Ja, das sind die Kosten für das Visum, aber damit hat man es noch nicht! Für dieses angesprochene Visum muss man übrigens nicht Rentner sein. Das Rentnervisum ist günstiger. Thailand hat wie jedes Land wenig Interesse daran, Leute aufzunehmen, die dem Land anschließend auf der Tasche liegen. Daher muss man ausreichend Geld zum Leben aus seinem Heimatland mitbringen. Hat man weniger als 1500€ Rente, kann man trotzdem ein Rentnervisum bekommen, dann muss man aber ein Bankguthaben nachweisen, quasi eine Mischfinanzierung. Eine Erwerbstätigkeit wird einem Ausländer nur gestattet, wenn dies für das Land von Vorteil ist, dabei sind die Hürden sehr hoch gelegt. Visa müssen grundsätzich jährlich erneuert/bestätigt werden, seit einigen Jahren kann man das teilweise beim Immigration-Office tun. Inzwischen gibt es sogar Filialen an den von Ausländern bevorzugten Orten. Der Visa-Run über die Grenze ins Nachbarland ist nicht mehr unbegrenzt möglich, man bekommt maximal eine Verlängerung um 3 Monate. Das nächste Visum muss man dann im Heimatland (!) beantragen. Die Lebenshaltungskosten sind in den von Europäern bevorzugten Gegenden wie z. Bsp. um Pattaya oder auf Phuket inzwischen recht hoch, und im Isaan, wo meine Verwandtschaft lebt, sollte man außer Thai noch etwas Laotisch können. In Bangkok oder Pattaya würden wir mit 1500€ monatlich nicht weit kommen, draußen auf dem Land ist man damit König.
In Pattaya oder ähnlichen Touristik-Brennpunkten wollte ich nicht mal beerdigt sein, das ist nicht Thailand. Es mag aber Leute geben, die sich in dieser Mischung aus Freizeitpark, Ballermann und Rotlichtviertel wohlfühlen.
Um anderswo zu leben, muss man die Sprache lernen und vor allem die Kultur verinnerlichen. Der Buddhismus lehrt, dass man mit seinen Mitmenschen in Frieden leben soll, ihnen Gutes tut, in Gedanken und mit Taten, dass man Streit vermeidet, Rücksicht nimmt und Andere mit Respekt behandelt. Geben und Teilen ist dort Grundlage des sozialen Verhaltens, nicht das rücksichtslose Verfolgen eigener Ziele. Das schlägt sich sogar in der Sprache nieder, das "ka" bzw. "krap" als Höflichkeitspartikel kann man nicht einfach weglassen, man wäre ein Rüpel. Es gibt Dutzende Formen des "Ich" und des "Du"/"Sie", mit denen man den Respekt vor seinem Gegenüber bezeugt, jedenfalls als höflicher und gebildeter Mensch. Das werden die auf Krawall gebürsteten Reichsdeppen niemals hinbekommen, eher badet der Teufel in Weihwasser. Dem Staat oder dem Königshaus seine Berechtigung abzusprechen, so im Stil eines Schröpfer oder Sürmeli führt direkt in den Knast.
Ein Gewerbe ist nur möglich mit einem einheimischen Geschäftspartner, der mehr als die Hälfte besitzt. Dazu benötigt man ein Immigrant-Visum, und eben nicht alle 3 Monate eine erneute Einreise, was bei einem Gewerbe auch als Steuerhinterziehung gewertet werden kann.
Die Eröffnung eines Gewerbes bedeutet Steuerpflicht, aber nicht automatisch, dass man auch eine Arbeitserlaubnis hat. Das hat schon öfters zu unerwarteten Heimreisen geführt.
Daher glaube ich nicht, dass der werte Herr sich dort länger aufhält.
Die erwähnten 20T€ würde ich übrigens auf dem thailändischen Bankkonto haben wollen, um im Notfall einen Krankenhausaufenthalt (Vorkasse!) zahlen zu können.