.... Rüdi sollte sich in Moskau vielleicht erst einmal nicht mehr blicken lassen...
Iwo, Schirinöchen küßt das Marktplatzhetzerli entzückt trocken, wenn es durchgeschwitzt von der anstrengenden „Russland soll Deutschland erobern“-Propaganda zum Rapport antanzt. Da ist kein Groll wegen kartographischen Bagatellen. Beide zwinkern sich tierisch satirisch zu und sehen per rosa Brille so oder so alles schon als ruschiss an, was beliebige Karten noch anders darstellen. Ein kumpanöses mildes Siegerlächeln umspielt dabei synchron ihre Mundwinkel.
Gefahr droht nur von der Politesse, die wagte, Rüdis Auto abschleppen zu lassen, weil es die Garagenausfahrt von Putins Nachbar zuparkte, während Rüdi zum regelmässigen Skat-Treffen bei Putin im Wohnzimmer saß und in der hochglänzenden Krimsekt-Flasche sein Spiegelbild ohne Ende betrachtete. Putin, um charmante Konversation bemüht, fragte irgendwann, ob Rüdieschen sich eigentlich mehr als Nazi oder mehr als Narzißt sieht (Rüdis Antwort: "Das muß geprüft werden!"), und zog ihn beim Skat total über den Tisch.
Nun, blank bis auf die braunen Socken, nahm Rudi ein provisorisches Nachtlager im Центральный парк культуры и отдыха им. Горького, bekannt als Zentraler Maxim-Gorki-Park für Kultur und Erholung, und hatte sich in der Not mit den Sicherheitskopien der Urkunden eingewickelt, die er immer in den Socken vor dem SSL versteckt.
Nun kam zur Not noch das Pech hinzu, als wieder die Politesse aufkreuzte und Rudi wegen Urkundenverunglimpfung und Entehrung des Parks mit Ordnungsgeld belegte. Wegen im Park üblichem Präkariat-Rabatt kam er mit 5 Rubeln davon. Weil er glaubhaft machen konnte, dass er oft auf Putins Schoß sitzen darf, kamen für den Autofreikauf nur 5 Rubel hinzu, machte also 10 Rubel, und nun folgte, was ihn bei der Politesse in ewige Ungnade fallen ließ:
Rüdi bequatschte sie, dass der Rubel Mist, aber der Euro echt wertvoll ist, und durfte deshalb 10 Euro zahlen. Und nun verlud er sie mit einem seiner ausgekochtesten Tricks, mit denen er sonst nur das System in seiner Kolonie vernichtend straft. Er zahlte 10 Euro, indem er aus dem Sockenversteck einen durch Spenden erlangten Hunderter zog und eine Null durchstrich. Die Politesse nahm den Zehner, und Rüdi fuhr die Nationalhymne pfeifend durch den ruschissen Wald davon, wo er fast noch das deutsche Taxi gerammt hätte, das ihm dort beim Videodreh schon mal durchs Bild gerollt war.
Die Politesse aber bekam Ärger mit Putin und Schirinöchen, weil sie kassierte, statt eine Null hinzu zu setzen und dadurch einen Tausender für die Befreiung zu erzeugen. Jetzt ist sie sauer, fühlt sich gedeckelt, und Euro-Verfechter Rüdi darf sich bei ihr nicht mehr blicken lassen. So sieht’s aus, ne?