Autor Thema: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller  (Gelesen 10302 mal)

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Online SchlafSchaf

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Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« am: 23. November 2023, 12:33:46 »
Heute fanden bundesweite Durchsuchungen bei Anhängern der Gruppe um Johannes Müller statt

Johannes Müller ist ein selbsternannter Bürgermeister dessen Anhänger voll auf der SHAEF-Linie fahren
Besagter Müller durfte vor kurzem selbst bei Gericht auftreten und da er nicht wollte, wurde er vorgeführt
Auf Telegram nennen sich seine Anhänger unter anderem "Giraffenfamilie"

Heute wurden Objekte in 8 Bundesländern durchsucht

Zitat
In acht Bundesländern haben Einsatzkräfte Objekte im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen "Reichsbürger" durchsucht. Es seien 20 Wohnungen wegen des Verdachts der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung durchsucht worden, so die Generalstaatsanwaltschaft München.

Polizei und Staatsanwaltschaft sind mit Razzien in acht Bundesländern gegen die sogenannte Reichsbürgerszene vorgegangen. Wohnungen von 20 Beschuldigten sind wegen des Verdachts der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung durchsucht worden, teilte die federführende Generalstaatsanwaltschaft München mit.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte, die Beschuldigten seien zwischen 25 und 74 Jahre alt. Sie sollen unter anderem versucht haben, durch massenhafte Kontaktaufnahmen Behörden zu blockieren. Dafür verabredeten sie sich zu ihren Vorhaben in mehreren Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram, die von den Behörden seit Anfang 2021 beobachtet werden.
280 Einsatzkräfte durchsuchten Objekte

Bundesweit seien 280 Einsatzkräfte eingebunden gewesen, darunter auch mehrere Spezialkräfte. Schwerpunkt der Durchsuchungen war mit zehn Objekten Baden-Württemberg. Auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen wurden Objekte durchsucht.

Zahlreiche Beweismittel wurden beschlagnahmt. Ermittler fanden unter anderem Datenträger und eine Schreckschusswaffe. Auch Reizstoffgeräte seien sichergestellt worden, teilten das bayerische Innen- und Justizministerium in einer gemeinsamen Mitteilung mit. "Alle Beweismittel werden akribisch ausgewertet", sagte Herrmann. Die Ermittler erhofften sich "eine weitere Aufhellung des Reichsbürgerumfelds". Weitere Ermittlungen seien nicht ausgeschlossen.


Der mutmaßliche Rädelsführer der "Reichsbürger"-Gruppe kommt aus Oberbayern. Der Mann wohne im Landkreis Fürstenfeldbruck und habe bereits vor der Durchsuchungsaktion Besuch von der Polizei bekommen, erklärte Herrmann.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft München läuft gegen den 58-Jährigen aus Olching ein Verfahren am Landgericht in München. Die Gruppe habe "im großen Stil bundesweit staatliche Einrichtungen beleidigt und teilweise massiv bedroht, hauptsächlich über Social Media".

Seit Mai stehen bereits Mitglieder einer mutmaßlichen Terrorgruppe in Koblenz vor Gericht. mehr
Fünf Verdächtige im Oktober festgenommen

Auch im Oktober hatten Einsatzkräfte in mehreren Bundesländern zahlreiche Wohnungen sogenannter Reichsbürger durchsucht, die dem Umfeld der mutmaßlichen Terrorgruppe "Vereinte Patrioten" zugerechnet wurden. Dabei wurden fünf Verdächtige festgenommen.

"Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Der Verfassungsschutz rechnete der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" 2022 deutschlandweit etwa 23.000 Menschen zu. Das sind 2.000 mehr als im Vorjahr.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/razzia-reichsbuerger-120.html
« Letzte Änderung: 23. November 2023, 12:47:29 von SchlafSchaf »
An Rüdiger Hoffmann: Der Faschist sagt immer, da ist der Faschist  (in Anlehnung an die Signatur des geschätzten MitAgenten Schnabelgroß)

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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #1 am: 23. November 2023, 12:37:47 »
Wow, wenn das wirklich Sektenanhänger von Johannes dem Säufer sind, die da durchsucht wurden, dürfte es noch spannend werden. Müller selbst hat ja noch ein Haftstrafe von 18 Monaten auf dem Deckel und wartet nur darauf, dass die "Erlösung" früher kommt als die Ladung.
Wir Reichsbürger erklären hiermit einstimmig,
daß es uns nicht gibt, und zeichnen hochachtungsvoll:
Die vereinigten Reichsbürger der Erde. -
(frei nach Christian Morgenstern)
 

Online SchlafSchaf

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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #2 am: 23. November 2023, 12:46:16 »
Innerhalb „der Familie“ beginnt man Fragen zu stellen und eine „Reaktion“ gibt es auch schon

Federführend bei den Durchsuchungen war München


Der Spiegel berichtet auch:

Zitat
Mann aus Olching im Fokus

Im Zentrum des Falls steht ein 58-Jähriger aus Olching in Bayern, der die Telegram-Kanäle betrieb. Der Mann war bereits im November 2021 festgenommen worden. Gegen ihn wurde wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Volksverhetzung und Nötigung Klage erhoben, das Verfahren läuft noch.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/razzia-gegen-reichsbuerger-durchsuchungen-in-acht-bundeslaendern-a-12548a86-8373-4eda-bd56-ac3238c206d0
« Letzte Änderung: 23. November 2023, 12:52:27 von SchlafSchaf »
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Offline Feiertag

Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #3 am: 23. November 2023, 13:57:22 »
Es mag der Wunsch Vater des Gedanken sein, aber seit heute früh sind Pias Liebergott-Kanäle aus der Telegram SuFu verschwunden. Und im Patrioten-Chat herrscht seit Mitternacht Stille.
https://t.me/liebergottganzlogischpatrioten

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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #4 am: 23. November 2023, 14:14:12 »
Wow, wenn das wirklich Sektenanhänger von Johannes dem Säufer sind, die da durchsucht wurden, dürfte es noch spannend werden. Müller selbst hat ja noch ein Haftstrafe von 18 Monaten auf dem Deckel und wartet nur darauf, dass die "Erlösung" früher kommt als die Ladung.

Der ist es wohl. Es gibt jetzt auch Berichte, der Name in Zusammenhang mit dem Ort weisen auf Johannes Müller hin.
https://taz.de/Bundesweite-Razzien-gegen-Rechtsextreme/!5974974/

Zitat
Ende der Reichsbürgerfantasien

Der Reichsbürger Johannes M. drohte Behörden und scharte Gleichgesinnte um sich. Nun durchsuchte die Polizei 20 Wohnungen seiner Anhänger.

Seit Jahren verbreitet Johannes M. aus dem bayerischen Olching krudeste Verschwörungstheorien via Telegram, sieht sich als Teil einer „Exterritorialen Kommune der Alliierten Streitkräfte in Oberbayern“, droht Behörden und Polizei. Bereits im November 2021 wurde der 58-jährige Reichsbürger deshalb verhaftet. Am Donnerstag nun legte die Generalstaatsanwaltschaft München nach und ließ auch die Wohnungen von 20 Gleichgesinnten aus seinem Umfeld bundesweit durchsuchen.

Den Durchsuchten, 25 bis 74 Jahre alt, wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Schwerpunkt der Razzien war Baden-Württemberg, wo zehn Objekte betroffen waren. In Bayern selbst waren es 2 Immobilien, in Kempten und Rosenheim. Daneben gab es Durchsuchungen in Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Beschlagnahmt wurde dabei neben Computern und Handys auch eine Schreckschusswaffe und Reizstoffgeräte. Im Einsatz waren 280 Polizeikräfte.

