Und damit ergibt sich für mich wieder die Frage: Wie zum Geier kommt man auf so eine schwachsinnige Idee, dass es sich um einen eigenen Staat handeln könnte? Eine Art Kommune vielleicht. Eine Sekte auf jeden Fall. Aber doch kein Staat.
Ich vermute es ist bei vielen der (mehr oder weniger unterschwellige) Wunsch endlich mal zu tun was sie wollen, ohne sich an irgendwelche Regeln halten oder Rücksicht auf andere nehmen zu müssen.
Problem dabei ist nur, dass viele Leute nicht genau wissen was sie wollen.
(Und das gilt sogar für die meisten Nicht-Spinner)
Einstiegsmotivation ist für viele Reichsgründer/Selbstverwalter vermutlich ein irgendwie diffuser egoistischer/egozentrischer Wunsch "endlich mal ihr eigener Herr zu sein".
Dass dies aber
1.) letzlich in unserer Welt unmöglich ist.
2.) nicht lebenswert wäre, selbst wenn es möglich wäre.
3.) einer Universalbegabung bedarf, die niemand hat (und die Einfaltspinsel von Reichsgründern schon dreimal nicht).
... das begreifen die Anhänger solchen Gedankenguts nicht.
Zumal sie in einem eigenen Staat/Reich zu allererst mal eines nicht sind, nämlich ihr eigener Herr.
Ganz im Gegenteil. Sie sind noch unfreier, unwichtiger und abhängiger als sie es in der "bösen" BRD sind.
Nichtmal der Staatsgründer wäre in seinem eigenen Staat frei, wichtig oder unabhängig.
Aber Egomanen wie Fitzek sind zu dieser Einsicht schlicht nicht fähig.
Und ich bin überzeugt davon dass es all jenen, die tatsächlich einen "Staat", "Reich" oder ähnliches gründen, auch um etwas anderes geht als vermeintliche Freiheit.
Den wenigen tatsächlichen Gründern geht es meines Erachtens nach zuerst um's Ego und die Selbstüberhöhung, und erst danach um die vermeintliche Unabhängigkeit.
Bei den meisten Anhängern solcher Ideologien ist die primäre Motivation aber wohl wirklich der vage Wunsch nach vermeintlicher Freiheit.
Was aber umso absurder ist, ausgerechnet dann einem egomanen (An)füher, König, Guru hinterher zu laufen, anstatt wirklich mal etwas selbst zu machen...
Aber da dreht man sich gedanklich im Kreis.
Es ist einerseits so hirnrissig, dass man eigentlich die ganze Zeit fassungslos den Kopf schütteln möchte.
Andererseits gibt es diese sozialen, psychologischen und ideologischen Mechanismen in ähnlichen Formen schon ewig.
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass es wohl immer Leute geben wird, die in solche Muster verfallen, und dass es wohl leider auch ein (zum Glück meist kleiner) Teil von menschlichen Gesellschaften ist.