Autor Thema: Ken haut ab  (Gelesen 23250 mal)

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Herr Dr. Maiklokjes

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Re: Ken haut ab
« Antwort #60 am: 22. Februar 2021, 22:42:03 »
Die GLS-Bank kennt die causa KenFM und hat auch eine Einstellung dazu, welche (extrem fundiert spekuliert) darin mündet, dass Ken noch nicht ausfallend genug war.

Ach Gott, dieser Hippiverein. Die hatte ich doch schoneinmal auf dem Kieker. Ich zitiere mal die allwissende Müllhalde: Nicht finanziert werden unter anderem Alkohol, Atomenergie, Embryonenforschung, grüne Gentechnik, Rüstung, Tabak, Kinderarbeit und Tierversuche.

Ganz schlechte Karten bei mir. Ganz schlechte. Ich habe bei Alkohol aufgehört zu lesen.


Mademoiselle Edith meint noch: Für die Meldemuschis: man könnte über den Verband (BVR) gehen. Irgendwann sickert das bis nach unten durch. Ala, rechter antisemitischer Jutuber etc, pp…
Und freundlich formulieren.
« Letzte Änderung: 22. Februar 2021, 23:14:33 von Herr Dr. Maiklokjes »
 
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Offline Morris

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Re: Ken haut ab
« Antwort #61 am: 23. Februar 2021, 07:43:46 »
@Herr Dr. Maiklokjes
Das mit dem Verband ist eigentlich eine gute Idee. Meine langjährige Erfahrung mit dem BVR sagt jedoch etwas anderes. Dieser Verband reagiert zu langsam und ist der Zeit hinterher.
Sie müssen nicht alles glauben, was Sie denken!
 
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Herr Dr. Maiklokjes

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Re: Ken haut ab
« Antwort #62 am: 23. Februar 2021, 13:26:04 »
Meine langjährige Erfahrung mit dem BVR sagt jedoch etwas anderes. Dieser Verband reagiert zu langsam und ist der Zeit hinterher.

Seufz, Leidensgenosse.
 
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Offline Morris

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Re: Ken haut ab
« Antwort #63 am: 26. Februar 2021, 18:34:09 »
In einer Mail an die GLS habe ich meine Verwunderung darüber geäußert, dass ausgerechnet eine Bank mit dem (angeblichen) hohen ethischen Anspruch mit KenFM Geschäfte macht. Die Antwort war ausführliches Blabla und m.E. mehr als entlarvend. Dies habe dies dann auch umgehend mitgeteilt und gebeten, von weiteren Antworten dieser Güte abzusehen. Ich möchte euch die Antwort nicht vorenthalten. (Hervorhebungen von mir.)



Lieber Herr Morris,

vielen Dank für Ihre Mitteilung. Sicherlich verstehe ich, dass Ihnen dieses Thema sehr wichtig ist und dass Sie sich daher eine detaillierte Antwort wünschen. Leider lässt sich Ihre Frage jedoch nicht ganz einfach beantworten. Denn als Bank stehen wir - gerade was Datenschutz und Bankgeheimnis anbelangt - besonders in der Verantwortung. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich Ihnen daher keine konkreten Informationen zu einzelnen Kunden- oder Kontoverbindungen sowie Vertragsverhältnissen preisgeben kann bzw. darf.

Ich hoffe jedoch, dass Ihnen folgende Informationen helfen, unsere Position besser nachzuvollziehen und Ihre Verbundenheit zu unseren gemeinsamen Zielen und Werten zu schärfen:

Es sprechen gute Gründe für die GLS Bank. Denn wie Sie wissen und (zurecht) erwarten, arbeiten wir nicht mit allen Arten von Unternehmen (z.B. Unternehmen der Waffenindustrie, Atomkraft, Massentierhaltung etc.) zusammen. Ausschlaggebend für unsere Zusammenarbeit ist die soziale und ökologische Wirkung dieser Unternehmen. Wir wollen diese Welt besser verlassen, als wir sie vorgefunden haben. Vor diesem Hintergrund sind wir regelmäßig in der Situation, dass wir Geschäftspraktiken von Unternehmen dahingehend beurteilen müssen, ob und in welchem Umfang sie dazu beitragen diese Ziele zu erreichen. Diese individuelle Prüfung lässt sich nur schwer an einzelnen Punkten pauschal festmachen. Vielmehr zählt hier das Gesamtbild bzw. das Geflecht aus bestehenden Wechselwirkungen.

Uns ist daher durchaus bewusst, dass es Unternehmen gibt, deren Geschäftsmodelle eher spalten als verbinden, die eher destruktiv als konstruktiv agieren. Solchen Unternehmen wollen wir weder durch Finanzierung noch durch Unterstützung beim Spendensammeln behilflich sein.

Wir sehen auch, dass zu vielschichtigen Themen wie Klimawandel, Migration oder Corona-Maßnahmen oftmals betont provozierende Aussagen getroffen werden. Auch mit sachlich falschen Informationen und antiparlamentarischen Anspielungen. Wenn man die jeweiligen  Unternehmen damit konfrontiert, dass solche Anspielungen nicht akzeptabel sind, dann wird oft versucht durch Aussagen wie: "Das war gar nicht so gemeint", "Das war nur eine Frage" oder: "Wir haben nur jemanden zitiert", getroffene Aussagen nachträglich zu relativieren. Trotz des Wissens um die ursprüngliche Wirkung. Ein echter gesellschaftlicher Austausch ist auf dieser Grundlage nicht möglich.

Einige der Kritikpunkte - wie z.B. die Dominanz wirtschaftlicher Interessen werden auch von uns kritisch gesehen. Für uns lassen sich komplexe gesellschaftliche Herausforderungen jedoch nicht allein auf vermeintlich schuldige Individuen oder einzelne Gruppen zurückführen. Auf dieser Basis möchten wir den Diskurs nicht führen.

Allerdings unterliegen wir als Bank aber auch einigen (gesetzlichen, handels- und steuerrechtlichen etc.)Vorgaben, die unseren Handlungsspielraum mitunter sehr einschränken. Es kann daher auch zu Situationen kommen, die wir nur bedingt beeinflussen oder in denen wir uns nicht so verhalten können, wie wir es uns eigentlich wünschen.

In unserem Leitbild steht: „Grundlage der Arbeit der GLS Bank ist die Achtung vor dem Leben und die Sorge um eine friedliche Koexistenz aller Kulturen, die auf individuelle Freiheit und Verantwortung gegründet sind. Wir nehmen den Menschen in seiner Gesamtheit aus Körper, Seele und Geist ernst.“

Sie können sich also darauf verlassen, dass wir auch in Zukunft dafür wirken werden, ein verbindendes Element zwischen uns Menschen zu sein.
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Re: Ken haut ab
« Antwort #64 am: 26. Februar 2021, 18:46:52 »
Nettes PR-Geschwurbel. Hätte man in einem Satz zusammenfassen können: Schönen Dank für Ihre Mitteilung und Anfrage, aber wir machen da nix.
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Re: Ken haut ab
« Antwort #65 am: 27. Februar 2021, 05:45:16 »
In einer Mail an die GLS habe ich meine Verwunderung darüber geäußert, dass ausgerechnet eine Bank mit dem (angeblichen) hohen ethischen Anspruch mit KenFM Geschäfte macht. Die Antwort war ausführliches Blabla und m.E. mehr als entlarvend.

