Zur gestrigen "Hygiene-Demo" gibt es natürlich auch eine entsprechende "Mimimi-Presse". Der Betreiber dieses (Anzeigen)-Blättchens versucht sich schon lange als AfD- und "Reichsbürger"-Promoter in Stellung zu bringen.
Spoiler
Betrachtet
Von Nazis, Faschisten, Leugnern und Reichsbürgern
In den zurückliegenden fünf Jahren gab es immer mal Wiederholungen. Damit meine ich nicht etwa die medialen Endlosschleifen in öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehprogrammen. Ich meine die Art und Weise, mit welchen subtilen Methoden uns allen eine Meinung vorgetragen werden soll. Die Betonung liegt dabei auf “eine”. Wer ihr nicht folgt, der wird aus der Mitte der Gesellschaft- und an den Rand des Strafgesetzbuches gedrängt…
Menschen, die sich zum Beispiel kritisch zu den Vorgängen der seit fünf Jahren anhaltenden “Besucherströme” aus aller Herren Länder ins gesegnete deutsche Land äußerten, die wurden zuerst als Rechstextremisten bezeichnet. Unisono von Medien und herrschender Politik. Später dann, als der Begriff Rechts etwas ausgelutscht war, kam der gemeine Nazi hinzu. Und weil auch das noch nicht als gesamtgesellschaftliche Ächtung reichte, wurde aus dem Nazi ein Faschist.
Nun, in aktuellen Zeiten, in denen ein Virus sein Werk tut, da darf von der vorgegebenen politischen Meinung auch nicht abgewichen werden. Jedoch: der Einfallsreichtum war diesmal nicht so groß, wie der zu den Folgen der “Wir schaffen das”-Politik. Also griffen die PR-Abteilungen in den bundes- und landespolitischen Polit-Ebenen in die Wortschöpfungskiste. Unten, ganz am Boden, lungerte das Wörtchen “Leugner” herum. Das funktionierte fast schon perfekt bei der uns auferlegten Rettung des Klimas und so war einst der “Klimaleugner” geboren. Und weil das so scheinbar wunderbar funktionierte und aus auf Straßen herumlungernden Blockadebauern plötzlich Aktivisten wurden, denen man schon mal mehrfachen Hausfriedensbruch und Attacken auf Polizisten nachsieht, wurde aktuell der “Corona-Leugner” zum Leben erweckt. “Corona-Leugner” sind all jene, die es wagen, abseits der aus dem Bundeskanzleramt vorgegebenen Leitmeinung nach Alternativen zu recherchieren, sich zu beschäftigen und vielleicht auch gleich in die Tonne kloppen. Allerdings ist hier schon der Versuch einer Beschäftigung mit diesen Themen nicht genehm. Denn man merke: damals wie heute ist das Handeln der Politelite, die in keinsterweise unter den Folgen ihres eigenen Tuns leidet und je leiden wird, ohne Alternative.
Jedoch, und das ist das Gute am Schlechten, sind die Alternativdenker nicht mehr nur bei dumpfen “Glatzen” oder vielleicht bei anderen sonderbaren Rettern dieser Welt zu finden, sondern unter Ärzten, Journalisten, Wissenschaftlern oder Ökonomen. Und deren Meinung kann man nicht mehr einfach unterdrücken oder mal in eine willkommene Ecke schieben, die man zuvor gebaut hat. Vielleicht erinnern sie sich an die seltsamen Wendungen hinsichtlich der Autopsie von mit oder durch Corona Verstorbener, die seltsame Ergebnisse zutage förderten.
Nun aber kommt der Thüringer Innenminister ins Spiel, der sich ja eigentlich der Jagd auf das rechte Gesindel im schönen noch grünen Thüringen verschrieben hat und dabei links alles zu dulden scheint, was woanders wahrscheinlich als strafbewehrt betrachtet werden könnte. Georg Maier heißt der Mann und ist derzeit der Chef der Innenministerkonferenz. Da hat seine Stimme plötzlich mehr Gewicht, wie es im Polit-Sprech heißt. Und das nutzt der Herr Maier. Denn plötzlich ist der Herr Maier aus dem kleinen Thüringen Gesprächspartner für die vermeintlich ganz Großen im Mediengeschäft, zum Beispiel für das Redaktionsnetzwerk Deutschland. So verkündet er heute seine große Sorge hinsichtlich der aufkommenden Verschwörungstheoretiker in Sachen Corona, die plötzlich überall aufzutauchen drohen. Nur, was ist ein Verschwörungstheoretiker? Ist das ein Corona-Leugner oder ein kritischer Nachfrager?
Das sogenannte Abstempeln als Verschwörungstheoretiker funktioniert vermutlich ebenso perfekt wie das eines Nazis oder Faschisten. Man muss irgend etwas nur oft genug wiederholen, dann wird es glaubhaft. Und Herr Maier legt nach: “Sicher, vieles ist abstrus, und man mag es belächeln. Vieles erinnert an die Reichsbürger. Die haben wir anfangs ebenfalls belächelt, bis sich ihre Ansichten verbreitet und sich einige irgendwann bewaffnet haben. Auch deshalb muss man diese Verschwörungstheoretiker jetzt im Auge behalten”.
Der Sozialdemokrat will sie nun alle im Auge behalten: die Nazis, die Rechtsextremisten, die Faschisten, die Alles-Leugner und nun die Verschwörungstheoretiker. Übrig bleiben, augenscheinlich unbehelligt durch den SPD-Mann, die Ja-Sager, die Anbiederer und die Minnesänger auf die glorreiche Politik in diesem schönen Thüringen und in diesem schönen Deutschland, in dem es bereits jetzt einen politischen Ausnahmezustand zu geben scheint, den Jan Fleischhauer in seiner heutigen Kolumne so beschreibt: “Wenn es nach Angela Merkel ginge, könnte der Ausnahmezustand ruhig noch etwas länger anhalten. Endlich kann sie so regieren, wie sie es für richtig hält. Es gibt keine lästigen Fraktionssitzungen mehr, in denen ohnehin die falschen Leute das große Wort führen. Es gibt keine Opposition, die den Namen verdient, und kein richtiges Parlament, auf das sie Rücksicht nehmen müsste.”
Peter-Stefan Greiner