Laut Generalstaatsanwaltschaft hatten die Betroffenen versucht, durch „gezielte, massenhafte Kontaktaufnahme“ mit Behörden deren Kommunikationswege zu blockieren und rechtswidrig Einfluss auf deren Entscheidungen zu nehmen. Ziel sei es letztlich gewesen, staatliches Handeln zu erschweren oder zu verhindern. Gesprächspartner seien dabei beleidigt oder bezichtigt worden, Menschenrechts- und Kriegsverbrechen zu begehen. Teilweise seien sie mit dem Tode bedroht worden. Es ist das klassische Vorgehen der Reichsbürgerszene.

Seit Anfang 2021 habe man entsprechende Telegram-Kanäle um Johannes M. im Blick gehabt, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. Johannes M. habe dabei Aufrufe gestartet, via massenhafter E-Mails oder Anrufe Behörden zu kontaktieren, um „Opfern“ aus seiner Szene zu helfen, die der Staat angeblich drangsaliere. Die Behörden sollten so gezwungen werden, ihre Entscheidungen zurückzunehmen oder zu ändern.
Massive Beleidigung und Bedrohung

Nach seiner Festnahme im November 2021 war Johannes M. zunächst in der Psychiatrie untergebracht worden. Zuvor hatte er in einem Video erklärt, Polizisten dürften laut Kriegs- und Völkerrecht „standrechtlich erschossen“ werden. Im April 2022 wurde dann Anklage gegen M. wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Volksverhetzung und Nötigung vor dem Landgericht München erhoben. Im Zuge der Ermittlungen waren Polizei und Staatsanwaltschaft auf weitere mutmaßliche Mitglieder gestoßen.

Die Beiträge in den Telegramgruppen um Johannes M. waren typisch für die Reichsbürgerszene: Die Bundesrepublik wurde dort als illegal bezeichnet. Deutschland sei bis heute von den Alliierten besetzt, deren real längst aufgelöste „Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force“ (SHAEF) weiter das Sagen hätten. Auch befänden sich die „deutschen Völker“ in einem fortgesetzten Krieg, der Widerstand legitimiere. Staatliche Maßnahmen wie Zwangsvollstreckungen seien „Plünderungen“.

Immer wieder verkündete Johannes M. auch „Todesurteile“ gegen Behörden oder Politiker wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Johannes M. verwendete auch christliche Bezüge, nannte seine Telegramgruppe einen „Kanal Gottes“ und sinnierte über den Aufbau eines alternativen Siedlungsprojekts, dem „Giraffenland“. Und er erzielte damit einige Reichweite: Seinem zentralen Telegramkanal folgten 22.000 Nutzer*innen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte zu der Gruppe um Johannes M., zwar sei es nicht zu konkreten Übergriffen gekommen, aber die Gruppe habe „im großen Stil bundesweit staatliche Einrichtungen beleidigt und teilweise massiv bedroht“. Reichsbürger könnten nicht nur skurrile Spinner, sondern auch gefährliche Straftäter sein. Deshalb müsse man einschreiten, bevor es zu weiteren Eskalationen komme.

In Bayern werden aktuell 5.549 Personen der Reichsbürgerszene zugerechnet – 189 mehr als 2022. 470 von ihnen wird ein „besonders aggressives Auftreten“ attestiert, 450 gelten als gewaltorientiert. Bundesweit rechnet der Verfassungsschutz der Reichsbürgerszene 23.000 Menschen zu, zuletzt auch hier ein Anstieg um 2.000.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) forderte auch, Telegram noch stärker zu kontrollieren, wo die Reichsbürgergruppe hauptsächlich aktiv war. Hierfür hatte sich zuletzt auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eingesetzt – mit durchwachsenem Erfolg.
Sebastian Leber über Rüdi: Hoffmanns Beweisführung ist, freundlich ausgedrückt, unorthodox. Es geht in seinen Filmen drunter und drüber wie bei einem Diavortrag, bei dem der Vortragende kurz vor Beginn ausgerutscht ist und alle Dias wild durcheinander auf den Boden flogen.
 

