Was hat der Mann denn sonst noch?
"Bitte eine Flasche Pommes!" oder "Kennste, kennste, wa? Dit is meene Freundin, die dumme ♥♥♥!" (letzteres ist
nicht von ihm, aber sinngemäß von einem seiner ebenso sich selbstüberschätzenden, unlustigen Kollegen) hatten zu ihrer Zeit wohl ihr Publikum, aber auch das ist mit ihnen älter geworden und hat vielleicht ein anderes Verständnis von Humor entwickelt. Kaum jemand lacht mit Fünfzig noch über die Sprüche, über die man, wenn überhaupt, mit Sechzehn gelacht hat.
Und wer dann nur noch mit peinlich privaten Plattitüden sein Publikum mit seinem Popanz pervers prollig penetrieren – oder absolut alberne, affige Alliterationen anstandslos ad absurdum führend vergewaltigen kann, sollte vielleicht einsehen, dass sich die eigene, als humoristisch wahrgenommene Existenz überlebt hat. Und dann mag man sich schon fragen, warum man nichts richtiges gelernt hat. Warum man unbedingt Comedian werden wollte, mit Klamauk, der einen nicht nur sprichwörtlichen Barth hat.
Dabei hat H. ja, anders als andere, mäßig begabte Witzeerzähler und Sprücheklopfer, durchaus auch die Schule des - NEIN! nicht des Lebens, sondern des politischen Kabaretts besucht. Kafkaeske Kritik am jeweils aktuellen Kasperletheater könnte ihm also bekannt sein. Aber er hat sich anders entschieden. Dass er es jetzt noch mal versucht, sei ihm angerechnet. Allein, er hat den Anschluss ans politische Geschehen verpasst und zeigt sich heute doch nur als Einer, der gerne bissig kommentieren würde, wenn er verstünde, worum es geht.
Lange Rede: Keine Ahnung. Vielleicht bleibt die Erkenntnis, dass Menschen im Alter wunderlich werden.
Wie er selbst gesagt haben soll: "Man wird alt, weil man sich von seinen Idealen verabschiedet." Dann ist er, sollte das so ein, vielleicht älter, als er denkt.