Den Trumpismus in seinem Lauf hält weder der Wähler noch ein Schlafschaf auf!

[theodoravontane]

Libertäre sind sich durchaus bewusst, dass der Minimalstaat einem den Hintern nicht retten wird und fordern es auch nicht. Sie sind nur der Meinung, dass sie entweder nie in eine Situation kommen werden, in denen das Hinternretten notwendig ist, oder dass sie sich den Hintern selbst retten können.

Als der Libertarismus in Deutschland aufkam, hatte ich Diskussionen mit Anhängern, zumindest haben sie sich dafür gehalten.
Da ging es dann tatsächlich darum, daß man den Staat nicht brauche, um Straßen, Feuerwehr oder Polizei zu finanzieren. Auf die Frage, was denn nun passieren soll, wenn was passiert, woher dann Rettungsdienste oder BOS hinkommen sollen, wenn es weder Feuerwehr, Polizei oder vernünftige Straßen gibt, kam keine Antwort mehr.

Zumindest die Möchtegernlibertären in Deutschland hatten das nicht besonders gut durchdacht.

Gerade die Meinung, vor allem Unbill gefeit zu sein oder alles im Ernstfall selbst regeln zu können, zeugt ja gerade von einer immensen Verkennung der Realität.

[Sandmännchen]

In dieser Extremität ist Libertarismus freilich absurd. Aber da gibt's doch in Südamerika irgendwo ein paar Städte, die das ausprobieren, das alles auf privatautonomer Grundlage auszuprobieren. Ich erwarte, dass das nicht gut funktionieren wird, weil Privatautonomie in dieser Radikalität nur funktioniert, wenn alle Parteien vergleichbare Macht haben.

Aber: Man kann jede politische Position ins Absurde radikalisieren, das gilt für links, rechts, FDP, grün, lilablassblaukariert (nur die NWO natürlich nicht).

[Froschkönig]

Als der Libertarismus in Deutschland aufkam, hatte ich Diskussionen mit Anhängern, zumindest haben sie sich dafür gehalten.
Da ging es dann tatsächlich darum, daß man den Staat nicht brauche, um Straßen, Feuerwehr oder Polizei zu finanzieren. Auf die Frage, was denn nun passieren soll, wenn was passiert, woher dann Rettungsdienste oder BOS hinkommen sollen, wenn es weder Feuerwehr, Polizei oder vernünftige Straßen gibt, kam keine Antwort mehr.

Zumindest die Möchtegernlibertären in Deutschland hatten das nicht besonders gut durchdacht.

Gerade die Meinung, vor allem Unbill gefeit zu sein oder alles im Ernstfall selbst regeln zu können, zeugt ja gerade von einer immensen Verkennung der Realität.

Das sind eher libertäre Versatzstücke ohne zusammenhängendes Konzept, wie man sie auch bei den Freien Sachsen findet: Die wollen z.B. den Beitrag zur Kranken- und Rentenversicherung abschaffen, aber nicht die Leistung. Dass das nicht funktioniert, liegt auf der Hand.

Aber um zu Brewster County und damit zu potenziellen Trump-Wählern zurückzukehren, die leben wirklich ohne viele staatliche Dienstleistungen nach deutschem Verständnis. Straßen bis auf wenige Hauptstraßen sind eher Pisten oder Feldwege, die einmal angelegt und ansonsten sich selbst überlassen werden. Da die Polizei ohnehin zu spät kommt, hat man seine Waffe stets griffbereit und praktisch alle anderen örtlichen staatlichen Dienstleistungen (von der Feuerwehr bis zum Amtsgericht) werden durch Ehrenamtliche erbracht.

In dieser Extremität ist Libertarismus freilich absurd. Aber da gibt's doch in Südamerika irgendwo ein paar Städte, die das ausprobieren, das alles auf privatautonomer Grundlage auszuprobieren. Ich erwarte, dass das nicht gut funktionieren wird, weil Privatautonomie in dieser Radikalität nur funktioniert, wenn alle Parteien vergleichbare Macht haben.

Das Prinzip (ZEDE in Honduras, Próspera war die erste) ist bereits gescheitert, aber aus einem anderen Grund: Der Staat, der eine solche Privatstadt auf seinem Territorium toleriert, muss einerseits stabil genug sein, um nicht einfach den Vertrag zu ignorieren und die Stadt wieder voll dem Staatsgebiet einzugliedern, und andererseits instabil genug, dass er sich auf eine solche Einschränkung seiner Souveränität zunächst einlässt. Und einen solchen Staat gibt es nicht.

[theodoravontane]

Ahhhhh …

Ron DeSantis gibt auf: Der Republikaner hat seine Kampagne als Präsidentschaftskandidat abgebrochen. Er will - laut eigenen Angaben - nun Ex-Präsident Donald Trump unterstützen.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/desantis-trump-us-wahl-100.html

Nicht, daß DeSantis ein Sympathieträger wäre, aber das ist jetzt doch auch nicht so richtig gut.

[Frankonius]

Nicht, daß DeSantis ein Sympathieträger wäre, aber das ist jetzt doch auch nicht so richtig gut.

Ich denke auch darüber nach, welche Auswirkung das hat. DeSantis Agenda ist ja noch reaktionärer, als die von Trump, besonders im Bezug auf queren Leuten und Abtreibungen. Vermutlich werden die wenigen Unterstützer die er noch hatte zu Trump wechseln.
Es gibt aber auch Nikki Haley die Chance, sich als einzige ernsthafte Alternative zu präsentieren. Sollte aber Trump in New Hampshire klar gewinnen, ist das Ding durch.
Dann können nur noch die Gerichte oder ernsthafte gesundheitlichen Probleme (er hat auch geistige Aussetzer) ihn stoppen.
Etwas Hoffnung setzte ich auch darauf, dass die Gefahr Trump in den USA viele bisherige Nichtwähler (das Potential ist riesig) mobilisiert.
Bei uns funktioniert die Mobilisierung gegen die AFD ja aktuell gut.