Online Reichsschlafschaf

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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #5 am: 23. November 2023, 16:09:58 »
Zitat
Razzien in Taunusstein und Neu-Isenburg
Mutmaßliche Reichsbürger wollten Behörden tyrannisieren

Aktualisiert am 23.11.23 um 12:00 Uhr

In Hessen hat es im Rahmen einer bundesweiten Aktion gegen sogenannte Reichsbürger zwei Durchsuchungen gegeben. Die Verdächtigen sollen sich auf Telegram verabredet haben, Behörden und Polizei zu tyrannisieren.

Erneut sind Ermittler am Donnerstag in einer bundesweiten Aktion gegen mutmaßliche Reichsbürger vorgegangen. Dabei gab es auch zwei Durchsuchungen in Hessen, wie die ermittelnde Generalstaatsanwaltschaft München erklärte: in Taunusstein (Rheingau-Taunus) und Neu-Isenburg (Offenbach).

Die Ermittlungen richten sich demnach gegen Teilnehmende eines Telegram-Netzwerkes, dabei geht es den Ermittlern zufolge um den Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Festgenommen wurde laut hessischem Landeskriminalamt niemand.

Polizeistelle in Eschborn mit Anrufen bombardiert
Über die Telegram-Kanäle wurde nach Auskunft der Münchener Generalstaatsanwaltschaft dazu aufgerufen, Behörden zu tyrannisieren. Die beiden Beschuldigten aus Hessen hätten sich an einem Sorgerechtsstreit einer Frau aus Baden-Württemberg beteiligt und die Polizeidienststelle in Eschborn mit Schreiben und Anrufen bombardiert. Auch sei dazu aufgerufen worden, Polizisten standrechtlich zu erschießen.

Übergeordnetes Ziel der Reichsbürger sei es, die Bundesrepublik und ihre staatlichen Einrichtungen zu destabilisieren. Insgesamt wurden am Donnerstagmorgen bundesweit 20 Objekte durchsucht. 280 Polizisten waren im Einsatz. Die Beschuldigten sind im Alter von 25 bis 74 Jahren.

Innenminister Peter Beuth (CDU) betonte, die größte Herausforderung im Bereich der politisch motivierten Kriminalität gebe es "nach wie vor im Bereich des Rechtsextremismus". Das von der Generalstaatsanwaltschaft München geführte Verfahren zeige, "dass die Behörden in Deutschland insgesamt über die Landesgrenzen hinweg sehr aufmerksam sind".

https://www.hessenschau.de/panorama/razzien-in-taunusstein-und-neu-isenburg-mutmassliche-reichsbuerger-wollten-behoerden-tyrannisieren-v2,reichsbuerger-razzia-104.html
_________________________

Inzwischen ist die PM der GenStA online:


Zitat
Pressemitteilung 23 vom 23.11.2023
Ermittlungen gegen Telegram-Netzwerk von Reichsbürgern und Verschwörungstheoretikern - Bundesweite Durchsuchungsaktion wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung

Gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft München und des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord

München, Ingolstadt.  Unter Führung der Generalstaatsanwaltschaft München und des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord wurden heute Morgen 20 Wohnungen im gesamten Bundesgebiet u.a. wegen des Verdachts der mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung durchsucht. Den Beschuldigten wird u.a. vorgeworfen, versucht zu haben, durch die gezielte (massenhafte) Kontaktaufnahme mit Behörden deren Kommunikationswege zu blockieren und damit rechtswidrig Einfluss auf deren Entscheidungen zu nehmen.

Seit Anfang des Jahres 2021 gerieten mehrere Kanäle auf dem Instant-Messaging-Dienst Telegram in den Fokus der Polizei. Über diese Kanäle wurden zum einen reichsbürgertypische Thesen und Verschwörungstheorien verbreitet, ab Mitte August 2021 zudem angeblichen Opfern staatlichen Handelns „Hilfe“ angeboten. Der Betreiber der Kanäle organisierte hierbei die massenhafte Kontaktaufnahme mit Behörden durch Telefon und E-Mail, um diese zu Entscheidungen im Sinne der Mitglieder der Vereinigung zu zwingen. Übergeordnetes Ziel der handelnden Personen war es, die Bundesrepublik Deutschland sowie ihre staatlichen Einrichtungen zu destabilisieren und rechtmäßiges staatliches Handeln durch die beschriebene Vorgehensweise zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Die Gesprächspartner wurden beispielsweise mit Reichsbürgerthesen konfrontiert, der Begehung von Menschenrechts- und Kriegsverbrechen bezichtigt, beleidigt und teilweise mit dem Tode bedroht. 

