Neues aus dem Königreich 08/2023 - Mehr Asche für das Königreich

[califix]

Deckenbalken gehören zu statisch tragenden Teilen eines Gebäudes und sobald da etwas verändert wird droht Ärger mit dem Bauamt. Ähnlich verhält es sich mit Arbeiten am Dachgebälk. Da kann schon die Anzahl und die Stärke der Nägel einen Einfluss auf die Tragfähigkeit haben. Das kann ein Fachbetrieb beurteilen, aber ein Laie eben nicht.
Ob man eine bestehende Elektroverteilung erweitern kann, auch hier sind einschlägige Fachkenntnisse erforderlich. Bei Anlagen aus der DDR-Zeit oder früher, die noch mit klassischer Nullung auskommen ist davon auszugehen, dass die zunächst einmal ab Hauptverteiler/Zählerkasten ertüchtigt werden müssen.
Mit den Plänen der Pudel für die künftige Nutzung dürfte erschwerend dazukommen, dass erst einmal die aktuellen Regeln des Brandschutzes zu beachten sind, das kann den Austausch bestehender Bauelemente gegen brandsicherere Elemente bedeuten, Änderungen an Feuerstätten, elektrischen Anlagen, Lüftungen, Fluchtmöglichkeiten, Brandabschottungen, Notbeleuchtung und jede Menge anderer Auflagen.
Für den bisherigen Eigentümer kann man nur hoffen, dass der inzwischen sein Geld hat und nicht mehr im Grundbuch steht. Wenn das zuständige Bauamt Wind von der königlichen Pfuscharbeit bekommt kann es nämlich sonst unangenehm teuer werden.
Selbstverständlich nur, wenn sich der Amtsschimmel denn einmal zu bewegen geruht.

[BlueOcean]

Der Eigentümer hat sein Geld aber im Grundbuch steht er noch immer - sofern man Fitzek glauben kann und nicht nachträglich gemauschelt wurde (bzw. der große King doch noch heimlich, still und leise einen Süstem™-Notar beauftragt hat).

Bzgl. der Balken hab' ich geschrieben, dass es nicht ohne Fachleute geht (aber die kauft sich Fitzek manchmal ein). Ich wollte nur bzgl. Denkmalschutz die Grenzen des etwaig Machbaren zeigen, die aber schon überschritten sind.

Dass die Pläne bzw. Träume der Pudel und ihres Meisters eine rundum bauantragspflichtige Gesamtsanierung samt Nutzungsänderung darstellen, steht außer Frage. Nur werden sie das dem Amt gewiss nicht erzählen. Und gerade bei schon leicht verfallenden Hütten kann man so einiges mit Bestandsschutz rechtfertigen.

[Sandmännchen]

Solange der alte Eigentümer Eigentümer ist, treffen ihn doch aber die Pflichten aus dem Baurecht, oder nicht? Ich habe keine Ahnung von Baurecht!

Eigentümer wird man nach § 873 Abs. 1 S. 1 BGB jedenfalls erst nach Erklärung der Auflassung und der Eintragung ins Grundbuch. Steht der neue nicht drin, ist noch der alte Eigentümer.

Die Eigentumsänderung ist dabei völlig unabhängig vom Bestehen oder Nichtbestehen eines Kaufvertrags oder der Kaufpreiszahlung ("Trennungs- und Abstraktionsprinzip" - auch so eine lustige Sache, die angeblich durch eine falsche Übersetzung römischen Rechts Eingang ins deutsche Recht gefunden hat).

[Karl Martell]

Mal ne ganz andere Frage: Wenn es für den Immobilienkauf zwingende Formvorschriften (notarielle Beurkundung) gibt, der Kaufvertrag diese aber nicht beachtet, gibt es dann eigentlich einen Rechtsgrund für die Kaufpreiszahlung? 

Will sagen: wie kann man den Pudeln nur ein Haus (nennen wir es mal wohlwollend) "überlassen"? Am Ende hat man noch immer die ganzen Ordnungs-, Verkehrssicherungs- und was-weiß-ich-Pflichten am Bein und kann, wenn da jemand mal nachfragt, den Kaufpreis zurückzahlen.

[Anmaron]

Ich sehe, das KRD liefert Stoff für die Staatsexamen.

[R. Kimble]

Leider vergessen wir bei dieser Diskussion über das Verhalten von Behörden, dass wir uns im Wilden Osten der Republik befinden.