[...]GLS Bank, bla, laber, fasel, blub[...]
Na, da wurdest Du ja aufs Feinste getextbausteinigt.

Erinnert mich an einen Job, den ich zum Glück nicht angenommen habe. Da hat der Computer auf Basis der Anfrage eine Antwort vorgeschlagen. Eher vorgegeben. Es war verpönt (eigentlich untersagt), da irgendwas eigenes zu schreiben. Etwas hilfreiches zum Beispiel. Falls man den Fehler gemacht hat kam der Supervisor, der jede Antwort noch mal gelesen hat und hat auf die Finger gehauen. "Sowas machen wir nicht!".

So hat man die Qualität der Antworten auf gleichbleibendem Niveau gehalten. Die waren alle gleich schlecht und nutzlos.
« Letzte Änderung: 27. Februar 2021, 05:55:00 von theodoravontane »
"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich die gleichen Fehler wieder machen, aber ein bisschen früher anfangen, damit ich mehr davon habe."

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Re: Ken haut ab
« Antwort #66 am: 27. Februar 2021, 10:11:15 »
Off-Topic:
Na, da wurdest Du ja aufs Feinste getextbausteinigt. [...] Da hat der Computer auf Basis der Anfrage eine Antwort vorgeschlagen. Eher vorgegeben. Es war verpönt (eigentlich untersagt), da irgendwas eigenes zu schreiben. Etwas hilfreiches zum Beispiel. [...] So hat man die Qualität der Antworten auf gleichbleibendem Niveau gehalten. Die waren alle gleich schlecht und nutzlos.
Ah! Das erklärt so manche E-Mail, die ich von Firmen bekommen habe ...
 
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Re: Ken haut ab
« Antwort #67 am: 1. März 2021, 16:14:39 »
Ken ist weiter produktiv lässt weiterhin andere für sich produktiv sein.

Den Ernst Wolff über die "Impfkampagne" zum Beispiel:
Spoiler
Zitat
Die Impfkampagne – Follow the Money | Von Ernst Wolff (Podcast)
Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Die Welt erlebt zurzeit die erste globale Impfaktion ihrer Geschichte. Im Gegensatz zu früher werden diesmal Impfstoffe eingesetzt, die innerhalb von kaum mehr als einem Jahr entwickelt wurden und deshalb nicht auf Langzeitnebenwirkungen getestet werden konnten. Es ist daher unmöglich, eine auf Erfahrungswerten basierende Entscheidung für oder gegen eine Impfung zu treffen.

Umso wichtiger ist es, sich darüber klar zu werden, dass es bei der aktuellen Massenimpfung nicht nur um Krankheitsvorbeugung, sondern auch um sehr viel Geld geht. Es empfiehlt sich also, einen Blick auf die materiellen Interessen zu werfen, die die gegenwärtige Kampagne im Hintergrund antreiben.

Beginnen wir mit dem Mainzer Unternehmen Biontech. Es wurde 2008 von dem deutschen Forscherehepaar Sahin-Türeci gegründet und von den Sprüngmann-Brüdern aus Oberbayern finanziert, die zuvor im Pharmagewerbe mit der Firma Hexal zu Milliardären geworden waren. Biontech ist seit Oktober 2019 an der Börse notiert, der Unternehmenswert liegt zurzeit bei ca. 23 Milliarden Dollar. Im September 2019 gesellte sich die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung mit 55 Millionen Dollar zu den Investoren hinzu.

Biontechs großer Partner bei der Impfstoffentwicklung ist der vor mehr als 170 Jahren gegründete US-Pharmagigant Pfizer. Sein Börsenwert betrug Ende 2019 236 Milliarden Dollar. Zu seinen größten Aktionären zählen die Vermögensverwalter Vanguard und BlackRock.

Biontechs deutscher Konkurrent, das Tübinger Unternehmen CureVac, das aus steuerlichen Gründen seinen rechtlichen Sitz in den Niederlanden hat, wurde im Jahr 2000 gegründet und von 2006 bis 2014 ausschließlich von einer Holding des Milliardärs, SAP-Gründers und Hoffenheim-Mäzens Dietmar Hopp finanziert, der bis heute etwa die Hälfte aller Anteile hält. 2015 kam die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung mit einem Betrag von 52 Millionen Dollar als Investor hinzu. Über ein weiteres Engagement der Gates-Stiftung im Jahr 2018 wurde beiderseitiges Stillschweigen vereinbart. CureVac ist seit August 2020 an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet und zählt auch den katarischen Staatsfonds zu seinen Finanziers.

Das 2010 an der Harvard-Universität gegründete Unternehmen Moderna unterhält verschiedene Partnerschaften, unter anderem mit den Pharmafirmen Merck und AstraZeneca und ist zudem an einem Forschungsprogramm des US-Verteidigungsministeriums beteiligt.

Nachdem er in den ersten acht Jahren 865 Millionen US-Dollar Verlust gemacht hatte, ist der Konzern im Dezember 2018 an die US-Technologiebörse Nasdaq gegangen und brachte es bei der Erstnotierung auf eine Marktkapitalisierung von 7,5 Milliarden Dollar. Unter den sieben größten Aktionären finden sich die Vermögensverwalter Vanguard, Fidelity und BlackRock.

Moderna rechnet auf der Grundlage seiner bereits getroffenen Verkaufsvereinbarungen für 2021 mit Impfstoff-Einnahmen in Höhe von 18,4 Milliarden Dollar und liegt damit vor Pfizer, das zusammen mit Biontech von einem jährlichen Umsatz von rund 15 Milliarden Dollar ausgeht.

Der Konzern AstraZeneca entstand 1999 durch die Fusion des schwedischen Unternehmens Astra AB mit der britischen Zeneca Gruppe. Das Unternehmen war in der Vergangenheit kein bedeutender Impfstoffhersteller und hat erst in der Corona-Krise begonnen, eine zentrale Rolle für die Impfstoffproduktion zu spielen. AstraZeneca erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gewinn von 3,2 Milliarden Dollar und ist an Börsen in London, New York, Stockholm und zwei Börsen in Indien notiert. Zu den größten Aktionären des Konzerns zählen Capital Research, BlackRock und Wellington Management.

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson, dessen Impfstoff soeben in den USA zugelassen wurde, erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 82,6 Milliarden Dollar und wies dabei einen Jahresüberschuss von 14,7 Milliarden Dollar aus. Der Marktwert des Unternehmens betrug 2019 368 Milliarden Dollar, zu seinen fünf größten Aktionären zählen Vanguard, BlackRock und Wellington Management.

Wie man sieht, handelt es sich bei sämtlichen Impfstoff-Herstellern um wahre Finanz-Giganten. Aber nicht nur das: Hinter ihnen tauchen immer wieder dieselben Geldgeber auf. Der größte unter ihnen, BlackRock, ist darüber hinaus auch noch Berater sowohl der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve als auch der Europäischen Zentralbank EZB.

Obwohl die Konzerne in den vergangenen Jahren riesige Gewinne gemacht haben, hat die EU 2020 zur Impfkampagne 7,5 Milliarden Euro beigesteuert: vier Milliarden für die Erforschung eines Impfstoffs, zwei Milliarden für die Behandlung der Krankheit und 1,5 Milliarden für die Entwicklung von Tests. Die deutsche Bundesregierung hat erst vor 14 Tagen bekannt gegeben, dass sie die Covax-Impfkampagne der WHO mit weiteren 1,5 Milliarden Euro unterstützt.

