Autor Thema: International Common Law Court of Justice, Vienna  (Gelesen 71460 mal)

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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #270 am: 22. Januar 2022, 16:52:50 »
Deine Mitschreibtechnik ... wow. Dazu sind dann wohl die langen schriftlichen Klausuren da, damit man in Prozessen ordentlich mitschreiben kann. Oder kannst Du Kurzschrift?
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #271 am: 22. Januar 2022, 17:02:50 »
Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon.

Sagen wir einfach, ich hatte in den letzten Monaten reichlich Gelegenheit, sowas zu üben.  8)

Dabei ist das Obige noch gar nichts. Auf meine Mitschrift der Vernehmung der Oberpappnase Marcus Steiner als Zeuge bin ich wirklich ein wenig stolz, denn die ist praktisch wortwörtlich. Und vom Inhalt her .....  :dance:

Ich glaube, das wird dann ein zeitloser Klassiker.
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #272 am: 23. Januar 2022, 03:07:06 »
Prozessbericht Teil 4: Vernehmung des Angeklagten zu Pappe, Lateinkenntnissen und verluderter ICCJV-Grammatik, Rausschmiss der Tochter

Rechtzeitig treffe ich wieder im Schwurgerichtssaal ein. Der Angeklagte und seine Verteidiger sind auch wieder da, selbstverständlich nutzen sie die Zeit für Unterredungen. Die Staatsanwältin sitzt an ihrem Pult und tippt eifrig irgendwas in ihren Laptop. In den Zuschauerrängen bin ich jetzt allein, während am Morgen doch immerhin drei bis vier weitere “Zuseher” erschienen sind. In der Nachmittagsverhandlung tauchen dann doch wieder zwei männliche “Zuseher” auf, von denen später noch die Rede sein wird.
Die 30 Minuten Pause entpuppen sich als fast eine Stunde. Gegen 12:40 erscheinen die Richter wieder, das Aufstehritual wird brav abgehalten (noch!) und die Verhandlung kann weitergehen.

Daniel Model nimmt im Zeugenstand Platz.

Vorsitzender Richter (VR): “Sie wissen, worum’s geht, hab ich schon gefragt. Jetzt sind Sie am Wort. Was sagen’s zur Anklage, schuldig, nicht schuldig?”
Daniel Model (M): “Nicht schuldig”.
VR: Fragt, ob die ihm vorliegenden Angaben zu Ms persönlichem Werdegang richtig seien.
M: Bejaht.
VR: Wann waren Sie mit dem Studium fertig?
M: 1986, mit dem Lizenziat.
VR: Was dann?
M: Er habe doktoriert von 1986-1991.
VR: Wovon haben Sie in dieser Zeit gelebt?
M: Er habe Unterricht in einer kaufmännischen Schule in Zürich gegeben. Organisationslehre, Finanz- und Rechnungswesen.
VR: Und 1991 haben Sie im Unternehmen begonnen.
M: Ja.
[Einen kurzen Wortwechsel über die Familiensituation klammere ich hier aus.]
VR: Hat Ihre Frau eine Position im Unternehmen?
M: Ja, sie ist Länderchefin Schweiz.
VR: Und welche Funktion haben Sie im Unternehmen?
M: CEO.
VR: Mokiert sich über den englischen Begriff, M solle das “auf Deutsch oder auf Schweizerdeutsch” sagen.
M: Er sei Vorsitzender der Konzernleitung und Präsident des Verwaltungsrates.
VR: Haben Sie mit der operativen Leitung was zu tun?
M: Ja, er habe von morgens bis abends Sitzungen usw.
VR: Das Unternehmen habe Standorte “in sieben Staaten, glaub i, gell?”
M: Produktionsstätten gebe es in fünf Ländern, innerhalb der Schweiz gebe es drei davon mit mehr als 800 Mitarbeitern. Der Hauptsitz sei in Weinfelden TG, das Unternehmen befinde sich zu 100% im Familieneigentum.
VR: Wie würden Sie das ganze Unternehmen bewerten?
M: Das Unternehmen ist nicht verkäuflich.
VR: Für den Fall dass, wie würden Sie das einschätzen?
M: “Auch da muss ich diese schweizerische Untugend walten lassen” [nicht gern über Finanzielles zu sprechen]; er wolle das nicht beantworten.
VR: Ob das Unternehmen eher Wellkarton oder Vollkarton produziere?
M: Eher Wellkarton.
VR: “Weil?”
M: Erklärt es [da war es mir wirklich zu blöd, etwas aufzuschreiben].
VR: Graupappe auch?
M: Heute nicht mehr. Historisch sei Graupappe im Unternehmen produziert worden.
Off-Topic:
Was auch immer Graupappe ist. Ich beginne mich zu fragen, in welchem Film ich hier gelandet bin. Dieses Fachsimpeln über Pappe war in natura noch erheblich länger, als ich es hier wiedergebe.
VR: Wo haben Sie einen Standort in Österreich?
M: Es gebe einen Standort mit acht Mitarbeitern in Linz, einen Packshop. “Danke für die Gelegenheit, da kurz Werbung zu machen. Wenn Sie umziehen, und sie brauchen zwei …”
VR [unterbricht M]: Adresse in Linz?
M: Nennt die Adresse.
VR: Fragt nach den anderen Standorten in der Schweiz (abgesehen von Weinfelden).
M: Ein Papierwerk in Niedergösgen, ein Standort in Moudon in der französischsprachigen Schweiz.
VR: Gesamtumsatz des Unternehmens?
M: Der werde am Donnerstag publiziert, es seien 1,07 Milliarden Schweizer Franken.
VR: Ich sehe, es gibt Leistungs- und Qualitätsnachweise, “wobei Sie aufpassen müssen, ein paar laufen aus”. Ob 2015 ein wirtschaftlich besonders erfolgreiches Jahr war?
M: Ja, das war ein gutes Jahr.
VR: Der Verteidiger habe gesagt, M sei ein Visionär und Freidenker. “Wie müssen wir uns das vorstellen, Herr Dr. Model?”
M: Spricht punkto Visionär über sein vorausschauendes Investment in den Comecon-Staaten.
VR: “Inhaltlich aufs richtige Pferd gesetzt, oder?”
M: Ja. Der Bedarf an Karton steigt auch wegen der kritischen Haltung zu Plastik.
VR: Sind Sie für Werbesachen zuständig?
M: Ja, ich bin tatsächlich derzeit auch für die Marke zuständig.
VR: Werben und Freigeist, passt das zusammen?
M: Ich habe nicht Marketing studiert. Man muss nicht im Marketing tätig sein, um Freigeist zu sein. Ich bin eher zurückhaltend und habe den Börsengang des Unternehmens erfolgreich verhindert.
