Autor Thema: Donalds Antrittsrede  (Gelesen 235946 mal)

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1335 am: 1. Mai 2020, 08:05:55 »
...und noch ein Lied für Trump.  ;D

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1336 am: 1. Mai 2020, 09:32:22 »
Was dabei rauskommt, wenn Honks von einem Präsidenten-Honk auch noch bestärkt werden:    :doh:


Zitat
USA Proteste Michigan
Corona-Wutbürger stürmen mit Waffen ein Parlament

    Mehrere hundert rechte Demonstranten sind am Donnerstag mit Sturmgewehren in das Kapitol des amerikanischen Bundesstaats Michigan eingedrungen.
    Sie revoltieren gegen die vermeintliche “Tyrannei” der Regierung und den Lockdown im Hotspot der Pandemie.
    Die demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer verlängerte am Abend trotzdem den Ausnahmezustand.

Karl Doemens

01.05.2020, 8:47 Uhr
Spoiler
Washington. Einige Demonstranten waren wie Milizionäre gekleidet. Andere trugen kugelsichere Westen. Mehrere posierten mit halbautomatischen Schnellfeuerwaffen. Einen Mundschutz trug fast niemand. Und die gesetzlichen Abstandsregeln hielten die Wutbürger auch nicht ein. Dafür hatten sie einen Galgen mitgebracht.

Der war für die “Tyrannin” gedacht – die demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer.

Michigans Hauptstadt Lansing ist seit längerem Schauplatz des Protestes von Tea-Party-Rechten, Staatsverächtern und Verschwörungstheoretikern gegen die Corona-Restriktionen. Vor zwei Wochen waren es ein paar Tausend. Am Donnerstag kamen zwar nur mehrere hundert Protestler.

Doch sie drangen nach einiger Zeit in die Lobby des Parlamentsgebäudes ein. Auf verstörenden Videoaufnahmen kann man sehen, wie sie dort teilweise martialisch bewaffnet grölen und brüllen, während die Polizei im Schulterschluss den Zugang zum Plenarsaal schützen muss.

 Das sind auch für viele gewaltgewohnte Amerikaner beunruhigende Szenen. “Direkt über mir brüllen mich Männer mit Gewehren an. Einige meiner Kollegen tragen kugelsichere Westen”, berichtete die demokratische Senatorin Dayna Polehanki auf Twitter: “Ich habe die Arbeit der Polizei nie mehr zu schätzen gewusst”.

Alexandria Ocasio-Cortez, die prominente linke Abgeordnete im Washingtoner Repräsentantenhaus, erinnerte daran, wie bei ähnlichen Protesten Vertreter der schwarzen Bürgerrechtsorganisation Black Lives Matter “herabgesetzt und als Randalierer und Gefahr für die Gesellschaft” diffamiert worden seien: “Soviel für die, die immer noch glauben, es gebe keine Rassenprivelegien.”

+++Immer aktuell: Hier geht’s zum Corona-Liveblog+++

Tatsächlich empfindet sich der weiße Mob, der derzeit nicht nur in Lansing vor den Kapitolen vieler Bundesstaaten aufmarschiert, als Bastion des amerikanischen Freiheitsdenkens.

Die Randale in Michigan lief unter dem Titel “Amerikanische Patrioten-Kundgebung”. In dem nördlichen Bundesstaat ist das offene Tragen von Waffen auf der Straße und auch im Parlament erlaubt. Nur die Protestschilder, auf denen die Gouverneurin mit Hitlerbart und Hakenkreuz abgebildet war, mussten draußen bleiben.

 "Das kommt davon, wenn Trump twittert: 'Befreit Michigan!'", kritisierte Rechtsprofessorin Barb McQuade von der benachbarten Universität in Ann Arbor. Vor zwei Wochen nämlich hatte der Präsident seine Anhänger zu Protesten gegen die weiterhin geltenden Ausgangsbeschränkungen und den Lockdown weiter Teile der Wirtschaft aufgerufen.

Besonders scharf hatte er immer wieder Gouverneurin Whitmer angegriffen, die er nur verächtlich “diese Frau” nennt und der er eine Überreglementierung vorwirft.

