Umfrage

In meinem direkten Umfeld höre ich seit Beginn der Corona-Krise:

Deutlich weniger Verschwörungstheorien
3 (2%)
Etwas weniger Verschwörungstheorien
6 (4.1%)
Unverändert / Ich habe kein Umfeld (mehr)
36 (24.3%)
Etwas mehr Verschwörungstheorien
52 (35.1%)
Deutlich mehr Verschwörungstheorien
51 (34.5%)

Stimmen insgesamt: 140

Autor Thema: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen  (Gelesen 1500608 mal)

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Offline hair mess

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3915 am: 2. September 2020, 09:13:28 »
Beim Abstand von 1,5 Meter braucht er 182000 Teilnehmer.
Vielleicht stellt er seine Teilnehmer auf Sichtweite auf.
Endlich wird Coronaschutz ernst genommen.
Fällt Dir nur Unsinn ein und immer,
erzähle nichts, sonst wird es schlimmer.
 
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Offline Gutemine

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3916 am: 2. September 2020, 09:21:18 »
Ich weiß, wir hatten hier den (Twitter)Link zu dem Video, finde ihn aber leider nicht mehr. Belltower klärt jetzt auf, wer der Vater war, der seine Kinder so (ich würde das so bezeichnen) misshandelt und quasi als "Schutzschild" genutzt hat. Rolf Kron, der ja schon seit Jahren in der Szene aktiv ist und auch schon bei "König Drosselbirne" aktiv war, wie auch als "Professor" beim Königreich Deutschland.

Weinende Kinder im TV

Zitat
Ein Video der Demonstration, dass schnell in rechten Kreisen viral ging:  Zu sehen, aber nicht zu hören, ist ein Mann, der mit Polizisten in voller Schutzmontur spricht. Auf seinen Schultern sitzt ein Mädchen, vielleicht sechs, sieben Jahre alt. Es hält sich die Ohren zu, weil die Demo-Menge drumherum laut schreit. Der Polizist scheint den Mann anzuweisen, zurückzutreten. Der redet weiter auf den Polizisten ein, bis dieser ihn mit seiner Hand zurückdrängt. Der Mann stolpert zurück. Das Mädchen, dass auf seinen Schultern sitzt und bisher schon sehr ängstlich geschaut hat, fängt an zu weinen. Der Tenor der Geschichte: So brutal ist die Polizei, nimmt keine Rücksicht auf das Kind. Interessant ist allerdings, dass es nicht irgendein Mann ist, der das Kind trägt: Rolf Kron ist praktischer Arzt, Impfkritiker und Homöopath, der in zahlreichen Video-Interviews für dubiose Alternativmedien behauptet, der „Hype“ um das neuartige Coronavirus sei schnell vorbei und die Maßnahmen übertrieben. Seine Aussagen sind größtenteils falsch, hat „Correctiv“ geprüft. Er hat bereits auf einer „Querdenken“-Demonstration in Bregenz auf der Bühne gestanden. Ob er da auch ein Kind dabei hatte, ist nicht dokumentiert.


Spoiler
„Querdenken“-Narrative Kinderschutz propagieren, aber Kinder als Schutzschilde benutzen

Kinder sind ein beliebtes Mobilisierungsthema, auch für rechtsalternative Kreise. Auf der „Querdenken“-Demonstration gab es neben dieser inhaltlichen Ebene noch eine praktische Funktion für Kinder: Sie dienten als Schutzschilde. Das haben bisher selbst Neonazis selten gemacht.
Von Simone Rafael|   1. September 2020   

Eltern sind sehr emotionale Wesen, wenn es um ihre Kinder geht. Die meisten lieben ihre Kinder, versuchen sie zu beschützen, machen sich Sorgen um ihre Zukunft – und sind darüber ansprechbar. Die rechtsextreme und rechtspopulistische Szene versucht seit Jahrzehnten, über das Thema Kinder an Eltern heranzukommen: Seien es die Kameradschafts- und NPD-Aktionen seit den 1990er Jahren, die vorgaben, sich gegen Kindesmissbrauch einzusetzen, dabei aber vor allem für die Wiedereinführung der Todesstrafe plädierten (damals „Todesstrafe für Kinderschänder“, vgl. Belltower.News) und die angeblichen Täterprofile verbreiteten, die nur das Ziel hatten, Rassismus zu verbreiten (bei Sexualdelikten gegen Kinder sind die meisten Täter aus dem Nahumfeld der Opfer und haben in Deutschland keinen Migrationshintergrund, vgl. Belltower.News).

Rassismus statt Kinderschutz

Diese Erzählung erhielt ihre Renaissance in den flüchtlingsfeindlichen Bewegungen ab 2014, wo islamfeindliche und rassistische Bewegungen Geflüchtete als potenzielle Bedrohung für Kinder darstellten, bis Eltern etwa verunsichert und/oder aufgehetzt dagegen Sturm liefen, dass z.B. Geflüchtete in der Nähe von Schulen untergebracht wurden (vgl. Belltower.News).

LGBTIQ-Feindlichkeit statt Kinderschutz

Doch rechtsalternative Kinder-Instrumentalisierung funktioniert auch ohne Rassismus: Etwa die Narration der rechtspopulistischen „Demo für Alle“-Bewegung, die Unterricht über sexuelle Vielfalt und Aufklärung als „Frühsexualisierung“ von Kindern darstellt, die gegen Traditionen und heterosexuelle Familien gerichtet sei (vgl. Belltower.News).