Bedenkt man, dass das globale Finanzsystem zurzeit an einem seidenen Faden hängt und nur durch permanentes Hochtreiben der Märkte am Leben erhalten werden kann, so wird deutlich, dass es sich bei der gegenwärtigen Impfkampagne keinesfalls nur um ein medizinisches, sondern gleichzeitig um ein in schwierigen Zeiten höchst willkommenes Wirtschafts- und Finanzprojekt handelt.

+++

Die Bücher „Ernst Wolff erklärt das globale Finanzsystem“ und „Weltmacht IWF“ von Ernst Wolff werden in diesem Zusammenhang empfohlen.
[close]
Quelle: https://kenfm.de/die-impfkampagne-follow-the-money-von-ernst-wolff-podcast/ am 1. März 2021

Und Roland Rottenfußer über „Das Corona-Dossier“ von Flo Osrainik:
Spoiler
Zitat
Der Paukenschlag | Von Roland Rottenfußer (Podcast)
Flo Osrainik hat mit „Das Corona-Dossier“ das Standardwerk zur Krise vorgelegt — es ist die Geschichte eines beispiellosen Betrugs.

Ein Standpunkt von Roland Rottenfußer
„Tabulos gegen den Strich des Mainstreams“ lautet der Untertitel eines anderen Buchs von Flo Osrainik: „Im Namen der Russen“. Das gilt mit Sicherheit auch für sein neues Werk „Das Corona-Dossier“, das am 1. März 2021 im Rubikon-Verlag erscheint. Osrainiks Stärke liegt in der Ausführlichkeit und relativen Vollständigkeit des präsentierten Materials. Sie können über Corona gar nicht so viel gelesen haben, dass Sie daraus nicht noch neue Informationen ziehen können. Und es wird Ihnen schwerfallen, ein Unterthema zu finden, das „fehlt“: Ob es nun um die wahren Ursachen des ganzen Corona-Theaters geht oder um die Folgen, denen der Autor bis in die kleinsten Verzweigungen folgt. Ob es um Tests, Impfungen, Maskenzwang, Medienmanipulation oder das Gegenmodell Schweden geht. Der Grundvorwurf Osrainiks, den er schon im Untertitel seines Buchs erhebt, geht dahin, dass das Corona-Establishment „unter falscher Flagge“ fahre. Das heißt: Es ging nie wirklich um Gesundheitsschutz, sondern um einen Großangriff auf Freiheit, Menschenrechte und Demokratie. Anknüpfend an diesen Grundgedanken entwickelt Osrainik ein wuchtiges „J’accuse“, das all den zaghaften bis regierungshörigen Schreiberlingen zeigt, wie mutiger Journalismus heute aussehen muss.

Corona-Skeptikern wird gern vorgeworfen, dass sie komplizierte Sachverhalte vereinfachten. „Verschwörungstheoretiker“, so heißt es in billig gemachten Propagandaartikeln, scheuten die Komplexität der Realität, der der regierungstreue Journalist natürlich furchtlos ins Auge blickt. So werde alles auf ein simples Gut-Böse-Schema heruntergebrochen. Die Wahrheit ist: Einfach macht es sich vor allem der, der die Regierungsverlautbarungen und den kleinsten gemeinsamen Nenner der Medienberichte zu Corona einfach nachplappert.

Eine plausible Hypothese über die wahren Hintergründe der Kampagne aufzustellen, kostet jedoch viel Zeit und Mühe. Der Autor muss dabei in Bereiche vordringen, die von einflussreichen Kreisen bewusst im Verborgenen gehalten werden sollen, muss Material sammeln, ordnen und bewerten, das nicht immer leicht zugänglich ist, muss vor allem den Schleier der Manipulation durchdringen, der noch immer über die Wahrheit gebreitet ist. Eine gute „alternative“ Theorie über Corona braucht mehr als „Inspiration“ der Art, dass der Autor „so‘n Gefühl“ hat, dass mit dem offiziellen Narrativ etwas nicht stimmen könne. Es braucht vor allem auch „Transpiration“, also harte Recherchearbeit. Wer so etwas auf sich nimmt und ein 500-Seiten-Buch vollendet, noch bevor das erste Jahr der Krise vorbei ist, dem sind Dank und Anerkennung zu zollen.

Gates — der Menschheitsbeglücker

Da auf die Details hier ohnehin nur stichprobenweise eingegangen werden kann, ein Beispiel: Wenn sich Flo Osrainik mit Bill Gates beschäftigt, dann werden im Buch nicht nur dessen aktuelle Äußerungen zum „Durchimpfen“ der gesamten Menschheit zitiert — die ganze Wirkungsgeschichte des Milliardärs wird überblicksweise erzählt, und wir erfahren, was dieser sonst noch so auf dem Kerbholz hat. Gates Impfkampagne erscheint so im Kontext einer größeren „Erzählung“, die die Umrisse eines gigantischen Umgestaltungsplans für das weitere Schicksal der Menschheit sichtbar macht. Zudem zählt Flo Osrainik beispielsweise auf einer ganzen Buchseite alle Empfänger von Spenden der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung auf. Man kann diese Liste nur überfliegen, man kann sie aber auch analysieren und nachhaken, dann werden Muster und Querverbindungen erkennbar.

Die Wesensart des sich gern wohlwollend gebenden Möchtegern-Menschheitsbeglückers wird deutlich, wenn sich Gates etwa zu den ökonomischen Folgen der Lockdowns äußert:

„Es ist wirklich tragisch, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen davon sehr dramatisch sind. (…) Wir werden also den Schmerz in der wirtschaftlichen Dimension nehmen, einen riesigen Schmerz, um den Schmerz in der Dimension Krankheit und Tod zu minimieren.“

Damit ignoriert Gates den Schmerz und den Tod, die durch die Corona-Maßnahmen erst erschaffen werden. Die Beispiele zeigen, wie tiefgehend und „multidimensional“ sich Osrainik jedem seiner Themen widmet. Zugleich stellen viele Buchpassagen ein „Best of“ der Erkenntnisse anderer Top-Autoren zum Thema dar, wie Paul Schreyer und Norbert Häring.

Kindergarten unter „Beaufsichtigung“

Osrainik beschreibt nicht nur ein, sondern gleich drei Szenarios, die vor „Ausbruch“ von Corona die zu ergreifenden Maßnahmen für den Fall einer Pandemie minutiös durchspielten. Eine Simulation aus dem Jahr 2010, durchgeführt von der Rockefeller Foundation und dem Global Business Network (GBN) visionierte etwa:

„Die Bemühungen, Menschenleben zu schützen, forderten ‚ein noch nie dagewesenes Maß an Zusammenarbeit zwischen Regierungen, internationalen Organisationen und dem privaten Sektor.‘“

Auch die Medien spielten in dem Szenario eine wichtige Rolle.

