Neues aus dem Königreich 07/2023 - Aus Geld werde Asche

[Lonovis]

Kann ich mir richtig gut vorstellen,wie der Peter im Rollenspiel zeigt, wie man Systemrichter ganz einfach aufs Kreuz legt. Eins, zwei Kniffe wie man Rasenmikado und schon fängt er mit weinen an. Alle Zuschauer sind am staunen wie kluch der Peter ist.

[Anmaron]

3000 € für solche Seminare sind schon heftig.

Für 2000-2500 € bekommt man bei der Firma Fernuni Hagen so ca. 7 Semester Studium für einen Bachelor.

Der Unterschied liegt bar auf der Hand. Bei der FU muss man Quälifikation nachweisen, beim Peter kann jeder ♥♥♥ sein Geld verlochen.

[Froschkönig]

Zum Thema Geldsystem finde ich immer faszinierend, dass die Geschichte des Geldes komplett ignoriert wird.

Die "Zinskritiker" vergessen gerne, dass der Realzins für sichere Anlagen fast immer negativ war. Ja, 1974 gab es 5,5 Prozent auf's Sparkonto, das gibt auf den ersten Blick richtig was her. Real hat man trotzdem Geld verloren, weil die Inflation 9,5 Prozent betrug.

Dann das Thema "edelmetallgedeckte Währung". Da läuft man in das Problem, dass entweder die kleinen Goldmünzen zu klein oder die großen Silbermünzen zu groß werden. Also braucht man einen doppelten Standard mit einem Umtauschverhältnis, das sich in der Realität schneller verschiebt als neue Münzen geprägt und ausgegeben werden können. Dann verschwinden die Münzen des künstlich unterbewerteten Metalls schnell aus dem Geldumlauf - entweder weil jeder sie einschmelzen lässt, in ein Währungsgebiet mit einem besseren Umtauschverhältnis bringt, oder hortet. Oder es endet so wie im Kaiserreich, wo es zwar Silbermünzen gab, der Silbergehalt aber aufgrund einer Flut an Silber nur noch symbolisch war, es also eigentlich ein reiner Goldstandard war und die Silbermünzen zu De-facto-Scheidemünzen wurden.

Ach und der "Goldschmied Fabian" wird auch mal erwähnt. Der Autor hätte den fiktiven Goldschmied Schlomo oder Mordechai nennen sollen, dann wüsste man wenigstens sofort, woher der Wind weht. Der Antisemitismus wird zwar notdürftig versteckt, ist aber trotzdem deutlich zu erkennen. Aber so findet man diesen Hetzfilm auch auf der Webseite der AWO-Schuldnerberatung Göttingen, ich werde da einmal ein paar Leute anschreiben.

[Anti Reisdepp]

Wir wussten es ja schon seit Monaten, jetzt hat die erste Zeitung drüber berichtet:
https://www.harzkurier.de/lokales/bad-lauterberg/article238853271/Ein-Reichsbuerger-Hotel-fuer-Bad-Lauterberg-im-Harz.html
(leider Paywall)

Das KRD (vermutlich Ute Kowalewski) hat die Immobilie "Kurhotel am Wiesenbeker Teich" im Harz gekauft.

Edit: Artikel gelesen, ohje. Der Bürgermeister von Bad Lauterberg braucht anscheinend dringend mal eine Schulung in Sachen Reichsbürger. 

[Gerntroll]

Das Anwesen kenne ich. Dürfte für die Pudel aufgrund Arbeitseifer und Fachkräftemangel (von Ahnung will ich gar nicht erst reden) ein typisches Fitzprojekt werden. Die Bude ist tatsächlich in einem äußerst desolaten Zustand.

[Neubuerger]

Das Anwesen kenne ich. Dürfte für die Pudel aufgrund Arbeitseifer und Fachkräftemangel (von Ahnung will ich gar nicht erst reden) ein typisches Fitzprojekt werden. Die Bude ist tatsächlich in einem äußerst desolaten Zustand.

Dazu hatten wir hier schonmal einen Film aus dem Inneren. Das ist ein Totalsanierungsfall, wenn das nicht schnell geht, nimmt die Bausubstanz massiv Schaden (wenn das nicht sogar schon zu spät ist). Sowas kauft niemand der bei klarem Verstand ist, es ist also das perfekte Objekt für die Pudel.