Doch der zehn Millionen Einwohner große Bundesstaat um die Industriestadt Detroit ist mit mehr als 41.000 Infektionen und 3800 Toten ein Hotspot der Corona-Pandemie in den USA. Whitmer wollte daher die zum Monatswechsel auslaufende strenge Notstandsverordnung verlängern, die auch Fahrten zu Wochenendhäusern und den Verkauf von Gartenpflanzen verbietet.
[close]
https://www.rnd.de/politik/corona-wutburger-sturmen-mit-waffen-ein-parlament-EMH6JJ3ONJEKHPD4ZONXKJ5QLE.html
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1337 am: 1. Mai 2020, 10:25:26 »
Bravo Donald, gut gemacht. Bald kann man zu den tausenden Corona-Toten noch solche zählen, die durch Schießereien bei Protesten rechter Hirnamputierter ums Leben gekommen sind.

Je mehr dieser dummdreiste Vollidi0t an Schwachsinn absondert, desto mehr wünscht man sich, dass er möglichst schnell Opfer seiner eigenen Dummheit wird.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1338 am: 1. Mai 2020, 10:28:08 »
No comment...

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1339 am: 1. Mai 2020, 11:07:42 »
Spätestens jetzt sollte Twitter Trumps Kanal abschalten und die Fernsehsender seine PKs nicht mehr übertragen.
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Spenden erbeten zur Traumata-Bewältigung und Aufarbeitung s. blinden Zerstörungswut.

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1340 am: 1. Mai 2020, 19:16:18 »
V0LLIDI0T funzt.
VOLL♥♥♥ funzt nicht.
Ich wollte es nur ausprobieren.
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1341 am: 1. Mai 2020, 20:21:24 »
Nur in Kanälen, in denen es einen sachlichen Grund für diesen Ausdruck gibt. Anderswo geht eine Glocke im Moderationsbereitschaftsraum an.
soɥdʎsıs sǝp soɥʇʎɯ ɹǝp 'snɯɐɔ ʇɹǝqlɐ –
˙uǝllǝʇsɹoʌ uǝɥɔsuǝɯ uǝɥɔılʞɔülƃ uǝuıǝ slɐ soɥdʎsıs sun uǝssüɯ ɹıʍ ˙uǝllüɟnzsnɐ zɹǝɥuǝɥɔsuǝɯ uıǝ ƃɐɯɹǝʌ lǝɟdıƃ uǝƃǝƃ ɟdɯɐʞ ɹǝp

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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1342 am: 1. Mai 2020, 20:57:35 »
Zitat
Doch der zehn Millionen Einwohner große Bundesstaat um die Industriestadt Detroit ist mit mehr als 41.000 Infektionen und 3800 Toten ein Hotspot der Corona-Pandemie in den USA. Whitmer wollte daher die zum Monatswechsel auslaufende strenge Notstandsverordnung verlängern, die auch Fahrten zu Wochenendhäusern und den Verkauf von Gartenpflanzen verbietet.

Das sind - Stand heute, 17:00 Uhr - im Vergleich zu Schweden bei gleicher Einwohnerzahl fast doppelt soviel Infizierte und 40% mehr Tote. Die Verstrahlten mitsamt dem Herrlichsten aller Präsidenten kümmert das Virus also erst, wenn es sie selber dahinrafft.

https://www.swp.de/panorama/Schweden-Corona-Umgang-locker-Kindergaerten-Schulen-und-Restaurants-sind-offen-Einreise-Skigebiete-Infizierte-Altersheime-kein-Besuch-45079758.html
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1343 am: 2. Mai 2020, 09:23:23 »
Das Wort zum Samstag:

 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1344 am: 2. Mai 2020, 16:21:26 »
Charlie Chaplin war nach den Titeln seiner Filme wohl einer der größten Hellseher aller Zeiten.
Nicht nur
Zitat
der König von New York

