Ich denke auch, dass die Sache bei weitem kein geplantes Betrugsmodell war.
Einiges spricht dafür und hier insbesondere die Tatsache, dass er a) die Gelder von Deutschland nach Polen verbracht und b) die Mittelverwendung nicht oder nur fragmentarisch überprüfbar ist. Auch das jetzige Vorgehen, "pfändungssichere Konten" in Polen zu vermitteln ist mehr als bedenklich da mit einer solchen Vorgehensweise Finanzmittel möglichen Gläubigern entzogen werden.
Und wer sagt denn, dass er keine "Exit- Option" hatte? Vielleicht kam die Verhaftung einfach nur zu früh.
Wenn @Hesekiel mit "Exit-Option" einen Plan gemeint hat, sich dünne zu machen, so sollte man sich an Fitzeks Auslandsreisen und den Erwerb des Sumpfes in Paraguay erinnern. Freilich nehmen die Pudel die Tatsache, daß er noch nicht abgezischt ist, als Beweis für das Gegenteil.
Mir scheint eigentlich ziemlich offenkundig, dass es beim KRD und seinen Vorläufern (im gegenwärtigen Verfahren geht es ja um die "Kooperationskasse", die noch vor dem KRD beworben wurde [die "Gründung" war ja, wenn ich mich nicht schwer irre, nicht rechtswirksam]) von Anfang an schwergewichtig um Geld ging und dass Fatzke immer willens war, mit diesem eben genau das anzufangen, was er selbst wollte, und nicht das, was er den Geldgebern eigentlich versprochen hatte.
Nun ist Fatzke intellektuell keine große Nummer und verfügt zudem auch über keinerlei höhere Bildung (selbst seine Ausbildung zum Koch ist nicht belegt), weshalb der Betrug nicht besonders trickreich angelegt war, sondern durchaus durchschaubar gewesen wäre, allerdings nicht für die Zielgruppe, die Fatzke anpeilte, die noch leichtgläubiger und naiver war und teilweise noch unwissender als er selbst.
Dass es eine Exit-Option zumindest im Ansatz gegeben haben dürfte, wurde bereits von Anderen ausgeführt. Der Paraguay-Abstecher, der angebliche Grundstückserwerb, die polnischen Konten, vor allem aber die Tatsache, dass über den Verbleib erheblicher Summen nichts bekannt ist und man immer noch zumindest nicht ausschließen kann, dass diese irgendwo "für später" gebunkert sind, zusammen mit der erstaunlichen Fähigkeit Fatzkes, Geldstrafen und Bußen immer wieder bar bezahlen zu können, sprechen doch sehr dafür, dass es solche Überlegungen und Vorbereitungen durchaus gab.
Ich stimme
@Hesekiel aber in einem Punkt zu: Fatzkes narzisstisches Ego hat ihn offenbar in Sicherheit gewiegt. Darin bestärkt haben dürfte ihn, dass er bis zur Verhaftung im Juni vom Staat nur geringfügig behelligt wurde.
Schwer zu beurteilen scheint mir, wie weit Fatzke jeweils bewusst handelte, wie weit eher unbewusst. Sein Narzissmus führt notwendigerweise zu einem erheblichen Maß an Selbstüberschätzung. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass er gleichsam selbstverständlich davon ausging, dass er mit dem Geld machen konnte, was immer er wollte.