Wobei ich faszinierend finde, dass Menschen sich derart von solchen Taschenspielertricks beeindrucken lassen. Denn gehen wir doch einfach mal davon aus, dass Plichtas und Fitzeks schräge Zahlen alle richtig wären: Na und? Da hätten die großen Helden also gezeigt, dass es eine "magische" Zahlenfolge gibt. Sie hätten einen Zusammenhang zwischen Atomspin, Schaltjahr, Planetengröße, Temperatur der Hintergrundsstrahlung, Zeit bis zur Geburt, Mondumlaufszeit, kältester Temperatur und Regelzyklus der Frau gefunden. Was würde daraus folgen? Was könnte man damit anfangen? Welchen Vorteil bringt dieses Wissen? Was hätte irgendjemand von dieser Erkenntnis?
Wenn die Zahlenfolge für jeden Planeten und Mond zutreffen würde, könnte man deren Umlaufbahnen vielleicht etwas genauer bestimmen. Aus dem Quack mit der Geburt könnte man mutig ableiten wie lange die Tragezeiten vernunftbegabter Wesen auf fremden Planeten sein könnten (wobei die Sache schon auf der Erde gewaltig hakt, weil die Zeit bis zur Geburt bei verschiedenen Lebewesen gewaltig differieren).
Aber im Gegensatz zu den vollmundigen Behauptungen wäre die Feststellung dieser Gesetzmäßigkeit mitnichten eine Revolution der Wissenschaft. Diese Zahlenfolge würde keine andere wissenschaftliche Erkenntnis in Frage stellen. Es wäre nur eine neue, überraschende und niedliche Arabeske wie so manche Zahlentricks, die es wirklich gibt.
Denn selbst wenn alles stimmen würde, wäre die Aussage "Das Universum ist 2732" genau so hilflos, falsch und richtig wie "Die Antwort ist 42". Da sind die umständlichen Wahngebäude von anderen Verschwörungstheoretikern aber deutlich besser ausgebaut und täuschen wenigstens gelegentlich auch mal einen Scheinnutzen vor. Aber Fitzek ist und bleibt ein Schlangenölverkäufer. Er räubert sich ein paar effektvolle Taschenspielertricks zusammen und nutzt die sonst gänzlich nutzlosen Scheinerkenntnisse zur Selbstüberhöhung, um die dann von ihm beeindruckte Zuhörerschaft zu manipulieren und auszunehmen.