Nun ja, diese letzte abgegebene Bilanz betrifft ja noch den Zeitraum in dem der Papa noch GF war. Die Bilanz ist für 2018, das Jahr in dem er dann als GF "rausflog". Leider ist die Bilanz für 2019 noch nicht verfügbar, oder sie haben sie einfach nicht zur Veröffentlichung gegeben. Ich vermute aber ersteres. Schließlich wurde die 2018 eben jetzt erst abgegeben.
Ich würde mal vermuten: Der Papa hat so viel Mist gebaut, dass die Kids jetzt übernommen haben in der Hoffnung die Karre noch aus dem Dreck ziehen zu können, während der Papa sein Heil quasi beim Dampfplauderer Fitzek sucht.
Der Mist ergab sich in der Branche in den letzten Jahren von selbst. Ich hatte vor Jahren so einen "Unternehmer" im Bekanntenkreis (nicht Mandantenkreis!). Das war zu der Zeit, als Module rar und teuer waren und die Nachfrage groß.
Der nahm EUR 100.000,00 auf das Haus seiner Frau auf, mietete mit dem Geld ein Geschäftsgebäude, einen Hummer, einen Benz, zwei Harleys und eine ZR1 Corvette. Dann schickte er zwei halbseidene Gestalten los, die ihm gegen Provision Käufer anschleppten. Die zahlten dann á conto 60 % der Auftragssumme, was bei Anlagen zu je EUR 50.000,00 und rund 50 Käufern gleich mal
EUR 1.500.000,0 Cash ergab. Die Module wurden dann mit Hilfe zweier halbseidener Subunternehmen aufs Dach geklatscht. Und so ging das rund 3 Jahre. Dann kam ein Einbruch und das Model lief nicht mehr.
Irgendwann stand der dann abends bei mir vor der Tür, mit Verband um den Kopf, weil ihm jemand eins mit der Dachlatte überzogen hatte und erklärte mir unter Tränen, daß er doch Millionen umgesetzt hatte und kein Geld mehr da sei und sein Modullieferant ihn nicht mehr beliefert.
Ich habe mir dann die Zahlen angeschaut und feststellt, daß sein Rohgewinn pro Anlage bei rund 5 % lag, wobei nicht mal berücksichtigt war, daß ihn die Modulklatscher pro Anlage jedes Mal um ein Modul beschissen hatte, das sie dann selbst verkauften.
Jedenfalls war der Lebensstand weitaus höher als der Gewinn und er hatte natürlich massiv Gelder aus der Firma gezogen, die er nicht zurückzahlen konnte. Die Folgen waren klar, Insolvenz mit persönlicher Haftung, Verlust des persönlichen Vermögens. Ein Jahr später war das Haus der Gattin auch weg (trotz Gütertrennung), da er "vergessen" hatte, das Startdarlehen mit EUR 100.000,00 zurückzuzahlen und die Gattin als Hausbesitzerin schön brav bei der Bank alles mit unterschrieben hatte.
Fazit: Man kann bzw. konnte in der Branche Geld verdienen, wenn man auf dem Boden blieb und sorgfältig seinen Betrieb führte.