Allerdings frage ich mich: was kann ein, seine ganze Jugend über fanatisierter, kurz vor Kriegsende eingezogener, u. U. minderjähriger Bengel für die vielen vielen Verbrechen anderer?
Nichts.
Wann der Krieg militärisch für Deutschland verloren war, ist schwer zu beantworten. Im Nachhinein war mit Kriegseintritt der USA im Dezember 1941 der Sack zu. Aus damaliger Sicht war mit Stalingrad jedem klar, dass nicht alles nach Plan lief. Viel entscheidender war die Tatsache, dass gleichzeitig Amerikaner in den europäischen Kriegsschauplatz eingriffen, jetzt auch mit Bodentruppen ( Landung in Nordafrika).
Jede halbwegs vernünftige Staatsführung ( wie in Italien) hätte hier um Waffenstillstand ersucht. Spätestens nach der erfolgreichen Landung der Westalliierten in der Normandie im Juni 1944. Viel Leid wäre erspart geblieben.
Die Masse der deutschen Opfer, ob Zivilisten oder Soldaten, ist NACH dem 20.07.1944 gestorben.
Hätte man früher kapituliert, müsstest du dir die Frage nicht stellen.
Auch die Rheinwiesenlager oder Dresden hätte es so nicht gegeben.
Auch die Vertreibung aus Pommern, Ostpreussen oder Schlesien hätte mit Sicherheit nicht diese Ausmasse erreicht.
Das mit dem Durchhalten ist so eine Sache. Geht es gut, wie bei Friedrich im siebenjährigen Krieg, oder wie bei Churchill 1940, ist man ein Held. Geht es schief, ist das Leid enorm und jeder weiss es besser. Bei Deutschland konnte man es aber auch damals schon besser wissen.