auch hauptsächlich in Ostsachsen und Südbrandenburg besonders stark. Außerdem waren "DA"- Kader als Scharfmacher bei den Progromen in Rostock und Hoyerswerda dabei. Und schließlich wurde die "DA" um den
Michael Kühnen nach dessen Tod auch noch rein "zufällig" von etlichen schwer system-vorbelasteten DDR- Neonazikameraden und Ex- IMs angeführt, die zuvor sogar von der DDR schon mal wegen ihrer rechten Umtriebe in den Westen abgeschoben worden waren, wie zum Beispiel der Polizei- und KGB- Spitzel und als Mehrtürer im Rotlichtkrieg verstorbene
Rainer Sonntag, dem Demagogen Roman Dannenberg, oder
Klaus Beier bzw. "DA"- Funktionär
Arnulf Priem, alles Rechte mit spezieller Ost- Neonazi- Biografie. Und Roman Dannenberg ist m.E. seinerzeit sogar mal mit der "Siegesnachricht" vor seine Horden getreten, dass "man" mit Hoyerswerda "gezeigt" hätte, dass man "diesen Staat" hätte "erfolgreich erpressen" können, was immer das auch heißt. Das zeigt aber auch die etwas andere Qualität der ehemaligen "DA" innerhalb der rechten Szene von ganz Deutschland und die Unterschiede zu anderen Gruppierungen und Parteien, wobei sich in der selbsternannten "antifaschistischen" DDR auch noch eine ideologisch etwas eigene Naziszene entwickelt hatte, die sich selbst sogar teilweise eher ultralinks (also als "nationale Sozialsten" mit Betonung auf "Sozialisten" in Form einer missinterpretierten Kameradschaftsidee) verortet sah.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Alternativehttp://www.mdr.de/heute-im-osten/projekte/rechtsextremismus/rechtsextreme106.htmlUnübersehbar knüpfen die Neonazis an Facetten des DDR-Staates an. So fordert die "DA" die "Enteignung des Großkapitals, Sozialisierung der Großindustrie" ( Punkt 4) und auch "staatliche Rentengarantie durch angemessene Mindestrente“ (Punkt 6). Darüber hinaus fordert die "DA" die "Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit durch ein großzügiges sozialistisches Arbeitsbeschaffungsprogramm" (Punkt 3). Während andere Organisationen sich bemühen, zumindest optisch einen demokratischen Schein zu wahren, tritt die "Deutsche Alternative" offen in der Tradition des Nationalsozialismus auf. In Publikationen bemüht sich die Organisation unumwunden, in der Tradition von Hitlers Sturmabteilung SA aufzutreten. Wegen allzu offener Anleihen am Programm der NSDAP wird die "Deutsche Alternative" am 10. Dezember 1992 verboten.
Es stimmt schon, dass PEGIDA ein typisch sächsisches Phänomen ist, das mangels sozialpsychologischer Entsprechnung im Westen nicht erfolgreich bis nach NRW schwappen konnte. Und ich würde mich auch nicht wundern, wenn einige der heute schon sichtbar angetagten und
"DA"-Rainer-Sonntag-Führungsoffizier-Putin-affinen GIDA- Herren im gemäßigten "besorgte Bürger"- Outfit eigentlich genau aus dieser "DA" und deren weiteren Umfeld stammen würden. Und eine gewisse Nähe zum altem "DA"- Gedankengut wie Antikapitalismus, Identitäres Denken und Isalmfeindlichkeit (!), eine Neigung zu Selbstermächtigung mit Bürgerwehr im SA- Stil bzw. mit "Erpressung mit den Füßen" sowie eine traditionelle Nähe zu Rotlicht, Rockern und den freien Kameradschaften ist ja schließlich auch bei PEGIDA nicht zu übersehen.
Und mich würde auch nicht wundern, wenn PEGIDA in gewisser Weise die "politische Antwort" auf einige andere Differenzen der rechten Halbwelt, Rocker, Hools und einiger Reichsbürger mit der hiesigen Staatsmacht wären. Anlässe wären sicher die juristischen Nachspiele nach den Ausschreitungen zum 19.02.2011 im Zusammenhang mit dem seit 1990 jährlich "betrauerten" angeblichen "Bombenholocaust" in Dresden, oder die sicher stillschweigend mitabgeschalteten weiteren Versager- V- Leute nach dem NSU- Desaster, sicher auch das Total- Verbot der Hells Herbst 2014, oder die seinerzeit laufenden §129- DPHW- Ermittlungen (immerhin gegen bis zu 400 teilweise "Intensivstraftäter"), der laufende §129- Prozess gegen die Dynamo- Ultras "Faust des Ostens" und die ingesamt seit ein paar Jahren sich schon abzeichnende härtere Gangart der sächs. Justiz, auch allgemein gegenüber der rechten Szene, obwohl es diese ja bislang per definitionem nie wirklich gegeben hat.
Und schließlich ist man sicher nicht nur plumper "Verschwörungstheoretiker" wenn man bemerkt, dass in dieser Zeit auch die bräsige, ultraliberale West- Lucke- AfD, die ja den Begriff "Alternative" schon im Namen trägt, ausgerechnet durch hyperaktive Ossis, wie die Peite- Petry und den Südbrandenburg- Gauland, bzw. die sächsischen und thüringischen Landesverbände zuerst gekapert und nun so weit ins Rechtspopulistische "gedreht" wurde, dass sie selbst schon wieder fast beim Original "DA" rausgekommen ist, allerdings als inzwischen schon so "toitsche" und potentiell antidemokratische "Alternative", dass sie für viele eher nur latent rechts angehauchte Wähler mit Wunsch nach bisschen mehr Staat und Sicherheit schon nicht mehr wählbar ist. Auch gut.
Dass sich aber die speziellen sächsischen Probleme aus Jahrzehnten Untätigkeit und Blindheit gegenüber einem besonderem Klientel nicht so geräuschlos beseitigen lassen, dürfte klar sein. Das ist alles ein Thema für sich, aber daraus gleich zu schließen, ganz Sachsen ist komplett ein failed Staat, ist schon etwas gewagt, zumal noch andere Stimmen - und nur am Rande- längst den größeren
failed- Staat in NRW wähnen.
Vielmehr scheint ein gewisser Bodensatz rechten Gedankenguts in ganz Deutschland bzw. Europa und noch immer so ziemlich gleichmäßig und unter einer imaginären, aber, wie wir in Dresden und an der AfD gesehen haben, nur dünnen "Decke" verteilt zu sein. Da reicht nur die gefährliche Kombination aus aktuellem Anlass plus entsprechender "Führungspersönlichkeit" mit gutem Netzwerk, und dann sind schnell mal 10-15% rechte Wähler aktivierbar. Die (böse) Überraschung ist dann immer (wieder) sehr groß.