Der Rüde hat anscheinend ein Märchenbuch gelesen, in dem Könige vorkamen. Er hat nicht den blassesten Schimmer von Geschichte. Die wichtigste Voraussetzung, Herzog, König oder sonst etwas zu werden, war die Abstammung. Auch wenn das deutsche Königtum ein Wahlkönigtum war, waren es immer Dynastien, die den König stellten. Später verlor der Titel Kaiser immer mehr an Gewicht, und so durften die Habsburger fast durchgehend diesen Titel behalten.
Und weil er keine Ahnung hat, hat er auch kein Problem damit, wild zwischen den Stammesherzögen bzw. später Königen der Völkerwanderungszeit, den Kaisern des Mittelalters und Preussens Fritz hin und her zu springen. Und nichts davon trifft zu.
Ebenso sein wahlloser Umgang mit Stämmen und Völkern. Der "Grosse Ploetz" vertritt die Ansicht, dass schon in den "Jüngeren Stammesherzogtümern" um das Jahr 1000 das Territorium mehr die Stammeszugehörigkeit als die Stammeszugehörigkeit das Territorium bestimmte.
Für den Rüden waren die deutschen Könige bzw. Kaiser des HRR absolutistische Herrscher, was nun ganz und gar nicht der Fall war. Die Machtgefüge zwischen König und Reichsfürsten musste ständig neu ausgelotet werden. Wichtig war auch auf die Hausmacht, über die der jeweilige König verfügte. Was die treue Gefolgschaft angeht, war die auch nicht in Stein gemeisselt, wie das Beispiel Barbarossa und Heinrich der Löwe zeigt.
Der Zusatz "deutscher Nation" zum Heiligen Römischen Reich, auf den die Deppen so stolz sind, war gegen die Kaiser gerichtet. Er sollte nämlich deutlich machen, dass der Kaiser in Italien nichts zu sagen hat.
Die reale Welt hat mit den Märchenbuchvorstellungen des Rüden nichts zu tun. Warum ausgerechnet der Rüde König werden soll, der ja der Tüchtigste und Beste sein soll, weiss nur er allein. Und seine "Hausmacht" besteht aus ein paar verstrahlten Enten.