Ein CDU-Minister, der für ein schärferes Waffenrecht ist?
Weil es das Behördenversagen kaschiert.
In Hamburg wurde letzte Woche Stein und Bein geschworen, die Beamten der Unteren Waffenbehörde hätten das Buch des Zeugen Jehovas nicht finden können, weil es so gut versteckt gewesen sei.
Zweifel an dieser Aussagen wurden in den asozialen Medien mit Hohn und Spott bedacht.
Gestern stellte sich dann heraus, die Polizei hatte die Öffentlichkeit dreist belogen, das Buch wurde sehr wohl gefunden, es wurde nur nicht bestellt.
https://www.spiegel.de/panorama/hamburger-linke-verlangt-ruecktritt-von-polizeipraesident-a-9cb3d215-f304-48d8-a581-88804bed839chttps://www.tag24.de/hamburg/crime/amoklauf-in-hamburg-waffenbehoerde-kannte-den-buchtitel-von-philipp-f-doch-2782769Wir alle wissen, Reichis sind waffenrechtlich regelunzuverlässig, gem §§ 4, 5 und 6 in Verb. mit § 45 WaffG.
Strobl sollte erklären, warum dem offenbar der Behörde schon seit längerem als Reichi Bekannten nicht die Berechtigungen schon längst entzogen worden waren. Oder ob die Aktion die Einsammelaktion war wie bei dem Mörder von Georgensgmünd.
Die Frage ist nur, warum ein Sportschütze seine Waffen überhaupt zu Hause haben muss.
Weil es die sicherste Art der Aufbewahrung ist.
Die DDR hatte die zentrale Aufbewahrung, schon von daher gibt es vor allem „im Osten“ große Vorbehalte gegen das Mißtrauen des Staates gegenüber seinen Bürgern, dem Souverän..
Die Aufbewahrung in unbewohnten Gebäuden ist aus nachvollziehbaren Gründen verboten.
Grüne und Linke hatten 2011 den merkwürdigen Vorschlag eingebracht, Waffen zentral zu lagern.
Alle Experten waren bei der Anhörung im Innenausschuß dagegen.
„Zum letzten Punkt, das Thema Waffenhaltung in Schützenheimen: Wir halten das unter dem polizeilichen Gesichtspunkt für außerordentlich kritisch. Wir haben noch nicht erkennen können, dass uns jemand, auch aus dem Verbandsbereich des Schützensportes nicht, vernünftig erklären konnte, wie man die vielen Schützenheime so sichert, dass es nachts, insbesondere bei immer weniger Polizei auf den Straßen und in den Funkwagen, tatsächlich zu einem baulich technischen Schutz dieser Heime kommt und gleichzeitig die polizeilichen Kräfte so zahlreich vorhanden sind, dass bei einem Einbruch, der gemeldet werden würde, in einer kurzen Zeit ausreichend Kräfte vorhanden sind, um hier den Einbruchsdiebstahl aus einem solchen Schützenheim zu verhindern.“
Sachverständiger Sascha Braun (Abteilungsleiter, Bundesvorstand der Gewerkschaft der Polizei, Berlin, bei der Anhörung im Innenausschuß des Deutschen Bundestages Mai 2012)
Zu den Anträgen im Einzelnen: Verbote der gemeinsamen Aufbewahrung in Privatwohnungen. Das ist für Jäger völlig sinnlos, weil ein Jäger zu jeder Tages-und Nachtzeit auf seine Waffen zugreifen muss, wenn er zu einem Wildunfall gerufen wird, oder wenn er nachts raus muss, je nach Witterung auch bei Vollmond, um Wildschäden zu verhüten.
Sachverständiger Martin Bürner (Geschäftsführer, Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V., Stuttgart, Anhörung Innenausschuß Bundestag Mai 2012)
„Zur zentralen Aufbewahrung: Das ist auch vor drei Jahren abgearbeitet worden. Neben mir saß damals der Innenminister von Sachsen-Anhalt, der hatte dasselbe gesagt, was ich hier gehört habe. Das führt nicht zur Lösung, sondern eher zu der Frage, wie komme ich schnell an Schusswaffen. Wer gerne aus Einzelfällen lernt, der darf den Blick auf den April 2009 nach Eislingen werfen. Da ist genau das passiert, was wir vorausgesagt haben, es ist jemand in ein Schützenhaus eingebrochen, hat sich eine Kleinkaliberwaffe und anderes besorgt und dann seine ganze Familie ausgelöscht. Es hilft nicht zwingend und es schafft Probleme.“
Sachverständiger Rainer Hofius (Oberstaatsanwalt, Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Mainz, Anhörung Innenausschuß Bundestag Mai 2012)
Seitdem ist einige Zeit vergangen, abhanden kommen können wegen des Verbots erlaubnispflichtige Waffen in unbewohnten Gebäuden aufzubewahren nur Luftpumpen:
Kriminalität Spree-Neiße
Einbrecher erbeuten bei Gubener Schützen Pistolen und Gewehre
Dreiste Diebe sind in die Räumlichkeiten des Gubener Schützenvereins Germania eingedrungen. Sie erbeuteten unter anderem mehrere Waffen. Das bereitet den Schützen große Kopfschmerzen.