VR: Marketing und Werbung ist aber Ihr Kernaufgabenbereich? Kann man das so sagen?
Statt eine Antwort abzuwarten, zitiert der VR folgenden Satz:
“Der Begründer der abendländischen Philosophie hat recht: Kinder sind die grössten Philosophen, alles ist neu und unerwartet, nichts versteht sich von selbst”.
M: “Dieser Satz ist mir relativ unbekannt”, er stamme nicht aus seiner Feder.
VR: Von welchem abendländischen Philosophen ist die Rede? “Das find i bei Ihnen in Ihrer Werbung”.
M: “Interessant.” Das Thema Kinder sei ihm tatsächlich wichtig, er erwähnt eine “Kid’s Charity Gala”, die er wohl mal organisiert hat.
VR: “Haben’s an karitativen Touch, Herr Dr. Model?”
M: Das sei schwierig zu sagen, er habe mit diesem Engagement wieder aufgehört. Er sei auch gespannt, wer der Gründer der abendländischen Philosophie sei. “Heraklit vielleicht?”
VR: “Schüler von Sokrates”.
M: “Platon?”
VR: “Bingo”.
Off-Topic:
Darüber liesse sich wohl trefflich streiten.
Wie auch immer, die folgende Passage lässt mein Herz als beamtete und bestallte Sonnenstaatländische Beauftragte für Tote Sprachen höher schlagen!
VR weiter: Platon sage, man müsse unterscheiden zwischen Meinung und Wissen.
M: “Schliesse mich vollumfänglich an.”
VR: Was die Aufgabe des Staates in dem Zusammenhang sei? “Wenn’s es schon richtig sagen, werden’s a bissl was wissen”. Was Platon denn geschrieben habe?
M: “Politeia”.
VR: “Bingo!” Ob M sich damit beschäftigt habe? “Haben Sie Latein gehabt?”
[Die Gretchenfrage! Obwohl komisch in dem Zusammenhang, denn Platon hat natürlich auf Griechisch geschrieben.]
M: Ja.
VR: “Tacitus übersetzt?”
M: Auch, “aber das waren vielleicht vier Wochenstunden in der Sekundarschule”. Im Gymnasium hätten sich seine schlechten Lateinnoten verbessert. Erwähnt, er leide unter einer beobachteten “Verluderung der Grammatik”.
VR: Hatten Sie auch Griechisch?
M: Nein.
VR: Sonstige Fremdsprachen? Französisch?
M: Nein, das sei eine sterbende Sprache.
[Ich traue hier meinen Notizen kaum, hat er wirklich so etwas Dummes gesagt? Andererseits, es gibt Äusserungen von ihm in den Medien, die sind auch nicht g’scheiter, um es mal mit einem österreichischen Wort zu sagen, und manche davon werden für ihn heute und morgen noch zu einem Problem werden.]
VR: Stichwort “Verluderung der Grammatik”: “Haben’s das amol durchg’lesn vom ICCJV? Zum Beispiel das ‘Wiener Statut’. Haben’s das g’lesn?”
Off-Topic:
DANKE für diese geniale Überleitung. Besser hätte ich die Pappnasengrammatik auch nicht charakterisieren können!!! :rotfl:
Zum besseren Verständnis: Das ‘Wiener Statut’ ist so eine Art Verfassung des ICCJV und wie alle Dokumente dieses Deppengerichts in einer unbeholfenen Sprache voller Grammatik- und Sinnfehler verfasst.
M: “In der Rückschau, als Angeklagter”, müsse er diese Dokumente lesen. Letztmals sei dies vor zwei Wochen geschehen.
VR: Wann bzw. wieviel haben Sie vom ‘Wiener Statut’ gelesen?
M: Er habe gegen Ende 2015 erstmals “mit diesen schriftlichen Dingen zu tun gehabt”.
VR: Haben Sie alles gelesen oder nur Teile?
M: Das ‘Wiener Statut’ habe 97 Seiten, er habe nur die “Präsentation” am Anfang gelesen. Da stehe etwa, um welche Straftaten sich dieser “Gerichtshof” kümmern würde. Er zählt auf: Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen, … Es sei auch um die “zentrale Frage der Anerkennung dieses Gerichts” gegangen, und ihn habe angesprochen, “dass man nur Klagen von Parteien entgegennimmt, mit denen man auch vertraglich in einer Beziehung steht”.
VR: Platon kritisiere den Staat als Form des Totalitarismus, “sehen Sie das auch so?”
Off-Topic:
Moooooment, war Platon nicht eher der Entwerfer eines totalitären Philosophenstaates? Den würden Sie heute wahrscheinlich in U-Haft stecken, Herr Richter!
M: Er würde es anders sagen: “Der Staat ist eine Monopolinstitution und deshalb latent gefährdet”, weil es kein Konkurrenzprinzip gebe.
VR: “Jetzt sand Sie Schweizer”, wo die Beteiligung des Volkes anders sei, “aber immer noch von einer Demokratie auszugehen ist”.
M: “Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit”.
VR: Und die kann auch schlecht sein?
M: Man solle sie nicht “auf einen Sockel stellen”.
VR: “Wissen’s was über die Republik Österreich?”
M: Nein, da sei er “sehr schlecht unterrichtet”.
VR: Hatten Sie die Idee, Staatsideale zu ändern, oder was würden Sie in einem Staat ändern? Sind Sie ein EU-Befürworter oder eher ein Gegner?
M: Eher ein Gegner.
VR: Weil?
M: Begründet es aus wirtschaftlicher Sicht, negativ sieht er die “Einheitswährung”.
VR: Funktioniert es in der Schweiz? Da gebe es ja auch mehrere Kantone [mit einer einheitlichen Währung, scheint er zu meinen].
M: In der Schweiz gebe es einen permanenten Aufwertungsdruck der Währung, wie beim Euro trage diese ebenfalls nicht die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Schweiz müsse ständig Geld drucken, es gebe Negativzinsen.
VR: Es funktioniert also in der EU nicht richtig, aber auch in der Schweiz nicht richtig?
M: … [Da muss er wohl etwas erklärt haben, aber ich war zu langsam beim Mitschreiben oder es war mir zu blöd]
VR: “Jurist sind Sie nicht?”
M: Nein.
VR: Sie haben zwei Töchter, eine ist Rechtsanwältin.
M: Nein, sein Erstgeborener sei ein Sohn.
VR: Auf wen greifen Sie zurück, wenn es Rechtsfragen gibt?
M: Auf meine Tochter.
VR: Haben Sie auch bezüglich ICCJV mit Ihrer Tochter gesprochen?
M: Ja, er habe sogar seine ganze Familie eingeladen, “bei der Initialpräsentation von Protagonisten des ICCJV teilzunehmen, da war sie auch dabei”. Das sei im Herbst 2015 gewesen.