und
Zitat
Der Trump

1914: Wunderbares Leben
1914: Donald in peinlicher Lage
1914: A Thief Catcher
1914: Twenty Minutes of Love
1914: A Busy Day
1914: Ihr Freund, der Bandit
1914: The Knockout
1914: The Property Man
1914: The Face on the Bar Room Floor
1914: Recreation
1914: Die Maskerade
1914: His New Profession
1914: The New Janitor
1914: Teig und Dynamit (Dough and Dynamite)
1914: Gentlemen of Nerve
1915: Donald gegen alle (His New Job)
1915: Eine verbummelte Nacht (A Night Out)
1915: Der Champion (The Champion)
1915: Der Trump (The Trump)
1915: His Regeneration
1915: Eine Frau
1915: Die Bank
1915: Shanghaied
1915: Eine Nacht im Variété
1916: Polizei
1916: Der Ladenaufseher
1916: Der Vagabund
1916: Ein Uhr nachts
1916: Der Graf
1917: Der Einwanderer
1917: Der Abenteurer
1918: Ein Hundeleben
1918: Die Anleihe
1918: Gewehr über
1919: Auf der Sonnenseite
1919: Vergnügte Stunden
1921: The Kid
1921: The Nut
1921: Die feinen Leute
1922: Zahltag (Pay Day)
1923: Die Nächte einer schönen Frau
1925: Goldrausch
1928: Der Zirkus
1931: Lichter der Großstadt
1936: Moderne Zeiten
1940: Der große Diktator
1952: Rampenlicht
1957: Ein König in New York (A King in New York)
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1345 am: 3. Mai 2020, 08:11:38 »
Unser Protagonist kommt zwar nur zwei Mal vor, dennoch zum Verständnis ganz interessant:


Zitat
Wer Amerika verstehen will, muss Phyllis Schlafly kennen
Stand: 01.05.2020

Von Hannes Stein

In der historischen Miniserie „Mrs. America“ spielt Cate Blanchett die konservative Publizistin Phyllis Schlafly. Basierend auf wahren historischen Ereignissen wird erzählt, wie Schlafly sich gegen das sogenannte Equal Rights Amendment (ERA) einsetzt.

Spoiler
Im deutschen Grundgesetz steht: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Damit das kein schöner Schein bleibt, heißt es dann gleich im Nachsatz: „Der Staat fördert die tatsächliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

In der amerikanischen Verfassung – einem Dokument, das von Männern mit weißen Puderperücken im 18. Jahrhundert aufgesetzt wurde – steht nichts dergleichen. Aber es gab einmal eine Bestrebung, der Verfassung eine Gleichberechtigungsklausel anzufügen: den „Equal Rights Act“.

Anno 1970 war er vom Repräsentantenhaus und vom Senat beschlossen worden. Weder Demokraten noch eine nennenswerte Zahl von Republikanern hatten etwas gegen dieses Bekenntnis zur weiblichen Gleichberechtigung einzuwenden. Der Equal Rights Act musste jetzt nur noch von den amerikanischen Bundesstaaten ratifiziert werden, eigentlich eine Formalität.

Dass es nie dazu kam – dass der Equal Rights Act bis auf den heutigen Tag nicht rechtsgültig wurde – war vor allem das Werk einer einzigen Frau: Phyllis Schlafly.
„Mrs. America“ ist ausgezeichnet

Schlafly war eine fanatische Antikommunistin. Bevor sie die politische Bühne betrat, hatte die Republikanische Partei noch einen liberalen Flügel, der sich etwa für die schwarzen Bürgerrechte einsetzte; nach Schlafly hatten die liberalen Republikaner ihren Einfluss völlig verloren. Kurz vor ihrem Tod (sie starb 2016) verfasste sie ein Buch, in dem sie Donald Trump feierte.

Kurzum, in der Figur von Phyllis Schlafly bündelt sich vieles, das verstehen muss, wer das heutige Amerika verstehen will. Auf Hulu kann man zurzeit eine Serie sehen, die auch vom Fernsehkanal FX ausgestrahlt wird: „Mrs. America“. Und sie ist ausgezeichnet.

Feministische Kostümparty

Das liegt vor allem an Cate Blanchett, die die Hauptrolle spielt. Die gebürtige Australierin ist in ihrem Leben schon so vieles gewesen: Sie hat Queen Elizabeth (die Erste, versteht sich) als Heldin hoch zu Ross verkörpert; sie war die geheimnisvolle Galadriel in „Der Herr der Ringe“ und Lady Marian in „Robin Hood“.

Phyllis Schlafly gibt Blanchett nun als blonde Eiskönigin. Machtbewusst, engstirnig und hochintelligent.

Jeder historische Roman – und jede Fernsehserie, die sich einem historischen Thema widmet – handelt in Wahrheit gar nicht von der Vergangenheit, sondern von der Gegenwart. Das gilt auch für „Mrs. America“. Die Serie (die von der Kanadierin Dahvi Waller konzipiert wurde) macht deutlich, dass es in Amerika nicht eine Frauenbewegung gab – sondern deren zwei.