[Neubuerger]

Ich denke auch darüber nach, welche Auswirkung das hat. DeSantis Agenda ist ja noch reaktionärer, als die von Trump, besonders im Bezug auf queren Leuten und Abtreibungen. Vermutlich werden die wenigen Unterstützer die er noch hatte zu Trump wechseln.

DeSantis mag rationaler wirken, wenn ihn mit Trump vergleicht. Er ist aber definitiv ein knallharter, reaktionärer Republikaner, was er so anrichtet, wenn er Regierungsmacht hat, kann man in Florida besichtigen.
Er wird auch sein Amt als Gouverneur nach dem Ende seiner aktuellen Amtszeit abgeben müssen, da er nur zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten haben darf. Das er jetzt aber Trump unterstützt, der ihn regelmässig massiv runtergemacht hat, zeigt, dass hier kein Rückgrat vorhanden ist.

[nixweiter]

Etwas Hoffnung setzte ich auch darauf, dass die Gefahr Trump in den USA viele bisherige Nichtwähler (das Potential ist riesig) mobilisiert.

Taylor Swift hat zum Wählen aufgerufen und in direkter Folge davon haben sich >35000 Wähler neu registriert.

Ist freilich nicht die Welt, aber reicht um die männliche Rechte in einen Zustand der Dauererregung zu versetzen in der sie ihr allerlei Motive und Manipulationen andichten. Dabei hat sie, wie in den USA einst üblich, nicht mal eine politische Richtung vorgeschlagen. 


Und nebenbei, das Übliche: Kanye West? Kid Rock? Rosanne Barr? Die führt man natürlich nicht öffentlich vor um Wähler zu locken... Niemals nicht....

[kairo]

DeSantis spekuliert eindeutig auf die Wahl 2028, wenn er nicht mehr gegen Trump antreten muss (es sei denn, die bösen Demokraten stehlen Trump auch die Wahl 2024 ...). Im Moment denken sich die Republikaner, dass sie doch keine billige Trump-Kopie brauchen, wenn sie das Original haben können.

Allerdings kann DeSantis im Gegensatz zu seinem Hausgott sogar vernünftige Sätze sprechen, zumindest was die Grammatik betrifft. Ob ihm das bei den Wählern zum Vorteil gereicht, bleibt abzuwarten. Für das intellektuelle Niveau der amerikanischen Politik war/ist Trump eine Katastrophe.

[Froschkönig]

DeSantis spekuliert eindeutig auf die Wahl 2028, wenn er nicht mehr gegen Trump antreten muss (es sei denn, die bösen Demokraten stehlen Trump auch die Wahl 2024 ...). Im Moment denken sich die Republikaner, dass sie doch keine billige Trump-Kopie brauchen, wenn sie das Original haben können.

Allerdings endet 2027 seine Amtszeit als Gouverneur Floridas und es gibt keine Möglichkeit der unmittelbaren Wiederwahl. Das heißt, er verschwindet erstmal von der Bildfläche. Könnte schwierig sein, dann noch Aufmerksamkeit zu erregen.

Vielleicht schafft er es aber auch, die Verfassung zu ändern, dafür würde er aber mehr Prozentpunkte benötigen, als er beim letzten Mal an Stimmen erhielt.

[nixweiter]

Allerdings endet 2027 seine Amtszeit als Gouverneur Floridas und es gibt keine Möglichkeit der unmittelbaren Wiederwahl. Das heißt, er verschwindet erstmal von der Bildfläche. Könnte schwierig sein, dann noch Aufmerksamkeit zu erregen.

Die Lücke wäre genau im Wahljahr (Jan. bis Nov. '27). Besser kann es für ihn doch eigentlich gar nicht fallen.

[Neubuerger]

Die Lücke wäre genau im Wahljahr (Jan. bis Nov. '27). Besser kann es für ihn doch eigentlich gar nicht fallen.

Gewählt wird erst im November 2028, da hat er eine Lücke, in der er vorher nicht mehr mit markiger Politik auffallen kann.

[nixweiter]

Oh, ja.


Wobei ich anmerken möchte: Trump bekleidet derzeit auch kein Amt...
Bin mir freilich nicht sicher ob DeSantis das nötige Charisma zum Dauerwahlkampf hat. Im Grunde ist er ja so hohl wie die Fersen seiner Stiefel. 

[Neubuerger]

Oh, ja.

Es ist Montag, da kommt sowas schonmal vor. 

Wobei ich anmerken möchte: Trump bekleidet derzeit auch kein Amt...

Trump ist aber eine andere Nummer als de Santis.

[KeksKrümmel]

Könnte es sein das DeSantis Aussichten auf die Vizepräsidentschaft gemacht wurden oder er sich welche macht?

Ja ich weiß, er und Trump sind sich (momentan!) spinnefeind, aber das ändert sich ja bei diesen Halsabschneidern ständig.

[kairo]

Allerdings endet 2027 seine Amtszeit als Gouverneur Floridas und es gibt keine Möglichkeit der unmittelbaren Wiederwahl. Das heißt, er verschwindet erstmal von der Bildfläche. Könnte schwierig sein, dann noch Aufmerksamkeit zu erregen.

Er hat doch einen guten Lehrmeister, der ihm zeigt, wie man das macht.

Also: erst einmal behaupten, er habe die Wahl 2024 gewonnen, aber sie sei ihm gestohlen worden. Und dann so weiter nach bekanntem Muster.