Ganz unvermittelt zieht sich das Gericht zur Beratung zurück, es ist jetzt 13:20. M nutzt die Pause, um mit seinen beiden Verteidigern zu sprechen. Jedoch betreten die Richter den Saal schon gefühlte 30 Sekunden später wieder.

VR, zur Tochter von Daniel Model (T): “Frau Dr., wir müssen schauen, dass Sie nicht da sind”.
T: “Weil?”
VR: “Weil Sie möglicherweise als Zeugin in Frage kommen”.
Der Verteidiger V fragt nach der Rechtsgrundlage.
VR: Zeugen dürfen bei der Einvernahme des Angeklagten nicht anwesend sein.

Während sich ein kurzer Wortwechsel zwischen V und dem VR entspinnt, legt T langsam ihre Robe ab, breitet sie über die Armlehnen ihres Sitzes, wirft ihrem Vater betrübt ein Handküsschen zu und schreitet dann wortlos mit gesenktem Haupt aus dem Verhandlungssaal. Die Erschütterung ist ihr ins Gesicht geschrieben.
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Offline kairo

Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #273 am: 23. Januar 2022, 08:48:41 »
VR: “Bingo!” Ob M sich damit beschäftigt habe? “Haben Sie Latein  gehabt?”
...
M: Ja.
...
VR: Sonstige Fremdsprachen? Französisch?
M: Nein, das sei eine sterbende Sprache.

Möglich, aber noch lange nicht so tot wie Latein oder die Sprache, in der der "Vater der abendländischen Philosphie" publiziert hat.
 
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #274 am: 23. Januar 2022, 09:19:01 »
Möglich, aber noch lange nicht so tot wie Latein oder die Sprache, in der der "Vater der abendländischen Philosphie" publiziert hat.

Und selbst diese sind noch deutlich am Röcheln, sind doch die romanischen Sprachen überlebende Fortsetzer des Vulgärlateins und modernes Griechisch das, was von der κοινή irgendwie noch übriggeblieben ist. Als Beauftragte für Tote Sprachen könnte ich durchaus ein paar Exemplare nennen, die komplett in den Hades gefahren sind.
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #275 am: 23. Januar 2022, 10:13:31 »
Off-Topic:
Pah. Latein, Italienisch, Spanisch, Rätoromanisch, Französisch, ist doch alles das Gleiche. Es gibt bald nur noch Englisch.

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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #276 am: 24. Januar 2022, 14:35:48 »
Prozessbericht Teil 5: Vernehmung des Angeklagten zu seinem “Amt” als “Friedensrichter”

Auch Daniel Model (M) ist sichtlich überrascht von dieser Wendung, doch bevor er dies zum Ausdruck bringen kann, geht die Befragung durch den Vorsitzenden Richter (VR) schon weiter.