Die eine war bunt, urban, feministisch und ziemlich jüdisch. Die andere Frauenbewegung war weiß, christlich, antifeministisch und kam aus dem ländlichen Amerika.

Wie die Linken verloren gingen

Sinnfällig wird das in einer Einstellung, die zwei Scharen von Demonstrantinnen zeigt, wie sie die Treppe des Kapitols in Illinois hinaufsteigen. Auf der einen Seite des Geländers die feministischen Kosmopolitinnen, die so aussehen, wie sich der kleine Moritz die Siebzigerjahre vorstellt: mit Schlaghosen und schrillen Jacken und Afrofrisuren. Auf der anderen Seite ihre Gegnerinnen – in feinen Mittelstandskostümen und Dauerwellen.

Eine Schwäche der Linken und Progressiven, die in „Mrs. America“ deutlich vorgeführt wird, besteht darin, dass sie ihre Gegnerinnen immer wieder gründlich unterschätzt haben. Sie dachten, sie hätten das Gesetz der Geschichte beziehungsweise Hegels Weltgeist auf ihrer Seite – und verloren trotzdem.

Denn ihre Gegnerinnen wussten, wie man an der Macht bleibt. Und dass es im Ernstfall nicht auf Argumente, sondern auf Gefühle ankommt.

Die Freiheit der Frauen hat sich in einen Zwang verwandelt

Cate Blanchett spielt mit Gusto den zentralen Widerspruch aus, der Phyllis Schlafly ausmachte: Diese Vorreiterin des Antifeminismus war privat alles andere als ein Heimchen am Herd. Sie war eine selbstbewusste Frau, die sich nie die Butter vom Brot nehmen ließ.

In der ersten Folge sehen wir auch, dass sie sich anfangs gar nicht so sehr für den Equal Rights Act interessierte. Eigentlich hätte sie gern über Männersachen mitgeredet – über nukleare Abrüstung (sie war dagegen, versteht sich) und die sowjetische Bedrohung.

In einem anderen Leben wäre sie vielleicht Verteidigungsministerin der Vereinigten Staaten unter einem Präsidenten Barry Goldwater geworden (einem strammen Antikommunisten, der in der Realhistorie 1964 die Wahl gegen Lyndon B. Johnson verlor).

Dass Schlafly stattdessen ihre Gegnerschaft zum Feminismus zu einer Karriere ausbaute, hatte einen simplen Grund: Eine Frau, die sagte, Frauen sollten besser zu Hause bleiben, war natürlich unbezahlbar. So wie Schwarze, die weißen Rassismus schönreden. Oder Juden, die dem Staat Israel das Existenzrecht absprechen.

„Mrs. America“ nimmt sich viel Zeit, das Gefühlsleben nicht nur von Phyllis Schlafly, sondern auch ihrer Kontrahentinnen auszuleuchten. Margo Martindale spielt Bella Abzug, eine Profi-Politikerin aus New York, die in den Siebzigerjahren nicht nur für ihre gigantischen Hüte, sondern auch für ihren Mutterwitz berühmt war.

Rose Byrne ist Gloria Steinem, deren Magazin „Ms“ so etwas wie die amerikanische Version von „Emma“ war – nur natürlich viel bunter und witziger. Tracy Ullman spielt Betty Friedan, die Mutter der amerikanischen Frauenbewegung. Uzo Aduba gibt Shirley Chisholm, die als erste schwarze Frau ins Weiße Haus einziehen wollte.

Zwischen diesen Protagonistinnen menschelt es gewaltig: Neid, Missgunst, Streitereien um die richtige Taktik. Betty Friedan, deren Buch „The Feminine Mystique“ (1957) für eine ganze Generation von amerikanischen Feministinnen zu einem wichtigen Leseerlebnis wurde, sah nicht gern, dass die Herren Journalisten sich um die jüngere und hübschere Gloria Steinem scharten. Shirley Chisholm sah in Bella Abzug eine Powerfrau, die ihre Prinzipien verriet.

Alle diese klugen Frauen aber einte folgender Fehler: Sie nahmen Phyllis Schlafly nicht ernst. Das konnte die doch nicht ernst meinen? Die konnte doch nicht wirklich ablehnen, dass Frauen gleiche Rechte zugesprochen wurden, und dabei mit der ultrarechten John Birch Society gemeinsame Sache machen?