„Regierungen und der Privatsektor sollen der Entwicklung von Methoden zur Bekämpfung von ‚Fehl- und Desinformation‘ eine höhere Priorität einräumen. Dies erfordere die Fähigkeit, Medien mit schnellen, präzisen und einheitlichen Informationen zu überfluten.“

Dies kommt uns nicht ohne Grund bekannt vor. Denn genau das ist seit Anfang 2020 fast überall auf der Welt geschehen. Flo Osrainik hält sich dabei mit expliziten Spekulationen darüber, was die mächtigen Taktgeber denken oder beabsichtigen könnten, zurück. Er trägt Puzzleteile zusammen und überlässt es dem Leser, diese zu einem einheitlichen Bild zusammenzufügen. Er behauptet nur, was er belegen kann.

Statt „Verschwörungstheorien“ zu entwickeln, zeigt er Verschwörungspraktiker bei der Arbeit, soweit ihr Tun öffentlich einsehbar ist, und wirft ein Licht auf die verheerenden Folgen.

So heißt es in der Simulation der Rockefeller Foundation weiter: Auch nach Abklingen der Pandemie bleibe „die autoritäre Kontrolle und Beaufsichtigung der Bürger und ihrer Aktivitäten bestehen und wurde sogar weiter intensiviert“. Politiker überall auf der Welt hätten „die Macht stärker in die Hand genommen“ und konnten dabei auf ein hohes Maß an Akzeptanz seitens der Bürger vertrauen.

„Die Bürger gaben bereitwillig einen Teil ihrer Souveränität — und ihrer Privatsphäre — an paternalistischere Staaten ab, im Austausch für mehr Sicherheit und Stabilität. Die Bürger waren duldsamer und sogar begierig auf Führung und Aufsicht von oben, und die nationalen Führer hatten mehr Spielraum, um die Ordnung so durchzusetzen, wie sie es für richtig hielten.“

Das beschreibt nicht nur die Gegenwart sehr präzise, es gibt auch einen Ausblick auf die nahe Zukunft, in der Tendenzen, die sich jetzt zeigen, eskalieren könnten.

Die vergessene Menschenwürde

Osrainik beleuchtet in den Kapiteln seines Buches unter anderem De-facto-Menschenversuche in Indien im Zusammenhang mit der Testung neuer Impfstoffe. Er stellt die Frage nach dem wahren Ursprung des Corona-Virus, die endgültig beantworten zu können er jedoch nicht behauptet. Eindrucksvoll ist auch seine Schilderung der „Kollateralschäden“ diverser Corona-„Eindämmungsmaßnahmen“, die er mit seltenem Sammlerfleiß ausbreitet. Das reicht von „wegen Corona“ unterlassenen notwendigen Operationen über unnötige Todesfälle in der Folge von Angst und Isolation, einer „Epidemie der Einsamkeit“ und Selbstmordneigungen der Betroffenen bis hin zur drastischen Zunahme von Arbeitslosigkeit mit den damit verbundenen psychosozialen Folgen, etwa der Zunahme von Kindesmisshandlung und häuslicher Gewalt.

Nicht zuletzt wird natürlich auch die politische Dimension, werden die Folgen für Demokratie, Freiheitsrechte und Rechtsstaat aufgezeigt. In den Worten des Philosophieprofessors Michael Esfeld: Es gibt „keine Berechtigung dafür, in der vorliegenden, akuten Situation der Ausbreitung des Coronavirus Grundrechte auszusetzen und sich durch technokratische Planung des gesellschaftlichen bis hin zum familiären Leben über die Würde der betroffenen Menschen hinwegzusetzen“. Obwohl die Menschenwürde, nicht die Sicherheit und nicht einmal das „Recht auf körperliche Unversehrtheit“, das oft zur Begründung für strengen „Gesundheitsschutz“ herhalten musste, im Grundgesetz Vorrang hat, gehen die meisten Politiker, Medien und sogar Privatleute über Würdeverletzungen mit einem Achselzucken hinweg. Es herrscht ein generelles Desinteresse an Freiheitsrechten, eine Würdevergessenheit und eine depressiv-hinnehmende Haltung allem gegenüber, was wir derzeit durchmachen. Wie es im Papier der „Rockefeller Foundation“ schon vor 10 Jahren vorhergesagt wurde.

Mit Kanonen auf Schüler

Beispiele für geradezu groteske Schikanen von Behörden gegen Bürger gibt es im „Corona-Dossier“ zur Genüge. Jeder kann sich hier sein „Worst-of“ heraussuchen.

„Die Stadt Schongau bat sogar ‚die Bundeswehr um Amtshilfe‘ und forderte sie ‚für die Beaufsichtigung‘ der Maskenpflicht bei Schülern an. Die Situation an den Bushaltestellen sei nicht zufriedenstellend, da Schüler, Eltern und einige Lehrer dort keine Masken tragen.“

Ein Realschulleiter fand den Plan völlig überzogen. „Man stelle sich das vor, das Panzerrohr eines Leopards an der Bushaltestelle auf die Schüler gerichtet, die das Maskentragen verweigern.“ Es sei „schon der Ansatz daneben, die Bundeswehr gegen die Schüler einzusetzen“.

Noch ein Beispiel:

„An der hessischen Geschwister-Scholl-Schule in Niddatal erhielt ein Schüler sogar eine schriftliche Missbilligung, weil er ‚in der zweiten großen Pause sein am Kiosk gekauftes Getränk auf dem Schulgelände getrunken‘ hatte und damit gegen die Corona-Hygieneregeln der Schule verstieß. Der scheinbar von allen guten Geistern verlassene Elternbeirat hatte sich darauf geeinigt, dass die Kinder in den beiden 15-minütigen Pausen wegen Corona ausdrücklich ‚nicht trinken dürfen‘.“

Das ist kein schlechter Scherz, es ist ein ernst zu nehmender Angriff auf die Gesundheit von Schutzbefohlenen — durchgeführt absurderweise von Kräften, die sich gerade den „Gesundheitsschutz“ auf die Fahnen geschrieben haben. Es ist hilfreich — auch im Sinne späterer historischer Aufarbeitung der Geschehnisse —, dass jetzt eine gut belegte Sammlung solcher Vorfälle vorliegt.

Die Anmaßung der Macht

Durch all diese Einzelfälle scheint der generell machtkritische Ansatz des Autors durch. Der Leser wird sich nach der Lektüre von Flo Osrainiks Buch kaum mehr in der Illusion wiegen, die Macht müsse lediglich die Farbe wechseln, damit Freiheit und Gemeinwohl wieder zur Blüte kämen.

„Regiert zu werden bedeutet, beobachtet, untersucht, ausgeforscht, beauftragt, untergeordnet, befohlen, benannt, unterwiesen, beschwatzt, überwacht, besteuert, geprüft, beschränkt und herumgeschickt zu werden von Männern, die dazu weder das Recht und das Wissen noch die Tugend haben. Das ist Herrschaft, das ist ihr Recht und ihre Moral.“

So sagte es der französische Ökonom und Theoretiker des Anarchismus Pierre-Joseph Proudhon, den Osrainik zitiert.

Zutreffend interpretiert der Autor das „Corona-Regime“ auch als Muskelspiel der Staatsautorität, mit dem die Regierungen die Abrissbirne auf die demokratische Fassade in den Ländern der „freien Welt“ losließen.