VR: Ob M seiner Tochter (T) ein Mandat erteilt habe oder man Rechtliches eher zu Hause am Familientisch besprochen habe?
M: Zum fraglichen Zeitpunkt im Herbst 2015 sei T noch Studentin gewesen und habe noch keinen Bachelor gehabt. Abgeschlossen habe sie 2018, danach sich zur Rechtsanwältin weitergebildet.
VR: Seit wann ist sie Rechtsanwältin?
M: Seit 2020.
VR: Hat sie einen Auftrag mit Vollmacht namens des Konzerns?
M: Hat sie aktuell.
VR: War T auch dabei, als Sie mit Ihrer Familie unterwegs waren, statt ICCJV-Sitzungen zu besuchen?
M: Im Engadin war sie nicht dabei, am Firmenfest in Deutschland auch nicht, beim Motorradausflug auch nicht. T war hingegen “an dieser Startsitzung auch dabei”, später dann nicht mehr.
VR: Haben Sie juristische Beratung von T anderweitig angenommen bezüglich ICCJV?
M: Nein.
VR: Die Texte des ICCJV seien ein “juristisches Tohuwabohu”.
[Ich glaube, der VR ist hier noch etwas intensiver über den ICCJV und die sprachlichen und inhaltlichen Mängel seiner Texte hergezogen, was ich den Pappnasen von Herzen gönne. Überhaupt liess der VR keine Gelegenheit aus, seine von mir völlig geteilte Verachtung für dieses Deppenprojekt auszudrücken. Aufgrund der Geschwindigkeit konnte ich (leider) meistens nicht mitschreiben bzw. den berechtigten Spott des Richters nur teilweise festhalten. Zu erwähnen ist auch, dass der Richter das sperrige Kürzel “ICCJV” oft absichtlich falsch zitierte, mit vor Verachtung triefender Stimme, so à la Ieh-Zeh-Jott-Zeh-Jott-Irgendwas… .]
VR weiter: Wann hatten Sie erstmals Kontakt mit dem ICCJV?
M: Das muss Mitte 2015 gewesen sein. Es war aber kein Kontakt zum ICCJV als Organisation, sondern zu Willibald Landschützer.
VR: Woher haben’s den gekannt?
M: Er habe ihn auf einer Veranstaltung Mitte 2015 in der Schweiz kennengelernt, im Appenzellerland.
VR: Das ist nicht gerade klein [meint das Appenzellerland].
M: Das ist sehr klein, das ist der kleinste Kanton.
VR: Wissen Sie’s genauer?
M: Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber es muss dort gewesen sein. Landschützer war Teilnehmer an einer Veranstaltung, nicht in einer “wichtigen Funktion”. In der Pause habe man sich kennengelernt, Landschützer sprach “von dieser Initiative” [meint das Pappnasengericht]. Der Name der Veranstaltung sei ihm nicht mehr bekannt, aber dort habe es Vorträge über Themen wie Permakultur oder Naturheilkunde gegeben.
[Man kennt’s: eine typische Schwurblerveranstaltung. Klingt nach ein bisschen “Lebensberatung” neben ein bisschen Pseudomedizin-Abzocke und ein bisschen grünem Anstrich. Wenn man sich jetzt besieht, wo das Ganze für Herrn Model geendet hat, … also da sag noch einer, Esoterik sei harmlos.]
VR: “Und do spricht Sie der Herr Landschützer jetzt in der Pause an”, man trinkt vielleicht “a Glaserl Sekt”, isst vielleicht “a bissl Schweizer Käse”. Was spricht der Herr Landschützer jetzt an?
M: Er sprach von dieser “ICCJV-Initiative”. Es gab ein Gespräch und das Thema von Landschützers Seite war “sicher der ICCJV”.
VR: War die Avalon-Idee auch Thema?
M: “Das könnte durchaus sein”.
VR: “Können’s des Avalon zwo-sechs a bissl den Geschworenen erklären? Wie müssen wir uns das vorstellen? Was ist Avalon? Bei uns heisst’s Kernöl!”
M: Erzählt von der Rede, die er halten sollte. Für ihn hätten sich “Polaritäten dargestellt”, eine “Vertrauenskultivierung” in Unternehmen, währenddem der Staat Misstrauen kultiviere, z.B. beim Thema Geldwäscherei “oder nicht zuletzt auch dieses Thema heute”.
[Demnach ordnet M die heutige Veranstaltung einfach als Misstrauen seitens des Staates ein. Interessante Sichtweise, aber ob schlau …?]
M weiter: Es brauche immer mehr Kontrolleure, es herrsche eine “Vollkaskomentalität”. Er habe “Stellung bezogen zugunsten der Vertrauenskultur” und “zur Überraschung des Publikums diesen Selbststaat gegründet”. [Ms Erklärung geht weiter in diesem leicht schwurbeligen Stil, ich höre auf mitzuschreiben und notiere mir nur noch, dass M seine “Neigung zu esoterischem Gedankengut” erwähnt. Immerhin, Selbsterkenntnis ist vielleicht der erste Schritt zur Besserung. Ob ihm ebenso klar ist wie mir, dass er seiner “Neigung zu esoterischem Gedankengut” wahrscheinlich die ganze Misere hier verdankt?]
VR: “Fühlen Sie sich vom Schweizer Staat angegriffen als Unternehmer?”
M: Nicht nur primär als Unternehmer, sondern er fühle sich “permanentem Misstrauen ausgesetzt wie jeder Staatsbürger”.
VR: Wer misstraut Ihnen konkret?
M: Zum Beispiel das Steueramt mit seinem “Verdacht auf Steuerhinterziehung”. Auch andere Stellen, die z.B. Revisionsforderungen ans Unternehmen stellen würden.
VR: Die Trennung in wichtig und unwichtig ist nicht so unbedeutend, oder?
M: Ja.
VR: Sie kritisieren also “eine zu intensive Verrechtlichung aller menschlichen Belange”.
M: Nicht die Verrechtlichung als solche, diese sei eine Tatsache, “muss man zur Kenntnis nehmen”. [Erneut verfällt M für eine Weile ins Reden – inhaltlich gibt seine schwurbelige Äusserung wieder zu wenig her, als dass ich es mir antun wollte, sie für die Nachwelt festzuhalten. Statt dessen schaue ich mir Staatsanwältin, Richter und Geschworene an und habe den Eindruck, auch sie machten etwas gelangweilte Gesichter.]
VR: Das heisst, Sie sind grundsätzlich jemand, der einem anderen vertraut?
M: Ja, normalerweise ist das auch gerechtfertigt.
VR: In der Schweiz gibt es auch Verbrechen? “Zürich Platzspitz, haben’s gar ned gehen können vor lauter Suchtgift, ned?”
M: Es gebe auch Fälle von Vertrauensmissbrauch. Das Unternehmen sei von Mitarbeitern bestohlen worden. Gefühlt seien solche Fälle aber eine “einstellige Prozentzahl”.
[Nochmals, an diesem Tag habe ich keine unterschiedlichen Kürzel für die Beisitzerinnen definiert, da ich es nicht gewohnt bin, dass die sich so stark einbringen. Schade, hätte sich heute gelohnt. Beide nenne ich hier B.]
B: Vertrauen Sie dem Staat?
M: Staat ist ein sehr abstrakter Begriff.
VR: Regierung?
M: Wir tragen alle eine Maske, “das wird vom Staat und der Politik stark bewirtschaftet”.
VR: Das heisst?
M: Es gebe ständig neue Regeln, der Staat sei überfordert.
VR: Vertrauen Sie dem Staat, der Regierung, der Demokratie? “Pink Floyd, ‘Do you trust the government’, kennen’s schon?”
M: “Wenn Sie sie Melodie auch noch singen könnten…”
VR: Wiederholt statt dessen die Frage: Vertrauen Sie dem Staat bzw. der Regierung grundsätzlich?
M Grundsätzlich ja, aber …
VR: “Als Individuum, was tut mir der Staat? Goar nix! I kann fast olles tun, was i wuil!”
M: Der Staat nimmt mich nicht als Individuum wahr.
B: Haben Sie Vertrauen in die Gerichtsbarkeit?
M: [Sagt etwas Unspezifisches]
VR: Ist das Wissen oder blosse Meinung? Wenn 7000 Leute sagen: ‘Ich vertraue der Justiz nicht, weil sie mich verurteilt hat’, dann ist das lediglich eine Meinung.
M: Ich habe keine direkte Erfahrung mit der Justiz, deshalb kann ich mir kein Urteil anmassen, dass das Vertrauen nicht da wäre. Mit Rechtsanwälten habe ich bisher nur wegen Due-Diligence-Prozessen zu tun gehabt, nicht wegen einem Gerichtsfall.
Off-Topic:
Der Begriff "Due Diligence", den er hier selber eingebracht hat, wird später noch mehrfach unsanft auf ihn zurückfallen, wenn es darum geht, warum er nicht gemerkt hat / haben will, was das Pappnasengericht für eine Organisation war.
M weiter: Wegen der zuvor angesprochenen “Verrechtlichung”: Heute gibt es so viele Rechtsnormen. Es gibt viel Literatur über §246 StGB.
Alle Richter: Uns interessiert nur die oberstgerichtliche Rechtsprechung.
B: Sie glaube schon, dass M als “Friedensrichter” geglaubt habe, er würde etwas besser machen als die Justiz.
M: Im Vertragsrecht gebe es eine Schiedsgerichtsbarkeit.
VR: Das hat der Staat geregelt!
M: In der Schiedsgerichtsbarkeit bestimmen beide Vertragsparteien einen Schlichter, es gibt eine freiwillige Einigung über den Ort, usw.
B: Sie verkennen zwei Dinge: Erstens: Wenn die Schlichtung nicht gelingt, landet man beim ordentlichen Gericht. Zweitens: Da geht es um Zivil- und nicht um Strafrecht.
Sehen Sie einen Unterschied zwischen Unternehmen und Staat?
“Ich mach Sexualstraftaten hier im Haus.” Man stelle sich vor, ein achtjähriges Mädchen sei missbraucht worden, “es braucht den Staat und die Gerichtsbarkeit.” Sehen Sie den Unterschied zwischen Unternehmen und Staat oder sagen Sie dem achtjährigen Mädchen: “Kümmer dich selber”?
M: “Ich bin überrascht, wie das in eine andere Richtung läuft. Ich habe fast das Gefühl, Sie fühlen sich angegriffen, wenn ich die Schiedsgerichtsbarkeit…”
B: Wir stellen Fragen zu Ihrer Rolle als “Friedensrichter”. Ob Sie selber Misstrauen gegenüber der ordentlichen Gerichtsbarkeit haben, dass Sie selber “Friedensrichter” wurden.
