Irgendwie erinnert mich das hier an den Hartgeld-Faden. Der Held des Themas war langsam aber sicher aus der Realität abgedriftet in eine Scheinwelt, die immer mehr von eigenen Wahnvorstellungen geprägt wurde, bis dann am Ende die Psychiatrie dem weiteren Niedergang (hoffentlich) ein Ende setzt. Im Verlauf war eine gewisse Beschleunigung zu beobachten, die Ideen wurden immer kurioser, bis der Protagonist sogar den Kaiser austauschen musste, weil der ursprünglich angedachte Herrscher allzu offenkundig nicht in das gewünschte Klischee passen wollte.
Vor Jahren hat unser Enterich noch den früheren Hochadel bemüht, damit die gefälligst seine neue alte Welt wieder herstellen, nachdem die Neo-Nazis das ja nicht hinbekommen hatten. Doch da weder die Preßen noch die Hohenzollern noch sonst ein Nachfahre aus den alten Adelshäusern ihn auch nur mit einer Silbe erwähnt haben, muss er nun selbst tätig werden und stellt eine neue Weltordnung vor.
Die ist, wie zu erwarten war, zunächst von Rachegedanken und Niedertracht durchzogen, alle möglichen Dinge und Personen gehören "weg" und wir können uns sicher ausmalen, was "weg" bedeutet. Natürlich wird alles auf den Kopf gestellt, das hat eigentlich auch nur den Sinn uns allen, die wir nicht so wie er am Leben gescheitert sind erst einmal alles wegzunehmen, was uns lieb und teuer ist. Ein "geliebter Führer" Pol Pot, der Akademiker auf die Felder schickte und sie dort totschlagen ließ dürfte das Vorbild gewesen sein.
Auch die Nachbarn bekommen ihr Fett weg, da werden dann Teile Polens und Tschechiens unter "Verwaltung" gestellt, das Reich in den Grenzen von Anno es-war-einmal wieder hergestellt.
Ich sehe sein Handeln von Hass und Niedertracht getrieben an, mit dem Willen ein System zu schaffen, welches seinen Mitmenschen maximalen Schaden zufügt, so wie Nero angeblich Rom niederbrannte um sich daran zu erfreuen.
Brandstifter-Anstifter ist eine sicherlich zutreffende Bezeichnung, nur möchte er mittlerweile etwas größer zündeln lassen.