Kinder und Coronavirus-Maßnahmen-Debatten

Auch im Zuge der Coronavirus-Maßnahmen-Debatten werden Kinder argumentativ ins Feld geführt, um die Verkehrtheit und Verrücktheit von Mundschutz und Hygienekonzepten zu begründen: Sei es die Annahme, es würde Kindern schaden, in der Schule einen Mundschutz zu tragen oder Babys emotional verarmen lassen, wenn sie nur noch in Gesichter mit Masken blicken (was genaugenommen voraussetzen würde, dass ihre Eltern auch in der eigenen Wohnung und im Freien permanent Mundschutz tragen würden, was noch gar niemand gefordert hat…). Auch die später zurückgenommene Ankündigung, im Falle einer Covid-19-Erkrankung müsse man das betroffene Kind im eigenen Haushalt isolieren – wenn nicht, komme das Jugendamt – führte zu erregten Diskussionen. Diese Debatten zu führen, ist legitim. Doch wozu führten sie am Wochenende bei den „Querdenken“-Aktivitäten in Berlin am 28. und 29.08.2020?
Kinder als Werbeträger und Schutzschilde

Rund 38.000 Menschen waren in Berlins Mitte auf den Straßen, unter ihnen Verschwörungsideolog*innen, Antisemit*innen, Rechtsextreme, Reichsbürger*innen – und viele Eltern (wobei es da natürlich Überschneidungen gibt). Als Eltern waren diese Menschen nicht etwa wegen ihrer Schilder und Themen zu erkennen, sondern weil sie ihre Kinder dabei hatten, vom wenige Monate alten Säugling bis zum Teenager. Diese Eltern hatten also die Entscheidung getroffen, ihre Kinder mit zu einer Großdemonstration mit unbekanntem Ausgang und unbekannten Gewaltpotenzial zu nehmen und standen dort mit ihnen bisweilen stundenlang bei 26 Grad mit ihnen in der prallen Sonne, auch ohne Sonnenschutz. Etliche nutzten die Kinder als niedliche Botschafter menschenverachtender Ideologie, kleideten sie in Reichsfarben

Oder sie ziehen ihnen „Q“-T-Shirts an, denn auch die „QAnon“-Veschwörungserzählung hat nicht nur den auch niedlich gestaltbaren weißen Hasen (vgl. Belltower.News), sondern hat angeblichen Kinderschutz zum Thema, wenn es doch u.a. gegen pädophile Geheimbünde gehen soll, die Kinder unterdrücken und ausnutzen sollen, sogar ihr Blut trinken, was an die antisemitische Narration der Ritualmordlegende angeknüpft (vgl. Adrenochrome, Belltower.News).

Dies alles, damit die Kinder am „Tag der Freiheit“ dabei sind? Nein, es gab dabei auch taktische Hintergedanken:

Kinder als Schutzschilde also, als Schutz vor Wasserwerfern der Polizei und vor Angriffen einer als
gewalttätig in dieser Szene imaginierten „Antifa“, in der Hoffnung also darauf, dass andere Teile der
Gesellschaft rücksichtsvoller und empathischer sind als sie selbst. Das sagt bereits viel über die
Fürsorge solcher Eltern aus. Aber ist das denn geschehen?
Weinende Kinder im TV

Ein Video der Demonstration, dass schnell in rechten Kreisen viral ging:  Zu sehen, aber nicht zu hören, ist ein Mann, der mit Polizisten in voller Schutzmontur spricht. Auf seinen Schultern sitzt ein Mädchen, vielleicht sechs, sieben Jahre alt. Es hält sich die Ohren zu, weil die Demo-Menge drumherum laut schreit. Der Polizist scheint den Mann anzuweisen, zurückzutreten. Der redet weiter auf den Polizisten ein, bis dieser ihn mit seiner Hand zurückdrängt. Der Mann stolpert zurück. Das Mädchen, dass auf seinen Schultern sitzt und bisher schon sehr ängstlich geschaut hat, fängt an zu weinen. Der Tenor der Geschichte: So brutal ist die Polizei, nimmt keine Rücksicht auf das Kind. Interessant ist allerdings, dass es nicht irgendein Mann ist, der das Kind trägt: Rolf Kron ist praktischer Arzt, Impfkritiker und Homöopath, der in zahlreichen Video-Interviews für dubiose Alternativmedien behauptet, der „Hype“ um das neuartige Coronavirus sei schnell vorbei und die Maßnahmen übertrieben. Seine Aussagen sind größtenteils falsch, hat „Correctiv“ geprüft. Er hat bereits auf einer „Querdenken“-Demonstration in Bregenz auf der Bühne gestanden. Ob er da auch ein Kind dabei hatte, ist nicht dokumentiert.

Kinder lesen Texte auf der Bühne vor

Auf Instagram freut sich die Vereinigung „Wir2020“ darüber, dass Kinder auch auf den Demonstrationsbühnen instrumentalisiert wurden. Sie zeigen ein Foto mit einem etwa 10-jährigen Jungen, der auf der Bühne einen Text vorliest: „An Corona sind mehr Leute verdummt als erkrankt.“ Was 10-Jährige halt so sagen. Deshalb liest er auch den gesamten Text ab. Er ist mit dem Verein “Klagepaten” auf der Bühne, trägt auch ein T-Shirt mit dem Logo des Vereins, ebenso wie eine Frau, die ihn begleitet – mutmaßlich seine Mutter. Die hat auch Dinge zu sagen, etwa: „In Schulen werden die Kinder getestet, ohne unsere Zustimmung. Das ist die Vorstufe zur Impfung!“. „Klagepaten e.V.“ hat sich darauf ausgerichtet, „Querdenken“-Demonstrant*innen gegen den Staat zu helfen: Er will Hilfe bieten, wenn man Ärger mit der Polizei hat, festgenommen wurde oder Übergriffe durch Polizei erlebt hat. Beheimatet ist der laut Impressum bei einer Rechtsanwaltskanzlei in Leipzig, zu der auch der Rechtsanwalt Ralf Ludwig gehört, der „Querdenken 711“ juristisch vertritt und zu den „Anwälten für Aufklärung“ der Coronaskeptiker*innen gehört. Spezielles Angebot des Vereins zur Demo in Berlin: Eine App, über die Spontandemonstrationen angemeldet werden können. Über 3.000 dieser Demos wurden in Berlin angemeldet, als die Hauptdemonstration zwischenzeitlich verboten werden sollte. Wer das Kind ist, ist der Redaktion nicht bekannt.