M: Schiedsgerichte entlasten die ordentliche Gerichtsbarkeit erheblich.
B: Wir wollen das nicht kleinreden.
VR: Und es kann Ihnen egal sein, ob Gerichtsbarkeit was kostet oder nicht.
M: Friedensrichter sei eine Einrichtung, die es wahrscheinlich auch in Österreich gebe, eine gute und lobenswerte Einrichtung, und es sei unerheblich, ob sie vom Staat oder privat “erfunden” worden sei. Er finde daran die Vermittlung zwischen den Parteien gut.
VR: Warum haben Sie nicht einfach eine Variante gefunden, Streitschlichter zu sein, die es gibt?
M: Vielleicht dreht sich die Frage darum, was für ein Verständnis ich vom ICCJV habe.
VR: Bringt das Beispiel eines Jihadisten, der jemandem den Kopf abschneidet, und andere ähnlich krasse Beispiele. Fragt, ob M ernsthaft glaube, als Friedensrichter dann die Frage zu stellen, wie man da jetzt einen Ausgleich schafft? Zeigt eine Kopie des ‘Wiener Statuts’ [eine Art Verfassung des ICCJV] und hebt zu einer regelrechten Tirade an: “Wenn i das lese, krieg i an mittelprächtigen Lachkrampf! Des geht bei mir ned ins Klo!” Drückt seinen Unglauben aus, dass M – “tschuldigung, jetzt sand’s Akademiker” – bei so etwas mitmacht, schliesslich sei M “nicht auf der Nudelsuppe daherg’schwommen”. Ist fassungslos, dass M seinen “Fingerprint” [so werden vom Gericht die szenetypischen roten Daumenabdrücke genannt] für dieses Dokument gegeben habe. “Das machen meine vierjährigen Enkel mit Kartoffelstempeln! Ist Ihnen nix zu bled?”
Dann nimmt der VR einen Beschluss des “High Council” des ICCJV über ein “generelles Drogenverbot”. “I bin seit 31 Jahren im Drogeng’schäft”, meint er und zitiert eine besonders lächerliche Stelle aus dem Beschluss, “Löbingerbühne! Des ist a Faschingsveranstaltung!” Zitiert weiter: “‘Amtshandlung in der Öffentlichkeit’, das ist das Beste, wos i in 42 Jahren meiner Karriere gelesen hab”. Und zu den “Fingerprints”, die auch auf diesem Dokument vorhanden sind: “Also I bin von den Socken! Das versteh i ned, seien’s mer ned bes!” M sei ein Angeklagter, “der sicher ned dumm ist, und dann kommen’s zu sowas dazua?” Wenn ihm jemand so ein Dokument unterbreiten und ihn zum Unterzeichnen mit “Fingerprint” auffordern würde, “dann schreib ich schweizerisch: ‘Grüezi, mein E-Mail besteht nicht mehr für dich’”.
Verteidiger (V): Die Frage sei: Wie kommt es zu diesen Unterschriften?
M: Das Amt des Friedensrichters habe ich nicht nur nicht gesucht, sondern auch nicht ausgeführt.
VR: Zeigt ein weiteres Dokument, “da steht ‘Beschluss der Vollversammlung’”, in welcher Eigenschaft waren Sie dort?
M: Ich habe den Eindruck, das Gericht meint, dass ich überall in Führungsfunktionen bin, weil ich das beim Unternehmen auch bin. Beim ICCJV war ich in erster Linie Gastgeber und habe ein Domizil zur Verfügung gestellt. Es gab eine Idee, “und in diese Idee mus jetzt Ordnung gebracht werden”, deshalb habe er den Pappnasen das Domizil gegeben, sonst wäre es zu keiner “Geburt” gekommen. Dem ICCJV gehe es um Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverbrechen, Völkermord…
Off-Topic:
Autsch. Das sagt er so, als halte er es für ein Argument, das ihm Verständnis einbringt …
VR: (ungehalten) Wie wollen’s bei Kriegsverbrechen schlichten?
M: “Meine Rolle war die des Gastgebers.” Er erinnere sich an Konflikte zwischen ICCJV-Mitgliedern, in die er schlichtend eingegriffen habe, und meint: Es wurde mir “von aussen angetragen: Dann sei doch Friedensrichter”. Er habe nie den “Anspruch” gehabt, Friedensrichter zu sein, auch in Konkurrenz zu bestehenden Friedensrichtern.
Off-Topic:
Stichwort “bestehende Friedensrichter”: Ich weiss nicht, wie klar es den Österreichern (insbesondere den Geschworenen) ist, dass es ein Amt dieses Namens in etlichen Kantonen der Schweiz tatsächlich gibt, insbesondere auch in Daniel Models Heimat, dem Kanton Thurgau. Es handelt sich um eine Schlichtungsbehörde für privatrechtliche Streitigkeiten von geringem Streitwert; das Amt des Friedensrichters ist auch Personen ohne juristischen Abschluss zugänglich.
Zur Illustration verlinke ich hier einen Artikel über eine echte thurgauische Friedensrichterin.
Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass Model dieses “niedrige” schweizerische Friedensrichteramt als Hintergrund im Kopf hatte, als die Pappnasen zu ihm kamen und meinten: “Servus Daniel, wie schaut’s aus? Wuilst Friedensrichter werden bei unserem leiwanden Gerichtshof?”
Natürlich ist es trotzdem immer noch dämlich, um nicht zu sagen SAUDÄMLICH und Ausdruck einer verächtlichen Haltung zur Demokratie, sich so ein Amt einfach von einem Pappnasengericht vermeintlich verleihen zu lassen, statt sich für das echte Friedensrichteramt zur Wahl zu stellen. Das will ich gar nicht beschönigen.
Auf das existierende Friedensrichteramt in der Schweiz mache ich deshalb aufmerksam, weil (Spoilerchen:) der Verfassungsschützer im Zeugenstand später von einer Skizze sprach, die in Österreich bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt wurde und der zu entnehmen sei, wer wo sitzt bei einer Pappnasengerichtsverhandlung. Und der “Justice of the Peace” sitzt, wie der Zeuge leicht dramatisch überhöht zum Vorsitzenden Richter sagte, “in der Mitte, da, wo Sie sitzen”.
Sieht also so aus, als sei der “Justice of the Peace” aus Pappnasensicht wirklich was Ultrawichtiges gewesen, ähnlich den Fantasierichtern beim GCCL mit ihren tollen Stempeln.
Es fragt sich nur, ob Model das auch wirklich mitbekommen hat. “Gerichtsverhandlungen” mit ihm als “Justice of the Peace” sind anscheinend nicht überliefert, und ob er so eine Gerichtsskizze mal gesehen hat, ist ebenfalls fraglich. Die Thurgauer Zeitung vom 10.11.2016 zitiert ihn in indirekter Rede so: “Er bekleide lediglich das Amt eines Friedensrichters”. Es hat nicht den Anschein, als hätte er dieses “Amt” damals als besonders hochrangig betrachtet.
B: In einer der Beilagen des Verteidigers [einer von M am 15.06.17 an Uwe Grampe gesendeten E-Mail, also aus der Zeit nach dem Rauswurf des ICCJV aus dem Modelhof] schreibe M, er würde das Amt als “Friedensrichter” nur “ruhen lassen”.
VR: Zitiert aus einer anderen Mail, deren Absender auch M war: “Ich walte konkret als Friedensrichter”. Beugt sich langsam nach vorne, fixiert den Angeklagten vom Richterpult herab mit einem vielsagenden Blick und sagt in genüsslich-zerfleischendem Ton: “Sie walten konkret als Friedensrichter”.
M: Zur ersten Mail (an Grampe): Uwe Grampe sei der Leiter des ICCJV Schweiz gewesen. Die Funktion “Friedensrichter” sei dem jeweiligen Land zugeordnet gewesen. Es handle sich nicht um eine Führungsfunktion, und er sei auch nicht im “High Council” gewesen.
B: “Was heisst ‘ruhen’?”
M: Wenn ich “Friedensrichter” bin, müssen zwei Parteien da sein, die das Gericht anrufen.
VR: Geben Sie zu, dass Sie die Funktion “Friedensrichter” für den ICCJV hatten?
M: (Schweigt lange.) “Ich kann einfach wiederholen, ich bin nie als Friedensrichter…”
VR: “Waren’s jetzt Friedensrichter oder nicht?”
M: “Noch einmal: Ich hatte keine Funktion im ICCJV, und das haben leitende Mitglieder als störend empfunden.”
B: Waren Sie Friedensrichter oder nicht? Ihr Anwalt hat es auch so geschildert.
M: Nein.
B: Aber warum “ruhen lassen”?
M: “Dann habe ich mich hier zu wenig klar ausgedrückt”. Zur zweiten zitierten E-Mail [an eine Iris XY, den Namen habe ich nicht verstanden und sagt mir nichts] und dem enthaltenen Satz “Ich walte konkret als Friedensrichter” …
VR: “Was haasst das jetzt?”
M: “Friedensrichter” sei eine sehr ehrenvolle Bezeichnung, “und ich funktioniere sehr auf Begriffe”. Er habe an der Bezeichnung Gefallen gefunden.
Off-Topic:
An dieser Stelle mal eine Bemerkung zu meinem bisherigen Eindruck von diesem Angeklagten: Offenbar hält er sich für ziemlich intellektuell und seine schwurbeligen Ausführungen für tiefsinnige Philosophie; Widerspruch und Kritik scheint er nicht wirklich gewohnt zu sein. Dass er jetzt mit manchen Äusserungen nicht punkten kann bei den Richtern, sondern sich im Gegenteil immer tiefer reinreitet, merkt er anscheinend tatsächlich nicht, obwohl es sich für den äusseren Betrachter (also beispielsweise mich) überdeutlich ankündigt, dass der Schwurgerichtshof allmählich die Geduld mit ihm verliert.
Von meinem Eindruck her kann ich mir absolut vorstellen, dass er beim Angebot des “Friedensrichteramtes” über seine Eitelkeit gestolpert und der Versuchung erlegen ist, sich im “Glanz” dieses “Amtes” zu sonnen, bzw. von aussen betrachtet, sich in dessen Peinlichkeit zu wälzen.

