Das RSS hatte solch eine Begegnung im vergangenen Jahr, erinnerlich im Juni, Schauplatz war Doberlug-Kirchhain („DoKi“), gar nicht weit vom fürstlichen Drehna weg.
Das RSS photographierte in der Karl-Liebknecht-Straße eine Aufschrift auf einem Kfz, welche es vom Reim her bemerkenswert fand, sah sich allerdings bald einem tobenden Muskelpaket gegenüber, welches ihm erklärte, hier sei ein Verbrechen unvorstellbaren Ausmaßes geschehen, das RSS habe nicht das Recht private Dinge abzulichten.
Das Muskelpaket erklärte weiterhin, es habe nunmehr das Recht, das RSS auf den Boden zu werfen und festzunehmen, wollte dies allerdings nicht alleine vornehmen, sondern rief einen Kameraden zu Hilfe und die beiden versicherten sich gegenseitig ihrer hoheitlichen Rechte.
Da das brave RSS nunmehr zwei Muskelpaketen gegenüberstand, deren Hände in den Taschen deutlich zuckten, um in Aktion treten zu können, behielt das RSS demonstrativ die Ruhe und die Hände schön herabhängend, um nicht vollkommen überflüssige Gewaltakte zu provozieren.
Ungefragt eröffneten die beiden Wutwichtel dem RSS, man habe keine Verfassung, Deutschland sei besetzt und die Polizei nur eine Firma. Dem RSS kam das seltsam bekannt vor.
Da man mit dem RSS aber so nicht weiterkam, rief man merkwürdigerweise eben jene Firma zu Hilfe, von der man vor kurzem noch erfahren hatte, sie habe keine Hoheitsrechte, welches Eintreffen das RSS auch ruhig abwartete.
(Da es schon um 9.00 h ein heißer Tag war, erklärte das RSS, doch lieber im Schatten auf das Eintreffen zu warten, wurde dabei von den Wutwichteln engstens begleitet, jedoch nicht daran gehindert.)
Dem bunt in Blau und komplementärem Gelb angemalten Firmenauto mit einem lustigen blauen Licht auf dem Dach entstieg dann eine Art Schrank von einem Schergen des Systems, der versuchte aus den beiden wiederum tobenden Wutwichteln eine Schilderung der unvorstellbaren Vorgänge zu erhalten.
Da wohl keine befriedigende Antwort erfolgte, wandte sich der schrankartige Scherge an das RSS, frug nach Namen, Adresse und einer Schilderung des Vorgangs.
Das RSS erklärte nun dem Firmen-Schergen ruhig zunächst Namen und Adresse und trug vor, man habe es hier ganz offensichtlich mit Reichsbürgern zu tun, welche vom RSS abweichende Ansichten über Staatsform, Besatzungsstaus und Firmenzugehörigkeit des Schranks hätten, was alsbald bei beiden Muskelpaketen wütendes Toben und Heulen verursachte, was aber – wohl angesichts des Schranks – nicht in irgendwelche körperlichen Aktionen mündete.
Das RSS hatte den Eindruck, dem Firmenschrank seien die beiden Wutmännchen bereits bekannt und es erklärte sich ruhig und zuvorkommend bereit, die Ablichtung, die es lediglich zu privaten Zwecken angefertigt habe, selbstverständlich und gerne zu löschen, was man auch früher schon hätte haben können, wenn man nur freundlich genug darum gebeten hätte.
Der Firmenschrank überzeugte sich von der Löschung, war‘s zufrieden und bedeutete anschließend den Wutwichteln ihre Entbehrlichkeit, was bei diesen zunächst Verblüffung über nicht erfolgte Firmenaktionen auslöste (man hatte wohl mindestens eine Verhaftung oder ähnliches erwartet), und dann dazu führte, daß sich die Wutwichtel trollten.
Man ging anschließend seiner Wege, ein jeglicher in eine andere Richtung und der Schrank fuhr in seinem bunten Auto zufrieden von hinnen.