Wie wenig Fitzek seine Ideen zuende denkt, merkt man an seiner fantasierten Staatsorganisation, die er ab Minute 46:00 mal wieder ausbreitet. Die bange Frage, die Martin umtreibt, ist, wie Peter verhindern will, dass Politiker nicht das tun, was sie versprochen haben oder was dem Willen des Volkes entspricht. Fitzeks Lösung ist die Abschaffung einer Leigslaturperiode, vielmehr kann das Volk seinen Vertreter jederzeit auswechseln.
Bei Fitzek wählt jedes Dorf/jede Stadt einen Rat, der Tollste geht jeweils in den Kreisrat, der Tollste aus dem Kreisrat geht wiederum in den Bezirksrat (hier bewegen wir uns etwa auf der Ebene der heutigen Bundesländer) und der Tollste geht schließlich in den Staatsrat.
Jetzt passiert aber leider Folgendes: Das Dorf Pusemuckel hat jemanden bis in den Staatsrat gebracht. Die Bewohner von Pusemuckel sind Stolz, aber sie sind sich auch ihrer Macht bewusst. Anders als die Bürger Berlins, deren Vertreter schon seit Ewigkeiten im Kreisrat hängt, können sie ihren Vertreter aus dem Staatsrat jederzeit auswechseln, wenn er nicht so macht, wie sie wollen.
Jetzt sind die Pusemukler tatsächlich mal unzufrieden und der Stress geht erst richtig los. Es muss nämlich erst mal geprüft werden, ob der Staatsrat aus Pusemukel sich tatsächlich daneben benommen hat (wer prüft das eigentlich? Wahrscheinlich der König). Sollten die Pusemukler mit ihrem Ansinnen durchkommen, können sie jemand Neues wählen. Aber der wird ja wohl nicht gleich in den Staatsrat einziehen. Vielmehr müsste wahrscheinlich neu gewählt werden. Aber weil nicht nur Pusemukel, sondern auch Zuffenhausen, Mühlheim, Rostock, Dortmund, Bochum, Ortrand, Leipzig und Kerpen gerade ihren Rat, Kreisrat, Bezirksrat oder Staatsrat ausgetauscht haben, ist alles ein wenig kompliziert. Bevor der Kreisrat einen Nachfolger für den Staatsrat aus Pusemukel wählen kann, müssen erst mal zehn neue Mitglieder im Kreisrat gewählt werden. Und bevor der Bezirksrat einen Nachfolger für den Staatsrat wählen kann, müssen erst mal drei neue Bezirksratmitglieder gewählt werden.
Nachdem das ganze in - optimistisch geschätzten - dreieinhalb Jahren über die Bühne gegangen ist, möchte der Staatsrat mal wieder eine Sachentscheidung treffen. Doch als man grade zur Tat schreitet, kommt eine Meldung aus Wittenberg. Martin S, ein langjähriges Ratsmitglied, soll abgezogen werden. Das Prüfungsverfahren sei bereits eingeleitet worden...
Aber wahrscheinlich ist das alles nicht so schlimm. Denn es gibt ja immer noch den König. Und der ist der Tollste aller Tollen. Und der kann regieren, während sich die Räte, Kreisräte, Bezirksräte und Staatsräte gegenseitig blockieren.