„Corona ist die Weltpremiere, die zeigt, was möglich ist. Unmögliches gibt es seit Corona offiziell nicht mehr“, schreibt Osrainik. Eine wichtige Ursache dafür, dass sich die scheinbaren Masken-Fetischisten in den obersten Etagen jetzt derart rüde selbst demaskieren, ist wohl in einer sich aufschaukelnden Krise des Wirtschaftssystems zu sehen, die sich schon vor 2020 andeutete. Max Horkheimer hatte dazu in einem berühmten Satz gesagt:

„Der Kapitalismus in der Krise wird aufrechterhalten mit den terroristischen Mitteln des Faschismus. Deshalb sollte vom Faschismus schweigen, wer nicht auch vom Kapitalismus reden will.“

Und Flo Osrainik ergänzt:

„Und wenn etwas aussieht wie Faschismus, sich verhält wie Faschismus und argumentiert wie Faschismus, dann ist es wohl auch Faschismus“.

Geniestreich der Konterrevolution

Man müsse sich, mit den Worten von Paul Schreyer, fragen, „ob die Coronakrise seit Januar 2020 nicht ein globales Ablenkungsmanöver ist, mit dessen Hilfe die Manager des komplexen internationalen Finanzsystems Zeit gewinnen zur Absicherung ihrer Macht und Kontrolle“. Es könne somit auch um „Revolutionsvorbeugung“ gehen.

Einer Bürgerschaft, die schon vorher nicht gerade durch revolutionäre Inbrunst aufgefallen war, wird durch den Corona-Terror nun gänzlich das Rückgrat gebrochen. Der Endzweck dieser Operation könnte keineswegs in kurzfristigen „Gesundheitsschutz-Maßnahmen“ liegen. Vielleicht planen die Machthaber noch umfassendere Angriffe auf unsere Freiheitsrechte und haben uns deswegen schon präventiv an Gefühle der Macht- und Wertlosigkeit gewöhnt.

„Die neoliberale Konterrevolution schuf die grundlegenden ideologischen Voraussetzungen der aktuellen Gesundheitsdiktatur im Rahmen des Corona-Regimes“, so beschreibt Ullrich Mies in seinem umfassenden Vorwort zu Flo Osrainiks Buch den Kontext. Die Corona-Politik ist der Geniestreich dieser Konterrevolution — aber sie ist keineswegs deren End- und Gipfelpunkt. Wenn wir Schlimmeres abwenden wollen, müssen wir gewappnet und informiert sein. Es geht hier um mehr als den lästigen Lappen, den wir beim fünfminütigen Schlange-Stehen beim Bäcker anatmen müssen. Es geht um die körperliche und psychosoziale Gesundheit, um Würde und Selbstbestimmung von Millionen Menschen, die von Globalstrategen als teils nicht mehr funktionstüchtige Rädchen der Megamaschine aussortiert werden sollen.

[close]
Quelle: https://kenfm.de/der-paukenschlag-von-roland-rottenfusser-podcast/  am 1. März 2021

« Letzte Änderung: 1. März 2021, 16:46:16 von x »
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
 
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Re: Ken haut ab
« Antwort #68 am: 9. März 2021, 14:47:22 »
Eine weitere Antwort des "Hippievereins" (Zitat Herr Dr. Maiklokjes) - Hervorhebung von mir

Lieber Herr Morris,

bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung. Ich war einige Zeit nicht im Dienst und komme daher erst jetzt dazu Ihnen zu antworten.

Dass sie uns pauschal unsere Grundsätze sowie die Einhaltung unserer Werte absprechen irritiert mich sehr. Auch wenn Sie geschrieben haben, dass eine weitere Korrespondenz nicht erforderlich sei, möchte ich eine derart harsche Kritik nicht unkommentiert lassen.

Mir ging es weder darum Sie mit irgendwelchen Worthülsen einzulullen, noch mich vor einer klaren Positionierung zu drücken. Dass Sie trotzdem diesen Eindruck gewonnen haben bedaure ich. Gerne stelle ich daher ein paar Dinge klar:

"Für uns lassen sich komplexe gesellschaftliche Herausforderungen jedoch nicht allein auf vermeintlich schuldige Individuen oder einzelne Gruppen zurückführen. Auf dieser Basis möchten wir den Diskurs nicht führen. „

Auch wenn ich mich etwas diplomatischer ausdrücke und aufgrund des Bankgeheimnisses Einiges nicht so klar sagen kann, wie ich es gerne würde, bedeutet dieser Satz nichts Anderes, als dass die Reduzierung einzelner Themen auf "Die da oben", "Die gegen uns" oder "Gates will uns chipen" für uns indiskutabel ist. Derartige Polemik sowie das Herauspicken von einzelnen Sündenböcken lehnen wir ab. Wie Sie darin ein "Kneifen" lesen, erschließt sich mir nicht.

„Einige der Kritikpunkte - wie z.B. die Dominanz wirtschaftlicher Interessen werden auch von uns kritisch gesehen.“

Fakt ist, dass wir entschieden dagegen sind, wenn Geld vor den Menschen und seine elementaren Bedürfnisse gestellt wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir vorbehaltlos die Meinungen aller anderen Menschen teilen, nur weil sie auch auf derartige Missstände hinweisen.

Dass wir - dort wo es uns möglich ist - Stellung beziehen, haben wir oft gezeigt (z.B. hier: https://taz.de/GLS-Bank-zu-AfD-naher-Stiftung/!5507138/). Als Bank unterliegen wir jedoch auch gesetzlichen- und vertraglichen Regelungen, die unseren Handlungsspielraum teilweise arg einschränken.

Aber um es einfach mal auf den Punkt zu bringen: Die Produktionen von KenFM passen nicht zur GLS Bank und darüber hinaus haben weder Hetze noch menschenverachtende bzw. -feindliche Ideoligien einen Platz in der GLS Gemeinschaft und wir werden uns auch weiterhin für einen sinnvollen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem verbundenen Miteinander sowie eine enkeltaugliche Welt stark machen.

Ich hoffe sehr, dass ich damit unseren Standpunkt für Sie etwas nachvollziehbarer machen und etwaige Missverständnisse ausräumen konnte.

Herzliche Grüße
Sie müssen nicht alles glauben, was Sie denken!
 
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Re: Ken haut ab
« Antwort #69 am: 9. März 2021, 16:33:50 »
Heißt jetzt was genau?
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Re: Ken haut ab
« Antwort #70 am: 9. März 2021, 16:37:45 »
Heißt jetzt was genau?
Sie können nicht so, wie sie gerne möchten.
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Re: Ken haut ab
« Antwort #71 am: 10. März 2021, 06:35:52 »
Die GLS-Bank ist halt, wenn es eine Bank denn sein kann, ein "linksgrünversiffter", esoterisch angehauchte "Waldorf"-Bank (passend formulert @Herr Dr. Maiklokjes?). Dieses liegt aber daran, dass sie zu den wenigen, mir jedoch als einzig bekannte, Bank auch bestimmte Projekte fördern, z. B. freie Schulen, wo andere Banken nur müde abwinken (weil zu viel Arbeit, zu wenig Sicherheiten und wenig Gewinn). Logisch, dass bestimmte Projekte, wie z. B. die unserer Kunden, dort bei der GLS-Bank und nicht bei der Deutschen Bank aufschlagen.

