.... Mahlzeit!
Mahlzeit - Ein Stichwort, um auch mal was Positives zu berichten:
Rüdiger, der Architekt und Baumeister einer total neuen Welt, in der von ihm konzipierte traumhafte Idealzustände jeden Einzelnen restlos glücklich machen, verlangt aus lauter Bescheidenheit nicht, dass man ihn als den epochalen Visionär feiern muß, dass man ihm in jeder Stadt ein Ehrenmal errichten soll (es dürfen auch auch mehr sein), oder dass Strassen nach ihm umbenannt werden (es darf auch die ganze Stadt sein). Nein, dieser Befreiungsbringer lebt uns als Leuchtvorbild neu definiertes Miteinander und echt neu erfundene Solidarität unter freien Menschen praktisch vor, quasi als Messias.
Ein kleines Beispiel dafür:
Rüdi und Helmut gehen aus (nicht die Mittel; sie selbst). Die in ihre Hände gelangte Spesenrechnung ultimativ hoher Herrschaften animiert sie, es auch mal so richtig krachen zu lassen, zumal Helmut mittags diesen wichtigen Arzttermin hatte, der ein für alle Mal die Wackelursache diagnostizieren sollte. Das Ergebnis wollte er Rüdi dann bei reich gedeckter Abendtafel im Nobelrestaurant offenbaren. Angedacht als Bestellung war radikal panierter, aus der rechten Schulter bei ausgestrecktem Arm geschnittener thoitscher Reichsbürgerbraten, auf offenem Feuer braun gegrillt, umlegt mit diesen jetzt modernen SSL-Edelgemüsen aus fangfrischer Lieferung. Gourmets schweigen, was das genau ist, aber das Ganze nennen sie die „Lenne-Platte für 2 Personen“.
Nun haben beide gerade Platz genommen, als Helmut auch schon die Diagnose preisgibt: „Rüdi, mein rechter Fuss ist ein Weissbrot!“
Sofort kippt Rüdi den ganzen Plan und ruft: „Herr Ober, Salz und Butter bitte!“
Ja, so ein bescheidenes Vorbild ist Rüdi, und dann noch diese Anpassungsfähigkeit! Ob in der püttelkowschen Gastronomieszene ab jetzt die Weißbrotplatte „Hauen und Stechen“ für Duos aus Herrenmensch und Knecht zum Angebotsstandard gehört, muss geprüft werden.