Ausserdem ist hier die erste meiner fünf komplett vollgeschriebenen Papyrusrollen zu Ende.
Incipit liber II.

M weiter: Man solle “die soziale Konstellation und den Kontext nicht unberücksichtigt lassen”. An diesem Tag [gemeint ist der Tag, an dem die Mail an Iris XY gesendet wurde] habe es eine Pressemeldung zur Anzeige von Dietmar Mühlböck gegeben, diese sei “rufschädigend” gewesen. Seine Mitarbeiter seien beunruhigt gewesen, das aus der Zeitung über ihren Chef zu erfahren. Er könne das verstehen, “ich war nämlich auch aufgeregt”. Das durch Mühlböck angestrengte Verfahren sei später eingestellt worden.
VR: Da sind Sie nach Liechtenstein gezogen, die Behörden in Liechtenstein haben es dann eingestellt.
Off-Topic:
Dass der VR da falsch liegt, weiss sogar ich.
M: Das sei falsch! Die Behörden in Liechtenstein hätten das Verfahren abgelehnt, Kreuzlingen in der Schweiz habe es dann entgegengenommen.
V: M habe recht. Die Einstellung des Verfahrens sei durch die Staatsanwaltschaft in der Schweiz erfolgt.
M: Ja, zweieinhalb Jahre später.
VR (ungehalten): Sie wollen uns “verklickern”, dass Sie nur Ihre Mitarbeiter beruhigen wollten mit dem Begriff “Friedensrichter”. Was soll “ich walte” anderes heissen?
M (ebenfalls ungehalten): Sie sind spitzfindig und vernachlässigen den sozialen Kontext! Wenn Sie mir das absprechen wollen, dann ist das Ihr gutes Recht. Der Begriff “Friedensrichter” ist positiv konnotiert, aber Sie werfen mir das jetzt vor.
VR: Zitiert weiter aus der betreffenden Mail: “Wenn Probleme auftauchen, kann ich jederzeit die Beziehung zum ICCJV abbrechen”, und folgert: Es gab also eine Beziehung.
B: Erinnert wieder an den Ausdruck “ruhen lassen” bezogen auf das “Amt” als “Friedensrichter”.
VR: Das war ein halbes Jahr später [in der anderen zitierten Mail].
M: Der ICCJV war “als Institution noch nicht geboren”, er habe noch keine Anerkennung gehabt.
B: Aber wenn man als Richter ernannt ist, dann ist man Richter.
VR: Das Amt innezuhaben, sei auch nicht dasselbe, wie es auszuführen.
M: “Ich bewundere Ihre Spitzfindigkeit”. Er bestehe aber auf seiner Sichtweise, dass der “soziale Kontext” wichtig sei.
« Letzte Änderung: 24. Januar 2022, 14:46:16 von Helvetia »
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #277 am: 24. Januar 2022, 18:43:04 »
Ich wurde gerade auf einen unglaublichen Frevel an der österreichischen Kultur in meinem Text aufmerksam gemacht. Richtig heisse es Löwingerbühne.  :dontknow:
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #278 am: 24. Januar 2022, 18:52:32 »
Papyrusrollen

Vielen Dank! Und: Tontafeln sind dauerhafter!
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #279 am: 24. Januar 2022, 19:40:51 »
Leider gab es im Schwurgerichtssaal aber keinen Brennofen...
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #280 am: 24. Januar 2022, 22:13:00 »
Früher war alles besser!
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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #281 am: 25. Januar 2022, 00:46:50 »
Danke für die amüsanten ausführlichen Berichte.
Insbesondere die kulturtheoretischen Diskussionen des Richters mit Model sind ja allerliebst.  :clap:  ;D

By the way, die erwähnte Graupappe ist übrigens jene im Gegensatz zur braunen Wellpappe besonders dichte und feste (graue) Pappe, die u.a. für Buchrücken verwendet wird.
D adaistische I lluminatinnen für die E rleuchtung D es A bendlandes

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Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #282 am: 25. Januar 2022, 02:50:51 »
Prozessbericht Teil 6: Pech beim Denken?

Eine der Beisitzerinnen (B) wirft jetzt eine Frage auf, die mich auch brennend interessiert: Nämlich, warum Daniel Model (M) den ICCJV überhaupt je in den Modelhof eingeladen habe.
Zur Beantwortung dieser Frage kommt es aber nicht, weil der Vorsitzende Richter (VR) wieder dazu aufgelegt ist, über Deppentexte herzuziehen. Er liest aus der von Oberpappnase Marcus Steiner verfassten Einladung zu einer Veranstaltung im Modelhof vor, “Business-Schuhwerk ist erlaubt” und ähnliche Dinge stehen da bezüglich des Dresscodes, und es gehe um die “Gegenzeichnung von nationalen Gerichtsbüchern”. “Ich habe in diesem Haus in meinem Leben Blödheiten erlebt, die sind atemberaubend”, lässt sich der VR aus, aber diese Pappnasendokumente seien “Top 3”.
Und jetzt stellt sich für mich doch noch heraus, warum die Staatsanwaltschaft die Vertreibung des ICCJV aus dem Müllheimer Paradies erst im Oktober 2017 ansetzt: Diese Veranstaltung sollte nämlich am 7. und 8. Oktober 2017 im Modelhof stattfinden. Das steht so in diesem Schreiben – und da steht noch dazu, M sei ebenfalls eingeladen.
Sofort entspinnt sich eine hitzige Diskussion, ob diese Veranstaltung wirklich im Modelhof stattgefunden hat.
M: Verneint dies klar. Er habe nicht einmal Räume zur Verfügung gestellt.
VR: “Dann ist der Marcus Steiner ein bissl dumm”.
Off-Topic:
Ich sage jetzt dazu an dieser Stelle mal nichts.
In der vierten Papyrusrolle dieses Prozessberichts werden wir Marcus Steiner noch als Zeugen erleben, und dann kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, ob der Oberdepp des ICCJV ein bisschen dumm ist.
M bleibt dabei: Er habe schon im Mai gesagt, es werde kein Treffen mehr im Modelhof geben.
VR: Dann haben Sie die Einladung nicht bekommen?
M: Nein. Und sonst hätte ich sie in den Papierkorb verschoben.
VR: “Wie passt das mit Ihrer Philanthropengesinnung zusammen”, dass es auf dieser Einladung Dresscodes gibt?
M: Ich habe keinerlei Einladung verfasst, ich war nicht führend im ICCJV tätig. Ich habe nie ein Dokument im ICCJV verfasst.
VR: Das ist nicht angeklagt.
M: Ich werde aber für eine “merkwürdige Einladung” verantwortlich gemacht, die nicht im Modelhof stattgefunden hat.
VR: “Dann jetzt zu etwas anderem”. Er zeigt ein weiteres Dokument, “mit Fingerprint”, es handle sich um eine Vereinbarung zwischen Model und dem ICCJV mit seinen vier Vereinen [gemeint sind die Organisationen IRC, IRO, ISA und IIA]. “Wie kommt es zu dieser Vereinbarung, und vor allem wann, und wer hat sie geschrieben?” Deswegen habe er M auch die Frage gestellt, ob M Latein hatte, denn das Dokument sei als “Prekarium” betitelt. Das bedeute “Bittleihe”; der VR macht sich an dieser Stelle ausgiebig über die falsche Verwendung dieses Begriffs im Falle dieses Dokuments lustig. Fragt dann: Warum haben Sie das unterschrieben? Haben Sie das mit Ihrer Tochter besprochen?
M: Ich bin definitiv nicht der Verfasser dieses Dokuments. Ich kann Ihnen nur zustimmen, es gibt “eine gewisse Laienhaftigkeit verfasster Dokumente”, das habe er in den vergangenen Wochen auch gemerkt, auch im Zusammenhang mit dem Gutachten. “Ich kann mir da nur Asche aufs Haupt streuen”, dass die Formulierung zu wünschen übrig lasse.
B: Und inhaltlich?
M: Der Inhalt stimmt.
B: Sie distanzieren sich also nicht vom ICCJV?
M: “Ich habe einen gewissen Fragestau auf meinem Blatt”. Er glaube nicht, dass das Dokument älter sei als März 2016. Er gibt zu, dass er das Pappnasengericht “domiziliert habe an meiner Adresse”. Zur “Fingerprint-Thematik” merkt M an: “Ich bin nicht Ur-Gründungsmitglied”, er habe sich der im ICCJV bestehenden Praxis einfach angepasst. Der Daumenabdruck sei einzigartig, das zeige “diese Beziehung zum Menschen”.
VR: Hat man Ihnen gesagt, warum diese “Fingerprints” gemacht werden?
M: “Das kann sein. Es ging um die klare Identifizierbarkeit der Person”.
Off-Topic:
Wohl ohne es selbst zu merken, entlarvt sich M schon wieder als kein profunder Kenner, geschweige denn überzeugter Anhänger der Pappnasenideologie. Ein waschechter ICCJV-Depp hätte niemals “Identifizierbarkeit der Person” gesagt, das sind gleich zwei Unwörter, sondern “Authentifizierbarkeit des Menschen”.
Versteht ihr langsam, warum ich mir vorstellen kann, dass die Pappnasen in M tatsächlich einen reichen Tubel (wie wir in der Schweiz sagen) gefunden haben, der für ihre Schwurbeleien anfällig war – aus welchen Gründen auch immer, Unbedarftheit, Eitelkeit, Ignoranz, Naivität, Selbstgefälligkeit, Verblendung – und sich von ihnen auch täuschen liess?
Ich will nicht sagen: Daniel Model ist dumm. Aber es hat tatsächlich den Anschein, als hätte er des öfteren mal Pech beim Denken.
Und dass er sich bei den “Fingerprints” und der Kleinschreibung des Namens einfach der bestehenden Deppenpraxis angepasst hat, halte ich ebenfalls für plausibel. Wäre er ein echter Reichsdepp, so würde er diese Praxis auch sonst anwenden, beispielsweise in seiner Korrespondenz mit Behörden. Deppen machen das nämlich immer, wenn sie “als Mensch” etwas schreiben. Im Falle von Daniel Model ist aber nichts dergleichen bekannt.