Später kommt noch ein Liedermacher-Paar auf die Bühne, Janin Devi und André Maris. Im Schlepptau: Ein Kleinkind. Sie gehören laut Selbstbeschreibung zur „Yoga-Musikszene Europas“ und reden viel von Liebe und Frieden, aber vor allem vom kritischen Denken, dass man sich nicht verbieten lasse dürfe.  Vor den Menschen mit den Reichsflaggen klingt das nicht nach kritischer Auseinandersetzung mit der Realität, sondern nach einen Aufforderung zum Eintritt in die Welt der Verschwörungserzählungen.

Kinder beim Durchbrechen der Absperrung zum Reichstag

Und wenn Sie vorhätten, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen und widerrechtlich ein staatliches Gebäude zu betreten – würden Sie dann ihre Kinder mitnehmen? Wer sich die Videos der Demonstrationsteilnehmer*innen ansieht, die am Abend des 29.08.2020 am Reichstag enthemmt und euphorisiert, mit Reichsflaggen in der Hand, gewaltvoll die Polizeiabsperrung durchbrechen und die Treppen des Gebäudes erstürmen, bis die Polizei sie aufhält, entdeckt darunter tatsächlich einige Eltern zwischen den anderen Reichsbürger*innen und Rechtsextremen, die selbst Kleinkinder beim „Sturm auf Berlin“ mitnehmen. Teilnehmer skandieren in den Videos auch hörbar, dass sie diesen Angriff auf eine staatliche Institution machen: „Für die Kinder! Für die Freiheit meiner Kinder!“ Ob die Person, die das ruft, Kinder hat, oder ob es hier mehr um die bei Reichsbürger*innen und Anhängern*innen der völkischen Ideologie beliebten „Blutlinien“ der „Ahnen“ geht, ist nicht bekannt.  Eines jedenfalls ist beim Betrachten dieser Bilder klar: Hier wird das abstrakte Konzept „Kinder“ benutzt – die eigenen Kinder werden dagegen offensichtlich eher nicht beschützt. Dies sollten sich alle Eltern klarmachen, die mit diesen Demonstrationen liebäugeln.

Und die Schwangere, die ihr Kind verlor?

In rechtsalternativen Kreisen im Internet fleißig geteilt wird nach der Demonstration außerdem das Video der Verhaftung einer schwangeren Frau mit dem Zusatz, diese habe hinterher ihr Kind verloren. Die Berliner Polizei hat dazu inzwischen richtiggestellt: Die 42-jährige Frau hat ihr Kind nicht verloren. Verhaftet wurde sie, weil sie gegen 13.45 Uhr eine Absperrung durchbrechen wollte (!). Außerdem hat sie Polizeibeamte geschlagen und angespuckt. Wir würden dem Kind gern trotzdem viel Glück fürs Leben wünschen.

Und das hier hat Twitter noch gefunden:
[close]
(Sollte man, auch wegen der Screens, direkt anschauen!)
https://www.belltower.news/querdenken-narrative-kinderschutz-propagieren-aber-kinder-als-schutzschilde-benutzen-103489/
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3917 am: 2. September 2020, 09:28:19 »
Ein Blick auf das FB-Profil und die HP des Herrn Kron (angeregt durch Belltower), hat mich dann doch zu einer kurzen Mail an die Bayerische Landesärztekammer veranlasst. Kron ist (angeblich?) Arzt und Homöopath Nichtsnutz und hat auch die Schule des Lebens besucht.
Sie müssen nicht alles glauben, was Sie denken!
 
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Offline BlueOcean

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3918 am: 2. September 2020, 09:55:29 »
Die Cov♥♥♥en werden bleiben

Man hätte es sich denken können. Wer den Holocaust leugnet und das dritte Reich schon immer mit einem munteren Volksringelpietz verwechselt hat, war natürlich leicht davon zu überzeugen, dass Corona vom ewigen Juden ausgebrütet wurde, damit bolschewistische Schlitzaugen unsere Brunnen damit vergiften während die Besatzungserfüllungssystempolitiker das Volk regalieren und mit Masken in den Wahnsinn sowie mit Impfungen in den Tod treiben wollen. Soweit so blöd. Aber vorhersehbar.

Nicht so sehr war jedoch zu erwarten, dass der gegenteilige und weitaus schlimmere Verblödungsprozess die Formen annimmt, die er jetzt hat. Denn es scheint als ob bei einigen aus der Überforderung durch den Umgang mit der Pandemie eine dummselig leugnende Abwehr entsteht, die mit Irrglauben und fixem Meinen jede Einsicht verweigert. Corona gibt es nicht, Masken schaden, wir leben in einer Diktatur und sind von mörderischen Impfspritzen umzingelt. Oh weh, oh weh. Herrjemine.
Das wirklich Furchtbare ist nur, dass diese überforderten Leichtgläubigen, die im Internet leider erfolgreich mit Verschwörungsmythen geimpft und infiziert worden sind, jetzt wie Schafe in die Wahnwelten trotten, die auf jede Frage eine falsche aber einfache Antwort bieten und die mit Rassismus und Hass sowie rechtsradikaler Ideologie getränkt sind.

Wenn die kleine Schar der Holocaustleugner nun auch Corona leugnet, ist das kein besonderer Schaden. Wenn sich aber aus der viel größeren Gruppe derer, die an der Pandemie und deren Bekämpfung zweifeln, ein Haufen ergibt, der nach den Masken auch am Holocaust zu zweifeln beginnt oder andere Inhalte der rechtsgewirkten Verschwörungsmythen übernimmt und propagiert, dann haben wir ein echtes Problem.