16. Dezember 2022, 05:00 Uhr•Guben
Ein Artikel von Thomas EngelhardtUte Richter
Die Germania-Schützen, im Bild Franziska Schulze, Fenja Hanke und Amely Gottschalk (v. l.) beim Adventspokal-Schießen, beklagen den Verlust von mehreren Waffen.
© Foto: Ute Richter
Total ausgeräumt fanden die Vereinsmitglieder den Waffenschrank nach dem Einbruch zu Monatsbeginn vor.
Es war ein Bild des Schreckens, als Vereinsvorsitzender Lothar Schulze Anfang Dezember in das Domizil des Gubener Schützenvereins Germania 1890 kam. Die Tür war aufgebrochen und alle Räume und Schränke durchwühlt.
Und es kam noch schlimmer: Auch der Waffenschrank war aufgebrochen. Neun Druckluft...
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https://www.lr-online.de/lausitz/guben/kriminalitaet-spree-neisse-einbrecher-erbeuten-bei-gubener-schuetzen-gleich-ein-dutzend-waffen-68140561.htmlWer glaubt, die Aufbewahrung in Kasernen sei sicher (abgesehen davon, daß in Kasernen Waffen nach dem KrWaffKontrG lagern), der irrt sich:
28.06.2022, 22:00
Der Fall ist heikel – und kein Einzelfall. Dem Bundesverteidigungsministerium sind seit Anfang 2015 insgesamt 791 Fälle bekannt, in denen Täter in Gebäude und Liegenschaften der Bundeswehr eingedrungen sind oder dies zumindest versucht haben. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die unserer Redaktion vorliegt.
Das Bundesministeriums gibt für 2021 zudem an, dass zwei Handfeuerwaffen (Signalpistolen), knapp 4.000 Schuss Munition sowie in elf Fällen Sprengstoff „abhandengekommen“ sei. Laut der Wehrbeauftragten ist die Ursache „unklar“. Mit 3000 Schuss gibt die Wehrbeauftragte die Verluste für 2020 etwas niedriger an, sieht aber schon damals „dringenden Handlungsbedarf“.
https://www.waz.de/politik/bundeswehr-einbrueche-kriminelle-ausruestung-waffen-verschwinden-id235749109.htmlDas gilt auch für die Polizei, die manche Bürger als Ort der Waffenaufbewahrung sehen wollen:
INNENMINISTERIUM
31.10.202108:55
Polizei Hessen: Waffen, Drogen und Zehntausende Euro aus Asservatenkammern verschwunden
https://www.fr.de/politik/polizei-hessen-bargeld-waffen-drogen-euro-verschwunden-asservatenkammer-beuth-cdu-zr-91085750.htmlNehmen wir einen kleinen Verein mit nur 100 Mitgliedern.
Das Grundkontingent (falls der Verband eine Disziplin dafür hat) sind drei halbautomatische Gewehre.
Nehme wir weiter an, Spezialität des Vereins sei das Schießen mit halbautomatischen Waffen (die nach dem Bundeslagebild Waffenkriminalität des BKA „nicht deliktrelevant“ sind und daher seit dem 1. 4. 2003 für Sportschützen zugelassen), dann befinden sich in den Waffenschränken des Vereins mal eben 300 halbautomatische Langwaffen! Einige ohne ZF, aber auch etliche mit ZF und ganz bestimmt auch etliche mit Schalldämpfer …
Ein Eldorado für die richtig bösen Jungx!
(Dazu kommen dann noch die Kurzwaffen wie halbautomatische Pistolen oder Revolver.)
Und sag bloß keiner, für den Normalo schwere Tresore seien ein Hindernis:
DIEBSTAHL IN MÖGGLINGEN
Einbrecher werfen 300-Kilo-Tresor aus Fenster
https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.diebstahl-in-moegglingen-einbrecher-werfen-300-kilo-tresor-aus-fenster.30bff7e3-1628-471e-b662-72f953767743.htmlFazit: Die Aufbewahrung zu Hause ist die sicherste, Taten mit Schußwaffen werden gem. Bundeslagebild Waffenkriminalität zu 97-98% mittels
illegaler Waffen begangen und nur zu 2-3% mittels legaler (diese Taten werden dann allerdings von interessierten den Medien entsprechend aufgeblasen, während es bei den illegalen stets heißt „woher der Mann die Waffe hatte, muß noch geprüft werden“). Zentrale Aufbewahrung macht sich in einer Erörterung als Schulaufsatz der 8. Jahrgangsstufe ganz gut, taugt aber nicht für die Realität.