Ich meine, mich zu erinnern, dass genau das der angestrebte Königsweg (gnihihihihihibruhuhuharharharhar) war, den his Royal Hairness anstrebte: hat er erst mal 80.000 Jünger, ist er ne Religionsgemeinschaft. Und Religionsgemeinschaften haben Autonomie, deshalb kann ihm dann keiner mehr was.
Ich traue ihm zu, dass er glaubt, jede Religionsgemeinschaft von einer gewissen Größe sei auch Körperschaft des öffentlichen Rechts. Das ist mit Neffen so, oder auch mit Nichten. Es gibt jede Menge Religionsgemeinschaften, die das nicht sind, sondern sich als Verein organisiert haben. KdöR werden ist gar nicht so einfach, selbst wenn die Bedingungen dafür erfüllt sind, sondern die Landesregierung muss eben mitspielen, was nicht selbstverständlich ist.
Noch gar nicht erwähnt wurde, dass eine Religionsgemeinschaft, die KdöR werden will, aufgrund ihrer bisherigen Geschichte eine gewisse Gewähr bieten muss, dass es sich um eine dauerhafte Vereinigung handelt. Peterchens Gemischtwarenladen ist ja noch nicht besonders alt, und wenn man sich die personellen Fluktuationen ansieht, auch nicht gerade statisch. Dazu kommt noch selbstverständlich Rechtstreue ... na ja, kein Problem, wenn man von Natur aus immer Recht hat.
Viele Religionsgemeinschaften oder Sekten wollen den Satus der KdöR gar nicht, denen reicht der Status als Verein völlig aus um offiziell Spendenbelege ausstellen zu können. Und wenn es einmal wirtschaftliche Aktivitäten von Belang geben sollte, ist die Gründung einer zusätzlichen UG (haftungsbeschränkt) oder einer Genossenschaft eh sinnvoller.
Beispiele gibt es da genug, das funktioniert in der Praxis meist sehr gut.
Wenn man skrupellos reich werden will, reicht für den Anfang der Betrieb einer privatrechtlichen Einrichtung aus, in denen man an die Sektenmitglieder und fremde Dritte Leistungen zu Marktpreisen anbietet, die man durch andere, schlecht entlohnte (für Gottes Werk
) Sektenmitglieder erbringen lässt.
Wenn man sich da schlau anstellt, seine Steuern und Abgaben zahlt und gewisse Mindeststandards einhält, hat man auf Dauer seine Ruhe. Mithilfe des religiösen Deckmäntelchens hat man meist auch keinen Stress mit Gewerkschaften, Tarifverträgen und anderen Kontrollinstanzen. Ob das jetzt richtig oder verwerflich ist, ist nicht mal der der Punkt, es ist einfach nur nackter Kapitalismus.
Für Peter Fitzek wäre das jedoch nichts, denn unternehmerisches Denken gerät sofort mit seinem übersteigerten Ego in Konflikt. Peter sieht sich gerne als Wunderwuzzi (wie die Österreicher das so treffend bezeichnen
), er muss im Mittelpunkt stehen. Als Unternehmer schafft er da nicht mal im Ansatz, also versucht er als König "Staat" zu machen. Dass das auf Dauer nicht funktionieren wird, da wir Deutschen zwar Adlige und Monarchen ab und zu bewundern, aber ungern vor ihnen auf den Knieen herumrutschen, versteht er nicht.
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