@Morris, @Gerichtsreporter hat es auf den Punkt gebracht. Bezüglich KenFM hatte ich bei der GLS-Bank bestimmt schon Mitte letzten Jahres einen ähnlich fruchtlosen Versuch gestartet und andere "Textbausteine" als Antwort erhalten, ähnlicher Inhalt (mit butterweichen Formulierungen) und Stil. Ich halte die Möglichkeiten der GLS-Bank an dieser Stelle, warum auch immer, für begrenzt, denn...
Die GLS-Bank hat den Germanen, auch in dem Gespräch in der Hotline, sehr korrekt und bestimmt abgelehnt. Auf die angebliche, leider "diesmal" vom Germanen nicht mitgeschnitten volle Zustimmung des Sachbearbeiters, gebe ich nicht viel. Der Germane labert viel, mehr noch als KenFM. Und der Germane war doch ziemlich angepisst, dass man ihn nicht genommen hat.
Weiterhin gab es wohl, so munkelt man im Umfeld diverser Gruppierungen aus dem Erwachtenumfeld, diverse negative Antworten von der GLS-Bank zwecks Zusammenarbeit.

Also, lasst uns bei KenFM auf andere einschlagen als diesen "Hippieverein".
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Re: Ken haut ab
« Antwort #72 am: 6. April 2021, 13:19:06 »
Ken und seine Freunde haben es mal wieder in die "okkupierte" Presse geschafft.
Nachstehend wird der Online-Artikel des Tagesspiegels zitiert - die zahlreichen, darin rot hervorgehobenen Links wurden nicht übernommen. Das genannte und in Vorauszügen zitierte Buch erscheint am 7. April 2021.

Zitat
Biografien von Verschwörungsideologen
Erst „Friedensaktivist“, jetzt Corona-Verharmloser
Viele Kritiker der Corona-Maßnahmen kennen sich von früher. 2014 agierten sie in der sogenannten „Mahnwachenbewegung“. Welche Denkmuster sind geblieben? VON SEBASTIAN LEBER


Ken Jebsen bei einer Coronaskeptiker-Demo im April 2020.IMAGO/ROLF ZÖLLNER

An einem sonnigen Tag im Juli sitzt Ken Jebsen auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor, vor ihm mehrere hundert Demonstranten. Der ehemalige RBB-Moderator erklärt, die derzeitige Staatsform werde hoffentlich bald verschwinden, die Regierung sowieso. Dann spricht er von „Gehirnwäsche“ durch die Herrschenden, die Presse sei „okkupiert“ und die Bevölkerung solle „verheizt“ werden.

Das Wort Corona fällt in dieser Rede noch nicht. Denn es ist nicht 2020, sondern Sommer 2014. Europa, warnt Ken Jebsen, solle aktuell in einen Krieg gegen Russland getrieben werden. Der Radiomoderator behauptet: „Wir bewegen uns mit Riesenschritten auf die Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs zu!“

Wie viele andere, die derzeit Verschwörungsmythen über das Coronavirus verbreiten oder gleich dessen Existenz leugnen, hat sich Ken Jebsen sechs Jahre zuvor in der „Mahnwachenbewegung“ engagiert.

Immer montags fanden damals in zahlreichen deutschen Städten Verschwörungsgläubige, Reichsbürger, Israelhasser und Esoteriker zusammen, um gemeinsam gegen die angeblichen teuflischen Pläne der Mächtigen und der Massenmedien zu protestieren.

[Dieser Text ist ein Vorabdruck aus dem Buch „Fehlender Mindestabstand“ (Herder Verlag), herausgegeben von Heike Kleffner und Matthias Meisner, das am 7. April erscheint.]

Es war der Versuch, unter dem Etikett einer „neuen Friedensbewegung“ diverse Verschwörungsmythen in die Öffentlichkeit zu tragen. Und es war das erste Mal, dass sich der braune Verschwörungssumpf aus den Tiefen des Internets auf Deutschlands Straßen materialisierte.

Im Rückblick ist offensichtlich, mit welchen Angstszenarien die damaligen Wortführer hantierten und wie arg sich deren Anhänger fehlleiten ließen. Es sagt aber auch einiges über die Szene der Verschwörungsgläubigen heute aus. Über Realitätsverweigerung, die Sehnsucht nach Sündenböcken und antisemitische Denkmuster.     

Gegen Barack Obama und die Rothschilds
Als im März 2014 die ersten „Montagsmahnwachen“ ins Leben gerufen werden, gibt es noch keine Diskussionen um „Fake News“. Die AfD wird in jenem Jahr ihre ersten Wahlerfolge feiern, Donald Trump ist noch nicht US-Präsident. 

Verschwörungsideologen werden von Kritikern noch mehrheitlich als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet. Die Erkenntnis, dass dieser Begriff ungünstig ist, weil er die Benannten fälschlicherweise in die Nähe evidenzbasierter Wissenschaft rückt, setzt sich erst Jahre später durch.

Offiziell nur um Weltfrieden bemüht, wird auf den Montagsmahnwachen gegen die US-Regierung unter Präsident Barack Obama, die US-amerikanische Zentralbank und jüdische Bankiersfamilien wie die Rothschilds gehetzt. Die Aggressoren dieser Welt, heißt es, sitzen im Westen. Russlands Präsident Wladimir Putin reagiere bloß. Einige sehen die Annexion der Krim als Notwehr.


Querdenken-Gründer Michael Ballweg mit Ken Jebsen im Mai 2020 in Stuttgart.ARNULF HETTRICH/IMAGO

Zu den bekanntesten Köpfen der Berliner Mahnwachenbewegung zählt 2014 Ken Jebsen, der drei Jahre zuvor vom Rundfunksender Berlin-Brandenburg (RBB) entlassene Moderator, nun Betreiber der Internetseite „KenFM“. 

Seine eigenen kruden Ansichten verheimlicht er nicht: Er behauptet öffentlich, die Mächtigen der USA würden von Menschen mit jüdischen Wurzeln gesteuert, deren Ziel die „Schaffung eines israelischen Großreichs“ sei. Er behauptet auch, Zionisten kontrollierten die Vereinten Nationen, den Internationalen Währungsfonds und die UN-Atomenergiebehörde. US-Präsidenten müssten ihre wichtigsten Reden vorab von Juden genehmigen lassen. Laut Jebsen begehe Israel seit 40 Jahren Völkermord. Das Ziel sei nichts weniger als die „Endlösung“, nämlich das Ausrotten aller Palästinenser in Palästina.

[Alle wichtigen Nachrichten des Tages finden Sie im kostenlosen Tagesspiegel-Newsletter "Fragen des Tages". Dazu Kommentare, Reportagen und Freizeit-Tipps. Zur Anmeldung geht es hier.]

Innerhalb der Mahnwachenbewegung gibt es keinerlei Versuche, sich von Ken Jebsen zu distanzieren. Im Gegenteil: Für seine Auftritte erhält er stets lauten Applaus, teilweise Standing Ovations. Zuspruch bekommen auch Redner wie der Gründer des rechtsextremen Compact-Magazins, Jürgen Elsässer.

Bei den Mahnwachen handelt es sich – genau wie sechs Jahre später bei den Coronaleugnern – von Beginn an um eine rechtsoffene Bewegung. Rechtspopulisten und auch -extreme werden willkommen geheißen. NPD-Kader sind bei den Berliner Mahnwachen vor Ort, ohne dass sich jemand daran stört.

Zwar verliert die Mahnwachenbewegung rasch an Schwung. Kommen auf ihrem Höhepunkt im Herbst 2014 noch Demonstrationen mit mehreren tausend Zuschauern zustande, fallen die Versammlungen im Folgejahr schon deutlich kleiner aus.

