Weshalb gibt es ein Experiment, das beweist, dass die Erde sich wirklich dreht, aber ein paar Experimente, die beweisen sie würde sich gar nicht drehen?
The Michelson/Morley experiment (1887)
Trouton–Noble experiment
The Sagnac experiment
Das sind alles Experimente, die dazu dienen sollten, die Existenz des bis dahin nur vermuteten Lichtäthers nachzuweisen. Im 19. Jahrhundert wusste man, dass sich Wellen in einem Medium fortbewegen. Daher nahm man an, dass es auch für Lichtwellen ein Medium gäbe, eben den Lichtäther. Nur war dieser unsichtbar und nicht fühlbar.
Michelson und Morley hatten eine sehr kreative Idee und schufen das Interferometer. Der Lichtäther sollte dabei zwischen zwei senkrecht zueinander laufenden Lichtstrahlen eine Interferenz erzeugen, wenn er existierte. Dummerweise ergab der Versuch keinen solchen Effekt. Die nahe liegende und richtige Interpretation des Ergebnisses gab erst 1905 Albert Einstein: Es gibt keinen Lichtäther.
Trouton-Noble versuchten es mit einem anderen Messgerät, doch auch dieses ergab kein positives Ergebnis.
Sagnac versuchte es 1913 mit einem geänderten Aufbau eines Interferometers, wobei sein Ziel darin bestand, Einsteins Theorie zu widerlegen. Dummerweise ergab auch sein Experiment keinen Nachweis eines Lichtäthers. Das ist auch zu erwarten, wenn es einen solchen nicht gibt.
Allerdings sind Interferometer heute als Messgeräte in vielfältiger Weise im Einsatz. Ein besonders prominenter Versuchsaufbau dient dabei dem Nachweis von Gravitationswellen, die Einstein bereits theoretisch vorhergesagt hatte. Inzwischen sind durch Interferometer mehrere Gravitationswellen auch tatsächlich nachgewiesen worden. Einstein wurde dadurch bestätigt.