Meine persönliche Erfahrung beim Häuslebau irgendwo tief im Osten:
Bei der Sanierung einer alten Fabrik und Umbau zu einem Wohngebäude hatte ich einige Punkte auf meiner Liste, die zu massiven Eingriffen in die Bausubstanz geführt hätten. Also habe ich eine Liste mit 21 Punkten erstellt, ein paar statische Nachweise geführt, den Ist-Zustand dokumentiert und das Bau-Soll skizziert.

Das Gespräch mit der Leiterin des Bauamtes bei einem Kaffee lief wie folgt:
Sie wollen den Anbau mit 83 m² Grundfläche entfernen? Wenn Sie die erste Wand einreißen, kann man dann mit einem Auto reinfahren?
Meine Antwort ja, warum nicht. Weil 2 und Autos reinpassen würden, wurde aus dem Anbau mehrere Garagen. Die genehmigungsfreie Entfernung nach der BauO war somit angezeigt und erledigt.

Ich wollte einige Fenster und Türen in Lage, Anzahl und Größe ändern. Unter anderem der Einbau eines Garagentors (4,0 m x 3,6 m). Die Frage der Amtsleiterin, ob wir irgendwelche Baupläne zu dem Gebäude hätten, musste ich verneinen. Die Antwort der Behörde: haben wir auch nüscht, was sollen wir dann prüfen? Das Thema wurde mit dem Zauberwort beendet: "Bauen im Bestand"

Der letzte Punkt war die Umgestaltung der Innenräume. Ich wollte einen massiven Holzbalken von 12 m Länge, der auf mehrere Zwischenwände gelagert war, entfernen. Für die Deckenkonstruktion hatte ich eine Stahlkonstruktion mit vorgewölbten Trägern ausgeknobelt und für mich selber einen kleinen Nachweis mit FEM in 3D gerechnet.
Die bunten Bilder haben wohl beeindruckt und mit dem Zauberwort: "Bauen im Bestand" war meine kurze Liaison mit der Baubehörde endgültig beendet.

Ein ähnliches Gespräch hatte ich mit der Denkmalbehörde, die mir erklärte das ein historisches Gebäude mit so vielen Veränderungen für sie uninteressant wäre. Ob ich darauf bestehe, dass das Ensemble in die Liste aufgenommen wird?S eit dem treffen wir uns einmal im Jahr auf der Dorfkirmes und haben interessantere Gesprächsthemen.

Das Finanzamt hatte einen Gutachter geschickt. Es ging um die Höhe der Grundsteuer. Er kam während der Umbauarbeiten und meinte nur, dass ist ja eine Ruine! Ich mache einen Vermerk, dass wir uns später noch einmal bei Ihnen melden. 5 Jahre später habe ich die Grundrisse an das Finanzamt geschickt. Seit dem zahlen wir Grundsteuer.

Die einzige langfristige Investition in Genehmigungen ist die jährliche Flasche Schnaps für den Schornsteinfeger. Aber für unser Heizungssystem, natürlich auch very special und selbstgebaut bringe ich dieses Opfer gerne.

[Neubuerger]

Will sagen: wie kann man den Pudeln nur ein Haus (nennen wir es mal wohlwollend) "überlassen"? Am Ende hat man noch immer die ganzen Ordnungs-, Verkehrssicherungs- und was-weiß-ich-Pflichten am Bein und kann, wenn da jemand mal nachfragt, den Kaufpreis zurückzahlen.

Das können nur Leute machen, die entweder sehr doof, sehr naiv, sehr verzweifelt oder sehr von Peterchen Gerede überzeugt sind. Oder alles zusammen.

[Neubuerger]

Peter hatte sich vor einigen Wochen ja an einem offenen Brief des Eibenstocker Bürgermeisters Uwe Staab (zu der Gemeinde gehört auch Wolfsgrün) aufgeregt und ihm politische Propaganda mit der
Veröffentlichung eines Artikels im Auerbergboten vorgeworfen. Er hatte ihm dann länglich geschrieben, der Bürgermeister hat jetzt darauf geantwortet, damit geht es dann mit Peterchens Antwort
in die zweite Runde.



Peterchen hat natürlich wieder beide Briefe veröffentlicht, die Dokumente befinden sich im Anhang.
Die Antwort des Bürgermeisters ist deutlich und direkt, ich würde mir wünschen, das er im Rahmen seiner Möglichkeiten den Pudeln auf die Pelle rückt. So könnte er beispielsweise Peter zwangsanmelden.