Als Betreiber der Telegram-Accounts konnte ein 58-Jähriger aus Olching ermittelt werden, dessen Festnahme durch die Generalstaatsanwaltschaft München bereits im November 2021 veranlasst wurde. Im April 2022 wurde gegen diesen u.a. wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Volksverhetzung und Nötigung öffentliche Klage bei der Staatsschutzkammer beim Landgericht München I erhoben. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft München konnten zahlreiche mutmaßliche Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung, welche teilweise ebenfalls dem Personenkreis der Reichsbürger und Selbstverwalter zugerechnet werden, identifiziert werden.

Unter Federführung der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck wurden heute zeitgleich bei 20 mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppierung Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen.

Die Durchsuchungen dienen der Sicherung weiterer Beweismittel und der Aufklärung rechtsstaatswidriger Strukturen.

Die durchsuchten Objekte verteilen sich bundesweit wie folgt:

 

Bayern:                                  2 Objekte (Kempten und Rosenheim)

Baden-Württemberg:             10 Objekte

Brandenburg:                         1 Objekt                     

Hamburg:                                1 Objekt

Hessen:                                  2 Objekte

Niedersachsen:                      1 Objekt

Nordrhein-Westfalen:             2 Objekte

Schleswig-Holstein:                2 Objekte

Es konnten Beweismittel in Form von Computern, Laptops, Smartphones und externen Datenträgern sichergestellt werden.


gez.
Weinzierl
Oberstaatsanwalt
Stellvertretender Pressesprecher
der Generalstaatsanwaltschaft München
https://www.justiz.bayern.de/gerichte-und-behoerden/generalstaatsanwaltschaft/muenchen/presse/2023/22.php
« Letzte Änderung: 23. November 2023, 17:19:48 von Reichsschlafschaf »
Merke: Es genügt natürlich nicht, dämlich zu sein. Es soll schon auch jeder davon wissen!

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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #6 am: 23. November 2023, 22:25:02 »
Der Mittlere Osten hatte keine Kandidaten!
Wer sich politisch nicht engagiert, hilft im Grunde jenen, die das Gegenteil von dem wollen, was man selber für wichtig und richtig hält. (Alain Berset)
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #7 am: 24. November 2023, 00:16:58 »
Der Mittlere Osten hatte keine Kandidaten!

Das kann nur Fake sein. Kein Sachse, kein Thüringen, nicht mal Sachsen-Anhalter, was soll das denn für ein Putsch sein.
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #8 am: 24. November 2023, 10:33:12 »
Wer sich ein Teil des Wahnsinns von dem JM anhören möchte - bitte schön

Da möchte wohl jemand den „Janssen-Weg“ gehen

https://x.com/flugschulee/status/1727981218585620608?s=46&t=DrXE2YUiu-l88FJRQE4VlA
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #9 am: 27. November 2023, 15:06:35 »
Ich finde es einen interessanten und vielversprechenden Ansatz, dass der Aufruf zu "Papierterrorismus" (wie es unsere südöstlichen Freunde gern nennen), bzw. die Nutzung von Telegramgruppen zu diesem Zweck, nun als Bildung einer kriminellen Vereinigung interpretiert wird. Da hätten ja noch so einige Gruppierungen unserer Kundschaft Potential.  :D
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #10 am: 27. November 2023, 16:55:38 »
Der Mittlere Osten hatte keine Kandidaten!

Das kann nur Fake sein. Kein Sachse, kein Thüringen, nicht mal Sachsen-Anhalter, was soll das denn für ein Putsch sein.

