Sagt mal geht's noch? Die Person über die ihr gerade herzieht ist gerade mal 16.
Ich habe über diesen Einwand ein wenig länger nachgedacht und denke, dass eine Person, die in der Öffentlichkeit steht und sich freiwillig in der Öffentlichkeit präsentiert, Konsequenzen, positiv und auch negativ, ertragen muss bzw. die Verantwortung übernehmen muss.
Daher ist Häme bzw. weniger positiv konnotierte Worte meiner Meinung nach auch gerechtfertigt. Im Zweifelsfall müssen ihre Eltern dafür einstehen; ist die Häme/Kritik überzogen, dann greifen gesetzliche Regelungen.
Denn im Umkehrschluss würde es bedeuten, dass Kritik/Häme an jeder minderjährigen Person, die freiwillig in der Öffentlichkeit (den größten) Müll bzw. Falschbehauptungen raushaut, unangebracht wäre und daher nur mit maximal vorsichtigen Worten zu kommentieren wäre. Diesen Freiraum würde ich ungerne einräumen (eine ähnliche Diskussion gab es mal hinsichtlich "Christina von Dreien", die sich im Rahmen ihres Welpenschutzes prächtig in der Eso-Szene mit befremdlichen Ansichten entwickelt hat).
Im Falle meiner minderjährigen Kinder versuche ich genau aus diesem Grund die Konsequenzen ihrer sichtbaren Aktivitäten vor Augen zu führen. Als Elter habe ich erfahren dürfen, was Mobbing mit einer Jugendlichen anrichten kann und wie schwer und aufwendig eine Lösung der Problematik ist (nach über drei Jahren ist noch immer eine gewisse Unruhe auf meiner Seite vorhanden), jedoch ist die Situation des/der Gemobbten (in der Regel weitestgehend) unverschuldet im Gegensatz zu dem hier vorliegenden Fall. Hier sehe ich keine "Opferrolle", sondern die bewusste Entwicklung und Erzählung einer vorgeblichen Opferrolle.
Abschließend möchte ich hinzufügen, dass auf elterlicher Seite die Auswirkungen von Mobbing seiner/eines Kindes -jedenfalls in meinem Fall- sehr schwer zu ertragen ist. Es ist die Hilflosigkeit, die Angst um das eigene Kind, seines Lebens und körperlichen Unversehrtheit, während die Täter (Minderjährige) unbeschadet aus der Sache herausgekommen sind und sich inzwischen weitere Mitschülerinnen als Opfer gesucht haben. In so einem Fall fällt es mir schwer maximal sensible Worte zur Beschreibung und Kommentierung der Situation zu finden.