Ein bisschen habe ich daher während der folgenden Passage gedacht: Die spinnen, die Ösis.

Disclaimer: Ich bin ihm trotzdem böse, dass er den ICCJV in die Schweiz geholt und dadurch hier für eine Nachblüte des Pappnasengerichts gesorgt und der lokalen Deppenszene Inspirationen geliefert hat. DANKE FÜR GAR NICHTS, HERR MODEL. Einen Freispruch wünsche ich ihm sicher nicht.
VR: Zitiert aus dem Dokument: “… wobei es sich bei der Bestandesnahme um eine handelt”. “Was haasst das?” Da fehle ein Wort, “des ist grammatikalischer Bledsinn! Vielleicht können Sie mir als Friedensrichter sagen: Wenn es bezüglich dieer Vereinbarung zu Streit gekommen wäre und ein Friedensrichter eingesetzt worden wäre, wie wäre das gegangen?” Der VR zitiert noch einen weiteren unsinnigen Satz.
M: “Ich gebe Ihnen Recht, das ist unverständlich.” Der Vertrag zeige eine sprachliche und juristische “Laienhaftigkeit”.
VR: Das ist noch vornehm ausgedrückt. Wer hat das verfasst?
M: Ein Österreicher, entweder Steiner, Strobl [ich bin nicht sicher, ob ich den Namen richtig verstanden habe, sagt mir spontan nichts] oder Landschützer.
B: Warum haben Sie mit Kleinbuchstaben unterschrieben?
M: Weil alle es so gemacht haben.
B: Wissen Sie, dass das der Staatenbund auch so gemacht hat? Frau Unger war anfangs beim ICCJV dabei!
Off-Topic:
Hört, hört! Des hob i ned g’wusst.
M: Wer ist Frau Unger?
B: Erklärt, das sei eine Hausfrau aus der Oststeiermark, die 12 Jahre [sic, dank der langen Verfahrensdauer hat sie neulich ein Jahr Rabatt gekriegt, es sind jetzt 11 Jahre] wegen Hochverrats ausgefasst habe.
M: “Oje”. Man könne sich fragen, warum das mit der Kleinschreibung beim ICCJV auch so gemacht werde.
VR: “Ein Schelm, der Böses dabei denkt”.
M: Die Gepflogenheiten des Staatenbundes seien ihm nicht bekannt, der Begriff sei aber früh gefallen, in dem Sinne, dass man sich davon distanzieren wolle.
Off-Topic:
Wenn M wüsste, dass er hier gerade sozusagen auf Monis Platz sitzt …
Und wieder: Einem echten, szeneinhärenten Reichsdeppen wäre die unabwählbare Präsidentin mit dem alleinigen Vetorecht im souveränen, absoluten und unantastbaren Völkerrechtssubjekt Staatenbund Österreich ein Begriff gewesen. Und er hätte auch von ihrem harten Los in den Fängen der Firma Republik Österreich gewusst.
Ms Frage, wer Frau Unger sei, wirkte hingegen ehrlich.
Verteidiger V: Ihm sei das auch neu. [Das ist allerdings nicht die beste Voraussetzung, wenn man in Österreich jemanden aus der Gefahrenzone des §246 StGB raushauen will.]
VR: Vergleicht die Staatsverweigererszene mit islamistischen Moscheen, die unterschiedliche Grade der Radikalität zeigen und sich jeweils voneinander distanzieren. Unger habe 12 Jahre “all inclusive” bekommen.
M: Nach seiner Auseinandersetzung mit dem Akt sei er “ziemlich sicher, dass es eine explizite Distanzierung gab”. Es gab die Aussage, dass der Staatenbund staatsfeindlich sei, “und dass wir das nicht wollen”.
VR: Es gebe eine vom Verfassungsschutz erstellte Namensliste der ICCJV-Mitglieder, M sei darauf die Nr. 105, Moni Unger die Nr. 23.
M: Da sei ihm die Distanzierung auch klarer.
VR: In besagter Namensliste stehe m als “National Justice of Peace”.
M: “Ich beginne langsam zu verstehen, vielleicht auch Ihre emotionalen…”
VR [unterbricht ihn]: “Naaa, mir sand immer so.” Er sei dienstlich oft in der Schweiz. Fragt, wie es zu alledem gekommen sei.
M: Es sei im Herbst 2015 gewesen, da habe er selbst die “Protagonisten des ICCJV” in den Modelhof eingeladen. Dort sei das ‘Wiener Statut’ vorgestellt worden. Ihn habe “fasziniert, dass Menschen zusammenkommen können, um einen Gerichtshof zu gründen. Das ist aussergewöhnlich”.
VR: “Das hätt i au g’sagt”. Da könne er ja gleich ein Krankenhaus gründen und Covid behandeln, wobei es Covid ja eh gar nicht gebe.
B: Und eine Buchhalterin soll dann “Richterin” sein.
M: In Sachen Laienhaftigkeit “haben Sie genau den Punkt”. Aber im Naturrecht spiegle sich, “dass das Rechtsempfinden im Menschen schon grundsätzlich drinsteckt”. Dass eine von einem “Gerechtigkeitsbedürfnis” getriebene Gruppe zusammenkomme und ein Gericht gründe, sei interessant, “das muss einen interessieren”. Entweder sei das anmassend, “das ist Ihr Standpunkt”, oder es gebe tatsächlich “völkerrechtlich” die Möglichkeit, einen Gerichtshof zu gründen.
Off-Topic:
Ich fasse es nicht, er hat wirklich live und in Farbe Pech beim Denken.
M weiter: Spricht über den Anerkennungsprozess, den er dem ICCJV in seinem Modelhof ermöglichen wollte, “es ist eine Schwangerschaft”. Erwähnt dann ein österreichisches Mitglied, dieses “hat sich in Uniform vor dem Modelhof fotografieren lassen”.
B: “Der Sheriff ist das”.
VR: “Fasching ist ja nichts dagegen”.
Es kommt kurz die Frage auf, wer dieser “Sheriff” gewesen sei, wobei im Moment niemand den Namen nennen oder sagen kann, wo dieses Foto publiziert wurde. Amüsiert denke ich: “Hallo, hier, ich weiss es”. Es war Alexander Helmut Resch, auch bekannt als “Ares Ra”, der Adabei der österreichischen Deppenszene, der dann später auch beim Staatenbund war. Das erwähnte Foto erschien in der Thurgauer Zeitung, wo der Möchtegernsheriff falsch als “Andreas Resch” angeschrieben ist.
M: “Ich war entsetzt, dass sich jemand in der Uniform vor meinem Gebäude ablichtet”. Entsetzt deswegen, weil da jemand vor der “Geburt” schon als “der grosse Zampano” posiert habe. “Die Kollegen aus dem ICCJV Österreich” hätten das genauso gesehen. Er denke, das sei 2016 gewesen. “Dieser Herr wurde meines Wissens aus dem ICCJV Österreich ausgeschlossen und ist nicht mehr erschienen am Modelhof”.
Off-Topic:
Das klingt jetzt so, als hätte es ausser “Ares Ra” keine Möchtegernsheriffs beim ICCJV gegeben in der fraglichen Zeit. Es mag auch sein, dass M das tatsächlich glaubt.
Allerdings lässt es sich belegen, dass es die Möchtegern-ICCJV-Sheriffs gegeben hat. So war der Hitler-Bewunderer Heino Fankhauser bei den Pappnasen “Major Chief Sheriff”: in diesem Video bei 32:40 hält er seinen alten ICCJV-Sheriff-Ausweis in die Kamera, den er noch aufbehalten hat, und an dieser Stelle sülzt er, ihm als oberstem Pappnasensheriff sei damals auch das Schweizer Militär und die Polizei unterstanden. Auch erwähnt er ein “Korps”.
Interessanterweise sagt er an einer späteren Stelle im selben Video auch, dieses Sheriff-Unwesen habe nichts mit “Herrn Model” zu tun gehabt.
B: Wie sollte die Geburt des ICCJV herbeigeführt werden?
M: Gemäss ‘Wiener Statut’ sei die Anerkennung durch internationale Institutionen und die Suche nach Vertragspartnern angestrebt worden. Er sei von der Idee eines Schiedsgerichts fasziniert gewesen, “aber ich habe gelernt von Ihnen heute, dass das eigentlich Blödsinn sei”.
B: Nein, wir weisen darauf hin, dass es Schiedsgerichtsbarkeit schon gab.
M: Staatsfeindlichkeit sei für ihn beim Pappnasengericht “in keiner Weise erkennbar” gewesen. Erst Ende 2016 habe er sich gefragt: “Was sind hier für Aktivitäten im Gange?” Darauf habe ihn Mühlböcks Strafanzeige gebracht. Ein Journalist habe ihm weitere Hinweise auf die Vorgänge in Österreich gegeben [damit dürfte die “Causa Hollenbach” gemeint sein].
Off-Topic:
Aber dann hatte M offenbar wieder Pech beim Denken, sodass es noch eine ganze Weile gedauert hat, bis er die Deppen aus dem Modelhof warf.
M weiter: Das Verfahren sei 2019 eingestellt worden, weil es keine Nötigung gegeben habe und weil er selbst gar nicht dabei gewesen sei.
B: Was ist für Sie staatsfeindlich?
M: Ich habe nicht viel Ahnung von der Republik Österreich. Staatsfeindlichkeit sei für ihn, “dass man Kerninstitutionen erschüttert oder einfach zerstört”.
B: Die Gerichtsbarkeit sei ein Teil des Staates. Die Gründung eines neuen Gerichts bedeute Konkurrenz. Das sei nicht vorgesehen wie bei Unternehmen. “Wenn ich ein Gericht gründe, will ich ja die Gerichtsbarkeit erschüttern”.
Off-Topic:
Für alle, die sich im Gegensatz zu mir nicht als Liebhaber österreichischer Deppenprozesse bezeichnen würden: Das Verb “erschüttern” wird hier nicht zufällig verwendet, es ist das zentrale Verb im Tatbestand des §246 StGB.
M: Das sei eine Monopolstellung des Staates. Der “Scope” des ICCJV sei auf Sachverhalte wie Völkermord etc. ausgerichtet, bei denen es mehr internationale als nationale Institutionen gebe, die sich dem widmen. Es gebe einen Aspekt, den auch Staatsvertreter zur Kenntnis nehmen müssten: Die “Verdrossenheit” angesichts von Institutionen, die “mehr furchteinflössend als bürgernah” seien.
Off-Topic:
Pech beim Denken – und die Richterin ist getriggert.
B: Ein Gericht muss überhaupt nicht “bürgernah” sein! Wie kommen Sie darauf, dass Bürger wollen, dass der ICCJV zu Gericht sitzt?! “Sie haben sich erhöht gegenüber anderen, das ist keine Bürgernähe!” Zur ordentlichen Gerichtsbarkeit bemerkt sie: “Wir leisten einen Eid”.
M: Erst 2021 habe es gegen ICCJV-Mitglieder eine Verurteilung gegeben wegen Staatsfeindlichkeit.  In dem Zeitraum, der ihn betreffe, sei davon keine Rede gewesen. “Ich habe mich distanziert im Mai 2017, ich weiss nicht, ob es den ICCJV noch gibt”.
B: Sie verkennen, dass das Urteil aus 2021, der Tatzeitraum aber derselbe ist!
M: Ich bin Schweizer Bürger, ich habe dem ICCJV ein Domizil gegeben und unterwerfe mich der Gerichtsbarkeit. Ich habe erst Ende 2016 von “Unregelmässigkeiten” gehört, es war “nur Hörensagen”. Ein Journalist vom “Tages-Anzeiger” habe ihn gefragt: “Herr Model, wissen Sie, dass es zu Verhaftungen gekommen ist in Österreich?” Es sei U-Haft gewesen, M weist auf die Unschuldsvermutung hin.
Alle Richter: Darauf müssen Sie uns nicht hinweisen.
B: Was sagt Ihnen der Begriff “Sheriff”? Wann haben Sie von ICCJV-Sheriffs gehört?
M: Den Begriff gab es schon im Zusammenhang mit der “Konstituierung des ICCJV”, und vier Vereine waren an der Adresse des Modelhofes domiziliert.
VR: ISA heisse “International Sheriff Association”, und “IIA, das g’fallt mer besonders gut, des haasst ‘International Intelligence Agency’”. Mokiert sich über die englischen Begriffe. Man stelle sich vor, es komme einer daher und sage “I bin von der ‘International Intelligence Agency’. Die mecht i alle kennenlernen”. Jetzt reden wir von IIA und Sheriffs. M habe als Kind sicher auch Cowboy gespielt, “der Sheriff ist der mit dem Stern, Sheriff ist nix Zivilrecht!” Fragt M, ob bei ihm angesichts dessen nicht die Alarmglocken geläutet hätten.
V: Bittet den VR darum, M sprechen zu lassen.
VR: Wir können auch die ganze Nacht durchverhandeln.
Off-Topic:
Irgendwie befürchte ich, der VR könnte diese Idee in die Tat umsetzen, und beginne zu befürchten, mir könnten während der Verhandlung die Papyrusrollen ausgehen.