Und genau das geschieht zur Zeit. Der turboradikalisierte Hildmann ist nur ein besonders krasses Beispiel dafür wie Probleme und Befindlichkeiten im Umgang mit der Pandemie zu einem atemberaubenden mentalen Amoklauf führen, der immer mehr Lügen aus dem Internet für bare Münze nimmt und daraus die Rechtfertigung für immer massiveren Widerstand ableitet.

Und je hohler die Argumente desto steifer der Standpunkt. Mit einer penetranten Unerbittlichkeit werden rechtsideologische Scheinlösungen wie etwa der Friedensvertrag eingefordert, die nicht ansatzweise verstanden wurden und eher die unfassende Orientierungs- und Hilflosigkeit derer belegen, die da so lauthals fordern. Wobei die Lautstärke mit der sie ihre nie bestrittene Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen durchaus mit der Sturheit korreliert mit der sie sich jedem sachlichen Dialog verweigern. Es gilt das gebrüllte Wort.

So ist also nicht auszuschließen, sondern leider eher anzunehmen, dass sich zu der trüben Truppe der verblendeten Reichsbürger, die schon im Abschwung begriffen waren, jetzt eine große Menge neuer ähnlich verblendeter Coronadeppen gesellen wird, die sich in diesem Jahr ideologisiert und radikalisiert haben.
"Teurer als die bittere Wahrheit ist uns der erhabene Wahn." (Alexander Puschkin)
 

Offline Gutemine

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3919 am: 2. September 2020, 10:00:33 »
Ein schöner Kommentar bei Kontext.

Zitat
Welche Freiheit und welche Liebe diejenigen im Sinn haben, die sich am selben Tag vor dem Reichstag drängten, wollen wir uns lieber nicht vorstellen.

Spoiler
Hilfe, die Rasensprenger!

Von unserer Redaktion|

Datum: 02.09.2020

Die Liste sieht aus wie ein ordentlicher Verfassungsschutzbericht: Martin Sellner von der Identitären Bewegung, der neurechte Publizist Götz Kubitschek und der Verein "Ein Prozent"; die AfD-Promis Weidel, Höcke und Brandner; der verurteilte Holocaust-Leugner Nikolai Nerling, auch bekannt als Volkslehrer; Jürgen Elsässer vom "Compact"-Magazin; der rechtsextreme Rapper Chris Ares und der rechtsextreme Rocker Michael "Lunikoff” Regener, ehemaliger Sänger der Neonazi-Band "Landser", die als kriminelle Vereinigung verboten wurde; die NPD und der Dritte Weg – kurzum: Alles, was in der rechten Szene Rang und Namen hat, machte mobil, um am 29. August in Berlin bei den Querdenkern mitzudemonstrieren.

Der Verfassungsschutz aber, angeblich konzipiert als Frühwarnsystem für extremistische Umtriebe, schlägt nicht Alarm. Der Geheimdienstchef entwarnt gar kurz vor der Demo: nur vereinzelt Rechte, kein maßgeblicher Einfluss, Unterwanderung missglückt. Und obwohl Rechtsradikale und Reichsbürger in Gruppen des Messengerdienstes Telegram und in sozialen Netzwerken ganz offen ihre Absicht kommunizieren, das Parlamentsgebäude stürmen zu wollen, stellt die Berliner Polizei am Tag der Ereignisse nur drei Leute vor selbiges, um es zu schützen.

Rechtsextremisten können ihre Vorhaben lang und breit ankündigen, sie können Politiker erschießen, Synagogen angreifen und als mordende Terrorbanden durchs Land ziehen – aber sie werden von den deutschen Behörden einfach nicht ernst genommen. Nachdem ein paar Hundert Menschen, viele davon mit Reichskriegsflaggen, in den abgesperrten Sicherheitsbereich vor dem Parlamentsgebäude eingedrungen waren, warnte die Berliner Polizei nicht etwa, dass jetzt Wasserwerfer aufgefahren würden. Für den Fall, dass die Leute nicht freiwillig gehen, twitterte sie: "Gleich gehen dort auch die Rasensprenger an." Und wenn sie dann immer noch nicht spuren, geht’s ohne Nachtisch ins Bett! Nein, diesen letzten Satz twitterte die Berliner Polizei nicht, eine Eskalation wollte sie dann doch nicht riskieren.

Dass Rechtsextremisten versuchen, eine Bewegung oder Demonstration zu kapern, ist das eine. Wie diejenigen unter den Teilnehmern und Veranstaltern sich dazu äußern, die im Rahmen der Demo auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen behaupten, das andere. Am Tag danach distanzierte sich die veranstaltende Stuttgarter Initiative "Querdenken 711" von den Demonstranten vor dem Reichstag. Seine Initiative sei friedlich, sagte Organisator und Stuttgarter OB-Kandidat Michael Ballweg, sie habe mit diesen Protestierenden nichts zu tun.

Schön und gut. Aber wo waren entsprechende Aufrufe der Initiative im Vorfeld und während der Demo? Da hätte es genügend Gelegenheiten gegeben, sich klar zu äußern. Zumal das Problem, dass die Querdenken-Demos viele Rechte anziehen, beileibe kein neues ist. Es geht nicht darum, die ganze Bewegung als rechts unterwandert darzustellen. Aber wenn sich schon im Mai in Stuttgart die Rechtsaußen der Landes-AfD Christina Baum und Stefan Räpple tummeln (Kontext berichtete), wenn die Aufrufe aus rechten Zirkeln, zu den Demos zu kommen, bekannt sind, dann muss man sich dazu verhalten. Entweder man distanziert sich vorab und erklärt bestimmte Gruppen für nicht willkommen. Oder aber man muss sich den Vorwurf der Rechtsoffenheit gefallen lassen. Insbesondere wenn der offizielle Querdenken-Pressesprecher Stephan Bergmann im Netz vor einer Vermischung der Rassen warnt, die absichtlich befördert werde, um den Intelligenzquotienten der weißen Bevölkerung zu senken.

