Videogottesdienste sind problemlos möglich
Ja, schon! Aber Du erkennst offenbar den Ernst der Lage nicht ...
Das Problem der Hardcore-Katholiken ist folgendes:
Im Normalfall nimmt man an der Kirchentüre eine rituelle Reinigung vor, indem man sich mit Weihwasser besprengt, das im Jahr zuvor in der Osternacht gesegnet wurde.
Man ist schon um 6 h, spätestens um 7 h in der Kirche zur Frühmesse, weil man die Heilige Kommunion nur nüchtern empfangen darf.
Nach dem Weihwasser steht erst einmal die Ohrenbeichte bei einem Priester an, da man an der Heiligen Messe nur in reinem Zustand teilnehmen darf.
Dann Empfang der Heiligen Hostie mit persönlichem (!) Segen des Priesters, der als direktes Werkzeug des HERRN dient.
Anzustreben ist natürlich eine Pontifikalmesse, da der Segen eines Bischofs besonders „wertvoll“ ist.
Eigentlich sollte das jeden Tag stattfinden, in der Realität aber eben nur einmal in der Woche, nämlich am Sonntag.
Nun steht das Osterfest an, das höchste Fest im Jahreslauf, an dem die Osterkerze und das Weihwasser geweiht werden. Dazu ist man in der Früh um 3 h auf den Beinen (wenn nicht schon seit Mitternacht, eben wie bei der römischen Vigil, der Nachtwache).
Die Messe soll nicht nur eine Messe sein, sondern ein Hochamt, das Pontifikalhochamt hat noch wieder einen besonderen Ritus.
An mindestens 4 dieser Ereignisse
persönlich teilzunehmen, ist einem seit der Kindheit eingebläut worden, spätestens zur Wandlung - also rechtzeitig – hat man da zu sein.
Nun gibt es „lasche“ Christen, die sich sagen: „Nu, ja, wenn ich krank bin, kann ich ja auch nicht teilnehmen“, die das Ganze also etwas lockerer sehen.
Und der Bene – oder war es sogar schon JP II? - hat bereits erklärt, der Segen Urbi et Orbi gilt auch übers Fernsehen samt dem dazugehörigen Ablaß (5000 Jahre oder so).
Und jetzt kommen sie auch noch mit Videogottesdiensten!
Der Hardcore-Katholik folgt seinem Bischof willig, aber nur solange wie der das Traditionelle tut als das Richtige!
Und dann gibt es ja noch die erwähnten Lefebvre-Anhänger, die sind noch einen Tacken heftiger …
Allgemein gilt: Bestimmte Handlungen dürfen nur an bestimmten Tagen von der dazu befugten Person unter dem Hersagen ganz bestimmter festgelegter Sprüche stattfinden.
Das hat manchmal eine Anmutung, die für unsere Kundschaft interessant ist.
Und wenn das mit den Gesetzen und Verordnungen kollidiert, hat man Probleme mit der Einsicht.
Glücklicherweise ist die Mehrheit der Leader – also der Bischöfe – da vernünftig und auf der Argumentationslinie des Staates. Seelenheil ist schön, nützt aber nix, wenn man tot ist.