Es kommt in dieser Mitschrift vielleicht nicht so zum Ausdruck, aber der VR ist auch ein ziemlicher Selbstdarsteller und lässt M oft nicht ausreden oder stellt viele verschiedene Fragen nacheinander, ohne M zu Wort kommen zu lassen.
M: Versucht zu erklären, woher diese englischen Begriffe kämen, indem er den Ursprung der Idee – für mich nicht nachvollziehbar – in Kanada lokalisiert.
B: Die Frage war, was der Sheriff für den ICCJV ist. M solle nicht “um den heissen Brei reden”.
M: Es gehe um die “Durchsetzung des Richterspruchs”. Der Sheriff sei aber kein Sheriff, solange das Gericht nicht operativ tätig sei. Deshalb habe er sich so aufgeregt, als Alexander Helmut Resch als Sheriff auftrat.
VR: Ob M nachträglich betrachtet verführt worden sei?
M: Er befinde sich seit sechs Wochen “in Rückschau-, Analyse- und Recherchetätigkeit”. Er lese auch Beschlüsse des Pappnasengerichts und denke: “Mein Gott, das kann jetzt aber nicht sein, dass ich das unterschrieben habe”. Zeigt eine Kopie des vorher thematisierten Dokuments, auf Seite 9 komme plötzlich ein neues Deckblatt. “Hier könnte eine ganz massive Täuschung vorliegen, die mich erschüttert, wenn sie denn so wäre.”
V: Zeigt einen weiteren Beschluss, in dem es wieder mittendrin ein neues Deckblatt über einem anderen Beschluss gibt, während die Seiten von Anfang bis Ende durchnummeriert seien.
M: “Es könnte sein, dass ich hier getäuscht worden bin”.
B: “Über was getäuscht?”
M: Es könnte sein, dass der Beschluss am Anfang gar nicht zur Unterzeichnung vorlag.
B: Sie haben gesagt, inhaltlich stehen Sie dahinter.
M: Das bezog sich nicht auf alle Beschlüsse, nur auf das “Prekarium”.
B: Und worüber wurden Sie bei diesen Dokumenten getäuscht?
M: Über schlechte Formulierungen; für das Inhaltliche brauche er noch Zeit.
VR: Ob sich M “von diesen Herrschaften” getäuscht fühle?
M: Dass die Österreicher den Möchtegern-Sheriff Alexander Helmut Resch “diszipliniert” hätten, habe ihm wieder Vertrauen gegeben. Er habe erst im Nachhinein von den “Haftbefehlen” gegen Pröll etc. erfahren. [Es geht um Fantasiehaftbefehle des ICCJV gegen österreichische Politiker wie den damaligen Landeshauptmann Niederösterreichs, Erwin Pröll.] Diesbezüglich sei er “ganz klar getäuscht worden”.
B: Was haben Sie gemacht, dass es zu der “Geburt” des ICCJV kommt?
VR: Wie kommt es zu der Schwangerschaft, wer ist der Erzeuger?
M: Bei der “Zeugung” war ich nicht dabei, “wie Sie wissen”. In der “Schwangerschaft” seien die ICCJV-Leute gekommen “und machten einen heimatlosen Eindruck”. Er habe dem “einen Wert geben wollen” durch Zur-Verfügung-Stellen des Modelhofes. “Ich bin CEO”, ich stehe zeitlich nicht zur Verfügung. Diese wenigen Treffen am Modelhof waren immer am Wochenende, er habe keinen Beitrag leisten können. “Ich bedaure sehr, dass es dazu nicht gekommen ist”. “Geistig” könnten Menschen eine Institution schaffen, “die eine Lücke füllen kann”.
Off-Topic:
Diese Pechsträhne will einfach nicht abreissen.
B: Also distanzieren Sie sich nicht.
M: Ich habe das ‘Wiener Statut’ zur Kenntnis genommen und es hat mir gefallen.
B: Wenn es beim ICCJV zum Urteilsspruch kommt und ein Vertragspartner akzeptiert das nicht, was dann? Kommt dann der Sheriff?
M: Wir sind noch nicht im Endzustand. “Mich haben sie verloren im Mai 2017”.
B: “Sie reden drum herum, es war eine ganz einfache Frage! Die Schiedsgerichtsbarkeit braucht gar keine Polizei”, Urteile könne man einklagen.
V: Bei Zwangsvollstreckungen müsse oft die Polizei dabei sein.
Alle Richter: Ein Gerichtsvollzieher ist aber kein Sheriff.
VR: Wozu braucht man einen Sheriff?
M: … [entweder hat er etwas Undeutliches gesagt, oder ich kam nicht hinterher mit Notieren.]
VR: Liest aus dem ‘Wiener Statut’ vor, welches M unterschrieben habe, wobei er jedes Zitat mit bissigen Kommentaren versieht: “[Das Pappnasengericht] hat seine Befugnis auf dem gesamten Planeten Erde, überall dort, wo sich die zustimmenden Männer und Frauen befinden” und weitere Zitate; und zitiert dann: “Jede andere Gerichtsbarkeit wird verboten”. Fixiert M mit einem strengen Blick, “und so langsam werd i richtig grantig”. Dem M als CEO nehme er nicht ab, dass er “so beschäftigt” gewesen sei, “und nebenbei tun’s dann irgendwas unterschreiben, weil’s Ihnen langweilig ist oder weil Sie Philanthrop sind”.

Es ist jetzt nach 16 Uhr, draussen wird es schon dunkel, und endlich gibt es eine kurze Pause von 10 Minuten. Ich nehme mir vor, in Windeseile alle verfügbaren Papyrusrollen zu holen, denn diesem Vorsitzenden Richter traue ich zu, dass er seine Ankündigung, man könne die ganze Nacht verhandeln, wahr machen könnte.
"Ich gebe der ganzen Thematik noch maximal zwei Jahre, dann werden Elemente rechtlich abkassiert, die hätten nie geglaubt, dass das passieren wird." - Carl-Peter Hofmann (2018)
 

dtx

  • Gast
Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #283 am: 25. Januar 2022, 03:48:11 »
Der sehr geehrte Herr Dr. Model scheint illustrieren zu wollen, weshalb im Strafprozeß für den Angeklagten Schweigen tatsächlich häufig Gold wäre. Zumindest sieht man es bei den Piefkes (bzw. im Großen Kanton) als Aufgabe des Verteidigers an zu verhindern, daß sich sein Mandant selber ans Messer liefert.

Auch sonst halte ich "Pech beim Denken" für eine treffende Formulierung Deinerseits. Und frage mich gerade, wie Model wohl reagierte, würde in seiner Zeit als "National Justice of Peace" jemand das Pappnasengericht angerufen haben, dessen "Verhandlungen" er dann offenbar hätte leiten müssen, sollen, können, wollen - wie auch immer ... Daß der Kelch an ihm vorüberging, mag man ihm moralisch vielleicht nicht zugute zu halten mögen, im Strafprozeß sind die Gepflogenheiten da aber mitunter anders.
 
Folgende Mitglieder bedankten sich: WendtWatch, Helvetia, Neubuerger, Goliath, Lonovis

Offline Jaegg

Re: International Common Law Court of Justice, Vienna
« Antwort #284 am: 25. Januar 2022, 08:33:52 »
Ehre wem Ehre gebührt! @Helvetia hat es auf die Titelseite der Thurgauer Zeitung geschafft und ein ganzseitiges Interview gewährt! 

Helvetia kann aber nicht feiern sondern wird weitere Papyrusrollen füllen, denn heute ist voraussichtlich Tag der Urteilsverkündung.
Zitat
Model und die Staatsverweigerer: Heute soll in Graz das Urteil fallen

Daniel Model steht vor dem Straflandesgericht: Eine Prozessbeobachterin schildert ihre Eindrücke.

Ida Sandl

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Thurgauer Unternehmer Daniel Model heute in Graz verurteilt wird, schätze sie hoch ein. Das sagt Helvetia, eine Kennerin der Reichsbürgerszene. Sie hat als einzige Beobachterin die ersten beiden Prozesstage mitverfolgt. Helvetia möchte zu ihrer eigenen Sicherheit anonym bleiben. Im Interview sagt sie, Models ausschweifende Antworten bei der Befragung durch das Gericht seien nicht gut angekommen. Nach Ansicht der Richter sei die Beweislage erdrückend. Es gebe Mails und von ihm unterschriebene Schriftstücke, welche die Vorwürfe belegen würden.

Model werden staatsfeindliche Verbindungen vorgeworfen. Er hat einem Fantasiegericht, das in Österreich als staatsfeindlich gilt, im Modelhof in Müllheim Gastrecht gewährt, es finanziell unterstützt und das Amt eines Friedensrichters bekleidet. Die Organisation nennt sich klangvoll International Common Law Court of Justice Vienna, kurz ICCJV. Model sei zu Beginn relativ entspannt gewesen, habe im Laufe der Verhandlung aber zunehmend angespannt gewirkt.
Erst spät gemerkt, was der ICCVJ und seine Vertreter sind

Auch während des Prozesses sei nicht klar geworden, was den erfolgreichen Unternehmer und Doktor der Ökonomie dazu gebracht hat, den Reichsbürger-ähnlichen ICCJV zu unterstützen. Aus Sicht von Helvetia ist Model zwar ein vehementer Staatskritiker, aber kein Staatsverweigerer oder gar Reichsbürger.

Sie hält es für möglich, dass ihm tatsächlich erst während des Prozesses richtig bewusst geworden sei, mit welchen Leuten er sich da eingelassen habe

Hervorhebung von mir

Auch das SSL wird gebührend erwähnt:
Zitat
Sonnenstaatland

Das Sonnenstaatland ist eine Internetplattform, die sich der Aufklärung in Bezug auf die Reichsbürger- und Staatsverweigererszene verschrieben hat. Sie besteht unter anderem aus einem Forum, einem Blog und einem eigenen Wiki. Die zusammengetragenen Informationen zur Reichsbürgerbewegung werden als Quelle in Publikationen des deutschen Verfassungsschutzes genannt. Für Sonnenstaatland schreiben und recherchieren Ehrenamtliche wie etwa Helvetia. Die Betreiber möchten anonym bleiben. (san)
www.sonnenstaatland.com
Quelle 1 und Quelle 2