Derweil häufen sich in der KRD-Gruppe "Steuerfreie Betriebe" die komischen Fragen. Klar wird dabei, dass man natürlich eine "offizielle" Gründungsurkunde des KRD für seinen Betrieb braucht. Und man unter dem Radar der BRiD segeln soll. Moderatorin Manuela K. ist genervt (vielleicht haben die Pudel doch gemerkt, das Screenshots aus der Gruppe woanders veröffentlich werden ) und löscht mal wieder eine Gruppe. Merke: Freier und unkontrollierter Austausch ist nicht gefragt im Fönigreich.

Spoiler

[close]

In vielen anderen offenen Gruppen ist dagegen wenig los, wären da nicht reihenweise Willkommensnachrichten an neue Gruppenmitglieder, gäbe es teilweise gar keinen Traffic.

[Sandmännchen]

Die temporäre Staatszugehörigkeit ohne weitere Rechte und Pflichten ist schon ne lustige Erfindung.

Zusammengefasst besteht ihre fixe Idee der Steuerfreiheit also darauf, dass jeder Kunde konkludent temporär Mitglied im Staatssimulationsverein und dann alle Geschäfte als Innengeschäfte steuerfrei würden.

Da von Wittenberg aus aich Betriebe zB aus NRW beraten werden, wie man Steuern umgeht, kann da nicht auch NRW tätig werden, wenn die Behörden in Sachsen-Anhalt zu bräsig sind?

[kairo]

Die temporäre Staatszugehörigkeit ohne weitere Rechte und Pflichten ist schon ne lustige Erfindung.

Genial ... ein Rechtsverhältnis ohne jegliche Rechtswirkung. Da müssen doch die Juristen scharenweise die Wand hochgehen.

[mork77]

über deine Rechte und Pflichten entscheidet im Zweifel der oberste Souverän.

[Käsehobel]

Fitzek ist schon ein sehr spezieller Fall.

Ich meine, dass es Menschen gibt, die einfältig genug sind, auf den offensichtlichen Schwachsinn des KRD reinzufallen, das akzeptiere ich. Ich schüttele fassungslos den Kopf, aber ich akzeptiere es.

Immerhin gibt es auch seit langem immer wieder Menschen die einfältig genug sind auf eine ebenso offensichtliche, seit Jahren und weithin bekannte Masche wie die Nigeria-Connection hereinzufallen.

Jeden Tag steht ein Dummer auf, ist da wohl das passende Stichwort.



Was mich aber wirklich ratlos macht, ist Fitzek selbst.

Dass er immer wieder Zahlschafe für seine rechtsesoterische Sekte findet, ist (wie gesagt) nicht so überraschend.

Dass er selbst aber so dumm und stümperhaft agiert, finde ich kurios.
Da gab und gibt es unzählige Sektenführer, die weitaus raffinierter und effektiver agieren.

Fitzek hätte sich schon längst einen schönen Lenz machen können, ein paar wenige Jahre leichtgläubiges Melkvieh schröpfen hätten da gereicht.
Danach mit einer soliden Summe in's Ausland verschwunden, vorzugsweise in ein Land ohne Auslieferungsabkommen.

Zugegeben, es geht Fitzek finanziell derzeit wohl nicht schlecht. Bei raffinierterem Missbrauch seiner Anhänger könnte es ihm aber materiell noch besser gehen...

Weiterhin erhöht er rasant die Fallhöhe für den Kollaps seines Scheinreiches.
Er missbraucht zwar Strohmänner und -frauen für seine Immobilienkäufe, und gaukelt so ein "Wachstum" seines KRD vor, das es garnicht gibt.
Nichts davon ist aber in irgendeiner Form (finanziell) tragfähig, und wird in absehbarer Zeit ein finanzielles Fiasko.
Wenn auch nur für die Strohleute...

Fitzek hält sich ausserdem weiterhin in Deutschland auf, statt sich in's Ausland zu verdrücken.
Ja, die Mühlen der deutschen Justiz mahlen langsam, aber sie mahlen.
Und DASS sie mahlen hat er schon erlebt.
Wähnt er sich so sehr in Sicherheit dass er in Deutschland bleibt?

Er könnte so viel mehr erreichen, aber er tut's nicht.



Daher stelle ich mir die Frage:

Was überwiegt bei Fitzek eigentlich, seine Einfältigkeit und Inkompetenz oder sein Narzissmus und Grössenwahn?

[Sandmännchen]

Die bräsige Ignoranz der örtlichen Behörden hat ihn zur Annahme verführt, dass die ihm nix können.

