In Dessau ist noch Mittagspause bis 13:10. Und weitere Informationen trudeln herein:
Angeklagt ist heute "nur" acht Mal "Fahren ohne Führerschein". Die Staatsanwältin hat aber schon angekündigt, dass "Fahren ohne Zulassung", "Fahren ohne Versicherung" und die "Unfallfahrt" auch noch angeklagt werden.
Die Stimmung bei der Königstruppe, die mit gut 15 Mann angetreten sind, soll recht gereizt sein. Einer musste durch Androhung einer Woche Haft zur Räson gebracht werden.
Edith: Die Strategie von Rico "the old shoe" ist bewährt obstruktiv, teilweise grenzwertig bis jenseits der Grenzen aber nicht ganz dumm. Er hat dem eigentlich längst abgefressenen Argument mit der Fahrerlaubnis die wieder neue Arabeske hinzugefügt, dass es doch durchaus sein könne, dass Fitzek im guten Glauben eine gültige Fahrerlaubnis zu besitzen, gefahren sei.
Deswegen hat Fitzek sich wohl auch (auf Ricos Geheiß) bei der Frage nach der Rückgabe so geziert, weil er keinesfalls sagen durfte, dass er da etwas der Bundesrepublik ab- oder aufgegeben hätte. Fitzek durfte dann sogar vortragen, dass doch sogar sein Anwalt Rico ihm gesagt habe, dass er fahren dürfe.
Die Idee daran ist, dass Fitzek so gar nicht vorsätzlich, sondern nur fahrlässig ohne Fahrerlaubnis gefahren sei. Oder dass vielleicht sogar ein Verbotsirrtum vorlag, der Fitzek gänzlich straffrei stellen würde.
Gottlob ist die Staatsanwältin in den Aufbau dieser Argumentation sofort hinein gegrätscht und hat auf die früheren Anhörungen verwiesen. Spätestens dann hätte Fitzek allemal wissen müssen, dass er nicht fahren darf. Da haben sich Fitzeks freche Fahrten vom Gericht wenigstens für die Staatsanwaltschaft bezahlt gemacht.