"#Frieden #Freiheit #Liebe" ist ein Statement Ballwegs und des Leipziger Rechtsanwalts und "Corona-Widerständlers" Ralf Ludwig vom 29. August auf Youtube betitelt. Welche Freiheit und welche Liebe diejenigen im Sinn haben, die sich am selben Tag vor dem Reichstag drängten, wollen wir uns lieber nicht vorstellen.
[close]
https://www.kontextwochenzeitung.de/editorial/492/hilfe-die-rasensprenger-6971.html
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Offline kairo

Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3920 am: 2. September 2020, 10:33:07 »
Aha, jetzt sollen die Demos in Konstanz steigen. Als Berliner finde ich das gut.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/coronakrise-in-berlin-querdenken-demo-wird-an-den-bodensee-verlegt/25655678.html

Ob es aber funktionieren wird, erlaube ich mir zu bezweifeln.

Zitat
Demnach solle die nächste Großdemo "im Vierländereck Konstanz" stattfinden.

Wer schon mal in Konstanz war (oder einen flüchtigen Blick in den Atlas geworfen hat), der weiß, dass es da nur Deutschland und die Schweiz gibt. Wo die anderen beiden Länder herkommen sollen, ist unklar. Möglicherweise sind Österreich und Liechtenstein gemeint. Aber das österreichische Bodenseeufer ist ziemlich weit von Konstanz entfernt, und Liechtenstein grenzt überhaupt nicht an den Bodensee.

Zitat
"Das ist zum Beispiel als Menschenkette um den Bodensee vorstellbar", habe Ballweg ihm gesagt.

Hat der den Bodensee schon mal gesehen? Die Menschenkette würde ich mir gerne mal ansehen.
 
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Offline Gutemine

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3921 am: 2. September 2020, 10:38:38 »
Natürlich muss auch der Ex-Lübcke-Attentäter-Anwalt und rechtsextremer Einpeitscher Hanning seinen Senf zu den Coronamaßnahmen und Maskenpflicht abgeben.

Gleichzeitig macht er Werbung für einen ARAG-Versicherungsvertreter. Ob die ARAG davon begeistert ist?   :scratch:


Zitat
HANNIG. the view
⚠️ Neue Corona-Verordnungen der Bundesländer - es drohen Bußgelder! 😱

➡️ Aber wer darf eigentlich kontrollieren, welche Rechte habe ich & wie kann ich mich wehren? 🤔 Auch die Frage nach einer Rechtschutzversicherung für solche Fälle stellt sich 🤷🏻‍♂️. Wer dazu Fragen hat, kann sich gern unter dem nachfolgenden Link an Thomas Kirst von der ARAG wenden: ⬇️
https://www.arag-partner.de/thomas-kirst

Alle Tipps und Infos im Video 🤓🎥!

Zum Verbot der Demo hat er auch sein herausragendes juristisches Fachwissen zum Besten gegeben.



Zitat
HANNIG. the view
Heute hat der Berliner Senat ein Verbot von Demonstrationen unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes bekannt gegeben. Dies ist ein weiterer Dammbruch unseres Rechtsstaates & darf nicht unwidersprochen bleiben! Mehr dazu im Video.

➡️ Facebook: Hannig.Wir lösen Probleme
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Offline kairo

Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3922 am: 2. September 2020, 10:46:15 »
Zitat
Heute hat der Berliner Senat ein Verbot von Demonstrationen unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes bekannt gegeben.

Ach, hat er das?

Zitat
Der Berliner Senat hat in seiner Sitzung am Dienstag die Infektions-Schutzverordnung verschärft. Sie enthält nun auch eine Maskenpflicht für Teilnehmende bei Demonstrationen mit mehr als 100 Personen. Bei Veranstaltungen unter 100 Personen muss eine Maske auch dann getragen werden, wenn Parolen skandiert oder Lieder gesungen werden

https://www.tagesspiegel.de/politik/fragen-des-tages-berlin-fuehrt-maskenpflicht-bei-demos-ein-und-us-wahlkampf-gewinnt-an-schaerfe/26149414.html

Kein Wort davon, dass Demonstrationen verboten werden.
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3924 am: 2. September 2020, 11:38:41 »
Die Cov♥♥♥en werden bleiben

Man hätte es sich denken können. Wer den Holocaust leugnet und das dritte Reich schon immer mit einem munteren Volksringelpietz verwechselt hat, war natürlich leicht davon zu überzeugen, dass Corona vom ewigen Juden ausgebrütet wurde, damit bolschewistische Schlitzaugen unsere Brunnen damit vergiften während die Besatzungserfüllungssystempolitiker das Volk regalieren und mit Masken in den Wahnsinn sowie mit Impfungen in den Tod treiben wollen. Soweit so blöd. Aber vorhersehbar.

...

So ist also nicht auszuschließen, sondern leider eher anzunehmen, dass sich zu der trüben Truppe der verblendeten Reichsbürger, die schon im Abschwung begriffen waren, jetzt eine große Menge neuer ähnlich verblendeter Coronadeppen gesellen wird, die sich in diesem Jahr ideologisiert und radikalisiert haben.

Wirklich? Es ist doch naiv zu glauben, daß das alles purer Zufall oder ausschließlich den mehr oder weniger lästigen Einschränkungen (harsch waren sie ja nur in Italien oder Spanien) zuzuschreiben wäre. Leute, die so denken wie Rüdi, gab es anderswo im "real existierenden Sozialismus" (und nicht nur da) ja auch. Das Potential war immer schon vorhanden, aber entweder zu lethargisch oder zu sehr von den Verhältnissen eingehegt, als daß die sich alle vor dem Rathaus auf eine Bierkiste gestellt und dem Bürgermeister Beleidigungen ihre Meinung ins Fenster geblökt hätten.