Bald werden Mahnwachen mit wenigen Dutzend Teilnehmern als Erfolg verkauft. Womöglich trägt auch die zunehmend kritische Berichterstattung in den etablierten Medien dazu bei, dass der erhoffte Zulauf ausbleibt und immer weniger Menschen auf den Etikettenschwindel der angeblichen Friedensbewegung hereinfallen.

Viele derjenigen, die sich auf den Mahnwachen politisiert haben, suchen eine neue Rolle. Die einen wechseln zu Pegida und schließlich in die AfD, andere landen im Umfeld der rechtsextremen „Merkel muss weg“-Demos oder bei „Endgame“, den neurechten „ENgagierten Demokraten Gegen die AMErikanisierung Europas“. Viele sind in mehreren Gruppen gleichzeitig aktiv, so entstehen enge Vernetzungen.

Das eine Angstszenario wird durchs nächste ersetzt: Nun ist Widerstand gegen „das System“ nicht mehr notwendig, um einen „Dritten Weltkrieg“ zu verhindern, sondern eine angebliche „Überfremdung“ im Zuge der Flüchtlingsbewegungen ab 2015. Plötzlich drohen ein „großer Austausch“ beziehungsweise der „Volkstod“ der Deutschen.

Schuld daran sollen erneut die Herrschenden haben, die im Hintergrund angeblich ihren finsteren Plänen auf Kosten der Bevölkerung nachgehen. Manche Aktivisten behaupten offen, dass es sich bei diesen Herrschenden um Juden handele. Andere benutzen Codewörter wie „Ostküstenkapital“. Was von 2014 geblieben ist, sind simple, zutiefst antisemitische und rassistische Erklärungsmuster. Und klar benennbare Sündenböcke für alles, was schiefläuft in einer vermeintlich überkomplexen Welt.


Ein Querdenken-Gottesdienst im Oktober. Die erhoffte Menschenkette schlug fehl.FOTO: DPA

Im Sommer 2017 versucht Malte Klingauf, der langjährige Moderator der Berliner Montagsmahnwachen, den einstigen Schwung der „neuen Friedensbewegung“ zur Etablierung eines mehrtägigen Festivals zu nutzen: Das „Pax Terra Musica“ soll auf einem stillgelegten Flughafen im brandenburgischen Niedergörsdorf stattfinden und nicht weniger sein als das größte Vernetzungstreffen der deutschen Friedensbewegung. Ken Jebsens KenFM soll als Aussteller präsent sein.

Wer sich durch die Internetseiten der übrigen eingeplanten Aussteller klickt, erfährt scheinbar Unglaubliches: etwa dass Regierungen das Wetter manipulieren können, um damit feindliche Länder zu überschwemmen. Oder dass der deutsche Staat den Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz inszeniert habe, um die Bevölkerung für höhere Militärausgaben und Auslandseinsätze der Bundeswehr zu begeistern. Oder dass die meisten Kriege in der Welt auf einen perfiden, streng geheimen Plan der jüdischen Familie Rothschild zurückgehen.

Das „Pax Terra Musica“ wird ein Verlustgeschäft
Die Veranstalter hoffen auf 5000 Teilnehmende. Die tatsächlichen Besucherzahlen bleiben weit dahinter zurück, etliche der eingeplanten Musiker sagen ihre Teilnahme im Vorfeld ab, weil sie erfahren haben, um was genau es sich bei dem „Friedensfest“ handelt. Das „Pax Terra Musica“ wird ein Verlustgeschäft.

2018 sieht man erneut bekannte Gesichter der Mahnwachenbewegung auf den Straßen: bei den rechtsoffenen Protesten gegen den UN-Migrationspakt. Sollte der verabschiedet werden, heißt es, sei der Untergang Deutschlands nicht mehr abzuwenden. Der Pakt wird verabschiedet, die Katastrophe bleibt aus.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Nun also Corona. Viele Akteure von damals sind auf Telegram in Gruppen von Coronaleugnern aktiv, beteiligen sich an Aufmärschen, wünschen, unter anderen Vorzeichen, weiterhin den Sturz „des Systems“ herbei.

Der Berliner Aktivist Andreas M. zum Beispiel. Im Sommer 2014 beginnt sein Engagement bei den Montagsmahnwachen. Ein Jahr später verbreitet er bereits Inhalte des Compact-Magazins und der rechtsextremen Identitären Bewegung, warnt vor der „Diktatur-Zentrum-BRD-GmbH“ und postet dazu eine Zeichnung des Bundestags, auf dem die israelische Flagge weht. Im Sommer 2020 ist er im „Querdenken“-Camp angekommen, dem Zeltlager der Coronaleugner im Berliner Tiergarten.

Oder Compact-Gründer Jürgen Elsässer. Im Sommer 2014 warnt er auf der Berliner Montagsmahnwache vor einem Dritten Weltkrieg, prophezeit: „Die Welt steht am Abgrund.“ Von 2015 an hetzt sein Magazin dann gegen „Merkels Invasoren“, „orientalische[n] Gangband-Rudel[n]“, die „Landnahme ausländischer Mächte“ und ein „Umvolkungsprogramm“. 2020 mischt sich Elsässer auf Demonstrationen unter Coronaleugner und lobt, bei der „Querdenken“-Bewegung gebe es keinerlei „Abgrenzung nach rechts“.

Der rechtsextreme Publizist behauptet, es werde „eine weltweite Hygienediktatur vorbereitet“, geplant sei „die Deindustrialisierung der gesamten Menschheit“. Jürgen Elsässers düsteren Prophezeiungen ist gemein, dass sie niemals eintreten. Aber sie halten die Leser zahlungs- und aktionsbereit.


"Compact"-Chef Jürgen Elsässer vor "Friedensaktivisten" 2014 in BerlinIMAGO/FLORIAN SCHUH

Oder der Truth-Rapper „Kilez More“, bürgerlich Kevin Mohr. 2014 tritt er bei den Mahnwachen in Leipzig und Berlin auf, 2017 beim „Pax Terra Musica“. Im August 2020 steht er bei der zweiten großen „Querdenken“-Versammlung im Berliner Tiergarten auf der Bühne und jubelt dem Publikum zu: „Ihr seid die geilste friedliche Masse, die ich in meinem Leben gesehen habe.“

Es ist der Tag, an dem wiederholt Polizeiketten überrannt und Reichskriegsflaggen geschwenkt werden und Aktivisten schließlich versuchen, den Reichstag zu stürmen. Einen Tag später verkündet der „Querdenken“-Sprecher, das Grundgesetz sollte abgeschafft werden, es sei schließlich nur „Besatzungsrecht“.

Malte Klingauf, der Ex-Moderator der Montagsmahnwachen, beteiligt sich Anfang August an Protesten der Corona-Verharmloser in Berlin. Im November kommt es dann zur Gerichtsverhandlung: Sein Festival „Pax Terra Musica“ hat den Tagesspiegel wegen dessen Berichterstattung verklagt - unter anderem soll der Tagesspiegel nicht mehr berichten dürfen, dass sich unter den Teilnehmern des „Pax Terra Musica“ auch Israel-Hasser und esoterische Hetzer finden.

In der Verhandlung wird deutlich, dass das Gericht sämtliche Klagepunkte abweisen wird. Bevor es zum Urteilsspruch kommt, beantragt Klingaufs Anwalt eine Pause, um sich mit seinem Mandanten besprechen zu können. Anschließend erklärt er, man wähle die "kostengünstige Variante" und ziehe die Klage komplett zurück.