Moment mal! Sachsen und das übrige Beitrittsgebiet sind Naher Osten! Der Mittlere Osten ist Polen und alles dahinter Ferner Osten!
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #11 am: 27. November 2023, 17:04:42 »
Das freut mich, dass dir der Osten Nah liegt. Die Mitte Deutschlands liegt aber in Thüringen. Da ist doch Mitteldeutschland passend. Außerdem, Ost - West, das sind doch bürgerliche Kategorien!
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #12 am: 27. November 2023, 17:14:25 »
Die Mitte Deutschlands liegt aber in Thüringen.


Da kann man sich trefflich streiten. Je nach Methode sind auch Hessen und Niedersachsen möglich.
Ich liebe Sarkasmus. Es ist wie jemandem die Tastatur in die Fresse zu hauen, nur mit Worten.
 
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #13 am: 27. November 2023, 20:08:45 »
Der Guru hat heute wohl Geburtstag, die Lemminge gratulieren aber er reagiert nicht

https://x.com/flugschulee/status/1729184797191442910?s=46&t=DrXE2YUiu-l88FJRQE4VlA
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Re: Reichsbürgergruppe um Johannes Müller
« Antwort #14 am: 28. November 2023, 14:34:59 »
Zitat
„Ein religiöser QAnon-Kult“

Reichsbürger um Johannes M. sendeten Todesdrohungen an Ärzte und Behörden. Die Truppe mischt QAnon-Ideologie mit christlichem Fundamentalismus.
Ein Experten-Interview in der taz
https://taz.de/Experte-ueber-Razzia-bei-Reichsbuergern/!5975213/

Zitat
taz: Herr Holnburger, am Donnerstag gab es erneut eine Razzia im Reichsbürger-Milieu. Sie beobachten die Szene seit Jahren. Johannes M. und seine An­hän­ge­r*in­nen sollen mutmaßlich eine kriminelle Vereinigung gebildet – und unter anderem Behörden-Kommunikation blockiert haben. Wie muss ich mir das vorstellen?
im Interview:
Josef Holnburger
Josef Holnburger

Foto: CeMAS

Josef Holnburger ist zusammen mit Pia Lamberty Geschäftsführer bei CeMAS, dem „Center für Monitoring, Analyse und Strategie“. Die gemeinnützige Organisation bündelt Expertise zu den Themen Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Holnburger beobachtet als Political Data Scientist seit Jahren die Szene der Reich­bür­ge­r*in­nen und Quer­den­ke­r*in­nen insbesondere auf der Social-Media-Plattform Telegram.
Spoiler
Josef Holnburger: Das ist schon perfide. Johannes M. ist in der Reichsbürger-Szene kein Unbekannter und war während der Corona-Pandemie auch als Impfgegner aktiv. Behörden, aber auch Arztpraxen mussten unter seinen Anrufen leiden. Er drohte, dass ihnen die Todesstrafe blühe, weil sie Kinder impften. Vollstreckt würde die Strafe laut M. durch Streitkräfte der Alliierten, die Deutschland in seinem verschwörungsideologischen Weltbild noch besetzt hielten. M. hat Mitschnitte der Gespräche samt Telefonnummern auf seinen Kanälen auf der Social-Media-Plattform Telegram veröffentlicht und damit seine An­hän­ge­r*in­nen zur Nachahmung animiert.

Wie gefährlich ist das?

Solcher Psychoterror ist nicht zu unterschätzen. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass es schon zu Suiziden bei Ärzten kam und Quer­den­ke­r*in­nen gewalttätig wurden. Johannes M. verbreitete Aufrufe zur Gewalt, bei denen immer droht, dass irgendwer sie in die Tat umsetzt. Er hat notorisch Todesdrohungen, Beleidigungen und Verleumdungen ausgesprochen. Polizisten hielt er für eine Söldnertruppe, die standrechtlich erschossen gehörte.

Seit wann sind M. und seine Truppe aktiv?

Johannes M. macht das seit Oktober 2020. Die Durchsuchungen beziehen sich möglicherweise auf einen Vorfall im Herbst 2021. Leider zeigt das, wie lange die Justiz braucht, um sowas zu unterbinden. Dabei kam es jetzt zu einer Veränderung.