Seitdem die AfD gesellschaftsfähig wurde, ist das Thema "Kinderstube" jedoch durch, die Frage "was werden die Leute denken" endgültig zur eigenen Beruhigung beantwortet. Wer im September 2017 mit den Wahlhelfern rumzeterte, daß die zum Anlegen der Blindenschablonen an einer Ecke beschnittenen Wahlzettel sämtlich ungültig seien, rennt heute auf einen Fingerschnipp die Reichstagstreppe hoch.
Klar distanziert sich Ballweg, weil der ja eine andere Verfassung will. Die muß es aber erstmal geben und dann salonfähig gemacht werden, bevor man den Mob sie durchsetzen lassen kann. Wer jetzt in den Amtsstuben glaubt, die Sache sei ausgestanden, sobald nur in Berlin wieder Ruhe einkehre, hat das Thema schlichtweg verfehlt.

@BlueOcean

« Letzte Änderung: 2. September 2020, 12:11:23 von dtx »
 
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3925 am: 2. September 2020, 12:00:17 »
Berlin ist völlig uninteressant!

Jetzt wird Konstanz beglückt!

Aber Achtung: Hier fand ein Konzil statt, auf dem einer verbrannt wurde ...  ???



Zitat
DEUTSCHLAND
NACH ESKALATION IN BERLIN
„Querdenken“-Demo wird an den Bodensee verlegt

Stand: 11:05 Uhr

Die Initiative „Querdenken 711“ zieht für ihre nächste Demo von Berlin nach Konstanz. Die Verlegung sei keine Reaktion auf die neue Maskenpflicht in Berlin, so der Veranstalter. Er habe auf der Demo am Wochenende auch „keine Rechtsextremen gesehen“.
Spoiler
Die Stuttgarter Initiative „Querdenken 711“ will am 3. Oktober in Konstanz gegen die Corona-Politik demonstrieren. Eine Demo in Berlin sei nicht geplant, sagte Organisator Michael Ballweg am Mittwoch im Deutschlandfunk. Am Samstag hatten sich Zehntausende Menschen in der Hauptstadt versammelt, um gegen staatliche Corona-Auflagen zu protestieren. Darunter waren auch größere Gruppen von sogenannten Reichsbürgern.

Als Reaktion auf die Demonstrationen hat der Berliner Senat am Dienstag eine Maskenpflicht für Demonstrationen mit mehr als 100 Teilnehmern beschlossen, die von Samstag an gelten soll. Die Verlegung ist Ballweg zufolge aber keine Reaktion auf die Maßnahme. „Ne, also gar nicht. Das ist ja auch schon am 29. auf der Bühne verkündet worden“, sagte er dem Deutschlandfunk.

Unter den Demonstranten in Berlin waren auch größere Gruppen von Reichsbürgern mit entsprechenden T-Shirts, Transparenten, Megafon-Ansagen, Sprechchören und Flugblättern. Deutlich erkennbar waren auch einige kleinere Gruppen von Rechtsextremisten und Neonazis.

„Habe keine Rechtsextremen gesehen“
In einem RBB-Interview am Dienstagabend hatte Ballweg die Kritik zurückgewiesen, bei der Demonstration am Samstag seien auch viele Rechtsextremisten und sogenannte Reichsbürger gewesen. „Ich habe keine Rechtsextremen gesehen.“

Aber man werde künftig noch mehr darauf achten. Zu Menschen mit Reichsflaggen habe man Ordner geschickt und von vielen gehört, „dass die Flaggen verteilt worden sind“. Seine Bewegung sei demokratisch, weder Links- noch Rechtsextremisten noch gewaltbereites Potenzial gehörten dazu.

Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang sieht das anders als Ballweg. „Rechtsextremisten und Reichsbürgern ist es gelungen, einen Resonanzraum zu besetzen, wirkmächtige Bilder zu erzeugen und so das heterogene Protestgeschehen zu instrumentalisieren“, sagte er. Und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) konstatierte sogar: „Die Rechten sind dabei, die Bewegung komplett zu kapern.“

https://www.welt.de/politik/deutschland/article214837544/Querdenken-711-Naechste-Demonstration-wird-an-den-Bodensee-verlegt.html
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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3926 am: 2. September 2020, 12:15:08 »
Zitat
...
Und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) konstatierte sogar: „Die Rechten sind dabei, die Bewegung komplett zu kapern.“

...

Haben die das wirklich so gesagt oder ist das ein Übertragungsfehler der Zeitung?

 
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Offline Gutemine

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3927 am: 2. September 2020, 12:34:44 »
Die Welt bringt mal noch ein paar weitere Rechtsextreme die bei der Demo waren ins Spiel. Ich war der Meinung auch ein Photo (bei einer der Fotostrecken) gesehen zu haben bei denen Höcke, Poggenburg und Elsässer mit ein paar anderen NeoNazis zusammenstehen. Egal, die Welt lässt die AfD leider ein bisschen außen vor, die wollen es sich wohl nicht allzusehr mit "dem der noch wichtig werden kann" und seiner Mischpoke verscherzen.

Leider scheint ein Teil der "Lügenpresse" ja zwischenzeitlich eher dazu zu tendieren die "armen verunglimpften Einzelfälle", die einfach nur (wie weiland 1932) "mitgelaufen" sind zu thematisieren und zu bemitleiden.

Schön ist zumindest auch diese Passage, da muss man sich nicht wundern, dass die AfD quasi nichts zum "Sturm auf den Reichstag" von sich gibt, außer vielleicht "Mausrutscher-Kommentare".