Ken Jebsen, der Ex-Moderator, lässt sich auf einer Stuttgarter „Querdenken“-Demo feiern. Zuerst gibt es eine herzliche Begrüßung durch „Querdenken“-Gründer Michael Ballweg, beide posieren Arm in Arm, dann spricht Jebsen.

Die Bandbreite der von ihm beschworenen Feindbilder ist um Bill Gates und die WHO angewachsen, aber ansonsten bleibt es die altbekannte Leier: Schuld an allem sind die Bundesregierung, der Staat an sich, die Nato, die Massenmedien. Jebsen behauptet zum x-ten Mal, die Herrschenden verfolgten eine geheime Agenda. Es klingt alles sehr vertraut.

Was 2014 und 2020 unterscheidet
Eine Recherchegruppe, die die Akteure der Mahnwachen und deren Weiterentwicklungen seit Beginn verfolgt, ist die Plattform Friedensdemo-Watch. Ein Mitglied der Gruppe sagt, die Kontinuitätslinien seien nicht zu übersehen. Ehemalige Mahnwachler seien von Beginn an bei den Berliner Coronaprotesten dabei gewesen – was auch daran liege, dass mit Ken Jebsen ein zentrales Gesicht der Mahnwachen von Anfang an hierzu mobilisierte: „Der hat hier seinen Stempel gesetzt und auch die weitere Entwicklung der ›Querdenker‹ mit seinem Vokabular beeinflusst.“

Jebsen sei einer der Ersten gewesen, die Ärzte im heutigen Gesundheitssystem mit Josef Mengele, dem nationalsozialistischen Kriegsverbrecher und Lagerarzt im Konzentrationslager Auschwitz, verglichen und aus Krankenhäusern „Lager“ machten. „Auch dass eine neue Machtergreifung stattfände, die in eine Coronadiktatur münden würde, stammt von ihm.“

Das Mitglied von Friedensdemo-Watch spricht auch von Unterschieden zwischen 2014 und 2020: „Wenn damals über die Mahnwachen aufgeklärt wurde, kam es bei ihnen immer wieder zu Lippenbekenntnissen, man würde sich von rechts abgrenzen.“ Um der Öffentlichkeit dies weiszumachen, habe es schließlich auch personelle Ausschlüsse gegeben.

In deren Folge hatten sich die Mahnwachen auch gespalten. Derartige Abgrenzungsversuche gebe es inzwischen nicht mehr. Bei den Coronaleugnern würden Neonazis und andere Rechte schlicht hingenommen. Zugenommen habe auch die eigene Gleichsetzung mit Opfern des Nationalsozialismus.

[Kokain, Anleitung zum Bombenbau, Nazi-Hetze – kein Problem: Eine Reportage über den Messenger-Dienst Telegram können Abonnenten von T+ hier lesen.]

Wie 2014 bei den Mahnwachen gibt es auch 2020 Aktivisten, die sich selbst bislang im linken Spektrum verortet haben – oder darauf pochen, Unterscheidungen in links und rechts seien ohnehin überkommen. Zwar lehnt das Gros der Linken sowohl Mahnwachen als auch Coronaleugner entschieden ab, die Proteste gegen beide Bewegungen werden im Wesentlichen durch linke Initiativen organisiert.

Dennoch nutzen Anhänger der von der Wissenschaft längst verworfenen „Hufeisentheorie“ oder „Extremismusdoktrin“ die Gunst der Stunde, beide politischen Lager gleichzusetzen. Das Futter liefern ihnen Protagonisten wie der Linken-Bundestagsabgeordnete Diether Dehm.

2014 tritt er bei der Berliner Mahnwache auf und verbreitet eine Stellungnahme mit dem Titel „Gegen die Dämonisierung der Montagsmahnwachen“. Sechs Jahre später veröffentlicht er einen Coronasong, in dem er singt: „Ein junger Virus plus uralte Mächte, ja, dieser Mix macht geil auf unsre Rechte“.


Diether Dehm ist innerhalb der Partei "Die Linke" arg umstritten.OPOKUPIX/IMAGO

Beobachter wie Friedensdemo-Watch gehen davon aus, dass die Bewegung der Coronaleugner stark an Bedeutung verlieren wird. Spätestens dann, wenn die Mehrheit der Deutschen geimpft ist und die pandemiebedingten Einschränkungen mit dem Rückgang der Fallzahlen aufgehoben werden können.

Der harte Kern könnte dann noch weitaus stärker zur Sekte verkommen, und von denen sei Einsicht nicht zu erwarten. Im Gegenteil. Schon die Mahnwachler waren sicher: Nur weil sie so zahlreich auf die Straße gegangen sind, wurde ein Krieg des Westens gegen Russland verhindert. Und die befürchtete Merkel-Diktatur samt Zwangsverchippung aller Bürger wird am Ende bloß ausgeblieben sein, weil die „Querdenker“ so massiv protestiert haben.

Wahrscheinlich ist auch, dass bald ein neues Verschwörungsnarrativ auftauchen wird. Nach der Angst vor einem Dritten Weltkrieg, dann vor „Überfremdung“ und nun vor „Freiheitsberaubung“ wird sich eine neue Angst finden – und eine neue Begründung, weshalb die Bundesrepublik, das Grundgesetz und die Institutionen der Demokratie endlich beseitigt gehören. Die Angst vor der Klimakrise und deren Konsequenzen sowie vor den sich abzeichnenden politischen Maßnahmen würde sich prima anbieten.

Dieser Text ist ein Vorabdruck aus dem Buch „Fehlender Mindestabstand“ (Herder Verlag), herausgegeben von Heike Kleffner und Matthias Meisner, das auch Texte der Tagesspiegel-Autoren Julius Betschka, Andrea Dernbach, Julius Geiler und Jost Müller-Neuhof enthält. Das Buch erscheint am 7. April. Eine digitale Premierenfeier findet am 27. April um 19 Uhr in der Volksbühne statt. Mehr Infos gibt es hier.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/biografien-von-verschwoerungsideologen-erst-friedensaktivist-jetzt-corona-verharmloser/27064482.html, Der Tagesspiegel vom 3. April 2021, Sebastian Leber mit Texten, herausgegeben von Heike Kleffner und Matthias Meisner



« Letzte Änderung: 6. April 2021, 14:47:36 von x »
Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
 
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Re: Ken haut ab
« Antwort #73 am: 6. April 2021, 17:20:23 »
Interessanter Artikel, bei dem mir unwillkürlich der angeblich so enttäuschte "linke Friedensaktivist" Christian Mantey aus dem Reichsbürger-Umfeld von "Staatenlos.Info" in den Sinn kommt. Das ergibt vor dem Hintergrund der früheren Montagsmahnwachen durchaus einen Sinn.
 
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Re: Ken haut ab
« Antwort #74 am: 7. April 2021, 23:23:37 »
Ach schön. Die Quatschdenkenbewegung hat mich so was von dermassen an die Wahnmachen aus 2014, die mich in dieses Forum trieben, erinnert. Und jetzt gräbt Herr Leber die Zusammenhänge aus und tratscht es in die breite Öffentlichkeit.

Schön, dass es noch solche Artikel und Schreiber gibt. 
 
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