[...]Im Moment sehe ich keine Basis für ein gemeinsames Gespräch, da Sie bspw. durch Ihr
Lavieren in einfachen Fragen wie zum Beispiel beim Melderecht zeigen, dass Sie staatliche
Strukturen und Gesetze nicht anerkennen. Da ich bereits viele solche Diskussionen mit
Menschen geführt habe, die unsere staatliche Grundordnung anzweifeln und Gesetze nicht
anerkennen, sehe ich keine Möglichkeit, zu einem einvernehmlichen konsensorientierten
Ergebnis zu gelangen. In Ihren Kommunikationen verweisen Sie darauf, dass Ihr Wohnsitz
bzw. Ihr Lebensmittelpunkt im Ortsteil Wolfsgrün liegt. Wenn Sie dann Ihrer bürgerlichen
Pflicht zur Anmeldung nachgekommen sind, können wir gerne einen Gesprächstermin
vereinbaren.[...]

Peterchens Antwort darauf ist, ähm, der übliche Unsinn und großes Reichsbürgerkino. Bitte Bingokarten bereithalten.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Uwe Staab,
vielen Dank für Ihr Schreiben nach Wittenberg an einen nicht existenten „Herrn Peter Fitzek“
(sic!), datiert auf den 02.08.2023, von der City-Post am 03.08.2023 abgestempelt und vom
MZZ-Briefdienst am 07.08.2023 mit Barcode bedruckt, in dem Sie auf Unser Schreiben, Zitat:
„vom 06. August 2023“ Bezug nehmen.

Leider können Wir erst jetzt auf Ihr Schreiben antworten. Da Sie den Adressaten falsch
erwählt hatten, dauerte es viel länger, ehe Ihr Brief bei Uns ankam. Würden Sie an Peter I.,
König von Deutschland, Menschensohn des Horst und der Erika schreiben, ginge es schneller.

Das sind die einleitenden beiden Absätze. Weiter geht es mit einer schönen Selbstüberhöhung und indirekten Beleidigung des Bürgermeisters:

Vielleicht gelingt es Ihnen ja zu erkennen, dass Wir offensichtlich über mehr Kapital,
Sachverstand und Gestaltungsmacht als Sie in Ihrer Gemeinde und ihre weiteren Vertreter
verfügen. Wenn dies anders wäre, dann hätten ja nicht Wir, sondern Sie als Gemeinde oder
gar Sie selbst privat das Wolfsgrüner Schlösschen und den Sächsischen Hof für 2,3 Millionen
Euro gekauft. Sie hätten dann auch schon die von Ihnen gekauften Objekte, z.B. das alte
amerikanischen Konsulat, saniert und einer sinnvollen Zweckbestimmung zugeführt. Da Sie
dies aber aufgrund „klammer Kassen“ bisher nicht getan haben, zeigt sich schon, dass Sie
und auch der Stadtrat nicht über die Weisheit (und folglich auch nicht über die Mittel) verfügt,
diese und einige weitere sinnvolle Aufgaben zu realisieren. Wir könnten dies an Ihrer Stelle
mit Leichtigkeit tun und das liegt daran, dass Wir mehr wissen als Sie und Ihr Stadtrat.

Danach geht es noch auf insgesamt fünf(!) Seiten weiter.

[Habra]

Irgendwie wäre es in anderen Ländern ob eines solchen Schreibens zur medizinischen Unterbringung des Fönix in der Zelle der Napoleons, sowie der diverser Zaren und Kaiser gekommen.

[Knallfrosch]

Gibt es in Eibenstock einen Schuldturm?
Frage für einen Interessenten.

[Rabenaas]

Irgendwie wäre es in anderen Ländern ob eines solchen Schreibens zur medizinischen Unterbringung des Fönix in der Zelle der Napoleons, sowie der diverser Zaren und Kaiser gekommen.

Er wurde doch bereits begutachtet und von durchschnittlicher Intelligenz und für zurechnungsfähig befunden.

[califix]

..... und das liegt daran, dass Wir mehr wissen als Sie und Ihr Stadtrat.

Welch ein Glück, dass der Zopf so bescheiden und überhaupt nicht größenwahnsinnig ist.

[Habra]

...
Er wurde doch bereits begutachtet und von durchschnittlicher Intelligenz und für zurechnungsfähig befunden.

Gutachter sind auch nur Menschen. Außerdem ist das Gutachten eh anzuzweifeln, da der Fönix mit lediglich durchschnittlicher und nicht mit extrem hoher Intelligenz begutachtet wurde.

[Rabenaas]

Aber nein, du verstehst die wahrlich royale Bescheidenheit nicht: um uns Nomalsterbliche nicht zu düpieren, hielt der Menschensohn des Horst und der Erika seinen brillanten Verstand beim Gutachter zurück!

[Anmaron]

Nur fünf Seiten? Das ist die Übersicht.