[dieda]

@Sandmännchen Ist doch quasi die gute alte "Nachbarschaftshilfe" mit "Aufwandsentschädigung" und ohne Gewährleistung für den Auftraggeber gleichzeitig ohne die pflichtgemäße Meldung an die BG und damit ohne Versicherung für den Auftragnehmer und natürlich immer an der Einkommensteuer vorbei. Ok, so funktionierte im Prinzip ja auch die ganze Schattenwirtschaft in der späten DDR.

@Anti Reisdepp Bad Lauterberg: ein Nudersdorf 2.0.
Hat man eigentlich davon mal wieder was gehört, steht die Bruchbude noch?

[Neubuerger]

Endstation Rechts hat jetzt einen Bericht über den Hotelkauf der KRD Anhängerin in Bad Lauterbach im Harz.

Fitzek-Anhängerin kauft Hotel im Harz

Das „Königreich Deutschland“ expandiert nicht nur in Sachsen. In Niedersachsen hat eine Anhängerin ein großes heruntergekommenes Hotel erworben. Die Aufräumarbeiten haben bereits begonnen.

Die Anhängerschaft des „Gemeinwohlstaates“ ist zum Arbeitseinsatz angerückt. Die Aufräum- und Renovierungsarbeiten am baufälligen ehemaligen Kurhotel am Wiesenbeker Teich in Bad Lauterberg sind gestartet. Ute Kowalewski aus der Nähe von Hannover und ihr Partner Heinrich M. aus dem Saterland geben den anderen augenscheinlich Anweisungen. Anke S. fegt den Hof. Kurgäste schlendern neugierig an der Baustelle vorbei. Bereits Ende Mai stand ein Fahrzeug-Anhänger aus Wittenberg auf dem Gelände. Ein Hausmeister aus Berlin wohnt seitdem im Wohnwagen auf dem Gelände, von Reichsbürgern will er auf Nachfrage nichts wissen. Die ersten Container mit Sperrmüll und Schutt aus dem Hotel sind gefüllt. Zwölf Jahre lang stand das Hotel leer, nun hat Ute Kowalewski es für etwas mehr als 200.000 Euro erworben.

Die kritische Informationsplattform zur verschwörungsgläubigen Szene „Sonnenstaatland“ gibt an, dass Kowalewski als Schatzmeisterin der 2017 gegründeten Kleinstpartei „Konvent zur Reformation Deutschlands“, die dem „Königreich Deutschland“ (KRD) nahestehen soll, fungierte. Kowalewskis Name taucht aber auch im direkten Zusammenhang mit Peter Fitzek auf. Der ehemalige Koch und Lebenskünstler hatte 2012 sein vermeintliches Königreich ausgerufen und sich selbst zum „König Peter I.“ erhoben.
Anhänger von Fitzek

Fitzek verfügt über vielfältige Kontakte ins rechtsextreme Milieu. 2020 wurde er wegen diverser Delikte zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und sieben Monaten verurteilt. Da er zuvor schon 22 Monate in Untersuchungshaft saß, kam der selbsternannte Monarch im Februar 2022 wieder frei. Inzwischen verfügen Fitzek und seine Anhängerschaft über mehrere Großimmobilien, basteln an autarken Dorfprojekten wie Schloss Bärwalde in der Lausitz. Im Erzgebirge wurde 2,3 Millionen Euro ein weiteres Schloss in Eibenstock erworben.

Als Wohnadresse für den Kauf in Bad Lauterberg soll Kowalewski eine Straße in Wittenberg angegeben haben, heißt es aus Behördenkreisen. Der „Harzkurier“ meldet, dass Heinrich M. der „Projektleiter“ für Bad Lauterberg sei. Auf deren Medien-Anfrage hätte sich niemand aus der Reichsbürger-Sekte „Königreich Deutschland“ gemeldet, so die Lokalzeitung. Auch Heinrich M. gehört zu den Anhängern des KRD, mehrere Fotos zeigen ihn inmitten einer „Königreich“-Schar um Fitzek. Nachdem er erkannt worden war, verzichtete M. als Lokalpolitiker einer Unabhängigen Wählerliste (UWG) auf seine Kandidatur zum Bürgermeister im Saterland. Gemeinsam mit Ute Kowalewski arbeitete er nun am Hotel, räumt Steine herum.
Erster Vertragsentwurf bereits 2022

Auch Anke S. unterstützt die Aufräumarbeiten am 24. Juni in Bad Lauterberg. Sie wird in einem der KRD-Telegramkanäle als Ansprechpartnerin für den nur wenige Kilometer von Bad Lauterberg entfernten Ort Bilshausen angegeben. Weitere Helfer scheinen u.a. aus Pinneberg, Köln und Wolfsburg angereist zu sein. Im kleinen Holzkiosk stehen Kaffee- und Teekannen für die Arbeitenden bereit. Ein junger Mann mit nacktem Oberkörper und zerzausten Haaren bringt Schutt mit einer Schubkarre aus dem ersten Stock des Gebäudes.

