@dtx Nicht ganz, Reinsdorf wurde ja nicht nur geräumt, sondern das Gelände inzwischen auch schon (geräumt) verkauft.
Ja gut, ein etwas kleineres Grundstück geht natürlich schon mal weg. Für den Spottpreis, der da in den Unterlagen genannt wurde, sowieso. Dafür gibt es anderswo ja nicht mal eine Doppelgarage. Und da ist der Verkauf auch schon mal binnen vier bis sechs Wochen abgewickelt, wenn das Grundbuchamt mitspielt.
Außerdem sind immer noch die laufenden Kosten, sowie die Verschlechterungen durch (wie hier) überwiegenden Leerstand bei einer zwangsverwalteten Immobilie zu berücksichtigen, und die dürften bei KH und bei Krönungshalle auch hinsichtlich o.g. Verbot der Verminderung nüchtern betrachtet ausschlaggebend sein. Daher ging ich davon aus, dass bei anderen Eigentumsverhältnissen KH und Krönungshalle auch schon längst verwertet worden wären.
Die Krönungshalle ist an G&L weggetauscht, zwischenzeitlich als Lagerhalle verwendet worden und stand danach wieder zum Verkauf.
Beim Krankenhaus ist es aber so, daß da die Bafin nach § 9 ZVG als Verfahrensbeteiligte mit im Boot ist. Die hatte ja schon ein dreiviertel Jahr gebraucht, um Oppermanns Kostenanforderung an Fitzek durchzureichen. Also kannst Du Dir vorstellen, mit welcher Begeisterung Oppermann eine Zwangsversteigerung betreibt, solange alle anderen Möglichkeiten noch nicht ausgereizt sind.
Dann kommen schon wegen der Größe des Grundstückes ein Verkehrswert (und daraus folgend entsprechende Verfahrenskosten) zustande, der richtig abschreckt. Gerichtskostenvorschuß und Sachverständigenhonorar müssen eingezahlt werden, bevor das Gericht überhaupt etwas macht. Da muß Oppermann in Vorleistung gehen - wohl wissend, daß die er die Kohle erst am Ende wiederbekommt. Und dann ist es von vornherein klar, daß mehr als zwei Termine gebraucht werden, bis es zu einem Zuschlag kommt. Oppermann mag auf vieles Einfluß haben, nicht aber darauf, in welchem zeitlichen Abstand das Gericht die Versteigergungstermine ansetzt. Am Ende gehen da zwei, drei, vielleicht auch vier Jahre ins Land. Da geht ein freihändiger Verkauf schon schneller, wenn es wie in Reinsdorf (Am Bahnhof 4) auf den maximal erzielbaren Erlös nicht ankommt.
Die bisherigen Verwertungen waren vielleicht aus Fitzeks Sicht nicht so erfolgreich, weil die Erlöse mit seinen eigenen Kaufpreisen bzw. den Mondpreis- Schönrechnungen auf der Webseite nicht zusammenpassen ...
Die sind ja auch nicht als Verkaufsanzeigen, sondern als eine Art "Anlegerprospekt" zu verstehen. Klar, daß da vom Leder gezogen wird.
Wegen der Newbees:
Personelle Querverbindungen zwischen DPHW und KRD sind inzwischen bekannt und Wetzig hatte 2013 einen so genannten "Jüdischen Verein" gegründet, um die Zwangsversteigerung von Volker Schönes Wohnhaus zu erschweren, die richtige jüdische Gemeinde war empört. Ähnlich gelagerter Fall in Malschwitz bei der Spedition Schneider, da hatte ein bizarrer "Esau- Verein" ein Niesbrauchsrecht. Das Modell könnte auch hier wieder vorliegen.
Aber erfolglos, weil der Verein mit in die Abwicklung einbezogen wurde. Das Modell setzt einen an der Sache unbeteiligten Dritten voraus.
Für mich steht die Frage, warum kauft die Restposten- G&L zuerst das Krankenhaus, wobei über den Kaufpreis öffentlich Stillschweigen vereinbart ist, um es nur 2 Jahre später zu sportlichem Preis und noch sportlicheren Kaufpreisraten an Fitzek weiterzuverkaufen. Ein Strohmanngeschäft?
Nö. Das nennt man Spekulation. Verkaufe britische Pfund gegen Euro, schaue, wie sie im Zuge des Brexit in den Keller rauschen und wieviel mehr Pfund Du eine Woche später hast, wenn Du die Euro wieder in Pfund zurücktauschst.
Die Stiftung hatte einen deutlich größeren Leidensdruck als G&L. Denn seit der Umstellung der Krankenhausfinanzierung von Liegetage auf Fallpauschalen 1996 braucht man als Betreiber statt einer Menge Betten vor allem effiziente Technik, die eine Menge Geld kostet. Da bleibt nichts anderes, als alle irgendwie verzichtbaren Immobilien abzustoßen. Ansonsten schlittert man in ein Desaster, wie es die Mannheimer Uniklinik mit den Krankenhäusern in Bensheim und Lichtenfels erlebt hat:
http://hessenschau.de/wirtschaft/suedhessischer-klinikverbund-beantragt-insolvenzverfahren,klinikverbund-insolvenz-100.html Also dürften G&L das Objekt für einen Schnuckelpreis bekommen haben. Daß sie Fitzek schon als Käufer auf der Matte stehen hatten, als sie sich das Objekt holten, glaube ich nicht. Ich vermute eher, daß sich ihre ursprünglichen Pläne schon zerschlagen hatten. Da dürfte Fitzek einfach nur besser als gar nichts gewesen sein, wenn man nicht voraussetzt, daß der die mit seinen Plänen überzeugt hat. Da sich ein Immobilienkäufer im notariellen Vertrag der unmittelbaren Zwangsversteigerung unterwirft, mag die Krönungshalle für die Verkäufer schon eine Rolle als Sicherheit gespielt haben. Rückabwicklung und Neuverkauf an den Verein waren garantiert so nicht geplant, aber bei den ganzen Geschichten dürfte ohnehin keiner von den Beteiligten bekommen haben, was er am Anfang einmal wollte.