Das große KH-Gelände war eine wunderbare Projektionsfläche für die Träumereien der Anhänger. Mit relativ wenig Aufwand konnte den Spendern Entstehen oder Existenz, etwa einer "Akademie", als wirksamer Beweis für die Umsetzung der angeblichen Ziele vorgegaukelt werden. Ein par Eimer Farbe an die Wand geklatscht, Sperrmüllmobiliar hinterhergeworfen und obendrauf mit einer VwTagtraum das Gemeinschaftsgefühl gekitzelt - das auf diese Weise ganz nebenbei genügend Geld für den Lebensunterhalt, zumindest den der Oberpudel, abgezweigt wurde, kam dabei nicht an die Öffentlichkeit.
Stimmt. Aber wie Du schon weiter unten schon geschrieben hast, ist der Zug ohnehin bereits seit eineinhalb Jahren abgefahren. Seitdem haben sie vom Eingemachten gelebt und davon das Krankenhaus beleuchtet und zumindestens mehr als frostfrei geheizt bekommen. Dafür dürften die Erträge aus den Seminaren und dem übrigen Betrügereien bei weitem nicht gereicht haben. Der Rausschmiß wird sich also auch dahingehend auswirken, daß sich die durch die Restbestände der Anlegergelder bedingte Ablaufzeit des KRD verlängert.
Was die Auszeit des Oberpudels, dem Motor aller bisherigen Aktivitäten, für das nun völlig kopflose Rudel bedeutet, hat dieses wahrscheinlich selber noch nicht ganz erfaßt. Bis zur Räumung brauchten sie lediglich auf eingetretenen Pfaden bekanntes Verhalten reproduzieren (VwT, Seminare, Staatshörigkeitsprüfungen; "Unternehmer"-Abzocke zur Geldbeschaffung etc.). Lediglich die Amtmännchen waren gezwungen etwas aus ihrer selbstgewählten Rolle als reine Befehlsempfänger zu entwachsen, um dem Rest der Meute die erwünschte Führung zu bieten.
Im Vergleich zu Fitze erledigten sie diesen Job in der Art "Dienst nach Vorschrift".
Gut, jetzt müssen sie ihre Gewohnheiten neuen Bedingungen anpassen. Sie haben jemanden gefunden, der ihnen einen ordentlichen Kartoffelacker anlegt, also ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, daß sich auch das delegieren lassen wird. Der nächste Visionspfusch wird dafür Raum und Zeit bieten, vor allem die Illusion für einige Außenstehende, damit auf die Karriereleiter steigen zu können.
Eine ähnlich, in ihren Sinn, attraktive Immobilie an Land zu ziehen, wird den Restpudeln nicht gelingen. Die Amtmännchen sind offiziell Insolvent, bräuchten schon für einen Mietvertrag einen Strohmann, der diesen unterschriebe. Ein Kauf fällt ebenfalls flach, schon das Auftauchen einer nur fünfstelligen Summe im Umfeld der Pudel dürfte bei der Staatsanwaltschaft Erinnerungen an die unbeantworteten Fragen nach den verdunsteten 1,3 Mio. aufploppen lassen.
Die Argumente sind generell nachvollziehbar, aber der Erfolg ist dennoch nicht völlig unmöglich. Wie man am Beispiel eines großen Fußballklubs im Norden beobachten kann, müssen die Motive, immer wieder große Summen Geldes aus dem Fenster zu werfen, ohne damit etwas zu erreichen, nicht für jeden nachvollziehbar sein.
Das bisherige Konzept, zu dem es gehörte dem Traum einen Raum zu geben, würde auf einen vergammelten, für ein par Euro im Monat gemieteten Bauernhof, nicht mehr aufgehen.
Das geht ja schon lange nicht mehr auf. Zumindest nicht für die Ausweitung des Anlagebetruges. Ob sich die Pfuschvisionen in Reinsdorf fortsetzen lassen, wird die Zukunft zeigen. Für die Seminare und Prüfungen wird man sich eben im Umkreis nach einem hungrigen Gastwirt umsehen müssen.
Edith fragt sich:
*heißt diese "neue Struktur" eigentlich Schulz- oder MichaelisIV ?
Gute Frage. Ursprünglich war der Gegenstand der "neuen Strukturen" ja "Fitzek - und dann zwei Kilometer nichts". Daran dürfte sich nicht allzuviel geändert haben, wenn er noch Anwälte mandatieren kann ...