Zitat
Auf den Stufen des Reichstagsgebäudes stand Arthur Österle. Er wurde als Chefordner bei den „Pro Chemnitz“-Demonstrationen 2018 bekannt. Zuvor war er bei der asylfeindlichen „Heimattreue Niederdorf“ aktiv und nahm auch an einer Demonstration der neonazistischen Kleinpartei „Der III. Weg“ teil. Inzwischen sieht er seine politische Heimat bei der AfD, als Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Oehme.


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Deutschland
Corona-Großdemo in Berlin
Mit diesen Rechtsradikalen sind Tausende marschiert
Stand: 08:10 Uhr | Lesedauer: 6 Minuten
Von Alexej Hock, Matthias Kamann, Annelie Naumann


Am Samstag demonstrierten mehr als 40.000 Menschen gegen die geltenden Corona-Maßnahmen. Unter die Teilnehmer der Großdemo mischten sich bekennende Neonazis, Holocaust-Leugner und rechte Provokateure. Ein Überblick.
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Als am Samstag mehrere Zehntausend Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten, mischten sich auch bekennende Rechtsextremisten und neurechte Provokateure unter die Massen. Das war kein Zufall, denn zur Teilnahme hatten zahlreiche Vereinigungen aus dem extrem rechten bis offen neonazistischen Spektrum aufgerufen.

Die Teilnehmer lesen sich wie ein Who’s who der rechten Szene: Mitglieder rechtsextremer Parteien und Kameradschaften, Burschenschaftler, gewaltbereite Hooligans, Größen der deutschen Naziszene. Wir geben einen Überblick.
Sympathisant von Stephan Ernst

In weißem Hemd vor Ort war der Kasseler Hardcore-Rechtsextremist Mike Sawallich. Er machte im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam, als er sich nach dem Mord an dem Politiker Walter Lübcke mit dem inzwischen geständigen Täter Stephan Ernst solidarisierte.

Auf Facebook veröffentlichte er ein Foto, auf dem beide Arm in Arm zu sehen sind. Dazu schrieb Sawallich, er stehe „in guten wie in schlechten Zeiten zum Kamerad E.“. Ernst sei „der beste Kamerad gewesen“. Die beiden kennen sich mindestens seit Anfang der 2000er-Jahre, engagierten sich bei der NPD und reisten zu Demonstrationen und Kundgebungen in ganz Deutschland.

Sawallich zählte zu den wichtigsten Kadern der rechtsextremen Szene in Kassel und auch darüber hinaus. Nachdem die Terrorzelle NSU enttarnt wurde, geriet er ins Visier des Bundeskriminalamtes (BKA). Die Ermittler legten eine Übersicht mit insgesamt 129 Namen aus dem Umfeld des NSU an. Auf dieser sogenannten 129er-Liste sind auch vier Personen aus Kassel verzeichnet. Einer davon: Mike Sawallich.

Auch der Verfassungsschutz sieht seine Befürchtungen bestätigt: Rechtsextremisten und Reichsbürgern sei es gelungen, das Protestgeschehen für ihre Zwecke zu nutzen, sagte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang am Dienstag. Seine Behörde beobachtete „eine starke rechtsextremistische Komponente, die aggressiv und gewalttätig durch Störaktionen auftrat“.

Ebenfalls bei der Demo in Berlin: der Dortmunder Robin Schmiemann, ein vorbestrafter Neonazi. Er gilt als eine Schlüsselfigur der im Januar verbotenen rechtsextremen Organisation „Combat 18“, einer militanten und klandestin agierenden Gruppierung. Schmiemann, der wegen eines Überfalls im Gefängnis saß, pflegte während seiner Haft eine Brieffreundschaft zu der NSU-Terroristin Beate Zschäpe. Zuletzt machte er von sich reden, weil er in einem Video vermummt und mit verzerrter Stimme einem Journalisten gedroht haben soll.

Auf den Stufen des Reichstagsgebäudes stand Arthur Österle. Er wurde als Chefordner bei den „Pro Chemnitz“-Demonstrationen 2018 bekannt. Zuvor war er bei der asylfeindlichen „Heimattreue Niederdorf“ aktiv und nahm auch an einer Demonstration der neonazistischen Kleinpartei „Der III. Weg“ teil. Inzwischen sieht er seine politische Heimat bei der AfD, als Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Oehme.

Vor Ort waren auch bekannte NPD-Gesichter wie Lennart Schwarzbach, Landesvorsitzender der NPD in Hamburg, oder der wegen Volksverhetzung vorbestrafte Ex-NPD-Vorsitzende Udo Voigt. Auch Funktionäre der Partei „Die Rechte“ waren auf der Kundgebung vertreten, etwa der stellvertretende Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Michael Brück.

Der frühere AfD-Landesvorsitzende in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, ist seit seinem Weggang aus der Partei öfter mit einem verurteilten Nazi-Gewalttäter zu sehen, so auch in Berlin. An Poggenburgs Revers haftete eine blaue Kornblume – ein Symbol der österreichischen Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1938.

Zahlreiche Fans von Christoph Zloch alias Chris Ares posteten am Samstag von der Demo Selfies mit sich und dem rechten Rapper. Zloch wandte sich nach seiner Aktivität im Münchner Pegida-Umfeld ideologisch der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ zu. Als Musiker gehört er der identitären Rap-Szene an.

Unter seinem Pseudonym Chris Ares veröffentlicht er Musik, die auf YouTube Hunderttausendfach geklickt wird. Mit solcher Musik, meint der Hamburger Verfassungsschutz, vermitteln Protagonisten wie Ares „subtil fremdenfeindliches Gedankengut und versuchen damit den aktuellen Zeitgeist zu treffen“.

Über ein Lied mit Kai Naggert alias Prototyp, einer Führungsfigur der Identitären in Nordrhein-Westfalen, heißt es im dortigen Verfassungsschutzbericht, darin sei „ethnischer Nationalismus gepaart mit Widerstandsrhetorik“. Auch Naggert war – genau wie der rechte Rapper Andre Laaf alias Primus – auf der Demo.