Inwiefern?

Erstmals traf es seine Anhänger*innen. Auch gegen diejenigen zu ermitteln, die seine Nachrichten verbreiten und seinen Telefonterror nachahmen, halte ich für sinnvoll.

Die Kanäle und Nachrichten von Johannes M. sind durchzogen von Verschwörungswahn, von Antisemitismus und dem Gerede von Todesurteilen, die die alliierten „Besatzungstruppen“ angeblich vollstrecken würden. Gleichzeitig finden sich Engelsbildchen, biblische Motive und Gebetssprüche. Wie passt das zusammen?

Johannes M. verweist stark auf die QAnon-Ideologie und gerade dabei ist eine Verbindung zu neu-evangelikalem Fundamentalismus als Phänomen vor allem in den USA durchaus bekannt.

… die QAnon-Ideologie geht zurück auf Forumsbeiträge eines anonymen Verfassers „Q“, einen Trump-Anhänger, der antisemitisch grundierte Verschwörungsmythen verpackt als „geheimes Insiderwissen“ verbreitete.

Johannes M. hält sich auch selbst für einen Propheten und interpretiert beispielsweise immer wieder die kryptischen Beiträge von „Q“. In letzter Zeit hat er sich sogar mit Jesus verglichen. Er wirkt stark narzisstisch, wie jemand, der glaubt, außer ihm habe niemand einen Durchblick. Deshalb hat er sich auch in der Reichsbürger- und Querdenker-Szene mit anderen zerstritten. Es kam immer wieder zu Abspaltungen.

Wie groß ist aktuell der Kreis um Johannes M.?

Ich schätze, es gibt eine dreistellige Anzahl an Leuten, die er als harten Kern um sich geschart hat. Sie reisen für ihn auch quer durch die Republik. Bei früheren Verhaftungen kamen einmal 20, einmal über 50 Leute, um ihn zu unterstützen. Es sind auffällig viele Frauen, die ihm anhängen.

Ein Sex-Kult?

Das wohl nicht, aber es hat etwas sektenartiges. Es ist ein religiöser QAnon-Kult.

Zeitweise hatte M. auf der Plattform Telegram sogar mehrere Zehntausend LeserInnen …

In seiner aktuell aktiven Telegram-Gruppe sind derzeit über 2.000 Mitglieder. Sie zähle ich zu seinem erweiterten Kreis. Seinem Hauptkanal folgten in der Spitze rund 50.000 Accounts, die täglich seine Nachrichten auf ihr Smartphone zugeschickt bekamen. Im September 2021 mischte sich sogar Pawel Durow persönlich ein, der russische Entwickler der Plattform Telegram. Er verkündete, dass er den deutschen Kanal habe sperren lassen, weil es darin Aufrufe zur Gewalt gäbe und Telegram das nicht toleriere.

Wird Telegram nicht vorgeworfen, sich als Plattform um eine Moderation problematischer Inhalte eigentlich kaum zu scheren?

Nun, am Tag der Sperrung hatte Johannes M. bereits einen Nachfolge-Kanal erstellt, der schnell wieder über 30.000 Follower hatte. Telegram hätte das nachverfolgen können, hat es aber nicht. Die Plattform wurde auch wegen des Rufs, kaum moderierend einzugreifen, seit 2019 in Deutschland populärer und gewann für die Querdenker-Szene während der Corona-Pandemie an Bedeutung. Kanäle zu wechseln, war hier eine der geübten Strategien. So machte es auch Johannes M.

Warum veröffentlicht er in letzter Zeit nicht mehr selbst?

Johannes M. trickst damit seine Frau aus, so hat er es selbst formuliert. Nach den vergangenen Verhaftungen hatte er ihr versprochen, nicht mehr auf seinen Kanälen zu schreiben. Jetzt schickt er stattdessen Sprachnachrichten an Helfer*innen, die diese dann veröffentlichen.
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