Die konnte sich doch nicht von vulgären Rassistinnen in den Südstaaten unterstützen lassen und glauben, dass sie damit durchkam? Aber sie kam damit durch.

Wer ist eigentlich Mrs. America?

Die Siebzigerjahre waren eben nicht nur farbenfroh und progressiv: Gleichzeitig bildete sich eine kräftige Gegenbewegung heraus, die alles verabscheute, wofür diese frechen New Yorker Jüdinnen und ihre schwarzen Verbündeten eintraten. Am Ende überrollte jene Bewegung die Linken so, wie Trump die Obama-Demokraten überrollte. Und die Frage, wen der Titel der Sendung meint, wer also eigentlich Mrs. America ist – Phyllis Schlafly oder ihre Gegnerinnen – kann kaum beantwortet werden.

Eine verrückte historische Pointe hat die Sache aber doch. Phyllis Schlafly hatte im Grunde nur ein Argument gegen den Equal Rights Act: Wenn Amerikas Frauen von der Verfassung gleiche Rechte zugestanden würden, so sagte sie, würden ihnen im selben Akt ihre Privilegien weggenommen.

Wollt ihr etwa, dass eure Töchter zur Armee eingezogen werden? Später kam ein weiteres Scheinargument hinzu: Wenn Frauen gleiche Rechte genießen wie die Männer, warum dann nicht auch die Schwulen? Um Gottes willen!

Damals, in den Siebzigerjahren, war das reine Polemik, die keiner juristischen Analyse länger als nur fünf Sekunden standhielt. Das Pentagon hätte wegen des Equal Rights Act keineswegs angefangen, Frauen an die Front zu schicken (die Wehrpflicht in den Vereinigten Staaten wurde noch unter Nixon abgeschafft). Die Schwulenbewegung steckte noch in ihren Anfängen.

Das Lustige und Verrückte ist aber dies: Heute dienen Frauen in den amerikanischen Streitkräften. In allen amerikanischen Bundesstaaten gibt es die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare. Und niemand nimmt öffentlich Anstoß daran – nicht einmal Donald Trump wagt es, etwas dagegen zu sagen.
[close]
https://www.welt.de/kultur/medien/article207659357/Neue-Cate-Blanchett-Serie-Wer-Amerika-verstehen-will-muss-Phyllis-Schlafly-kennen.html
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1346 am: 3. Mai 2020, 15:30:08 »
So! Unser Protagonist findet Teamwork doof und macht es lieber alleine!


Zitat
Corona-Krise in den Vereinigten Staaten
Corona-Krise in den USA: Trump-Regierung steigt aus Initiative zur Suche nach einem Impfstoff aus

+++ Update 14:32 Uhr: Zum Wohle der Wirtschaft soll Präsidentenberater Jared Kushner seinen Schwiegervater Donald Trump mit geschönten Zahlen zur Corona-Krise versorgt haben. In dem neuen Berechnungsmodell wurden weitaus niedrigere Fallzahlen errechnet als die USA nun erfahren.

+++ Update 11:15 Uhr: Die USA werden sich nicht länger an einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufenenen Initiative zur Suche nach einem Impfstoff beteiligen gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 beteiligen. Das bestätigte ein Sprecher der US-Regierung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
https://www.fr.de/politik/corona-krise-usa-covid19-tote-infizierte-donald-trump-sars-medikament-zr-13746574.html



Und immer dran denken: Sein Onkel war eine Genie!    :ambulance:
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1347 am: 3. Mai 2020, 16:57:59 »
So eine staatlich finanzierte Impfstoffsuche ist doch auch der reinste Kommunismus. Wer es sich leisten kann, kann doch zur Behandlung einfach ins Ausland gehen, und der Rest ist doch selber schuld, wenn er nicht hart genug gearbeitet hat.

Überdies: Solange es Donald nicht trifft, gibt es doch eh keinen vernünftigen Bedarf dafür.

Vielleicht war's auch nur mal wieder ironisch gemeint.  ;D
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1348 am: 3. Mai 2020, 17:42:13 »
Überdies: Solange es Donald nicht trifft, gibt es doch eh keinen vernünftigen Bedarf dafür.

... und da der Präsident nicht so offensichtlich Steuergelder für sein persönliches Wohl verpulvern darf ...
 
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Re: Donalds Antrittsrede
« Antwort #1349 am: 3. Mai 2020, 17:45:48 »
Und ich dachte das Problem wäre gelöst:

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