Zu den Teilnehmern der Kundgebung zählten weiterhin der Kopf der deutschsprachigen Identitären, der Wiener Martin Sellner, und der vorbestrafte Ex-Neonazi und Anhänger der „Identitären Bewegung“, Mario Müller, der sich inzwischen als Autor des vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuften „Compact“-Magazins mit einer geschätzten Auflage von rund 40.000 Exemplaren betätigt.
Zahlreiche neurechte Akteure

Immer wieder wird in dem Magazin auf offen geschichtsrevisionistische Weise die Kriegsschuld der Nazis relativiert. In dem Heft wird zudem verschwörungsideologisch unter Verwendung antisemitischer Stereotype davon geraunt, dass die Westalliierten, vor allem die USA vor und nach dem Zweiten Weltkrieg die dauerhafte Unterjochung Deutschlands betrieben hätten.

„Compact“-Chefredakteur Jürgen Elsässer verteilte am Samstag an prominenter Stelle Unter den Linden „Querdenker“-Fähnchen und Infomaterial. Auf dem Twitter-Account des Magazins, das vergangene Woche eine Löschung auf Facebook und Instagram hinnehmen musste, wurde der Tag der Demo, der 29. August, schon Tage vorher als „wichtigster Tag seit 1945“ bezeichnet.

Indem der ehemals linksradikale Elsässer nun die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen auf 1945 bezieht, versucht er den vermeintlichen Volkswiderstand von heute als Aufstand gegen ein angeblich seit Kriegsende bestehendes Unterdrückungsregime erscheinen zu lassen.

Für den Publizisten ist die AfD mittlerweile zu angepasst. Anfang 2019 agierte Elsässer im schwäbischen Burladingen als Moderator einer Veranstaltung, auf der mehrere Personen auftraten, die damals wegen rechtsextremer Tendenzen aus der AfD ausgeschlossen werden sollten. Unter anderen Doris von Sayn-Wittgenstein, die 2014 für den rechtsextremen, von Holocaust-Leugnern mitgegründeten Verein „Gedächtnisstätte“ geworben hatte.

Elsässer ist wegen seines geschichtsrevisionistischen Extremismus eine Schlüsselfigur des Übergangs von „Querdenkern“ zu Reichsbürgern, deren schwarz-weiß-roten Fahnen das Bild der Demo prägten.

Bei dem besagten rechtsextremen Verein „Gedächtnisstätte“ im thüringischen Guthmannshausen war Nikolai Nerling mehrfach zu Gast. Der 40-Jährige nennt sich „Volkslehrer“ und verbreitet als Videoblogger antisemitische und rechtsextreme Positionen.

Im Dezember 2019 wurde Nerling erstinstanzlich vom Amtsgericht Dachau wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Der ehemalige Grundschullehrer, 2018 in Berlin fristlos entlassen, hat schon im Frühjahr kurz nach Beginn der Corona-Pandemie das Infektionsschutzgesetz als Werkzeug der Bundesregierung zur Unterjochung kritischer Bürger diffamiert.

Bei der Demo am Samstag sagte Nerling auf einer Bühne am Reichstag, er hätte sich mit Michael Ballweg von der Initiative „Querdenken“ getroffen und sei mit ihm „schön grillen“ gewesen. Was man Ballweg zu verdanken habe, so Nerling, seien „die sechs Millionen Menschen, die jetzt hier auf den Straßen sind in Berlin“. Offiziell zählte die Polizei rund 40.000 Teilnehmer.

Eine Bühne vor dem Reichstagsgebäude erhielt am Samstag auch Rüdiger Hoffmann, früherer NPD-Kader und Kopf hinter der Reichsbürger-Gruppierung „staatenlos.info“.

Auch der vorbestrafte Holocaust-Leugner Gerhard Ittner war auf der Demo zugegen. Am Mittwoch muss er sich vor einem Gericht wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten.
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https://www.welt.de/politik/deutschland/article214816630/Corona-Demo-Mit-diesen-Rechtsradikalen-sind-Tausende-marschiert.html
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Das AfD-Propagandablättchen Tichys-Einblick hat dann auch noch einen "Augenzeugenbericht" eines tollen, sportlichen, nationalen Aachener Zahnarztes. Der weiß auch: Alles nur inszeniert. Das nächste Mal spurtet er (für die AfD?) auf jeden Fall wieder mit, immerhin gehört ihm ja der Reichstag.  ::) ::)

https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/zahnarzt-aus-aachen-ich-stuermte-den-reichstag

(Damit ihr nicht klicken müsst...siehe Anhang)
« Letzte Änderung: 2. September 2020, 12:46:16 von Gutemine »
"Der Pfarrer predigt nur einmal!"
 
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Offline No_DR

Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3928 am: 2. September 2020, 13:14:15 »
Hoffentlich beobachtet der VS in BW die 711er, nachdem sie bekannt gegeben haben, nach Konstanz umzuziehen. Der OB in Konstanz wird sich nicht sehr gefreut haben über diesen "Touristen"ansturm.
Wer Rechtschreib- und Grammatikfehler findet, darf sie behalten!
Mir kennä alles ausser hochdeitsch!
 
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Offline Reichskasper Adulf Titler

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Re: Die VT der Corona-Virus-Ungläubigen
« Antwort #3929 am: 2. September 2020, 13:22:20 »
Die Journalismus-Experten der WELT scheinen auch nicht zu begreifen, auf was der Nazi-Lehrer anspielt, wenn er von „die sechs Millionen Menschen, die jetzt hier auf den Straßen sind in Berlin“ schwallert. Die nachfolgenden Sätze des Nazis sind da informativ.
«Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen»
 
(Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner)
 
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