Bereits am 15. März 2021 hatte eine Immobilienfirma aus Göttingen dem Projektleiter des „Dorfprojektes“ von Fitzeks „Gemeinwohlstaat“ in Schloss Bärwalde, Rudolf P, einen „Harz Vertragsentwurf“ gemailt. Darin ging es um das Hotel Wiesenbeker Teich, 2.780m² für 278.000 Euro. Am 20. Januar 2022 wies der Immobilienhändler den KRD- Funktionär Rudolf P. dann darauf hin: „Denken Sie bitte daran, dass der Wiesenbecker Teich unter Denkmalschutz steht und zum Weltkulturerbe gehört. Egal was Sie mit der Immobilie vorhaben, muss alles vorab mit dem Denkmalschutz und der Bauaufsicht schriftlich abgesprochen werden.“
YouTuber dreht Video vor Ort

Inzwischen hat Ute Kowalewski das Hotel übernommen. Ihr Name tauchte bereits 2018 in einem internen Mailverkehr des „Königreich Deutschland“ auf. Aus den vom Hackerkollektiv „Anonymous Deutschland“ zur Verfügung gestellten Abläufen geht zudem hervor, dass Fitzek & Co. auch Kontakte zum Holocaustverharmloser Nikolai Nerling unterhielten oder mit dem antisemitischen Verschwörungsideologen Jo Conrad kommunizierten. 2021 schrieb Kowalewski Peter Fitzek an, es ging um einen geplanten Immobilienkauf im brandenburgischen Neuhausen an der Spree. Auch damals war „Heinrich“ involviert, wie es vonseiten Kowalewskis hieß, auch bei einem Videocall mit „Peter“ sollte er dabei sein. Damals ging es um des Erwerb eines Grundstücks mit Bettenhaus und Gaststätte.

Über ihre Verbindung zum „Königreich Deutschland“ sagten weder Ute Kowalewski noch Anke S. etwas, als sie von „Tacco“ alias Marco L. interviewt wurden. Der YouTuber ist ein Star der „Lost Places“-Szene. Er hatte illegal in dem Hotel übernachtet und war von der Polizei überrascht worden. Daraufhin hatte er der neuen Besitzerin versprochen, gemeinsam mit weiteren Unterstützern bei den Aufräumarbeiten am Hotel zu helfen. Daraus war am 6. Mai ein Video entstanden: „Rettungsdienst kommt! Wir räumen Lost Place auf“. In diesem Video erzählte K.: „Ich habe die Vision, dass das hier ein Gesundheits- oder Seminarhaus werden könnte“. Sie spricht auch von Wanderungen, Urlaub, von Leberreinigung. Zudem prahlt sie, wie günstig sie das Haus hatte erwerben können: „Das war mal ein 2-3 Millionenobjekt. Und das ist für billig Geld weggegangen“.

Da hat dann auch mal wieder das Gehirn ausgesetzt beim Preis. Darüber nachzudenken, warum eine "2-3 Millionenobjekt" jetzt für eine gute Viertelmillion verkauft wird, hat niemand geschafft. Schön für den Verkäufer, der ist seine Schrottimmobilie los.

[califix]

Daher stelle ich mir die Frage:

Was überwiegt bei Fitzek eigentlich, seine Einfältigkeit und Inkompetenz oder sein Narzissmus und Grössenwahn?

Hast Du hierzu schon einmal das "Sowohl-als-auch-Prinzip" in Erwägung gezogen?

Ich habe an anderer Stelle schon einen Kommentar zum "Millionenobjekt" geschrieben, da ist Abreissen die günstigere Lösung für eine Sanierung.

[Käsehobel]

Daher stelle ich mir die Frage:

Was überwiegt bei Fitzek eigentlich, seine Einfältigkeit und Inkompetenz oder sein Narzissmus und Grössenwahn?

Hast Du hierzu schon einmal das "Sowohl-als-auch-Prinzip" in Erwägung gezogen?

Ich habe an anderer Stelle schon einen Kommentar zum "Millionenobjekt" geschrieben, da ist Abreissen die günstigere Lösung für eine Sanierung.

Ich meine, dass Fitzek Dummheit UND Geltungssucht in sich vereint, ist ja klar 
Aber was überwiegt? Oder meinst Du, bei Peter hält sich das die Waage?